Die Feiertage sind vorbei, in vielen Familien kehrt allmählich der Arbeitsalltag der Eltern wieder ein. Mit Blick auf die nächsten Schulwochen wäre das doch jetzt die optimale Zeit, um Unterrichtsstoff aufzufrischen – oder?Ein paar Gedanken dazu und auch, wann Üben den Ferien sinnvoll ist und wie geschehen kann.
Grundsätzlich sind Ferien zum Erholen da
Gerade, wenn Kinder deutlich mehr wiederholen und üben müssen als ihre Mitschüler:innen, werden die letzten Ferientage gern als Möglichkeit gesehen, um den Anschluss wieder zu finden. Im Prinzip keine schlechte Idee, aber: Wenn Kinder im Alltag schon stärker gefordert sind, benötigen sie erst recht Erholung und Abstand vom Geschehen, oder?
In der Waldorfpädagogik arbeiten wir aktiv mit dem Vergessen. Nach einer wochenlangen, täglichen intensiven Lernzeit in einem Fach – auch Epochenprinzip genannt – darf das Gelernte eine Zeitlang ruhen. Die Erfahrung zeigt, dass die Kinder zu einem späteren Zeitpunkt nochmal einen verbesserten Zugriff auf die Inhalte bekommen, wenn diese regelrecht „sacken“ oder „verdaut“ werden durften. Dabei fällt zu einem späteren Zeitpunkt zunächst das Erinnern nicht gerade leicht, doch das beunruhigt nicht. Um an bereits „vergessenen“ Lernstoff anknüpfen zu können, braucht es meist zwei bis drei Tage. Danach ist das Lernen und Vertiefen in der Regel wieder gewohnt im Fluss.
Nichts Anderes geschieht in den Ferien: Die Kinder bekommen eine Auszeit und dürfen vergessen. Deswegen fallen die ersten Schultage nach den Ferien mitunter auch schwer: Die Rückkehr in Alltagsroutinen fühlt sich noch holprig an, es gilt zudem, viel Gelerntes zu erinnern. An dieser Stelle bringt es nichts, Druck aufzubauen und mit Vollgas nach den Ferien durchzustarten – besser ist es, die Zeit des Erinnerns und die Rückkehr in die Routinen direkt im Zeitplan mit zu berücksichtigen und die Erwartung an die ersten Schultage nicht all zu hoch zu schrauben. Man wird ganz sicher Fahrt aufnehmen!
Ferien-Skills
Ferien sind ohnehin die Gelegenheit, neue Lernfelder zu erschließen oder Lernfelder, die im Gewusel des Alltags doch etwas zu kurz kommen, zu vertiefen. Beispielsweise:
Bewegung durch Ausflüge: In Kletterwäldern, auf Wanderungen, auf Radtouren, im Schwimmkurs
Mut durch Abenteuer und Urlaub: Neues zu sehen und zu erleben, bedeutet, die Komfortzone zu verlassen. Das macht mutig.
im Sozialen: Menschen treffen, die man sonst selten sieht, ausgiebige Spiele spielen (viel länger als sonst und vielleicht auch in einer größeren Freizeitgruppe)
Handwerklich: Im Garten helfen, ein neues Regal zusammenschrauben, ein Häuschen für den Hamster bauen…
Die Liste lässt sich beliebig weiter fortsetzen. Nein, niemand braucht zu befürchten, in den Ferien zu wenig zu lernen (wenn er/sie sich nicht den ganzen Tag medial berieseln lässt).
Ausnahmen bestätigen die Regel
Wenn Kinder von sich aus Schule spielen oder in ihrem Lieblingsfach versinken möchten, dürfen sie das natürlich auch in den Ferien gern tun. Die beste Art des Lernens sind ja ohnehin freiwillig gestellte Aufgaben, die ein Kind aus vollem Herzen angeht. Das darf natürlich nicht gestoppt werden, nur weil gerade Ferien sind. Passiert ein freiwilliges Üben nicht, ist das aber auch kein Grund zur Sorge. Manche Kinder trennen gern ihr Schul- und „Privatleben“.
Beispiele für sinnvolles Üben
Neben selbst gewählten Aufgaben kann auch die gemeinsame Zeit in den Ferien sinnvoll gestaltet werden. Dies gilt natürlich auch für bewusste Aus-Zeiten im Alltag.
Lesen üben: Ein selbst gewähltes Buch, das in kuscheliger Atmosphäre abwechselnd gelesen wird.
Gemeinsam backen: Zutaten wiegen, messen, Mengen abschätzen…..
Einkaufen: mit Geld umgehen, Listen schreiben
Uhrzeit: Gemeinsam den Tag vorbesprechen, zwischendurch auf die Uhr schauen. Fragen: Wie spät ist es gerade? Wie lange noch, bis wie schwimmen gehen? Erinnern: Wann wollen wir essen?
Auch diese Liste lässt sich weit fortführen.
Wenn ein Kind viel Unterrichtsstoff versäumt oder große Lernlücken hat…
… dann hat das mit dem üblichen Vergessen in den Ferien weniger zu tun, sondern es sollte tatsächlich mit Bedacht geschaut werden, wann das Versäumte nachgeholt werden kann. Lernt ein Kind bereits im Epochensystem und hat Großteile einer Epoche versäumt, vergehen mitunter Monate, bis an den versäumten Stoff wieder angeschlossen wird. Dann hat man Zeit gewonnen und kann mit Bedacht die fehlenden Inhalte einteilen und nachholen.
Es gilt jedenfalls, an dieser Stelle abzuwägen: Bietet der Alltag neben Schule, Hausaufgaben, Sportverein & Co. überhaupt ein sinnvolles Zeitfenster, um Lücken zu schließen? Wie belastend ist das Aufholen? Dafür braucht es im Einzelfall konkrete Absprachen zwischen Schule und Elternhaus und dafür habe ich an dieser Stelle natürlich keine allgemein gültige Antwort.
Ich mag das Gefühl des Neuanfangs ebenso gern wie das verlässliche Gefühl von Vertrautem. Vielleicht bin ich auch deshalb Lehrerin geworden: So habe ich gleich zwei Neuanfänge im Jahr – das neue Schuljahr und das neue Kalenderjahr, dazu viel Vertrautes, Verlässliches.
„…. es ist so wenig äußere Veränderung dafür nötig, denn wir verändern ja die Welt von unserem Herzen aus, will dieses nur neu und unermesslich sein, so ist sie sofort wie am Tage ihrer Schöpfung und unendlich.“
Rainer Maria Rilke
Ich beginne das neue Jahr mit einer neuen Staffel „Märchen mit Klang“ und dem Märchen von der geschenkten Zeit.
Ansonsten gibt es kleinere Rituale, die wir an Neujahr als Familie pflegen. Es wird ein ruhiger erster Tag.
Tag 1
Es ist die Seite 1 des 365-seitigen, unbeschriebenen Buches, die Perle 1 der Jahreskette, die Botschaft 1 im Jahresglas.
Wie Ihr wisst, liegt mir das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Auf meiner Hamburgreise habe ich dazu ein langes Gespräch mit Marianus von Hörsten geführt. Marianus ist 30 Jahre alt, ehemaliger Waldorfschüler und auf einem Demeterhof aufgewachsen. Gemeinsam mit einem Partner betreibt er in Hamburg das Restaurant Klinker. Als Koch wurde er u.a. zum besten Jungkoch der Welt gekürt. Er ist Klimaaktivist und hat gerade sein Geografiestudium mit sehr guten Noten abgeschlossen. Bei der ARD ist seine Dokureihe „The Green Garage“ zu sehen. Ich habe bereits Folgen seiner Reihe in meinem Unterricht eingesetzt. Sie erreichen und bewegen die Jugendlichen. Nun möchte ich Euch ebenso einladen, Marianus´ nachhaltige Wege kennenzulernen.
Das Interview mit Marianus
Wir haben lange und intensiv gesprochen, auch für „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“. Ich habe mich entschieden, keinen „klassischen“ Blogbeitrag zu schreiben, sondern das Interview hier abzubilden. Ich möchte Marianus dabei zu unterstützen, möglichst viele Menschen zu erreichen. Macht Euch ein Bild, schaut The Green Garage und lasst Euch inspirieren.
Marianus, wie bist Du aufgewachsen und wie kamen die Themen Nachhaltigkeit und bewusster Konsum zu Dir?
Ich komme aus der Lüneburger Nordheide von einem Demeter Bauernhof. Und ich glaube, da ist es relativ logisch, wo die Nachhaltigkeit herkommt: Von den Eltern. Lebensmittel hast Du nicht verschwendet, weil Du wusstest, was es für eine Arbeit ist, sie dem Boden abzuringen. Das ist wohl der einfachste, kurz zusammengefasste Umgang damit.
Wie kam es zu Deinem Projekt „The Green Garage“?
Ich hatte im Lockdown sehr viel Zeit, weil unser Restaurant ja geschlossen war, und da hatte ich die Idee. Weil ich es schwierig finde, dass diese ganzenThemen, die uns beeinflussen und die wir ja selbst beeinflussen können, immer so fatalistisch in der öffentlichen Darstellung präsentiert werden. Das fand ich schade und dachte, es wäre cool, mal die Möglichkeit zu haben und zu schauen: Was kann ich denn in meinem kleinen Kosmos anders machen, dass es besser läuft.
Dann habe ich mich mit einem Produzenten zusammengesetzt und wir haben es der ARD vorgeschlagen. Dort wurde es angenommen und wir haben es produziert. (Anm.: Aktuell läuft schon die zweite Staffel.)
Du gehst bewusst mit Lebensmitteln um und gehst konsequemt Wege, Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Du hast einen gastronomischen Betrieb – wie funktioniert es da?
Dadurch, dass wir eine sehr kleine Karte fahren und immer alles frisch machen, haben wir so gut wie keine Lebensmittelverschwendung. Wir schmeißen sehr, sehr, wenig weg, nur wenn etwas schlecht wird. Und das ist in den dreieinhalb Jahren, in denen wir am Markt sind, erst zweimal passiert. Dazu kommt, dass wir aus allen Produkten das Maximale herausholen. Aus einer Karottenschale, aus einer Zwiebelschale, aus einem Sellerieabschnitt, daraus kannst du immer noch Gemüsefond kochen. Und den Fond kannst du zum Aufgießen für dein richtiges Gericht nehmen. So kannst du aus jedem Teil das Maximum herausholen und das ist der erste Punkt.
Bei tierischen Produkten, die wir nur sehr wenig verarbeiten – wobei wir mehr Butter und Milch verwenden und weniger Fleisch, aus Gründen – da sind wir noch viel penibler. Wir haben auch nur zwei Gerichte mit Fleisch auf der Karte, der Rest ist vegetarisch. Knochen werden dreimal ausgekocht, das Fett wird auch zum confieren von anderen Lebensmittel verwendet, dass es saftiger bleibt und mehr Geschmack daran ist. Wir holen aus dem Tier das Maximale heraus, dass es, bei allem, nicht umsonst gestorben ist.
Wie kalkulierst Du denn die Mengen? Du arbeitest ja auch nicht mit Reservierungen im Restaurant…
Das ist richtig. Bei den Mengen haben wir inzwischen Erfahrungswerte und daran halten wir uns. Wir wissen, dass wir pro Abend eine bestimmte Anzahl des einen und des anderen Gerichts verkaufen. Es gibt Gerichte, die gehen immer gut und es gibt Gerichte für die ambitionierten Esser:innen. Aber auch das ist ja unser Job, den Leuten zu zeigen, was man aus bekannten Lebensmitteln noch alles so machen kann. Und am Ende des Tages sagen wir lieber: `Was aus ist, ist aus.´ Wir produzieren lieber so viel, dass wir wissen, wir bekommen diesen Schnitt, den wir immer haben. Und gerade am Freitag, sind schnell mal Gerichte aus, weil wir ja am Wochenende schließen. Das ist genau das, was wir wollen. So machen wir es am Montag wieder frisch.
Es ist nicht nur spannend, wie achtsam Ihr mit den Lebensmitteln umgeht, die Ihr verarbeitet, sondern auch den innovativen Weg, die Arbeitsbedingungen in der Gastronomie zu verändern, finde ich sehr beachtlich. Eure Öffnungszeiten sind auch sehr speziell. Beschreibe doch einmal, was ihr sonst noch anders macht und wie es dazu kam.
Ich glaube, viele Dinge aus unserem Alltag sind irgendwie nur ausgedacht oder durch Mindsets geprägt. Wer sagt denn, dass man nur samstags essen geht oder am Sonntag. Mein Geschäftspartner und ich kommen aus der Sternegastronomie, hatten irgendwann keinen Bock mehr und sind dann andere Wege gegangen. Dann haben wir uns gesagt: Wenn wir wieder in der Gastronomie arbeiten wollen, dann müsste sie sich stark verändern. Das wird kein anderer für Dich machen. Also gibt es für Dich die Möglichkeit: Entweder, du nimmst die Missstände hin, du veränderst sie oder du gehst. Wir sind erst gegangen, haben andere Sachen gemacht und uns dann gedacht: Nein, wir verändern es jetzt. Und wir machen es nachhaltig. Nachhaltigkeit teilt sich in unserer Wahrnehmung in drei Teile auf: Ökologisch, ökonomisch und sozial.
Die ökologische Nachhaltigkeit ist uns wohl allen ein Begriff. Wir kaufen gute Lebensmittel, die gut für den Boden, gut für die Produzent:innen, gut für das Klima usw. sind.
Ökonomisch ist aus wichtig: Wenn wir das alles nicht bezahlen können, können wir es auch lassen.
Dann ist da noch das Soziale. Und das ist ein Bereich, der in der Gastronomie oft vernachlässigt wird, auch wenn sich gerade viel tut. Viele Menschen fangen gerade an nachzudenken, weil sie schlicht und ergreifend kein Personal mehr finden. Das ist aber nur Reaktion und nicht Agitation. Die Menschen kommen auf Ideen, weil ihnen Missstände offengelegt werden. Es ist traurig, dass es immer so funktionieren muss, aber so ist es nunmal. Und wir haben gesagt, wir wollen es anders machen. Wir hatten zum Beispiel einen Mitarbeiter, der gerne am Wochenende Fußball spielen wollte und wir haben gesagt: Gut, wir machen dann am Wochenende immer zu. Das kam uns natürlich auch entgegen, denn wir wollen ja auch am Wochenende unseren Freudeskreis haben und unser Team halt auch.
Und so machen wir Gastronomie nicht wirklich anders als vor 100 Jahren, aber anders als noch vor 10 Jahren, indem wir ganzheitlich denken.
Zum Thema Fleischkonsum….
Wir kaufen ganze oder halbe Tiere, d.h. wir haben auch viele Teile, die eine differenzierte Verarbeitungstechnik benötigen. Was aber in der Gastronomie auch nicht mehr beigebracht wird. Heutzutage ist es so: Wenn ich Filet auf die Karte nehme, dann kaufe ich kein ganzes Tier, sondern einen Fleischbeutel. Was damit einher geht, ist ein unheimlicher Wissensverlust für die Auszubildenden. Wir müssen unser Wissen an die Leute weitergeben, die jetzt nachkommen. Das bedeutet auch, dass sie sehen, wie Tiere geschlachtet werden. Denn nur, wenn Du siehst, dass Du ein Leben nimmst für den Konsum, dann kommst du zu einem Bewusstsein.
Man hört im Pausenhoftalk `Die Menschen wissen gar nicht mehr, dass die Tiere für das Fleisch sterben müssen.´ – Doch, das wissen sie schon, aber sie sehen es nicht. Und so funktioniert es mit allem: Aus den Augen, aus dem Sinn. Und an dieser Stelle muss man das Wissen weitergeben: Das Tier stirbt jetzt. Verarbeite es mit Anstand und einer Portion Respekt und sieh vor allem zu, dass du es komplett verarbeitest.
Dann ist es automatisch auch ökonomisch. Denn wenn ich so ein Tier im Ganzen kaufe und klug genug bin, alle Teile zu verarbeiten, dann geht auch der Einkaufspreis rapide herunter. Ich kaufe ein Demeter Tier. Ist zwar mehr Arbeit, ich habe aber sämtliche Abschnitte, die ein Fleischbeutel nicht hat. Die beim Schlachter im Fleischwolf landen und als Hackfleisch verkauft werden. Auch die vielen Knochen kann ich alle auf verschiedenste Weise verarbeiten.
Und die Tiere, die Ihr einkauft, kommen aus dem Umland?
Ja, wie fast alle Lebensmittel. Wir kaufen auch nur aus Landwirtschaft, wo mit dem Boden gut umgegangen wird.
Du gehörst auf jeden Fall in die Ausbildung!
Wir bilden auch aus. Von Anfang an haben wir ausgebildet. Das hört auch zur Nachhaltigkeit.
Ja total. Ich finde auch, wenn man so einen Weg geht, der innovativ aber noch selten ist, dann ist es besonders wichtig, dass Du Dein Wissen auch weitergibst.
Und es ist wichtig, dass es genügend Leute gibt, die es auch mitmachen. In Hamburg gibt es viele Gastronomen, die einen sehr guten Job in der Ausbildung machen, einen sehr guten Job in der Produktbeschaffung machen und sehr innovativ sind. Die sollte man unterstützen, da sollte man hingehen und mit denen sollte man ins Gespräch gehen und auch deren Stimme hören.
Das Bewusstmachen gehört unbedingt dazu. Als ich The Green Garage gesehen habe, ist mir auch an vielen Stellen nochmal klar geworden, was wir durch den Konsum, die Globalisierung der letzten Jahrzehnte, an Wissen über nachhaltiges Handeln verloren haben.
Es geht bei der Sendung aber nicht darum, den Zeigefinger zu erheben. Es geht darum zu sagen: Es gibt Möglichkeiten, bei denen Du was machen kannst. Wenn nur jeder Zweite oder Dritte, der die Sendung guckt (Anm.: Bei einer Verweildauer von ca. 97 %), irgendetwas an seinem Konsumverhalten ändert – und wenn er nur im Winter keine Tomaten mehr kauft – dann hat der Einkauf an sich gar nicht wehgetan, man hat aber etwas Gutes für das Klima getan. Und es war so einfach.
Und wenn Du dann beim Einkauf Deiner Klamotten auch noch überlegst: Brauche ich eigentlich schon wieder eine neue Jeans? – dann hast Du schon etwas verändert und einen guten Job gemacht.
Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist – es wäre nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt!
Du brauchst keinen CO2-Erlass zu kaufen, mache Dir einfach die kleinen Dinge bewusst. Wir brauchen keine statischen Lösungen (Anm. gemeint sind CO2-Zertifikate, Nachhaltigkeitssiegel und -Apps) für dynamische Probleme. Probleme zu lösen bedeutet, sie zu verstehen. Was wir nicht tun. Wer versteht schon unser global vernetztes System in Gänze. Wir haben auch Lebensräume, die wir nicht erforscht haben.
Die Darstellungen und Denkanstöße bei The Green Garage sind dazu sehr gelungen..
Ich kenne ja auch nicht die Lösung der globalen Probleme. Aber ich glaube, dass die Ansätze, die wir da vertreten, so schlecht nicht sein können. Jedenfalls machen sie Welt nicht zu einem schlechteren Ort.
DANKE für Deinen Einsatz auf so vielen Ebenen, Marianus!
Ich habe mit Marianus auch noch für Kaffee, Kreide, Morgenspruch über seine Zeit als Waldorfschüler gesprochen und wie er heute auf seine Schulzeit schaut. Auf dieses Interview dürft Ihr Euch zeitnah freuen!
Die Fotos für diesen Beitrag wurden mir von Marianus von Hörsten zur Verfügung gestellt.
Gerade, wenn es im Winter draußen besonders trist ist, bringen Rotkehlchen mit ihrem feuerroten Brustgefieder etwas warme Farbe in das Grau. Einer Legende nach stammen die roten Federn von einer Heldentat des kleinen Vogels, die er in der Heiligen Nacht im Stall von Bethlehem vollbracht hat. Im Podcast „Märchen mit Klang“ erzähle ich Euch davon.
Meines Wissens nach stammt die Legende aus Schottland, wo das Rotkehlchen auch „Robin Redbreast“ genannt wird. Ich habe die Geschichte einmal in eigenen Worten aufgeschrieben und im Podcast vertont.
In meinem Podcast „Märchen mit Klang“ weihnachtet es natürlich auch wieder. Den zauberhaften Auftakt machen heute die Mäuse, die nachts, während alle Menschen schlafen, ein ganz fantastisches Mäusefest in der Speisekammer feiern.
Der Zeitraum vom 21. bis 24. Dezember gilt als die Zeit der Wintersonnenwende. Sie ist auch der kalendarische Winterbeginn und schenkt uns die längste, dunkelste Nacht des Jahres oder: Die Geburt des Lichtes, denn von jetzt an werden die Tage wieder länger. Wer gern in der Stimmung der Jahreszeiten lebt, kennt einige Gewohnheiten und Rituale dieser magischen Zeit. Ich möchte in diesem Jahr einmal dem Zauber der Äpfel meine Aufmerksamkeit schenken.
Darum passen Äpfel so gut zur Wintersonnenwende
Lagern wir im Herbst die frisch geernteten, reifen Äpfel ein, überwintern sie mühelos viele Monate. Das macht sie ganzjährig als Frischkost und Vitaminquelle verfügbar. Besonders in früheren Zeiten gehörten Äpfel damit zu den wichtigsten Wintervorräten der Menschen. „An apple a day keeps the doctor away“: Äpfel sind sehr gesund, heilend und stehen damit auch für den wichtigsten und größten aller Zukunftswünsche: Die Gesundheit.
Äpfel sind weit verbreitet, von uns Menschen in allen Kulturen sehr geschätzt und so ranken sich viele Mythen, Erzählungen und Geschichten aus aller Welt um sie. Sie stehen für Liebe, Erdverbundenheit und Leben. Damit passen sie genau in diese „Wendezeit“, in der sich das Neue öffnet und auf die Zukunft geschaut wird. In der Wünsche sichtbar oder deutlich fühlbar werden.
Verborgene Wünsche und Liebe offenbaren
Da ist in dieser Zeit eine lange Nacht, mit vielen strahlenden Sternen am Himmel. Auch jeder Apfel trägt einen Stern in sich und verbindet damit Himmel und Erde. Kinder lieben es, wenn sie einen Apfel einmal waagerecht durchschneiden und diesen schönen Stern selbst entdecken dürfen.
Jeder Apfel ist ein Wunschträger und auch wir Menschen tragen Wünsche in uns. Nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere.
Einen Apfel verschenken Haltet einen Apfel in Euren warmen Händen und denkt an den Wunschstern in seinem Inneren. Widmet jemandem den Apfel, mit einem Wunsch für den lieben Menschen. Anschließend schenkt ihm den Apfel und genießt ihn gemeinsam.
Gute Taten säen
Wünsche sind erst unsichtbar, aber sie können die Saat für gute Taten sein. So kann man in der magischen Nacht der Wintersonnenwende Apfelkerne im Mondlicht säen. Wenn sich mit jedem Kern ein gutes Vorhaben, ein Vorsatz und eine Erneuerung verbindet, blicken wir froh in die Zukunft, gehen wir zuversichtlich ins neue Jahr.
Ich habe das russische Wintermärchen vom verlorenen Handschuh mit eigenen Worten und eigenem Ausgang erzählt. Es ist bei „Märchen mit Klang“ zu hören und kann auch als Massagegeschichte selbst erzählt oder begleitet werden.
Es schneit bei uns, draußen ist es grau und kalt an diesem Adventssonntag. Was könnte man da Schöneres tun, als gemeinsam Plätzchen zu backen, Tee zu trinken und ein schönes Märchen als Massagegeschichte zu genießen. Hier ist es!
Ich habe für Euch das Wintermärchen vom verlorenen Handschuh im Schnee aufgeschrieben. Dabei ist jedes der fünf Tiere über eine kleine Rückenmassage zu spüren.
Das Tippeln der Maus wird durch Klopfen mit den Fingernspitzen im Bereich Schultern/ Nacken begleitet
Das Hüfen des Frosches übernehmen die Zeigefinger, sie tippen von oben nach unten die Wirbelsäule entlang
Das Hüpfen des jungen Hasen übernehmen die Handkanten, die parallel über den gesamten Rücken springen
Das Schleichen des Fuchses ist ein Ausstreichen beider Hände von der Wirbelsäule bis an die Seiten
Das Stapfen des Bären ist ein Abrollen der Hände von den Handballen bis zu den Fingerspitzen, auf dem ganzen Rücken verteilt.
Direkt dazu der Podcast
Hier gibt es einmal die Version „Massagegeschichte“, mit extra Zeit für die kleinen Massageeinheiten (nach dem Klang der mini Zen Klangschale). So kann man das Märchen gemeinsam anhören und in Ruhe dabei massieren:
Heute stelle ich Euch mal wieder etwas aus dem Bereich Lernen und Fördern vor. Ich habe ein Material erstellt, mit dem man sich spielerisch und sehr variabel Mengen erarbeiten kann. Warum dies so wichtig ist, erfahrt Ihr natürlich auch. Da es gerade Dezember ist, habe ich die Weihnachtsvariante als Freebee für Euch.
Mengenerfassung als Vorläuferfähigkeit
Die Mengenerfassung ist ein wichtiger Grundstein für die spätere Rechenfähigkeit. Es schadet daher nicht, schon im Vorschulalter ein Augenmerk darauf zu legen und dem Kind Anlässe zu bieten, sich den Mengen anzunähern.
Simultane Mengenerfassung im Alltag mit allen Sinnen
Die simultane Mengenerfassung meint, kleinere Mengen „auf einen Blick“ erfassen zu können. Das sollte für ungeordnete Mengen bis 4 möglich sein, bei den geordneten Würfelbildern sollten die Mengen bis zur 6 sofort erkannt werden. Doch es zählen nicht nur die Augen, sondern auch die Hände und Ohren:
Lasse Dein Kind den Tisch decken bzw. bitte es beispielsweise vier kleine Löffel zu decken. Nun kannst du beobachten: Greift das Kind in die Besteckschublade, holt die Löffel einzeln heraus und zählt sie ab oder greift es in die Schublade und holt mit einem mal die vier Löffel heraus?
Spielt ein Klopfspiel. Klopfe zweimal, dreimal, viermal schnell unter den Tisch. Dein Kind sollte zuhören und sofort die Menge benennen können, ohne abzuzählen.
Mengenkärtchen als Freebie
Ich habe kleine Kärtchen mit Weihnachtsbäumen vorbereitet, mit denen man einige verschiedene Spiele spielen kann. Für die kleineren Kinder kann man Mengen mit 5 oder 6 auch zunächst aussortieren. Drei mögliche Spiele möchte ich Euch nun hier vorstellen:
Ein kleines Schneckenrennen: Würfelbilder und ungeordnete Mengen
Man legt die Kärtchen in Schneckenhausform auf den Tisch. Mit zwei Figuren (oder weihnachtlich: Nüssen) geht es dann ins Rennen. Es wird gewürfelt und die Nuss darf vorrücken zu einem Weihnachtsbaum, der die gleiche Anzahl Kugeln hat wie der Würfel Augen zeigt.
Variante ohne Spielfiguren: Die Karten liegen auf dem Tisch. Es wird gewürfelt und wer zuerst ein passendes Bäumchen findet, darf es behalten.
Weihnachtsgeschenke: Mengen anschaulich zuordnen
Die Kärtchen werden gestapelt, eine Schale Nüsse (Steinchen, Bohnen o.a.) daneben gestellt. Abwechselnd werden Kärtchen gezogen und mit geschlossenen Augen die Mengen herausgesucht: „Unter dem Baum liegen so viele Schätze wie Kugeln an ihm hängen.“
Variante: Da die Kugeln an den Weihnachtsbäumen meist zwei verschiedene Farben haben, kann man auch „sehend“ zwei verschiedene Sorten Nüsse oder Steine passend als Schätze dazulegen.
Hier kann man auch Aufgaben finden, die die Mengen zeigen: 4 = 2+2 oder 5 = 3+2 ….
Glücksspiel mit Mengenvergleich
Auch beim Mengenvergleich zeigt sich die Fähigkeit der simultanen Mengenerfassung. Ich persönlich mag die Komponente „Glück“ auch sehr bei diesen Spielen, weil sie den bekannten mathematischen Druck etwas herausnehmen.
Hier legt man zwei Stapel Kärtchen nebeneinander – und zwar so verdeckt, dass man nicht erkennen kann, was sich jeweils darunter verbirgt. Nun setzt man wie beim Roulettespiel seine Nuss auf einen Stapel – und hofft, dass die dort verdeckte Karte eine größere Menge Kugeln anzeigt als das Kärtchen daneben.
Download und Losbasteln
Hier kommt Ihr direkt zu den Kärtchen: Einfach downloaden, ausdrucken, ausschneiden und auf Pappe kleben oder laminieren. Bei Eduki biete ich auch noch eine Ganzjahresvariante mit Marienkäfern an (statt zwei Farben gibt es hier Punkte auf den beiden Flügeln).
Reife Bananen in der Obstschale eignen sich prima als Eiersatz für die vegane Küche. So entstand bei uns in der Adventszeit dieses schnelle und einfache Plätzchenrezept. Da die Margarine aus dem Kühlschrank kam, war es ohne weitere Kühlung möglich, den Teig sofort zu verarbeiten – was auf jeden Fall ein Pluspunkt ist, wenn man mit Kindern backt. Hier das Rezept:
Da die Banane leicht zu schmecken ist, sind die Plätzchen sicherlich auch mit Schokoglasur sehr lecker. Viel Spaß beim Nachbacken!
Heute kann ich endlich eine tolle Neuigkeit verkünden und gleichzeitig möchte ich die Werbetrommel für das a tempo Magazin rühren. Im Juni war ich mit meinem Podcastpartner Dustin noch auf dem Titelbild des Magazins, wir hatten ein langes und schönes Interview mit dem Magazin. Nun schreibe ich dort selbst: Im Januar erscheint meine erste Kolumne – und ab dann jeden Monat. Wer also noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, das man das ganze Jahr über genießen kann – ein Abo des a tempo Magazins ist auf jeden Fall eine schöne Idee.
Über meine Kolumne
Hier schreibe ich querbeet aus meinem Alltag über alles, das mich bewegt. Im Januar geht es um eine Situation aus meiner Klasse, die mir einmal mehr zeigte, was Kinder eigentlich wirklich lernen wollen und sollten. Seid gespannt!
Über das a tempo Magazin
a tempo ist ein Magazin für das Leben mit der Zeit. Ihr findet dort Reportagen, Interviews über und mit Menschen, die ihre Lebenszeit und ihr Lebensumfeld zukunftsweisend gestalten. So wird Aufmerksamkeit für die Momente und feinen Unterschiede im Leben geweckt, die unsere Zeit so wertvoll machen – mit einem Fokus auf die Dinge, die morgen noch Bestand haben werden.
Über das Geschenkabo
Ein Geschenkabo läuft genau 12 Monate lang und muss nicht extra gekündigt werden. Dazu gibt es die Gutscheinkarte, die Ihr oben auf dem Bild auch sehen könnt.
Natürlich kann man auch ein zeitlich unbefristetes Abo abschließen 🙂