Zungenbrecher mit Brain Gym

Zungenbrecher und Brain Gym sind schon jeweils einzeln starke Übungen, um Konzentration, Aussprache und Geschicklichkeit zu schulen. Brain Gym fördert das Zusammenspiel beider Hirnhälften und die Handübungen lassen beide Hände in der Bewegung unabhängig voneinander werden. Meine Klasse kennt sowohl Zungenbrecher, als auch Brain Gym Übungen. Als neue Herausforderung habe ich nun beides kombiniert: Während des Sprechens werden die Handbewegungen gemacht.

So geht es los

Die Zungenbrecher werden von Anfang an chorisch gesprochen. Man kann daran anschließend die Handbewegungen gemeinsam „stumm“ ausführen oder erst nach einigen Tagen, wenn die Sprüche schon gut gesprochen werden, die Handbewegungen zusätzlich gleich während des Sprechens langsam einführen.

Die folgenden drei Übungen haben verschiedene Schwierigkeitsgrade. Man kann es binnendifferenziert so halten, dass alle mit Übung 1 anfangen und die Übungen 2 und 3 von den Kindern selbst begonnen und mitgemacht werden – jedes Kind im eigenen Tempo.

Übung 1: Für den Anfang

Schneiders Schere schneidet scharf,
scharf schneidet Schneiders Schere.

Übung 2: Für Fortgeschrittene

Auf den sieben Robbenklippen
sitzen sieben Robbensippen,
die sich in die Rippen stippen,
bis sie von den Klippen kippen.

Übung 3: Für Geübte

Zwanzig Zwerge zeigen Handstand,
zehn im Wandschrank,
zehn am Sandstrand.

Mehr aus dem Rhythmischen Teil

Ich werde oft gefragt, ob ich Übungen aus dem Rhythmischen Teil vorstellen würde und gleichermaßen freue ich mich, wenn andere Waldorflehrer:innen ihre Ideen auch mit mir teilen. Daher werde ich in meinem Blog das Eine oder Andere auch in Zukunft gern zeigen.

Hier habe ich auch schon einmal eine Brain Gym Fußübung mit „Kreuzung“ vorgestellt.

Fußübung „Liegende Acht“

Heute stelle ich Euch die Fußübung „Liegende Acht“ vor. Als Sinnesschulung und zur vielfältigen Förderung hat sie es wirklich in sich. Man braucht dazu zum Vorzeichnen der liegenden Acht ein Seilchen, Schneckenband oder auch Kreide. Die Übung selbst macht man am besten barfuß, auf Socken oder in dünnen Gymnastikschläppchen. Ein kleiner Ball muss auch noch her.

Für meine Klasse habe ich sie im Homeschooling auf YouTube gezeigt:

Lernen – aber bitte in Bewegung!

Zur Schule, zum Lernen gehört Bewegung. Wenn dabei die körperlichen Impulse passen, kann sich dies auch positiv auf die geistige Leistung auswirken.

Kinder erleben heute häufig weniger Bewegungsvielfalt, die das Zusammenspiel der beiden Hirnhälften aktiviert: Klettern, Seilspringen, Balancieren, Radfahren, Hinkelspiele – nicht immer sind die Nachmittags mit vielfältigen Bewegungsspielen gefüllt. Das kann dann dazu führen, dass auch viel geistiges Potential nicht richtig ausgeschöpft werden kann. Dies ist inzwischen vielfach wissenschaftlich belegt. Die Bewegungsabläufe im Yoga sind hier hilfreich und fördernd, aber auch Kinesiologie in Form von Brain Gym kann wunderbar und gezielt in den Ablauf des Schulalltags mit einfließen.

Wer hören will, braucht Füße

Eine Fußübung am Tag – das das Fokussieren auf einen Körperteil, der am weitesten weg ist vom Kopf – steigert die Konzentration und die Fähigkeit, zuzuhören. Fußübungen gibt es viele. Diese hier ist mit der Verwendung des Bällchens und in der Form der liegenden Acht besonders aktivierend und fördernd.

Was diese Übung kann – auf einen Blick

Was wird alles hierdurch gefördert? Eine Übersicht

  • die Konzentrationsfähigkeit
  • der Gleichgewichtssinn
  • die Feinmotorik
  • der Tastsinn
  • der Bewegungsspiel
  • das Zusammenspiel der Hirnhälften

Coronatauglich

Dieses Spielchen kann man mit verschiedenen Bällen – von der Murmel bis zum Luftballon – variieren. Im Homeschooling ist es ebenso praktisch wie in vor Ort in der Schule, auch unter Corona-Bedingungen: Man muss ja seinen Platz nicht verlassen und kann so den Abstand halten.

Einzelübung! – Einzelübung??

Was einfach nicht zu unterschätzen ist: Als Gruppengeschehen ist die Übung nochmal effektiver, denn geistige Fitness hängt nicht nur an der körperlichen Bewegung. Gerade das gemeinsame Spiel führt durch die gegenseitige Wahrnehmung und Anregung zu einem stärkeren Belebungseffekt für das Gehirn.

Also: Beim Homeschooling Groß und Klein, alle die mit im Haushalt leben, mit einbeziehen. Es tut schließlich jedem gut.

Viel Spaß beim Üben und Ausprobieren.