Plastik sparen im Schulalltag

Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun…. Ich habe hier einmal einige Beispiele, wie im Schulalltag eine Menge Plastik eingespart werden kann. Denn leider ist Plastik noch viel zu oft und viel zu selbstverständlich unser ständiger Begleiter: Laminierfolien, Tintenpatronen, Klebestifte, Schnellhefter und Heftumschläge – dabei bleibt das Schulfrühstück diesmal sogar außen vor. Zum Glück gibt es schöne Alternativen.

Plastik und Schule in Zahlen

Es gibt etwa 9 Millionen Schulkinder und ca. 750.000 Lehrer*innen in Deutschland, die all diese Utensilien tagtäglich benutzen. Dabei sind die meisten dieser Artikel davon Wegwerfartikel: Eine Tintenpatrone etwa ist nach ein paar Tagen leer, ihr Plastikmüll zersetzt sich aber erst nach mehreren hundert Jahren.

In Deutschland gelangen jährlich 446.000 Tonnen Plastik in die Umwelt, mehr als 70 % davon sind Mikroplasitik. Laut Weltnaturschutzunion (IUCN) gelangen jedes Jahr insgesamt 3,2 Millionen Tonnen Mikroplastik in die Umwelt, etwa 1,5 Millionen Tonnen davon in die Meere. Dies ändert unsere gesamte Biosphäre.

Warum es Sinn macht, im Kleinen und bei den Kleinen anzufangen

Die Zahlen sind groß, die Tintenpatronen klein. Das macht doch gar nichts aus, oder? Doch, das macht es – denn es ist ein wichtiger Zukunftsauftrag, die Kinder frühzeitig dafür zu sensibilisieren, dass Plastikmüll nicht in großen Mengen vorkommen darf und es gute Alternativen gibt, die unsere Umwelt schonen. Schließlich wächt gerade eine Generation heran, die viele Umweltsünden der Vergangenheit in ihrem Leben spüren wird und jetzt schon spürt.

Daher hier meine Tipps für einen achtsamen, umweltfreundlichen Schulalltag.

Konverter statt Tintenpatrone

Wie kleine Spritzen werden Konverter am Tintenfass aufgezogen. Das hat den Vorteil, dass man jeden Tag vor oder nach der Arbeit frisch volltanken kann und damit nie das Problem einer leeren Patrone hat. Wenn es früher hieß „Hast Du eine Patrone, die in Füller XY passt?“, heißt es nun: „Hat jemand ein Tintenfass zum Nachtanken dabei?“ In meiner Klasse verwenden fast alle Kinder einen Konverter. Es gibt für jeden gängigen Füller einen passenden Konverter.

Nachfüllbarer Klebstoff statt Einweg Klebestift

Es gibt sie, die großen Flaschen mit flüssigem Klebstoff, mit denen man kleine Klebestifte oder Klebeflaschen auffüllen kann. Ich habe auch schon selbst Klebstoff hergestellt, aber die Nachfüll-Variante ist in der Alltagshektik einfach praktikabler. Ich habe nun einen nachfüllbaren Klebestift von Uhu und ein kleines Klebefläschchen aus dem Waldorfshop, das durch seine sehr feine Spitze punktgenau kleben lässt. Dabei ist der Kleber vom Waldorfshop von hoher ökologischer Qualität, selbstverständlich frei von Lösungsmitteln und auswaschbar, wenn mal etwas an die Kleidung kommt. Die Flasche ist zudem aus recycletem Kunststoff (unbeauftragte Werbung! Empfehlung, keine Kooperation)

Heftumschläge aus Papier

Auf die Heftumschläge von Minouki bin ich bei meinen Recherchen für diesen Artikel gestoßen und durfte sie gleich für Euch testen (Kooperation: Umschläge wurden kostenlos zur Verfügung gestellt). Ich bin restlos begeistert: Die Umschläge sind aus 100 % recycletem Papier, doch die Oberfläche fühlt sich so glatt an, nein – sie ist so glatt, dass sie abwischbar ist. Die Auswahl an Farben und Mustern ist nicht nur groß, sondern vom Design her vollkommen gelungen. Zudem ist alles in Deutschland hergestellt. Die Umschläge haben daher meine 100 %-ige Empfehlung – was für eine schöne und plastikfreie Möglichkeit, die Hefte der Kinder zu schonen!

Farbenstarke Textmarker als Buntstifte

Die hier gezeigten Textmarker sind auch wieder aus dem Waldorfshop (wieder keine Kooperation, alles selbst bezahlt), ich habe aber auch im Schreibwarenhandel vor Ort schon „trockene“ Textmarker gesehen. Die Farben sind leuchtend und stehen der Plastikvariante nicht nach. Dazu sind sie sehr lange haltbar, wie jeder Buntstift werden sie angespitzt.

Mit Tonpapier verstärken statt laminieren

Wenn ich Kärtchen und Schilder basteln und haltbar machen will, greife ich inzwischen nur noch zu Tonpapier, auf das ich die Papierkarten klebe. Als ich für meinen Bothmer-Reigen draußen mein Kärtchen dabei hatte, habe ich es einfach in eine Klarsichthülle gesteckt, um es vor Schmutz zu schützen. So eine Klarsichthülle ist ja immer wieder verwendbar. So ist das inzwischen meine Laminier-Alternative geworden.

Papierhefter statt Plastikmappen

Schnellhefter aus Papier sind ja vielerorts schon standardmäßig im Einsatz, dennoch möchte ich sie gern erwähnen, denn der Handel zeigt, dass auch die Plastikvarianten noch gefragt zu sein scheinen. Also darf es in meiner Sammlung hier nicht fehlen.

Fazit: Viel Potenzial

Bei vielen gängigen Lern- und Lehrmittel kann unnötiger Plastikmüll eingespart werden. Wenn zehn Millionen potentielle Nutzer ihren Beitrag leisten, ist die kleine Tintenpatrone des Einzelnen gar nicht einmal so wenig!

2 Gedanken zu „Plastik sparen im Schulalltag

  1. Hallo 🙂 Vielen Dnak für deinen Beitrag. Es ist erschreckend, wie viel Plastik in so einer Schultasche steckt. Und zumeist wird in der normalen Regelschule kaum darauf geachtet. Als ich noch zur Schule ging, waren Papierumschläge gang und gäbe… jetzt beim Bonuskind wird auf Plastikumschläge bestanden, weil sie „nicht so schnell kaputt“ gehen. Auch der Füller (und damit die Tintenpatronen) werden vorgegeben. Ich wünschte, alle Schulen würden hier mehr darauf achten, dass Plastik vermieden wird. Liebe Grüße, Julia

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  2. Pingback: Drei Zukunftsgedanken | Der Montagskind Blog

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