Mein Blog ist ein Produkt des Lockdowns und hat sich seitdem ganz wunderbar entwickelt. Einer meiner ersten Beiträge widmete sich dem Goldtröpfchen Ritual. Ich habe ihn nun „coronafrei“ überarbeitet. Uneingeschränktes Goldtröpfchen: Go!
Ich schaue regelmäßig über meinen wachsenden Blog und pflege ihn liebevoll 🙂 Solltet Ihr Eurerseits auf andere Berichte stoßen, die nach einem Update rufen, meldet Euch gern bei mir.
Ich danke Euch für sehr für`s Lesen und viele liebe Emails!
Ein Gastbeitrag von Frauke Beckers, Waldorflehrerin und Gründerin des Verlags WachsMalBlöckchen
Kleines Vorwort vom Montagskind: Waldi Waldmaus leistet mir und den Kindern neuerdings im Förderraum Gesellschaft und ich bin sehr angetan von ihr. Sie ist liebevoll handgenäht und bringt ein nachhaltig produziertes Rechenheft aus Graspapier mit, mit dem sich wunderbar arbeiten lässt. Ich habe daraufhin Frauke Beckers erneut als Gastautorin eingeladen. Diesmal schreibt sie also über ihr ganz besonderes Projekt Waldi Waldmaus.
Waldi ist in unserem Förderraum eingezogen und es scheint ihr zu gefallen……
Wenn das Rechnen keine Freude macht….
Warum bloß ist das Rechnen lernen für viele Kinder ein Graus? Manchmal liegt es an eigenen negativen Schulerfahrungen von Eltern und LehrerInnen, die sich auf die Kinder übertragen und manchmal ist die Lehrmethode einfach nicht die passende für das Kind. So kommt es, dass es Kinder gibt, die schon im 1. Schuljahr sagen: „Rechnen kann ich nicht!“ oder „Mathe ist doof!“.
Auch in Waldorfschulen tun sich einige LehrerInnen schwer damit, den Umgang mit Zahlen altersgemäß und ehrlich begeistert zu vermitteln, denn die Mathematik ist ein logisch und klar aufgebautes Fach und mathematische Aufgabenstellungen bieten häufig augenscheinlich nicht viele Möglichkeiten für einen freien, individuellen und kreativen Lösungsansatz. Meistens ist die Lösung fest vorgeschrieben und den LehrerInnen und Eltern auf einen Blick klar. Für die Kinder ist es dann nicht selten frustrierend, wenn ihnen die Lösung nicht auf Anhieb klar ist und sie im Dunkeln tappen.
Und wenn man dies als Lehrer:in auch selbst gefühlt hat…
Ich war als Kind so ein frustriertes Kind mit eher mäßigen Leistungen im Fach Mathematik. Und das als Tochter eines Mathematiklehrers. Nach dem Frust kam die Angst davor und die Abneigung gegen dieses Fach. Als Erwachsene war mir gleich klar: So kann und will ich als Lehrerin meine Kinder nicht beim Rechnen begleiten. Ich entdeckte über das Knobeln und Malen die Mathematik im Studium für mich neu, erkannte ihre logischen Strukturen, ihre Schönheit und Klarheit und die Möglichkeiten des Spielens mit den Zahlen. Mathe war auf einmal mein Fach und ich sah alles mit ganz anderen Augen.
Jedes Kind kann seinen eigenen Weg finden
Jedes Kind ist anders! Das zu bedenken ist insbesondere für einen erfolgreichen und freudigen Rechenunterricht existentiell. Es gibt zwar häufig nur eine Lösung, aber die Anzahl der möglichen Wege dorthin ist tatsächlich meist unendlich. Um den Kindern zu ermöglichen, ihren eigenen Weg zu finden und sich frei und freudvoll darauf weiter zu bewegen, habe ich die Waldi Waldmaus Rechengeschichte geschrieben. Bisher sind zwei Bücher erschienen, die sich am Lehrplan der ersten Schuljahre orientieren und die eine fachliche und mental positive Grundlage für weitere mathematische Erfahrungen legen. Mit Geschichten und Bildern lassen sich Kinder jeden Temperaments erreichen und in den Waldi Waldmaus-Büchern gebe ich LehrerInnen und Eltern Anstöße, wie sie mit Hilfe der kleinen Rechenmaus Waldi jedes Kind für die Zahlenwelt begeistern und ihnen Sicherheit vermitteln können. Sagt ein Kind erstmal „Rechnen macht Spaß!“ und „Ich kann das!“, kann es zukünftigen Herausforderungen motiviert und gestärkt entgegen gehen.
Foto: Frauke Beckers
Zum Inhalt
Waldi Waldmaus wohnt in einem Baumstammhaus tief im Wald. Die Kinder begleiten die süße Maus durch die Erlebnisse des Tages und begegnen dabei den verschiedenen Zahlen und Rechenoperationen. Die vier Grundrechenarten werden mit vier verschiedenen Temperaments- bzw. Gefühlsregungen der Waldimaus eingeführt, sodass sich jedes Kind darin wieder finden kann und in seinem individuellen Rechenweg bestärkt wird. Immer wieder laden freie Aufgabenfelder zu kreativen Lösungen ein, die eine natürliche Differenzierungsmöglichkeit des Schwierigkeitsgrades bieten.
Band 1
Waldi Waldmaus führt die Kinder behutsam und altersgemäß in die abstrakte Welt der Zahlen. Immer wieder wird das Kind positiv darin bestärkt, was es alles schon kann. Bei der Anzahl der Aufgaben geht stets Qualität vor Quantität, sodass die Inhalte mit dem Herzen aufgenommen und später im Schlaf gut verarbeitet und verinnerlicht werden können.
Zum Ende des Heftes erfahren die Kinder, welch großer Schatz es ist, in allen vier Grundrechenarten (Plus, Minus, Mal und Geteilt) rechnen zu können. Sie spüren: Nicht nur im Rechnen sollte alles im Gleichgewicht sein. Das ganze Leben fordert uns heraus, die eigene Mitte zu finden, um sich wohl zu fühlen. In diesem Sinne möchte die Geschichte den Kindern mehr vermitteln als die reine Ausführung von Rechenoperationen.
Band 2
In Band 2 macht sich Waldi Waldmaus auf den Weg zur Feldmausfamilie Mathematikus. Dabei begibt sich die kleine Rechenmaus auf eine Reise mit spannenden Rechenabenteuern. Am Ende wird sie im Zauberwald des Einmaleins mit eindrucksvoll silberfunkelnden Zahlensternen belohnt, die für weitere Rechenaufgaben und Schuljahre wegweisend leuchten.
In diesem Arbeitsbuch werden die vier Grundrechenarten im Zahlenraum bis 100 mit abwechslungsreichen und kindgemäßen Aufgabenstellungen erklärt und vertieft. Die Möglichkeit zur Selbstkontrolle gibt Waldi Waldmaus unten auf den Buchseiten. Rechenrahmen, Einmaleinsfächer und Einmaleinssterne dienen als strukturiertes und motivierendes Anschauungs- und Übungsmaterial.
Unterschiede und Zusammenhänge der vier Grundrechnarten werden durch die vier Elemente sowie die vier Temperamente der Familienmitglieder deutlich herausgearbeitet. Rätsel, Merksprüche, Spielideen, sinnvolle Geschichten und Waldi Waldmaus als treuer Rechenfreund helfen das Rechnen ganzheitlich und mit spielerischer Freude zu begreifen.
“Waldi Waldmaus im Hunderterhaus” baut inhaltlich auf Band 1 „Waldi Waldmaus im Rechenhaus” auf, kann aber auch als eigenständiges Übungsbuch für Kinder der 2. Klasse und zu Wiederholungszwecken für Kinder der 3. Klasse verwendet werden. Das Buch kann sowohl als roter Faden und Übungsheft im schulischen Unterricht wie auch lehrwerksunabhängig fürs häusliche Lernen verwendet werden.
Waldi Waldmaus im Rechenhaus: Alle Infos
3. Auflage/2021, Format DinA4, 112 Seiten, umweltfreundlich und ressourcenschonend auf Graspapier (110g) gedruckt, in s/w, Umschlag farbig
ISBN 978-3-9823872-0-8
Alle 4 Grundrechenarten mit narrativer Einführung und ansprechenden Übungsaufgaben
Waldi Waldmaus im Hunderterhaus
1. Auflage/2022, Format DinA4, 116 Seiten, umweltfreundlich und ressourcenschonend auf Graspapier (110g) gedruckt, in s/w, Umschlag farbig
ISBN 978-3-9823872-1-5
– Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division im Zahlenraum bis 100
– Schwerpunktteil Einmaleins
Herzensempfehlung
Dies ist unbezahlte Werbung! Ich möchte Frauke und ihr sehr gelungenes Projekt einfach gern unterstützen.
Am Wochenende war ich mit Dustin auf der didacta Bildungsmesse in Köln und habe natürlich auch die Stände des Bundes der Freien Waldorfschule / Pädagogische Forschungsstelle und des Verlages Freies Geistesleben ausgiebig besucht. Dabei habe ich mal wieder den einen oder anderen Schatz gefunden. Den ersten davon möchte ich Euch gleich vorstellen: Ein sehr inspirierendes Buch vom Verlag Freies Geistesleben (unbeauftragte Werbung).
Es geht um die angeborene Spiritualität von Kindern und wie sich diese bei der künstlerischen Arbeit offenbart.
Im pädagogischen Diskurs, in der Literatur, geht es vor allem darum, was die Kinder alles nicht können (…) und selten darum, was die Kinder selber sind und offenbaren.
Christiane von KönigslöW im Vorwort ihres Buches „Der Engel – das bin ich“, Verlag Freies Geistesleben
Inspiration: „Der Engel – das bin ich…“
Es ist immer etwas anderes, ob man ein Buch im Katalog findet oder einmal live in den Händen hält. Ich glaube, dieses Buch wäre mir auf anderen Wegen nicht unbedingt direkt ins Auge gesprungen, aber jetzt liegt es hier vor mir, ich finde es einfach sehr inspirierend und bin dankbar dafür.
Kinderzeichnungen und -bilder sind ohnehin ein Steckenpferd von mir, ebenso beschäftigt mich die Spiritualität, die Kinder von klein auf in sich tragen. Auf beides geht nun dieses Buch in sehr schöner Weise ein.
Worum geht es in dem Buch?
Die Autorin ist Kindergärtnerin und beschreibt einige künstlerischen Prozesse mit ihrer Kindergruppe. Sie legt übrigens großen Wert darauf Kindergärtnerin zu sein, denn eine Gärtnerin empfindet Freude an der Schönheit der Welt, dem Natürlichen und ergreift sie für sich, kann sie bestenfalls zum Positiven weiter verwandeln. Eine Gärtnerin umgibt eine Atmosphäre von Kreativität, die Welt mit naturgegebenen Dingen zu „schmücken“, ein sehr schöner Gedanke in Bezug auf die Arbeit mit Kindern, wie ich finde.
In dem Buch beschreibt sie nun sehr feinfühlig, wie die Kinder ins Malen finden und wie das Gemalte etwas Inneres, Spirituelles nach außen trägt. Sie zeigt einige der Kunstwerke „ihrer“ Kinder und dokumentiert, was die Kinder über ihre Kunstwerke gesagt haben oder mit welchen Worten sie auch untereinander darüber gesprochen haben.
Als Leser:in kann man Anteil daran nehmen, die innere Haltung der Autorin mit einnehmen und gleichzeitig seine eigenen Antennen dafür sensibilisieren, was man gerade bei der Arbeit mit jüngeren Kindern an Schätzen entdecken kann. Wie die Kinder sich zeigen, was tief in ihren lebt und sie bereits von sich aus mitbringen. Daran erinnert dieses Buch aus dem Alltag heraus.
Sehr schön nachzuvollziehen sind auch kreative Spielprozesse und Rituale wie das vorgestellte „Arche Noah Spiel“.
Was bedeutet das für unsere Schulanfänger:innen?
Ja, richtig gelesen: In dem Buch geht es um eine Kindergartengruppe. Ich arbeite mit Schulkindern. Doch unsere Schulanfänger:innen haben ihr erstes Jahrsiebt ja auch noch nicht abgeschlossen und auch in ihnen liegen viele Schätze, die sich entdecken lassen. Wenn sie zu uns in die Schule kommen, sollten wir genau das auch deutlich wahrnehmen. Deshalb würde ich dieses Buch auch allen Lehrer:innen zur Auffrischung und Vertiefung empfehlen, die mit dieser Altersgruppe zu tun haben. Abgesehen von dem Wechsel und den Unterschiedenen der Institutionen Schule und KiTa gibt es in der kindlichen Entwicklung selbst diesen großen Sprung in der seelischen Entwicklung beim Eintritt in die Schule nicht. Dieser folgt der allgemeinen Schulreife erst im dritten Schuljahr nach.
Und was inspiriert mich dabei?
Ich habe seit einiger Zeit jedes Jahr die Klassen 1 und 2 im Musikunterricht, ein ebenfalls sehr kreatives Unterrichtsfach. Und die Kinder bewegen sich auch in dieser Atmosphäre, teilweise noch sehr stark spürbar. Wir sollten daher nicht nur unterrichten, sondern auch die Möglichkeit wahrnehmen, diesen inneren Wesenskern der Kinder durch die künstlerische Arbeit noch mehr kennenzulernen. Die Waldorfpädagogik ist eine Pädagogik der Beziehung!
Ich erlebe es beispielsweise immer als sehr besonderen Moment, wenn die Kinder die Kinderharfe kennenlernen und mit der Zeit etwas auf ihr spielen dürfen. „Mein Engel spielt sie auch“, habe ich da schon gehört. Oder bestimmte Namen, die Kinder meinen verschiedenen unkonventionellen Instrumenten nach Klängen geben. Meine Schwingstäbe aus Bronze wurden beispielsweise von meiner Klasse „Sternenstäbe“ genannt. Auch die verschiedenen Klänge locken immer wieder etwas hervor, das die Kinder offenbaren.
Ich finde es wichtig, auch dafür sensibel zu sein und zu bleiben. Im besten Sinne:
Es stimmt: Stille im Raum sorgt für eine konzentrierte Eigenarbeitszeit – besonders, wenn 30 Kinder und mehr gleichzeitig bei ihrer Arbeit bleiben sollen. Und genau hier liegt auch ein Stressfaktor von Ruhephasen, denn viele Kinder wissen nicht, ob und wie sich äußern sollen, wenn sie ein Anliegen haben. Um der Ruhe eine sichtbare Struktur und den Kindern das Gefühl zu geben, gesehen zu werden, gibt es in meiner Klasse jetzt Ruhewürfel.
Der Wechsel aus Ruhe und Dynamik
An einem Schultag geschehen viele Unterrichtsphasen im Wechsel. Mal wird in Bewegung gespielt, chorisch gesungen oder gesprochen, dann der Lehrerin zugehört, ein gemeinsames Gespräch geführt oder praktisch gearbeitet. Laut und Leise sind im Wechsel. Nach viel gemeinsamer Bewegung, äußerlich wie innerlich (dem Fortgang eines Gesprächs folgen) gehört dann auch eine Phase der Stille zum täglichen Unterricht. Hier soll sich jedes Kind einmal ganz für sich einem Thema auseinandersetzen, Aufgaben üben usw. Anschließend kann dann besprochen werden, welche Fragen dabei aufgekommen sind.
Jede:r bleibt bei sich – mit räumlicher Struktur
Kleiner Raum, viele Kinder und manche sind leicht ablenkbar oder unkonzentriert. Die Aufforderung „Ab jetzt sind wir leise“ hilft da nur bedingt, auch wenn man sie noch so nett in ein Sprüchlein verpackt oder mit einem „Ruhe-Klang“ begleitet. Ich habe besonders in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass Kinder immer auch eine sichtbare Struktur zur Erinnerung und Sicherheit benötigen.
Sichtbare Raumstruktur
In den Schuleingangsklassen werden zu Beginn des Arbeitsteils aus dem Bänkchenkreis gemeinsam Reihen gestellt und das kleine Tischlein, das mit Kerze, Erzählstein usw. in der Mitte stand, wird an die Seite geräumt.
Im Klassenraum mit festem Mobiliar kann man so einfach die Sitzordnung nicht umstellen. Ich verlasse zwar für Spiele und Bewegungsübungen den Raum, so dass im Klassenraum hauptsächlich unsere Gespräche und Arbeitsteile stattfinden. Dennoch braucht es noch mehr sichtbare Struktur, wenn etwa von einem Klassengespräch zur Eigenarbeit übergeleitet wird. Die erste Anschaffung waren daher kleine Stellwände aus Wellpappe im DIN A3-Format, die zur Abgrenzung auf den Tisch gestellt werden können. „Das Büro einrichten“ sagen wir dazu. Die Kinder dürfen bei Bedarf auch selbst die Stellwände nehmen und aufstellen, wenn sie sich mal abgelenkt fühlen. Damit gelingt das Arbeiten bereits deutlich konzentrierter, da reizärmer.
Möglicher Stille-Stress
Nun ist klar: Wir sind alle leise und arbeiten an unseren Aufgaben. Doch ein Stressfaktor ist noch da – denn was ist, wenn bei aller Stille und Ruhe….
ich doch noch eine Frage zur Aufgabe habe
Ich den ganzen Arbeitsauftrag irgendwie nicht so recht verstanden habe
Meine Tinte im Füller leer ist und ich keinen Nachschub habe
ich meine Arbeit schon erledigt habe und neue Aufgaben wünsche
ich zur Toilette muss
oder oder oder
Auch diese Fragen gibt es 30-fach. Und die ruhige Arbeitsatmosphäre möchte niemand wirklich stören – wie kommuniziert man nun unauffällig? Bisher war es so: Manche Kinder machten sich auf den Weg und schlichen hinter mir her, um mich flüsternd anzusprechen. Wieder andere Kinder zeigten auf, schnipsten auch, damit ich sogleich nach ihnen schaue. Auch kann es sein, dass es Kinder gibt, die so sehr nicht stören wollen, dass sie sich gar nicht äußern, auch nicht bei Fragen.
Die Lösung: Der Ruhe-Würfel
Im Montessori-Shop (Kooperation) entdeckte ich den Ruhe-Würfel und war sogleich sehr angetan. Ich bestellte den großen Würfel und besprach mit den Kindern die Einsatzmöglichkeiten. Dann war klar: Diese Würfel brauchen wir. Gesagt, bestellt, erhalten.
In einem Klassengespräch haben wir darüber gesprochen, welche Anliegen und Bedürfnisse so erfahrungsgemäß aufkommen, während die ruhige Arbeitszeit ist.
Da ich grundsätzlich im Raum präsent bin und herumgehe, ist es nun sehr leicht, mir ein Anliegen anzuzeigen. Dabei fallen die rote und die grüne Würfelfläche natürlich besonders ins Auge. Wir vereinbarten daher diese Zeichen:
Leere Fläche: Bei mir ist alles in Ordnung
Grüne Fläche: Ich bin fertig mit meinen Aufgaben und brauche ggf. „Nachschub“
Rote Fläche: Ich muss zur Toilette, ans Fenster (frische Luft schnappen) usw.
Fragezeichen: Ich habe eine Frage zu einer Aufgabe
Ausrufezeichen: Ich habe generell etwas nicht verstanden.
Erster Einsatz
Die erste Arbeitszeit mit den Würfeln hat prima geklappt und ich war sogar mehr „gefragt“ als sonst. Denn die sonst eher stillen Kindern, die sich eher zurücknehmen und gar nicht melden, haben sich auch über den Würfel geäußert. Trotzdem blieb es insgesamt sehr leise.
Würfel bestellen
Mit Klick auf diesen Link könnt ihr die kleinen Ruhewürfel bestellen, es gibt aber auch größere Exemplare. Ich habe aktuell einen großen Würfel (zum Vorzeigen) und 30 kleine Würfel. Es ist ja durchaus denkbar, dass es pro Doppeltisch einen Würfel gibt, der geteilt werden kann.
Die wundervollen Aquarelle aus „Rosinas Wolle“ stammen von Lena Fischer, ebenfalls Waldorflehrerin. Lena hat ihrerseits auch zwei Kinderbücher geschrieben und illustriert: Maira, das Brombeermädchen. Ein weiteres schönes Projekt von ihr ist das Kindergarten-Freundebuch. Auch hier hat sie jede Seite selbst konzipiert und aquarelliert.
Was braucht ein gutes Freundebuch?
Gerade für das Kindergartenalter gibt es nicht viele Freundschaftsbücher, bei denen die Kinder selbst auch Einiges malen und beitragen können. Nicht selten sind die Eltern beim Ausfüllen der vielen Fragen gefordert. Lena hat sich bei der Ausarbeitung ihres Buches auf einige wenige Dinge über die Persönlichkeit eines jeden Kindes konzentriert, so dass viele liebevolle, kleine Steckbriefe enstehen. Zudem hat sie einen schönen und übersichtlichen Geburtstagskalender entworfen, in den sich alle Freunde eintragen können. So wird ein unvergesslicher Erinnerungsschatz geschaffen.
Wo gibt es das Freundebuch?
Leider nicht in jedem Buchhandel, sondern nur in ausgewählten Shops und Geschäften. Auch in meinem kleinen Shop werdet Ihr fündig, schaut mal hier.
Es ist also ein ganz besonderes Geschenk vom ersten Kindergartentag bis zum Vorschuljahr.
Zum Auftakt dieser Themenwoche stelle ich mein erstes Buch „Rosinas Wolle“ vor, das inzwischen in der ersten Auflage fast ausverkauft ist. Ich freue mich riesig über die Resonanz. Die Geschichte handelt von Schaf Rosina, das im Frühjahr als Lamm auf die Schafwiese kommt, alle Jahreszeiten erlebt und an einem Montag, wieder im Frühling, die erste Schur erhalten soll. Doch sie ist trotzig und sagt: „Meine Wolle bleibt dran.“Die Woche nimmt einen ganz besonderen Lauf.
Schafwolle als kostbarer Rohstoff
Mit dem Büchlein lernen die Kinder Schafwolle als kostbaren, nachwachsenden Rohstoff kennen, der vielseitig zu verarbeiten ist. Auch die Schritte der Wollverarbeitung – vom Waschen, Kämmen, Verspinnen zum Stricken – werden liebevoll erklärt.
Doch „Rosinas Wolle“ ist auch eine Geschichte über Freundschaft und dem Geben und Nehmen.
Geschichte mit Wollwerkstatt
Rosina gibt es wirklich! Ihre erste Besitzerin ist eine liebe Freundin von mir, die jahrelang mit Kindern Wollwerkstätten durchgeführt hat. Diese schöne, naturnahe Arbeit mit allen Sinnen wollte ich gerne in die Geschichte einfließen lassen. So entstand dann auch das kostenlose Zusatzmaterial „Rosinas Wollwerkstatt“, das Ihr hier zum Download bekommt.
Inzwischen werden auch schon Klassensätze bei mir bestellt, was mich wirklich sehr freut! Das Buch ist mit seinem Fabelcharakter auch eine schöne erste Lektüre in Klasse 2.
Es eignet sich ebenso zum Einstieg in das Fach Handarbeit in Klasse 1.
Wer es zum Einführen der drei Wortarten Nomen, Verben, Adjektive verwenden will, kann sich auch hier umschauen. Ein schönes Wortspiel ist auch „Rosinas Wortsalat“:
Hier ist ein schönes Fingerspiel mit Wolle, das ebenfalls Teil des Zusatzmaterials ist:
Der Weg zum Buch
Das Buch erhaltet Ihr in meinem Shop , im Waldorfshop, bei Glomer Buchversand und überall, wo es Bücher gibt. Im Zuge des Waldorf Bücherbasars könnt Ihr es auch zusammen mit einem Beutel Märchenwolle gewinnen. Einfach hier oder bei Instagram bis zum 14.5.2022 einen Kommentar hinterlassen. Es wandert wieder alles in einen Topf und wird am Sonntag gelost. Ich wünsche Euch viel Glück!
Teilnahme ab 18 und innerhalb der EU, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Kooperation und Gewinnspiel – Lostopf geschlossen | Wie viele von Euch wissen, liegt mir die Vorhang Auf! Zeitschrift sehr am Herzen: Diese einzigartige Familienzeitschrift, liebevoll mit handgefertigten Bildern und fantasievollen Geschichten gestaltet, mit kindgerechten Bastel- und Spielideen und einem Eltern-Begleitheft zum jeweiligen Thema der Ausgabe sucht ihresgleichen. Ich bin selbst seit Langem Abonnentin und auch, wenn meine eigenen Kinder schon größer sind, finde ich hier immer wieder auch schöne Ideen für meine Epochen. Die Kooperation mit Vorhang Auf! ist mir eine Herzensangelegenheit.
Gewinnspiel: Das Osterheft
Das Osterheft wurde in diesem Jahr neu aufgelegt. Ich darf es kurzfristig an Euch verlosen, zusammen mit einem schönen Oster-Kunstdruck. Kommentiert daher hier oder auf Instagram, wenn Ihr teilnehmen möchtet. Abonniert gern hier oder auf Instagram @waldorf.lehrerin und @vorhangaufzeitschrift oder meinen Blog über WordPress. Die Verlosung ist ab 18 Jahren und endet am 15.4.2022 um 12 Uhr. Der Waldowverlag versendet den Gewinn direkt an Euch. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Jahresabo via Montagskind
Wer gern die Vorhang Auf! Zeitschrift verschenken oder selbst abonnieren möchte, kann dies auch über meinen Blog tun. Füllt einfach dieses Formular aus und alles geht seinen Weg über mich. Das Jahresabo verlängert sich nicht automatisch.
Das Loslassen am Abend fällt nicht nur Kindern, sondern selbst Erwachsenen schwer und sehr viele Menschen brauchen recht lange, um in den Schlaf zu finden. Oft beginnt am Abend mit der zur-Bett-geh-Zeit der Kinder eine stressige Phase im Familienleben. Die Kinder weigern sich beharrlich und drehen oft nochmal richtig auf, bei den Eltern ist nach einem langen Tag der Akku leer, man hat keine Kraft für Diskussionen um „ich muss aber nochmal aufstehen und trinken“ oder „ich habe aber noch nicht fertig gebaut.“
We-Time: Mein Kind und ich
Kleine, immer wiederkehrende Rituale sind hier hilfreich, denn sie nehmen den Stress aus der Situation und zeigen einen Weg zum Loslassen ohne viele Worte. Wenn Abend für Abend ein ähnlicher Ablauf für das Kind erkennbar ist, kann es sich viel leichter darauf einlassen und geht entsprechend freudiger in Richtung „Land der Träume“. Wichtig ist hier vor allem die innere Haltung von Erwachsenen, die das Kind in dieser sensiblen Phase noch einmal achtsam wahrnehmen und sich mit ihm verbinden. Jeder einzelne Schritt kann von Erwachsenen als innige We-Time angelegt werden. Die Schritte zusammen dauern nicht mehr als 10 Minuten, schaffen aber Zufriedenheit und eine friedliche Stimmung am Abend.
Schritt 1: Das Zimmer für die Nacht vorbereiten
Das Bett zum Einstieg bereit machen, frisch aufschütteln
ein kleines Licht anzünden,
etwas Lavendelöl auf ein Tüchlein neben das Bett legen / Lavendelöl in Schale tröpfeln
das liebste Kuscheltier „in Warteposition“ hineinlegen: Teddy freut sich auf die Nacht!
Bei diesem Schritt werden viele Kinder gern mithelfen, es ist aber kein Muss. Die positive Haltung des/der Erwachsenen bei der Vorbereitung ist sehr wichtig. Jeder einzelne Schritt sollte langsam und mit Bedacht ausgeführt werden. Dabei können Eltern selbst schon zur Ruhe finden und diese auch ausstrahlen.
Schritt 2: Eine Körperspür-Übung vor dem Gang ins Bett
Bevor es ins Bett geht, ist es für Kinder meist hilfreich, ihren Körper wahrzunehmen, beruhigende Bewegungen aus dem Yoga bieten sich hierbei an:
Das Kind darf sich nochmal ganz groß machen, sich dehnen und recken
Das Kind nochmal stehend im Arm halten und etwas wiegen
Eine kleine beruhigende Yogahaltung zusammen mit dem Kind üben
Schritt 3: Dem Kind im Bett Raum für Gespräch geben
Mit dem Gang ins Bett „droht“ für viele Kinder „der Kontaktabbruch“ zu den Eltern: Sie sollen schlafen, die Eltern verlassen den Raum. Hier ist es wichtig, noch eine kleine „Kommunikationszeit“ zu reservieren, um kurz in den Austausch zu kommen, das Kind wahrzunehmen, ihm verbal Raum zu geben.
Frage: „Was hat dir heute im Kindergarten / in der Schule besonders gut gefallen?“ oder
„Was hat dir heute am besten geschmeckt?“ oder
„Heute ist dir x/y schon richtig gut gelungen“ oder
„Ob Teddy schon schläft?“
Schritt 4: Angenehme Stillezeit
Nach dem Gespräch kommt die Stillezeit. Auch wenn nicht mehr/kaum noch miteinander gesprochen wird, bleibt die/der Erwachsene weiter innig mit dem Kind in Kontakt:
Kleine Massage der Hände oder Füße oder
Vorlesen einer kleinen Fantasiereise oder
Erzählen, wie Mond und Sterne am Himmel stehen (angepasst ans Alter des Kindes, vom kurzen Beschreiben bis zu Sternbildern) oder
Erzählen, was Teddy träumt
Mit Abschluss der kleinen Stillezeit kommt der wichtigste Teil des Rituals: Die Me-Time für den Erwachsenen: Eine kurze Meditation vor dem Bett des Kindes. Sie hilft, die Anstrengungen des Alltags zurückzulassen, durchzuatmen und zur Ruhe zu kommen, während das Kind behütet einschläft.
Schritt 5: Me-Time – die Meditation für Erwachsene
Sitze auf einem Stuhl, Kissen, oder auf dem Boden vor dem Bett deines Kindes
Richte die Wirbelsäule auf und Erde dich gut
Lasse den Atem frei fließen und nimm seinen Rhythmus wahr
Beobachte den Weg der Ein- und Ausatmung
Werde ganz still, der Körper ist unbewegt
Spüre die Füße, … die Hände, das entspannte Gesicht
Nimm dein einschlafendes Kind wahr, seinen Atmenrhythmus, dann spüre wieder deinen stillen Körper
Tauche ganz ein in diesen friedlichen Moment … lass los!
Viele friedvolle Familien-Abende und gute Nächte wünscht
Daniela
Hilfreiche Unterstützung
Ein Yogaabendritual für das Grundschulalter: Heidtmann, Daniela (2019): Yoga, Mond und Sterne. Buch Hardcover. Mitmach-Geschichte für Familien. Asteya-Verlag. – in meinem Shop erhältlich
Meditation und Entspannung lernen: Online-Workshop von Daniela Heidtmann: Meditations- und Entspannungstage vom 10.01.-14.01.2022, täglich 20.00-21.00. www.yoga-neckarau.de
Zur Autorin: @danielaheidtmann_yoga
Daniela ist Kommunikationswissenschaftlerin, dreifache Mutter und Yogalehrerin. Sie ist Autorin vieler Bücher zum Thema „Zur-Ruhe-kommen mit Yoga und Entspannungstechniken“. Als Entspannungsexpertin beschäftigt sie sich seit über 20 Jahren damit, wie Kinder und Erwachsene leichter loslassen und einschlafen können. In ihrer Yogaschule in Mannheim, aber auch online, bietet sie achtsames Yoga mit Meditation an und bildet Yogalehrer/innen aus.
Vorlesen ist wichtig für die kindliche Entwicklung. Es gibt keine schönere Weise, einen umfangreichen Sprachschatz aufzubauen, das konzentrierte Zuhören zu üben, das Vorstellungsvermögen zu erweitern und sowieso die Beziehung zueinander durch gemeinsam verbrachte Zeit zu stärken. In der dunklen Jahreszeit ist die Vorlesezeit – so mein Empfinden – nochmal intensiver, wenn durch Kerzenschein, Plätzchenduft und kuschelige Decken die Sinne in der typischen vorweihnachtlichen Wohlfühlatmosphäre angesprochen werden.
Vorlesen und Erzählen in der Schule
Auch in der Schule wird viel vorgelesen. In manchen Klassen im Rahmen einer Vertretungsstunde, in der eigenen Klasse – je nach Alter – darf es auch eine größere, zusammenhängende Geschichte sein, die Tag für Tag weiter vorgelesen oder auch frei erzählt wird.
Meine Auswahl in der Vorweihnachtszeit
Ich möchte Euch hiermit eine Auswahl meiner Lieblingsbücher vorstellen. Dies ist übrigens keine beauftragte Werbung, jedes Buch habe ich selbst gekauft.
Tomte Tummetott (Astrid Lindgren): Dieses liebevolle Buch um den Winterwichtel Tomte eignet sich in der ersten Klasse für eine schöne Vorlesestunde, kann aber auch problemlos über mehrere Tage wiederholend vorgelesen – auch mitgesprochen und gespielt – werden.
Marias kleiner Esel (Gunhild Sehlin): Zu diesem Buch habe ich in der zweiten Klasse die ganze vorweihnachtliche Epoche gestaltet. Die Kinder haben zu der Geschichte jeden Tag gemalt und einige erzählende Sätze geschrieben. Das Gesamtwerk war das Weihnachtsgeschenk für die Eltern.
Sankt Nikolaus (Jakob Streit): Im Rahmen des Erzählstoffs der zweiten Klasse, die Heiligenlegenden, eignet sich dieses Büchlein ganz besonders. Es braucht auch einige Tage, um die Lebensgeschichte des heiligen Sankt Nikolaus in der Nikolauszeit zu erzählen oder vorzulesen.
Das Licht in der Laterne (Georg Dreißig): Dieses Buch habe ich in Klasse als tägliche Adventskalendergeschichte vorgelesen und mit einer Legearbeit (Tücher, Steine, Figuren) begleitet.
Vom Osten strahlt ein Stern herein (Geschichtensammlung): Dieses Buch ist eine ganz wundervolle Sammlung adventlicher Geschichten für viele Altersklassen und bei mir sowohl in Religionsstunden, als auch Vertretungsstunden im Einsatz.
Friede auf Erden (Selma Lagerlöf): Auch dieses Buch ist eine kleine Sammlung mit den schönsten Weihnachtsgeschichten von Selma Lagerlöf, Einsatz eher im Bereich der Mittelstufe.
Ich hoffe, ich konnte Euch mit dieser Auswahl einen schönen Einblick in die weihnachtliche Vorlesezeit meines Schulalltags geben und freue mich auch über Eure Fragen und Empfehlungen. Auf Instagram kamen bereits viele weitere schön Buchempfehlungen, die ich einem Button meines Profils @waldorf.lehrerin gesichert habe.
Ich freue mich, Euch mit dieser Herzempfehlung auch einmal Fantasiereisen vorstellen zu können, die bereits ab einem Alter von etwa 3 Jahren für Entspannung und Beruhigung sorgen. Mit diesen Karten könnt Ihr schon Eure Kleinen in anstrengenden Zeiten liebevoll begleiten.
Die Autorin dieser 30 Karten ist meine Schwester Daniela, die seit über 20 Jahren als Yogalehrerin arbeitet. Sie hat die beiden Bücher „Yoga, Mond & Sterne“ und „It‘s Buddha Time“ geschrieben. Gemeinsam haben wir das Hörbuch „Der Klang der Sonnenstrahlen“ geschrieben und aufgenommen.
30 Karten voller entspannender Vielfalt
Die kleinen Fantasiereisen sind Szenen aus der Natur oder dem Tierreich. Sie laden Euch ein, kleine Yoga- und Entspannungspausen mit Euren Kleinen einzulegen. Dabei dauert jede Übung etwa 10 Minuten.
Die Sammlung ist angereichert mit einfachen Einstimmungsübungen, Spürimpulsen und Kurzmassagen.
Die verschiedenen Auszeiten ermöglichen es auch unruhigen Kindern, leicht in den eigenen Körper einzutauchen und abzuschalten. Alle Fantasiereisen können ohne Vorwissen oder besondere Fähigkeiten durchgeführt werden.
Die Kartenbox könnt Ihr ganz einfach über diesen Link bei Thalia bestellen.
Ihr könnt hier auch gern Eure Fragen dazu stellen.
Meine Fantasiereisen für Kinder ab Vorschulalter findet Ihr hier auf dem Blog oder bereits vertont in meinem Podcast „Märchen mit Klang“. Ich wünsche Euch einen gemütlichen und entspannten Herbst.