Ein Weihnachtsmärchen gemeinsam erklingen lassen

Ich habe für meine Musik-Klassen 1 und 2 ein kleines Weihnachtsmärchen geschrieben, das man, von Klang begleitet, erzählen kann. Es ist für pentatonische Instrumente gedacht, im Text kommt die Kinderharfe (kleine Leier) vor. Das Märchen kann aber auch mit der Flöte oder dem Glockenspiel erzählt werden. Ihr könnt die Geschichte ab dem 20.12.21 im Podcast „Märchen mit Klang“ anhören und auch den Text für Euch selbst kostenlos downloaden.

Weihnachtszeit ist Märchenzeit

Gerade die letzten Unterrichtsstunden vor den Weihnachtsferien werden in den unteren Klassen sehr gern genutzt, um in weihnachtlicher Stimmung und Vorfreude schöne Geschichten zu erzählen. Die Kinder wollen aber nicht nur lauschen, sondern auch selbst tätig werden. Oftmals wird gemalt, im Musikunterricht stehen selbstverständlich die lieb gewordenen Instrumente und Klänge im Mittelpunkt.

Die Instrumente sind variabel

In dem Text geht es um die Kinderharfe, man kann die Geschichte aber ebenso mit der „himmlischen Hirtenflöte“ oder den „Engelsglöckchen“ (Glockenspiele) erzählen. Das Wichtigste ist, dass es sich um pentatonische Instrumente handelt, denn diese klingen immer harmonisch.

Bei der Arbeit mit den Kindern nehme ich in Klasse 1 die pentatonischen Glockenspiele oder Handspiele, auch die Kinderharfe wird geliebt. Klasse 2 kennt bereits alle sieben Töne der Flöte und kann auch hiermit schon mitspielen.

Über die Geschichte

Ein armer Hirtenjunge wacht mit seiner kleinen Schafherde in der Nähe der Stadt Bethlehem am Lagerfeuer. Die Nacht ins finster, bis ihn plötzlich ein leuchtender Stern mit seinem Licht zum Feld lockt. Dort findet er eine kleine Harfe, ein himmlisches Instrument. Doch zunächst spielt diese nur einen Ton. Mit der Zeit schenkt der Himmel dem Hirten immer mehr Töne, je zuversichtlicher er sich von dem Stern leiten lässt.

Wiederholend erzählen

In meinen Stunden mit den Kindern erzähle ich das Märchen zweimal: Beim ersten Mal dürfen die Kinder lauschen, die Geschichte und Klänge dazu kennenlernen. Danach haben sie meist selbst den Wunsch, das Ganze noch einmal zu hören und mitzumachen.

Im zweiten Durchgang spielen die Kinder dann also schon mit. Dabei erlebe ich sie sehr aufmerksam und ganz eingetaucht in die inneren Bilder.

Die Geschichte lebt sowieso von der Wiederholung und ist daher auch für den rhythmischen Teil an den Schultagen vor den Weihnachtsferien geeignet.

Hier verfügbar

Den Text könnt Ihr hier kostenlos downloaden:

Direkt anhören

Vorlesezeit im Advent

Vorlesen ist wichtig für die kindliche Entwicklung. Es gibt keine schönere Weise, einen umfangreichen Sprachschatz aufzubauen, das konzentrierte Zuhören zu üben, das Vorstellungsvermögen zu erweitern und sowieso die Beziehung zueinander durch gemeinsam verbrachte Zeit zu stärken. In der dunklen Jahreszeit ist die Vorlesezeit – so mein Empfinden – nochmal intensiver, wenn durch Kerzenschein, Plätzchenduft und kuschelige Decken die Sinne in der typischen vorweihnachtlichen Wohlfühlatmosphäre angesprochen werden.

Vorlesen und Erzählen in der Schule

Auch in der Schule wird viel vorgelesen. In manchen Klassen im Rahmen einer Vertretungsstunde, in der eigenen Klasse – je nach Alter – darf es auch eine größere, zusammenhängende Geschichte sein, die Tag für Tag weiter vorgelesen oder auch frei erzählt wird.

Meine Auswahl in der Vorweihnachtszeit

Ich möchte Euch hiermit eine Auswahl meiner Lieblingsbücher vorstellen. Dies ist übrigens keine beauftragte Werbung, jedes Buch habe ich selbst gekauft.

  • Tomte Tummetott (Astrid Lindgren): Dieses liebevolle Buch um den Winterwichtel Tomte eignet sich in der ersten Klasse für eine schöne Vorlesestunde, kann aber auch problemlos über mehrere Tage wiederholend vorgelesen – auch mitgesprochen und gespielt – werden.
  • Marias kleiner Esel (Gunhild Sehlin): Zu diesem Buch habe ich in der zweiten Klasse die ganze vorweihnachtliche Epoche gestaltet. Die Kinder haben zu der Geschichte jeden Tag gemalt und einige erzählende Sätze geschrieben. Das Gesamtwerk war das Weihnachtsgeschenk für die Eltern.
  • Sankt Nikolaus (Jakob Streit): Im Rahmen des Erzählstoffs der zweiten Klasse, die Heiligenlegenden, eignet sich dieses Büchlein ganz besonders. Es braucht auch einige Tage, um die Lebensgeschichte des heiligen Sankt Nikolaus in der Nikolauszeit zu erzählen oder vorzulesen.
  • Das Licht in der Laterne (Georg Dreißig): Dieses Buch habe ich in Klasse als tägliche Adventskalendergeschichte vorgelesen und mit einer Legearbeit (Tücher, Steine, Figuren) begleitet.
  • Vom Osten strahlt ein Stern herein (Geschichtensammlung): Dieses Buch ist eine ganz wundervolle Sammlung adventlicher Geschichten für viele Altersklassen und bei mir sowohl in Religionsstunden, als auch Vertretungsstunden im Einsatz.
  • Friede auf Erden (Selma Lagerlöf): Auch dieses Buch ist eine kleine Sammlung mit den schönsten Weihnachtsgeschichten von Selma Lagerlöf, Einsatz eher im Bereich der Mittelstufe.

Ich hoffe, ich konnte Euch mit dieser Auswahl einen schönen Einblick in die weihnachtliche Vorlesezeit meines Schulalltags geben und freue mich auch über Eure Fragen und Empfehlungen. Auf Instagram kamen bereits viele weitere schön Buchempfehlungen, die ich einem Button meines Profils @waldorf.lehrerin gesichert habe.

Der mit Sternen gedeckte Apfelkuchen

Winterzeit ist Backzeit: Ofenwarm genießen, Plätzchen- und Kuchenduft im Haus. Bei uns sind gerade die winterlichen Jahresfeste – von St. Martin, über Adventsgärtlein bis Dreikönig – mit bestimmten selbstgemachten Delikatessen verbunden. An diesen Traditionen ändert sich auch dann nichts, wenn die Kinder irgendwann älter werden und die Feste nicht mehr aktiv feiern – am Esstisch kehren dennoch die schönsten Erinnerungen zurück.

Passend zum Adventsgärtlein am Wochenende habe ich nun den mit Sternen gedeckten Apfelkuchen, den auch meine Teens noch sehr lieben. Dazu passen übrigens auch die Punschrezepte ganz hervorragend. Beides wird es auch am Freitag wieder bei uns geben, ist schließlich Tradition und wird schon fest erwartet 🙂

Die Zutatenliste für den Kuchen

  • Äpfel
  • (pflanzliche) Butter
  • Dinkelmehl 630
  • Zucker
  • abgeriebene Schale einer Zitrone
  • Puddingpulver Vanille
  • (pflanzliche) Sahne
  • Prise Salz

So wird`s gemacht

Download

Du möchtest das Rezept lieber downloaden und ausdrucken? Kein Problem, hier ist es:

Ich wünsche eine genussvolle Adventszeit und viel Freude beim Backen!

Die Vorbereitung einer neuen Epoche

Eine sehr anspruchsvolle Vorbereitungszeit liegt hinter mir, wird aber auch noch reflektiert und weitergeführt: Ich habe mich in den letzten Wochen intensiv mit dem Erzählstoff der nordischen Götter- und Heldensagen auseinandergesetzt, mit Runen, dem Stabreim und Flechtbändern. Im Vorfeld war ich wenig vertraut mit diesem großen Thema.

Warum nordische Mythologie? Auf die innere Stärke kommt es jetzt an!

Bei allem, was man als (Waldorf-)Lehrende tut, sollte man genau wissen, warum genau dies jetzt ansteht, d.h. welchen Nutzen die Kinder in ihrem aktuellen Entwicklungsalter davon haben. Die Waldorfpädagogik ist darauf ausgerichtet, die kindliche Entwicklung zu unterstützen und damit weitere Lernvoraussetzungen zu schaffen. Dabei geht es in Klasse 4 verstärkt um die eigene Willensbildung, das Erleben und Wahrnehmen der eigenen – inneren und äußeren – Stärke, die Herausbildung der Persönlichkeit.

Die nordischen Sagen lassen ein rauhes, kraftvolles Schaffen erleben. Ganz neue, gewaltige und gleichsam faszinierende innere Bilder entstehen bei den Erzählungen. Die Stabreim-Übungen erfordern anhaltende Körperspannung und koordinierte Bewegung, dazu eine deutliche, laute Aussprache.

Wir singen das Lied „Yggdrasil“ und erleben wiederum eine „nordische Stimmung“, hören und üben die schwedische Aussprache, die so ganz anders ist als unsere bekannten Sprachen. Es ist so viel Energie im Raum.

Die Geschichte zur Entstehung der Runen ist magisch. Und ebenso geheimnisvoll die Zeichen. Wir lernen eine Geheimschrift!

All das stärkt die innere Sicherheit der Kinder und damit ihre Tat- und Willenskraft. Die anderen Unterrichtsinhalte werden in diesem Schuljahr ebenso komplexer und erfordern genau dies. Die Auseinandersetzung mit mehrschrittigen Rechenverfahren im großen Zahlenraum, die Bruchrechnung, Grammatik- und Rechtschreibregeln bewusst anwenden, Zeitformen erschließen und so viel mehr.

Vorbereitung am Schreibtisch?

Auch. Aber nicht nur. Ich musste die Stimmung zunächst bei mir selbst erleben: Ich habe das Lied gesungen, auf Klavier und Gitarre gespielt, verschiedene Bücher gelesen, die inneren Bilder wirken lassen. Ich habe gemalt, Stabreim geübt. Im Kollegium nachgefragt, mich korrigieren lassen, habe weiter an mir gearbeitet. Mir diese Epoche errungen. Denn mit nordischer Mythologie hatte ich mich bislang wenig befasst.

Welche Schritte braucht es, eine Epoche zu planen?

Dies hier gilt natürlich für alle Epochen, war aber mal wieder besonders intensiv für mich bei dieser.

  • Mit dem Rhythmischen Teil anfangen, sich selbst einstimmen: Lieder, Rezitationen, Bewegungen üben. Bei mir zumindest findet der erste Zugang über künstlerische Übungen statt.
  • Die Inhalte weiter erschließen. Auch hinterfragen: Stehe ich dahinter? Kann ich mit Überzeugung und Sicherheit alle Inhalte vermitteln? Insbesondere mit den Runen musste ich mich klar auseinandersetzen.
  • Literatur, Literatur. Lesen, lesen, lesen. Die eigenen inneren Bilder erleben und schärfen. Genau das finden, das zu mir passt, mit dem ich arbeiten kann.
  • Epochenhefte, Mappen usw. vorbereiten – so, wie die Kinder es erarbeiten sollen. Den Arbeitsaufwand selbst zu erleben, ist ebenso wichtig.
  • Den Klassenraum passend dekorieren, ein Tafelbild malen.

Nach dem Startschuss

Der Anfang ist zu meiner großen Freude und Erleichterung gelungen, das Interesse der Kinder geweckt. Nun gilt es, dies zu bewahren und zu vertiefen. Jeden Tag auf`s Neue.

Lehrerin als Lernende

Die Kinder erleben dabei eben auch mich als „ewig Lernende“. Gerade in dieser Epoche spüren sie, dass ich nicht in die Klasse gehe und „mal eben“ erzähle und zeige, was ich schon eh lange weiß und kann. Auch dass ich diesen Stoff für mich errungen habe, wirkt noch einmal besonders auf die Kinder. Lehrer:innen dürfen nicht nur, sondern sollten unbedingt auch als Lernende ein Vorbild sein.

Drei Zukunftsgedanken

Eine Kollegin hat auf Instagram eine Woche lang das „Instakollegium“ aufgerufen, sich zu verschiedenen Themen auszutauschen – vom Lieblingsmaterial bis zur Selbstfürsorge im Lehrerberuf. Da kamen viele Impulse zusammen. Vor ein paar Tagen endete die Challenge mit dem Thema „Meine Vision für das Schulsystem“.

Die meisten Beiträge bezogen sich dabei auf das staatliche Schulsystem und da gibt es viele Dinge, die wir an der Waldorfschule so nicht haben. Daher habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was ich mir insbesondere für die Zukunft unserer Waldorfschulen wünsche.

Vollständige Refinanzierung

Es ist noch immer so, dass freie Schulen nicht vollständig refinanziert werden, in NRW müssen etwa 13 % der Schulbetriebskosten selbst gestemmt werden. Dies geschieht dadurch, dass Eltern monatliche Beiträge zur Deckung der Schulbetriebskosten leisten und auch dadurch, dass wir Lehrer:innen etwas weniger Einkommen haben als Lehrer:innen im staatlichen System.

Gerade die monatlichen Beiträge hält noch immer manche Familien davon ab, ihre Kinder überhaupt an einer Waldorfschule anzumelden. Gleichzeitig braucht es Lehrer:innen, für die das Arbeiten und die Arbeitsbedingungen an der Waldorfschule einen Wert haben, der die Differenz zur Bezahlung im staatlichen Schulsystem sozusagen „ausgleicht“.

Zur Unterstützung einer wirklich freien Schulwahl wäre also eine vollständige Refinanzierung unserer Schulform wünschenswert.

Alle Schulen klimaneutral

So ein Schulbetrieb hat viel Potential, unser Klima zu entlasten: Angefangen bei Strom und Heizung, Schulessen, Schulbusse und eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Elterntaxi wären da aus meiner Sicht wichtige Ansatzpunkte, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wer mich kennt, weiß, dass ich auch Plastik aus dem Schulalltag verbannen möchte.

Fortsetzung und Vertiefung von Waldorf 100

2019 war so ein besonderes Jahr – die Initiative Waldorf 100 brachte die Schulen weltweit mehr zusammen. Leider kam dann Corona. Ich wünsche mir daher, dass dieser großartige Impuls weiter aufflammt: Mehr gegenseitige Wahrnehmung, Begegnung und Annäherung, eine tiefere internationale Verbundenheit durch alle Sprachen und Kulturen, das wäre eine wunderbare Vision für die Waldorfschulen der Zukunft.

Weitere Wünsche

Ich wünsche mir, dass unsere Waldorfbewegung sich laufend modernisiert und dabei ihre Grundlagen pflegt: Die Menschenkunde, die soziale Dreigliederung, der Gemeinschaftsgedanke.

Ich wünsche mir, dass unsere Lehrerbildung noch mehr Zulauf bekommt, denn die Zukunft braucht nunmal Menschen, die sie gestalten.

Ach, es gibt so Vieles, im Großen und im Kleinen – und Visionen sollte man pflegen. Sie gestalten die Zukunft.

Schule im Jahreslauf – Kaffee, Kreide, Morgenspruch

Dustin und ich haben zum Ferienende wieder unser monatliches „Waldorflehrergespräch“ geführt und so könnt Ihr heute, zum Ende der ersten Schulwoche nach den Herbstferien, eine neue Podcastfolge „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“ hören. Die Zeit zwischen Herbst- und Weihnachtsferien ist geprägt von schönen, stimmungsvollen Jahresfesten. Wir haben uns darüber ausgetauscht.

Tages-, Wochen-, Jahresrhythmus

So ein Schultag bei uns hat seinen festen Ablauf: Dem Epochenunterricht – grob gegliedert in rhythmischem Teil, Arbeitsteil und Erzählteil – folgen mit festem Stundenplan die Fachstunden, in denen mindestens zwei Fremdsprachen und viele künstlerische Fächer enthalten sind. Dieser feste Tages- und Wochenrhythmus ist wiederum geprägt vom Jahreslauf.

So finden sich im rhythmischen Teil immer jahreszeitliche Lieder, Gedichte und Spiele. Auch der Epochenplan, der den Arbeitsteil gestaltet, ist ein Jahresplan und die Planung findet auch unter Berücksichtigung des Jahreslaufs statt. So gibt es Epochen, die man besonders gern ins Frühjahr oder in den Herbst legt, etwa Pflanzenkunde, im Winter habe ich gern eine ausgiebige Mathematik- oder Physikepoche usw.

Die Feste, die uns begleiten – eine Übersicht

Das Jahr beginnt mit dem Dreikönigstag. Hier gibt es kleinere Spiele und die heiligen drei Könige finden sich auf jedem Jahreszeitentisch. Ein Blogbeitrag dazu.

Mit der Faschings- oder Karnevalsfeier wird es richtig jeck in unserer Schule und den Winter treiben wir zusammen aus.

Dann erleben wir bewusst das Frühjahr, den Frühlingsanfang und die Zeit vor Ostern.

Nach Ostern werden die Tage länger, die Welt bunter. Höhepunkt zum Schuljahresende ist das Johannifest, danach geht es für uns meistens in die Sommerferien. Meine 15 Ideen für ein schönes Johannifest findet Ihr hier.

Nach den Sommerferien, im September, steht Michaeli an. Dazu gibt es mehrere Blogbeiträge, am besten als Suchbegriff eingeben 🙂

Es folgen Sankt Martin, Nikolaus, das Adventsgärtlein und eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit.

Kaffee, Kreide, Morgenspruch

Dustin und ich sind ja laufend im Gespräch und wir erzählen uns gegenseitig vom Alltag an den verschiedenen Schulen. Hört uns gern im Podcast zu und lasst ein paar Sternchen da 🙂

Auf ein schönes, langes Wochenende!

Zungenbrecher mit Brain Gym

Zungenbrecher und Brain Gym sind schon jeweils einzeln starke Übungen, um Konzentration, Aussprache und Geschicklichkeit zu schulen. Brain Gym fördert das Zusammenspiel beider Hirnhälften und die Handübungen lassen beide Hände in der Bewegung unabhängig voneinander werden. Meine Klasse kennt sowohl Zungenbrecher, als auch Brain Gym Übungen. Als neue Herausforderung habe ich nun beides kombiniert: Während des Sprechens werden die Handbewegungen gemacht.

So geht es los

Die Zungenbrecher werden von Anfang an chorisch gesprochen. Man kann daran anschließend die Handbewegungen gemeinsam „stumm“ ausführen oder erst nach einigen Tagen, wenn die Sprüche schon gut gesprochen werden, die Handbewegungen zusätzlich gleich während des Sprechens langsam einführen.

Die folgenden drei Übungen haben verschiedene Schwierigkeitsgrade. Man kann es binnendifferenziert so halten, dass alle mit Übung 1 anfangen und die Übungen 2 und 3 von den Kindern selbst begonnen und mitgemacht werden – jedes Kind im eigenen Tempo.

Übung 1: Für den Anfang

Schneiders Schere schneidet scharf,
scharf schneidet Schneiders Schere.

Übung 2: Für Fortgeschrittene

Auf den sieben Robbenklippen
sitzen sieben Robbensippen,
die sich in die Rippen stippen,
bis sie von den Klippen kippen.

Übung 3: Für Geübte

Zwanzig Zwerge zeigen Handstand,
zehn im Wandschrank,
zehn am Sandstrand.

Mehr aus dem Rhythmischen Teil

Ich werde oft gefragt, ob ich Übungen aus dem Rhythmischen Teil vorstellen würde und gleichermaßen freue ich mich, wenn andere Waldorflehrer:innen ihre Ideen auch mit mir teilen. Daher werde ich in meinem Blog das Eine oder Andere auch in Zukunft gern zeigen.

Hier habe ich auch schon einmal eine Brain Gym Fußübung mit „Kreuzung“ vorgestellt.

Herbstferien: Halbzeit!

Es ist gerade einmal die erste Woche der Herbstferien vorbei und es kommt mir vor, als wäre schon viel mehr Zeit vergangen: Wir haben zu Hause renoviert und schon Vieles geschafft, ein langes, erholsames Wochenende liegt hinter uns. In der kommenden Woche steht aber auch noch so Einiges an.

Das Wochenende war sehr erholsam

Mein eigenes Arbeitszimmer

Durch unsere „Zimmerumzüge“ habe ich jetzt ein eigenes Arbeitszimmer bekommen, das aber auch gleichzeitig das Gästezimmer für unser großes Kind ist. Hier werde ich in den nächsten Tagen mein kleines Tonstudio für die Podcasts noch weiter ausbauen und darauf freue ich mich schon sehr.

Ich habe natürlich auch für die Schule viele Vorbereitungen zu erledigen, etwa die neue Rechenrallye, Wendediktate und Wörterbuchübungen erstellen und in den Erzählstoff der nordischen Mythologie weiter eintauchen. Die unteren Klassen werden nach den Ferien im Fach Musik wieder St. Martin, das Adventsgärtlein und die Vorweihnachtszeit mit Klängen und Liedern begleiten, das wird eine besonders schöne Zeit, die ich auch wieder für die diesjährigen Klassen neu und passend gestalte.

Mein Montagskindblog wird in nächster Zeit auch noch etwas überarbeitet, aber das wird wohl erst nach den Ferien etwas, seid gespannt.

Zeit für Besuch

Die kommende Woche ist auch für Familie und Freunde reserviert. Wir werden viel Besuch bekommen und sind auch mit Freunden verabredet. So lässt es sich weiter auftanken.

Abstand und gute Vorbereitung

Das ist also mein Ferienrezept. Etwas Ausbruch aus dem gewohnten Alltag, Zeit für Schönes genießen und den Rücken ein Stück weit frei machen für alles, was noch ansteht: Eine gute Planung für das zweite Quartal des Schuljahres lässt doch zuversichtlich in die Herbst-/Winterzeit starten.

Die große Stapelsteinliebe

Dieser Sommer steckte voller Überraschungen: Dank einer neuen Kooperation sind die Stapelsteine erst bei uns zu Hause, dann in meinem Klassenraum eingezogen – und es war Liebe auf den ersten Blick. Aber lest selbst.

Die Ankunft

Die Steine kamen bereits in den Sommerferien zu mir, ich habe sie kostenlos zum Testen bekommen. Verpackt waren sie in vorbildlicher Weise komplett plastikfrei und da sie zu 100 Prozent in Deutschland und klimaneutral hergestellt werden, hatten sie auch nur einen relativ kurzen Weg hinter sich. Allein das ist schon ganz nach meinem Geschmack, wie Ihr wisst.

Ausgepackt und Angepackt

Wer glaubt, dass mein Kind hier einen schweren Stapel Steine schleppt, der irrt sich: Die acht bunten Stapelsteine wiegen gerade einmal etwas mehr als ein Kilogramm. Dass sie kinderleicht zu tragen und frei von spitzen Kanten, Weichmachern und Schadstoffen sind, macht sie in praktisch allen Altersgruppen für Spiele und leichtes Aufräumen interessant. 

Mit seinen 180 g Gewicht ist so ein Stapelstein aber alles andere als zerbrechlich: Tragen kann er nämlich 180 kg und dabei ist er noch stoß- und bissfest. 

Stapelsteine sind also wahre Multitalente, so genannte Open Ended Toys, die die Fantasie enorm beflügeln, lest auch gern meinen Blogbericht dazu: 

Blogbericht zum Thema Fantasie:

Jedenfalls hatten nicht nur Zwei-, sondern auch Vierbeiner bei uns viel Spaß mit den Stapelsteinen!

In der Schule: Sogar Einsatz ohne Einsatz

Nachdem die Steine also zu Hause auf vielfältigste Art bespielt und getestet wurden, sind sie inzwischen in meinen Klassenraum eingezogen und zeigten dort ebenso vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Dabei nimmt der Stapel keinen Platz weg, sondern ist auch nützlich, selbst wenn er gerade nicht als Spiel- und Arbeitsmaterial im Einsatz ist: 

 Bequemes Sitzen

Vor der Tafel ist der Stapel nun mein mobiler Erzählhocker. Und wenn ich nicht gerade dort sitze, sieht so ein Türmchen Stapelsteine immer noch dekorativ aus.

Bei unserer Einmaleinsrallye haben wir mit den Stapelsteinen auch blitzschnell ein Siegertreppchen hergestellt:

Erden

Die acht Steine bieten übrigens gerade am Schuljahresanfang auch achtfach die Möglichkeit, einen (noch) etwas zu hohen Stuhl ausgleichen zu können. Ein neuer Klassenraum bedeutet ja auch immer etwas größeres, mitwachsendes Mobiliar. Wir haben zwar auch verschiedene Tisch- und Stuhlgrößen im Klassenzimmer, doch dank Stapelstein reicht es in diesem Jahr oftmals schon aus, wenn die Füße bei der Arbeit am Platz auf einem Stapelstein stehen können. Jedenfalls, solange sie noch nicht den Boden berühren. Dann ist bei Eigenarbeitsphasen der notwendige Halt an Tisch und Stuhl gegeben und das wird von den Kindern gern angenommen.

Statt Pylonen

Bei Spielen, die Markierungen und Abgrenzungen erfordern, kann man am Spielfeldrand auch gewisse Punkte mit Stapelsteinen markieren. Ebenso kann man auf sehr einfache Art und Weise die Steine für Parcours verwenden: Für Slalom oder den Bau einfacher Hürden.

Als ich in der Schule die Stapelsteine einfach mal in eine Reihe gelegt habe, um ein Spiel zu beginnen, fingen die Kinder schon direkt von selbst an, von Stein zu Stein zu springen, über die Steine zu hüpfen oder Slalom zu laufen. So anregend und einladend wirkt es jedenfalls auf meine 4. Klasse.

Eine Fülle von Spielideen

Das Spielkind in mir war also gleich geweckt – und so ging es auch noch einigen Anderen vor mir. Von daher gibt es bereits auf der Homepage von Stapelsteinen und auch in der gleichnamigen App eine Fülle von Spielideen, auf die ich gern zurückgreife: Von Gleichgewichtsübungen über Wurfspiele mit dem Bohnensäckchen bis hin zu vielen anderen Bewegungsspielen.

Für meinen Einsatz im Unterricht habe ich mir weitere Lern- und Gruppenspiele einfallen lassen. Dabei kamen auch viele Impulse von den Kindern selbst. Fazit also zu Beginn der Herbstferien: Klare Spiel- und Lernempfehlung.

Ich wünsche Euch viel Spaß mit den bunten Steinen!

Hier geht es zum Stapelstein-Shop – und Ihr unterstützt mit Eurer Bestellung über diesen Link gleichzeitig den Montagskindblog.

Download: Meine 15 Spiele mit den Stapelsteinen:

Wieder mehr Gemeinschaft leben

Heilsam ist nur,
wenn im Spiegel der Menschenseele
sich bildet die ganze Gemeinschaft
und in der Gemeinschaft
lebet der Einzelseele Kraft.

Rudolf Steiner

Wie heilsam das Leben in einer Gemeinschaft ist, spürt man um so mehr, wenn sie eine Zeitlang gefehlt hat. Und erst recht, wenn sie danach wieder möglich wird und quasi neu laufen lernen muss.

Die ersten Schritte

Als klar war, dass eine Klassenfahrt wieder möglich wird, war meine erste Reaktion: Sofort zugreifen, ehe es wieder zu spät ist! Wie Ihr ja wisst und auch noch einmal in der neuen Folge von Kaffee, Kreide, Morgenspruch genauer hören könnt, war ich mit meiner Klasse auch direkt on Tour und es war einfach nur großartig. Diesen Schwung haben wir dann auch gleich mitgenommen in die aktuelle Epoche und überhaupt in den Schulalltag.

Geht da etwa noch mehr?

Man liest seit einiger Zeit von verkürzten Quarantänezeiten, diesen 3 und 2 Gs und bekommt dabei auch ein wenig den Eindruck, als wäre doch noch mehr und vielleicht sogar längerfristig möglich.

Die Gemeinschaft meiner vierten Klasse wird nun auch auf der Ebene der Familien wieder mehr zueinander finden bzw. neu aufgenommene Familien auch noch die anderen Familien näher kennenlernen. Daher haben wir eine Gartenaktion mit kleinem Erntedankfest an der Schule geplant. Und Michaeli wollen wir in diesem Jahr auch wieder etwas größer, etwas mutiger feiern.

Die Schule selbst ist ebenso wieder mehr präsent: Elternabende sind live vor Ort, die Arbeitskreise und Gremien finden sich neu, bald gibt es auch einen Tag der offenen Tür und unsere Schule zeigt sich an diesem Wochenende wieder beim Weltkindertag.

Übrigens hat sich die Kumpanei des Oberuferer Christgeburtsspiels erneut gefunden. Seid gespannt, ich mache auch wieder mit.

Viele Wünsche, viele Hoffnungen

So viele sind es eigentlich gar nicht. Es wäre halt einfach schön, wenn wir zumindest dieses aufkeimende neue Gemeinschaftsgefühl weiter erhalten und Pläne machen können, die nicht all zu wackelig sind.