Ein Weihnachtsmärchen gemeinsam erklingen lassen

Ich habe für meine Musik-Klassen 1 und 2 ein kleines Weihnachtsmärchen geschrieben, das man, von Klang begleitet, erzählen kann. Es ist für pentatonische Instrumente gedacht, im Text kommt die Kinderharfe (kleine Leier) vor. Das Märchen kann aber auch mit der Flöte oder dem Glockenspiel erzählt werden. Ihr könnt die Geschichte ab dem 20.12.21 im Podcast „Märchen mit Klang“ anhören und auch den Text für Euch selbst kostenlos downloaden.

Weihnachtszeit ist Märchenzeit

Gerade die letzten Unterrichtsstunden vor den Weihnachtsferien werden in den unteren Klassen sehr gern genutzt, um in weihnachtlicher Stimmung und Vorfreude schöne Geschichten zu erzählen. Die Kinder wollen aber nicht nur lauschen, sondern auch selbst tätig werden. Oftmals wird gemalt, im Musikunterricht stehen selbstverständlich die lieb gewordenen Instrumente und Klänge im Mittelpunkt.

Die Instrumente sind variabel

In dem Text geht es um die Kinderharfe, man kann die Geschichte aber ebenso mit der „himmlischen Hirtenflöte“ oder den „Engelsglöckchen“ (Glockenspiele) erzählen. Das Wichtigste ist, dass es sich um pentatonische Instrumente handelt, denn diese klingen immer harmonisch.

Bei der Arbeit mit den Kindern nehme ich in Klasse 1 die pentatonischen Glockenspiele oder Handspiele, auch die Kinderharfe wird geliebt. Klasse 2 kennt bereits alle sieben Töne der Flöte und kann auch hiermit schon mitspielen.

Über die Geschichte

Ein armer Hirtenjunge wacht mit seiner kleinen Schafherde in der Nähe der Stadt Bethlehem am Lagerfeuer. Die Nacht ins finster, bis ihn plötzlich ein leuchtender Stern mit seinem Licht zum Feld lockt. Dort findet er eine kleine Harfe, ein himmlisches Instrument. Doch zunächst spielt diese nur einen Ton. Mit der Zeit schenkt der Himmel dem Hirten immer mehr Töne, je zuversichtlicher er sich von dem Stern leiten lässt.

Wiederholend erzählen

In meinen Stunden mit den Kindern erzähle ich das Märchen zweimal: Beim ersten Mal dürfen die Kinder lauschen, die Geschichte und Klänge dazu kennenlernen. Danach haben sie meist selbst den Wunsch, das Ganze noch einmal zu hören und mitzumachen.

Im zweiten Durchgang spielen die Kinder dann also schon mit. Dabei erlebe ich sie sehr aufmerksam und ganz eingetaucht in die inneren Bilder.

Die Geschichte lebt sowieso von der Wiederholung und ist daher auch für den rhythmischen Teil an den Schultagen vor den Weihnachtsferien geeignet.

Hier verfügbar

Den Text könnt Ihr hier kostenlos downloaden:

Direkt anhören

Märchen mit Klang in der zweiten Adventswoche

Die Adventszeit ist unser Weg bis zum Weihnachtsfest. Mit den vier Adventssonntagen beginnt die innere Einkehr, die Wendung zum Licht. Auch für diese Woche habe ich ein Märchen ausgesucht, das in die Grundstimmung der zweiten Adventswoche passt.

Die Bedeutung des zweiten Advents

Der zweite Advent ist der Aufruf zur Umkehr, die Zeit des Einlassens auf Neues und des Abwartens von Zeichen. Mit ihm verbunden ist das Element Wasser, das Symbol des Lebens und der gefühlten Gedanken. Durchaus gehören auch Zwielicht, Zweifel und Gegensätze dazu.

Das Märchen „die dankbaren Tiere“

In diesem Märchen – das einen deutlichen Fabelcharakter hat – erleben wir auch spürbare Gegensätze, Lebensrettung und überraschende Wendepunkte.

Die Handlung:
Ein Pilger entdeckt in einer Wolfsgrube drei Tiere und einen Goldschmied, die allesamt unverschuldet dort hineingefallen sind. Er möchte den Menschen retten, doch die Tiere ergreifen als Erste seine Hilfe. Er rettet alle vier. Die Tiere zeigen sich auch später noch dankbar und helfen ihm weiterhin treu, während der Goldschmied ihn bald für seinen Vorteil beim König anklagt.

Zum Märchen

Hier kannst Du das Märchen direkt anhören.

Möchtest Du es selbst vorlesen, kannst Du das Märchen hier einfach downloaden:

Ich wünsche eine entspannte Märchenzeit und schöne zweite Adventswoche!

Der goldene Rehbock – Märchen mit Klang

Heute ging die erste Folge von Staffel 5 „Märchen mit Klang“ on Air – an dieser Stelle ein großes Dankeschön an meine stetig wachsende Hörerschaft, für`s Hören, für viele positive Rückmeldungen, für fast 80.000 Downloads (Stand 13.9.2021).

Das heutige Märchen „Der goldene Rehbock“ erzähle ich ausnahmsweise nicht ganz wortwörtlich, sondern ich habe mich dazu entschieden, die Gefahr, der die Kinder ausgesetzt sind, weniger konkret darzustellen, als Bechstein es tat. Das Märchen ist insgesamt so reich an Bildern, die dann auch schon von jungen Hörern problemlos genossen werden können.

Die Version, in der ich in meinem Podcast das seltene Märchen erzähle, könnt Ihr auch hier downloaden:

Über das Märchen

Zwei Geschwister haben ihre Eltern verloren und betteln an der Tür einer alten Frau, die sie aufnimmt, doch ihr Mann darf nichts davon bemerken. Als die Frau morgens ausgeht, sollen die Kinder ihr elf Zimmer kehren, nur das Zwölfte ist verboten. Durchs Schlüsselloch sehen sie darin einen goldenen Wagen mit goldenem Rehbock. Was hat es damit auf sich?

Mehr Märchen aus aller Welt

Die neue Staffel „Märchen mit Klang“ wird neben weiteren schönen Grimm`s Märchen übrigens auch Märchen aus aller Welt enthalten. So sind unter anderem Märchen aus 1001 Nacht und eine ganz wundervolle Legende aus Irland geplant. Seid gespannt!

Ich wünsche weiterhin viel Spaß mit der neuen Staffel „Märchen mit Klang“ und allen, die den Podcast jetzt erst entdeckt haben, viel Spaß beim Hören der Märchen.

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Johannizeit – meine 15 Ideen für ein Fest mit Kindern

In der kommenden Woche ist es so weit: Am Montag ist Sommeranfang und am Donnerstag, den 24. Juni, die Sommersonnenwende. Für die Klasse schließt sich der Kreis: Wir haben mit der Schöpfungsgeschichte künstlerisch das Schuljahr begonnen und an Johanne zeigt sich die gesamte Schöpfung voller Leben. Dies möchte ich in den Mittelpunkt unserer Klassenfeier am Schuljahresende stellen.

Das ist Johanni

An diesem Tag wird an Johannes dem Täufer gedacht wird. Dazu ist der 24. Juni der längste Tag des Jahres, mit der kürzesten Nacht. Ganz im Gegensatz zur Weihnacht am 24. Dezember, ein halbes Jahr später. Hier sind es die längste Nacht des Jahres und der kürzeste Tag. Im Jahreslauf bewegen wir uns dazwischen: Bis Johanni auf immer länger werdende Tage hin, danach auf immer länger werdende Nächte.

Unser Leben im Jahreslauf

Bei uns an der Schule gehören das Leben und Erleben im Rhythmus und Jahreslauf fest und ganz bewusst zum Miteinander und dem Alltag.Wir feiern daher nicht nur Weihnachten im Winter und Ostern im Frühling, sondern auch Johanni im Sommer und Michaeli im Herbst. Jedes Fest hat dabei seinen Schwerpunkt. Im Klassenzimmer haben wir den Jahreszeitentisch als kleinen Spiegel der Jahreszeit, auch begleiten uns verschiedene Lieder und Geschichten durch das Jahr.

Ein Sommerfest mit Kindern

An Johanni erfährt die Welt maximale Erneuerung und Leben: Alles blüht, überall kann man Tierkinder beobachten und die Früchte an den Bäumen und Sträuchern werden reif. All das lädt ein: Für lange Abende am Lagerfeuer, für kulinarische Vielfalt, für Freude und Aktivität. Genießt es!

Johanni in meiner Klasse

Da wir im vergangenen Schuljahr auf das Fest verzichten mussten und nun endlich wieder beisammen sein dürfen, wird der 24. Juni natürlich richtig ausgekostet. Ich habe die Kinder gefragt, was sie sich für unser Johannifest wünschen.

Diese Wünsche haben die Kinder in unserem Gespräch geäußert.

Die Sammlung

Es gefiel mit ausgesprochen gut, dass die Kinder auch in einer Stimmung sind, in der sie sich für diesem Tag neben Liedern und Sprüchen auch Gebete wünschten. All das möchte ich in meiner Planung berücksichtigen.

15 Ideen für das Fest

Ich habe hier 15 Ideen für ein Johannifest zusammengetragen, die ich gern mit Euch teile. Dabei ist es mein Rahmen und Plan, die vier Elemente und ihre unsichtbaren Kräfte mit den Kindern zu erleben. Ich werde unser Fest auch mit der Klanggeschichte eröffnen, die weitere Planung wird sich noch zeigen.

Ich wünsche allen eine schöne Johannizeit.

Mein Johannibeitrag vom letzten Jahr (2. Klasse) und das Rezept für die leckere Beerentarte findest Du übrigens hier.

Die Qualität der Wortarten durch Fantasie erleben

In Klasse 3 werden die drei Wortarten Nomen (Namenwort), Verb (Tuwort) und Adjektiv (Wiewort/Eigenschaftswort) erstmals ins Bewusstsein der Kinder gehoben.

Mit dem Sprachenlernen hat das Kind sich die Logik, die in solchen Sprachen steckt, einverleibt. Sie bleibt ihm jedoch genau so unbewusst wie das füllige Spracherleben, das gerade eine bestimmte Mundart in ihm hervorruft. Nun gilt es, im Unterricht Spracherleben, Sprachlogik und Bewusstmachung beider in der richtigen Weise miteinander ins Spiel zu bringen.

Erika Dühnfort (Die Sprache als Kunstwerk, Verlag Freies Geistesleben)

Ich habe als Kind im Fach Deutsch große Schwierigkeiten mit dem Grammatikunterricht am Gymnasium gehabt, weil mir die Bewusstmachung der mir längst „einverleibten“ Logik quasi von oben mit Definitionen übergestulpt wurde. Dadurch konnte ich es nicht selbst ins Bewusstsein heben. Von daher ist es mir heute ein besonderes Anliegen, dass dies den Kindern meiner Klasse gelingt und sie darüber einen ersten Zugang zur Grammatik bekommen.

Auch dies geschieht bei mir im Unterricht mit einer kleinen Fantasiereise, die an drei aufeinander folgenden Tagen erzählt wird. Hierbei wird die Qualität der Wortarten zunächst durch das Gefühl berührt, das die inneren Bilder bei den Kindern auslösen. Später kann man dann mit ihnen darüber sprechen, wie sie die kleine Fantasiereise erlebt haben. Es ist erstaunlich, wie die Kinder berichten!

So funktioniert es: Man denkt sich eine Szene aus, am besten mit Tieren, da dies die Kinder sehr anspricht und berührt. Am ersten Tag wird diese durch Nomen beschrieben. Die Kinder empfinden eine Art Gegenüber. Die Szene füllt sich mit Dingen.

Am zweiten Tag kommen die Adjektive zu der nun schon bekannten Szene hinzu. Dadurch passiert etwas vor dem inneren Auge. Die hinzu gekommenen Eigenschaften verändern die Vorstellung, die die Kinder bisher von dem Nomen hatten und auch das macht innerlich etwas mit den Kindern.

Im dritten Schritt kommen die Verben zu den Nomen. Die Kinder sind so sehr mit ihrer Vorstellung verbunden, dass sie die Bewegung, die die Verben in die Szene bringen, innerlich mitgehen und diese wiederum erleben.

Hier drei Beispieltexte:

Direkt nach dieser kleinen Fantasiereise sollte man diese erst wirken und nachwirken lassen. Später kann man die Kinder fragen, ob sie einen Unterschied bei den Wörtern gespürt haben und dann über ein Gespräch dieser Sache auf den Grund gehen.

Im rückschauenden Gespräch kann man auch zur weiteren Verdeutlichung erst eine Reihe von Tieren nennen, die sehr unterschiedlich sind, klein wie groß: Elefant, Ameise, Flamingo, Biene, Löwe, Schmetterling. Diese erscheinen dann hintereinander vor dem inneren Auge, was den Kindern fast wie ein Zauber vorkommt. Für die Adjektive kann man sich dann ein Tier heraussuchen und ihm auch Adjektive geben, die sehr unterschiedlich sind: Der blaue Elefant, der graue Elefant, der riesige Elefant, der winzige Elefant. So spüren die Kinder, wie sich der Elefant vor dem inneren Auge verändert. Danach: Der Elefant badet, der Elefant frisst, der Elefant läuft, der Elefant freut sich, der Elefant sucht etwas…. Hier wird die Handlung wiederum innerlich vollzogen, eine Verbindung hergestellt zu dem zuvor eher abseits stehenden Nomen.

So haben wir die Wortarten erlebt und es braucht Zeit. Allmählich erst entsteht eine Ausdifferenzierung, die sich dann genau benennen lässt. Am Ende hat es die Grammatik vom Unbewussten ins Bewusste geschafft:

Grammatik bringt man nicht bei. Man hebt sie hervor!

Vom kleinen Glück

Die Idee des Glückshefts hatte ich während der Zeit des Distanzlernens. Im Lockdown passiert ja so viel weniger als sonst: Keine größeren Spielkontakte, kein Austausch bei der schulischen Arbeit, der größte Teil des Tages findet zu Hause statt. Umso wichtiger und gleichzeitig herausfordernd ist es, dabei positiv zu bleiben und die kleinen Glücksmomente nicht aus den Augen zu verlieren.

Doch auch jetzt, nach dem Ende der Pandemie, ist das Glücksheftchen sehr aktuell. Nun geht es um Entschleunigung und Achtsamkeit in einem oft hektischen, reizüberfluteten Alltag.

Manchmal übersieht man leicht das kleine Glück

Zum Glücksheft: Im Hosentaschenformat passt es überall hinein und mit ihn können diese Momente in Erinnerung bewahrt werden: Eine kurze Notiz, eine kleine Zeichnung. Im Wochenrückblick haben die Kinder dann hoffentlich eine kleine Sammlung glücklicher Momente, auf die sie zurückgreifen können. Gleichzeitig sollte durch diese achtsame Aufgabe das Bewusstsein für die kleinen Dinge gestärkt werden.

Glück kann überall sein und so unterschiedlich aussehen.

Als Hinführung habe ich mir mal wieder eine kleine Geschichte überlegt. Diese hatte ich den Kindern live über Zoom erzählt, aber auch zum Nachlesen und selber Lesen mit ins Lernpaket gepackt. Da das wöchentliche Zoom-Angebot freiwillig ist und nicht jeder teilnehmen kann, sollen ja keine Nachteile entstehen.

Da doch jede:r ein kleines Glück gebrauchen kann, findet Ihr die Geschichte und die Bastelvorlagen hier zum Download. Außerdem ist noch eine kleine „allgemeine“ Glücks-Sammlung, ohne Wochentage, dabei.

Ich wünsche viele achtsame, kleine Momente!

Weihrauch, Gold, Myrrhe – und ein hell leuchtender Stern

Gedanken zum Dreikönigstag, mit passender Geschichte und kleiner Bastelei

Am 6. Januar ist Dreikönigstag. Die drei Weisen aus dem Morgenland wurden durch den hell leuchtenden Stern zum Stall nach Bethlehem geführt. Diese Geschichte wird den Kindern gern erzählt oder mit ihnen nachgespielt. Viele krönen den Dreikönigstag dann mit dem traditionellen Dreikönigskuchen, in dem eine Mandel oder Bohne versteckt ist – wer sie mit seinem Kuchenstück bekommt, wird als König gefeiert.

Doch was macht einen König aus?

Auch diese Frage lässt sich mit Kindern spielerisch aufgreifen. Und wer will nicht selbst auch ein König sein? Ich habe mir daher eine kleine Dreikönigs-Geschichte mit gemeinsamer Bastelei einfallen lassen. Man kann damit als Familie wie auch in Kindergarten und Schule an diesem Tag eine schöne und bewusste Zeit miteinander verbringen.

Man findet übrigens weitere sehr schöne Anregungen im Jahreszeitenbuch von von C.Kutik und E. Ott-Heidmann (Herzens-Empfehlung – unbezahlte Werbung!)

Hintergrund….

Die drei Könige schenkten dem Kindlein in der Krippe Gold, Weihrauch und Myrrhe. Diese drei Geschenke sind auch symbolisch zu betrachten. Dabei steht Gold für Weisheit (geistige Stärke), Weihrauch für Opfer und Tugend (physische Stärke: das Geben) und Myrrhe für das Ewige und Unsterbliche (seelische Verbindung) – siehe auch „Jahreszeitenbuch“.

In der kleinen Geschichte zu meiner Bastelei wird dies kindgerecht erzählt.

Hier kannst Du Geschichte und Bastelvorlage downloaden:

Den Stern gemeinsam basteln

Ohne den gelben Stern hätten die drei weisen Könige den Stall von Bethlehem nicht gefunden. Er leuchtete aus weiter Ferne, so dass die drei mit ihrer Karawane viele Tage unterwegs waren. Der Stern war ihnen ein guter Wegweiser. Er stand über dem Stall und zeigte der Welt das Wunder.

Hier kann man mit den Kindern gemeinsam überlegen: Was könnte denn unser Wegweiser sein? Entweder für das neue Jahr oder für uns als Klasse, Gruppe oder Familie. Es wird ein gelber Stern ausgeschnitten und aufgeklebt oder selbst aus Tonpapier oder aquarelliertem Papier gestaltet. Nun darf jedes Familienmitglied etwas auf den Stern schreiben, malen oder auch ein passendes kleines Bildchen, Steinchen usw. aufkleben – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wenn man gemeinsam über den Stern und die drei Könige nachgedacht und gesprochen hat, weiß man auch Monate später noch, was mit jeder Zeichnung, jedem Wort, jedem Bildchen gemeint ist. Der Stern kann anschließend seinen Platz bekommen und die Familie, Gruppe oder Klasse begleiten.

Alle drei Bereiche sollen bedacht werden:

  • Wer kann unsere Hilfe gebrauchen?
  • An wen wollen wir denken und ihm liebe Gedanken schicken, auch wenn wir ihn/sie nicht treffen können?
  • Können wir mit unserem Besitz jemandem eine Freude machen? Ein Spiel verschenken? Eine kleine Geldspende leisten? Kommen die heiligen drei Könige an die Haustür und sammeln Spenden?

Ich wünsche Euch eine gute Zeit und einen schönen Dreikönigstag!

Adventsgärtlein

Mein Apfel hat in seiner Mitte
seinen eigenen kleinen Stern.
Von dort leuchtet meine Kerze,
ihr goldenes Licht hab´ ich so gern.

N. Mescher 2020
So sah letztes Jahr die hell erleuchtete Adventsspirale aus. Von Leiermusik begleitet, haben die Kinder ihr Apfellicht entzündet.

Ein Ritual für die Seele

Mit dem Adventsgärtlein leiten wir im Kindergarten und den ersten Schuljahren die Vorweihnachtszeit ein. Das Ritual ist meditativ und gleichzeitig sehr stimmungsvoll. Damit diese Stimmung aufkommt und auch anhält, wird im Vorfeld Einiges vorbereitet. Man benötigt einen größeren Raum, der Stunden vorher hergerichtet wird. Dort wird dann in der Mitte eine große, begehbare Spiralform aus Moos und Tannenzweigen gelegt. Auch Weihnachtssterne, Christrosen und Edelsteine können diese Spirale zieren. Durch den Gang durch diese Spirale vollziehen die Kinder die Einkehr nach Innen. Dann, inmitten des Inneren, entzünden sie am Licht der großen Kerze, das symbolisch für das Christuslicht steht, ihr kleines Apfellicht und tragen dies wiederum nach außen, sozusagen in die Welt. Es ist so deutlich wahrnehmbar, wie das Licht in der Mitte am Ende durch die getragenen Apfellichter der Kinder den ganzen Raum erleuchtet.

Das Einstimmen ist wichtig

Eine meditative, feierliche Stimmung ist wichtig und in diese müssen die Kinder schrittweise geführt werden. In der Schule haben wir in den ersten beiden Schuljahren die Lieder des Adventsgärtleins direkt nach der Martinizeit jeden Morgen gesungen. Auch sind wir gemeinsam singend große Spiralformen bereits achtsam gelaufen, als Gehmeditation. In diesem Jahr kann ich daraus schöpfen, denn wir summen jetzt die bekannten Lieder und die Kinder lieben es nach wie vor, wenn wir – jetzt eben summend – morgens die Spiralform gemeinsam gehen. Summen unterstützt die meditative Stimmung übrigens ungemein, da man ganz bei sich ist, sich innerlich spürt und dies ist im Falle des Adventsgärtleins überaus förderlich.

Der große Tag

Unmittelbar vor dem Adventsgärtlein sollten die Kinder schon mit etwas Vorlaufzeit bei Kerzenschein in einem „Vorraum“ sein, ihre Schuhe gegen leise, weiche Schläppchen getauscht haben und im Geschichtenkreis sitzen. Ich habe in den Klassen 1 + 2 zunächst die Leier gespielt, dann eine Geschichte erzählt und anschließend sind wir singend in den feierlich geschmückten Raum der Adventsspirale gegangen, in dem nur das große Licht stand. Die Eltern hatten Apfellichter vorbereitet und warteten bereits. Der Moment, an dem man mit den Kindern diesen feierlichen erstmals Raum betritt, ist mit der Stimmung an Heiligabend zu vergleichen, wenn man den erleuchteten Weihnachtsbaum zum ersten mal sieht – jedenfalls ist dies mein persönliches Empfinden.

Die Kinder der Klasse 1 werden auf ihrem Weg zum großen Licht von einem Engel begleitet, die Kinder der Klasse 2 gehen den Spiralweg mit ihrem Apfellicht ganz für sich.

Was in Klasse 3 anders ist

An unserer Schule findet das Adventsgärtlein eigentlich nur für die Klassen 1 und 2 statt. Daher waren wir als 3. Klasse offiziell gar nicht mehr dabei. Doch die Kinder äußerten sehr deutlich, dass sie sich auch in diesem Jahr ein Adventsgärtlein wünschten und ich meine, dass dies ein sehr gesundes und nachvollziehbares Bedürfnis ist. Seelenpflege ist gerade in der jetzigen Zeit besonders wichtig.

Aber wir waren ja inzwischen auch 3. Klässler und als solche packen wir die Dinge selbst an. Wir pflegten wohl unsere alten Rituale und gingen morgens im rhythmischen Teil summend den Spiralweg. Am Freitag vor dem ersten Advent, habe ich mit den Kindern selbst Apfellichter vorbereitet und diesmal eine eigene und passende Form des Rituals gefunden.

Eine Geschichte habe ich geschrieben – Ihr dürft sie gern auch verwenden, bitte die Bezugsquelle nicht vergessen.

Ich wünsche allen einen besinnlichen Start in die Adventszeit!

Adventsgärtlein-Geschichte: Das Licht des Glückssterns

St. Martin – lauschen, spüren, klingen

Ein kleines Erinnerungsbild: Unsere selbst gebastelten Laternen in Klasse 1

Die erste Klasse in Musik zu unterrichten, ohne in der Martinszeit die beliebten Lieder zu singen und zu musizieren, erschien mir zunächst als eine größere Herausforderung. Doch glücklicherweise ließ die zündende Idee nicht lange auf sich warten: Klasse 1 erlebt nun die Geschichte mit ersten Bodypercussion-Übungen zur Aktivierung und körperlichen Wahrnehmung. Im zweiten Schritt werden wir dann verschiedene unkonventionelle Instrumente dazu kennen- und spielen lernen und natürlich passende Klänge finden.

Sich selbst spüren und lauschen, wie man selbst klingt – die Kleinen werden so wach und aufmerksam. Diese kleinen Übungen, bei denen man sich selbst spürt, haben aber auch noch weitere Vorteile:

  • Wer zuerst seinen eigenen Körper stimmt, lernt, sich etwas zuzutrauen
  • Das Kind entwickelt ein erstes Gefühl für Bodypercussion, bevor dann später die Rhythmusübungen beginnen
  • Wenn es sich selbst zum „Klingen“ gebracht hat, versteht es, dass auch Instrumente achtsam und mit Gefühl gespielt werden sollten.

Ich habe also die Martinsgeschichte mit eigenen Worten aufgeschrieben und diese kleinen Elemente des Körperklangs zum selber Spüren mit eingebunden. Auch für den späteren Einsatz mit den Klanginstrumenten habe ich meine Notizen und Vorschläge eingefügt.

Ich wünsche viel Freude mit dieser kleinen Übung!

Bonus für den Podcast

Jeden Montag erscheint in meiner Podcastreihe „Märchen mit Klang“ ein neues Märchen, das ich erzähle und mit Klängen begleite. Einmal im Monat stelle ich Euch zusätzlich eine Fantasiereise vor. Die erste Fantasiereise wird mit Klangschalen begleitet und heißt „Der Flug zum Regenbogen“. Da ich sie selbst geschrieben habe, kann ich sie Euch hier zum kostenlosen Download anbieten, für all diejenigen, die selbst eine Fantasiereise geben möchten. Bitte seid so fair und nennt die Quelle, wenn Ihr sie benutzt.

Der Flug zum Regenbogen

Meinen Podcast „Märchen mit Klang“ gibt es überall, wo es Podcasts gibt.

Diese Fantasiereise ist die erste Bonusfolge des Podcasts und eine ganz besondere Premiere: Sie hat nämlich sogar ein wenig mit einem Zeugnisspruch zu tun, den ich einer Schülerin für dieses Schuljahr geschrieben habe. Meinen bunter Alltag mit den Kindern liefert so viele schöne Ideen und Inspirationen!

Text und Klang

Der Text der Fantasiereise ist hier zum Download, ich habe auch aufgeschrieben, wann ich welche Klangschale verwende.

Der Podcast ist gespielt mit den Klangschalen Nada Yoga XS, S und M aus unserem
Asteya Shop.

Ich wünsche viel Spaß beim Entspannen, Lauschen und Ausprobieren!

Ich freue mich über Euer Abo oder Sternchen zur Bewertung 🙂

Mehr dazu: Der Klang der Sonnenstrahlen

Das Hörbuch „der Klang der Sonnenstrahlen“ von meiner Schwester und mir bietet eine Fülle von Klängen und Übungen, z.B. aus dem Kinderyoga, dem autogenen Training und mehr. Ein Herzensprojekt und Tipp, nicht nur für Weihnachten.