Feuer lodert in der Schmiede zu des starken Meisters Liede „Feuer“, singt er, „diene mir. Ich, dein Herr, gebiet‘ es dir!“
„Deine Wege will ich weisen. Schmieden sollst du mir das Eisen, dass ich‘s mit des Hammers Schlag hart und biegsam schmieden mag!“
„Feuer diene, Feuer schaffe, schmieden will ich lichte Waffe!“ Also singt der starke Schmied. Feuer, Flamme, Funke sprüht.
(Martin Tittmann)
Ihr merkt es – ich bin noch immer ganz ergriffen vom Schmieden heutemorgen. Die Zeiten könnten ja unvorhersehbarer und unsicherer nicht sein, was ja ebenso und vielleicht sogar noch mehr auf die Kinder wirkt. Und auf einmal kann man selbst etwas schaffen und nicht nur „irgendwas“: Man kann das starke, feste Eisen biegen, formen, zurechthämmern. Richtig schwere Werkzeuge einsetzen und an die Grenzen der körperlichen Kräfte gehen, sich selbst spüren und besonders auch die Kräfte des eigenen Willens. Wenn ich will, dann kann ich – denn Schmieden muss man WOLLEN wie kaum eine andere Tätigkeit und mit Schmieden kann man Großes schaffen. Der Eisenklang dazu wirkt stärkend und klärend. Auch die sprühenden Funken, der Geruch des Rauches, zischendes, dampfendes Wasser – es sind viele Sinneserlebnisse dabei.
Ich bin also total froh, dass ich Kindern meiner Klasse heute und morgen dieses Erlebnis bescheren konnte und kann. Was für eine Kraftquelle in dieser Zeit. Die Handwerker Epoche in Klasse 3 – es war nie wichtiger, sie zu haben. Jedenfalls fühlt es sich so an.
By the way: Unser Schmied
Nein, wir konnten coronabedingt keine Schmiede besuchen und nein, unsere Schule hat keine „richtige“ eigene Schmiede, sondern „nur“ eine Esse und einen Ambos, die wir im Schulgarten aufgebaut haben. Aaaber: Wir haben großartigen Hausmeister, der Schlosser ist. Ohne ihn wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Er schafft es immer wieder, auch mit kleinen Mitteln viel zu bewirken und hat als Schmied seine Rolle mal wieder perfekt ausgeführt. Es war ein ganz tolles Erlebnis für die Kinder (und für mich)!
Ich habe heute via Instagram eine Nachricht bekommen mit der Frage, was es eigentlich genau mit dem Epochenheft auf sich hat. Gute Frage! Und so wie ich es gerade wahrnehme, ein sehr aktuelles Thema. Denn leider hat sich die Idee des Epochenheftes im Homeschooling und beim Distanzlernen immer weiter Richtung „Arbeitsheft“ verschoben. Das beobachte nicht nur ich. Also ein guter Zeitpunkt, einmal genau auf das Epochenheft zu schauen.
Liebevoll mit der Arbeit verbunden: Jedes Epochenheft wird ein kleines Meisterwerk! Hier ist ein Kind meiner Familie bei der Arbeit.
Hefte gibt es viele
Na klar, an jeder Schule gibt es viele verschiedene Hefte. Das Epochenheft scheint mir aber eine Spezialität der Waldorfschule zu sein.
Arbeitsheft, Vorschreibheft & Co.
Diese Hefte kennen wir wohl alle. Wenn geübt wird, wenn vorformuliert wird, wenn notiert wird. Dann werden oft Hefte mit Linien und Kästchen verwendet, die reihenweise vollgeschrieben werden. Dort stehen die Übungsaufgaben. Hier ist der Ort, um Inhalte vorzubereiten, Lernstoff zu festigen, zu rechnen, Schriften auszuprobieren usw.
Das Epochenheft als Nachschlagewerk
Anders als an Regelschulen, gibt es zu den Unterrichtsepochen des Klassenlehrers meist kein Lehrbuch, an dem sich die Kinder orientieren – sie schreiben es nämlich selbst und das ist das Epochenheft. Somit ist ein vollständiges Epochenheft ein gelungenes Nachschlagewerk, das über den Zeitraum der Epoche zusehends wächst und die Inhalte der Epoche ordentlich dokumentiert.
Aufbau des Epochenheftes
Das Epochenheft beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis. Daher wird die erste Seite meistens freigelassen. Alle weiteren Seiten werden nummeriert. Es entstehen Kapitel und Unterkapitel. Die Beiträge des Epochenheftes bekommen auch ein entsprechendes „Layout“ aus Überschrift, Text – gegebenenfalls mit Zwischenüberschriften – und Bildern, am besten selbst gezeichnet.
Am Ende der Epoche werden dann die Kapitel und Unterkapitel im Inhaltsverzeichnis zusammengetragen – und fertig ist das Nachschlagewerk der Epoche, die Kinder haben ihr eigenes Lehrbuch geschrieben.
Von der weißen Seite zum „Layout“
Die meisten Epochenhefte bestehen aus weißen, unlinierten Seiten. Die Kinder lernen, diese zu strukturieren. So wird meist mit dem Wachsblöckchen zunächst ein Rähmchen gezogen, um nicht zu weit auf den Rand zu schreiben (Orientierung auf der Seite). Schon früh arbeiten die Kinder auch mit Linienblättern. Sorgfalt ist oberstes Gebot.
Meist gehört zu jedem Text ein Bild, das gezeichnet oder gemalt werden muss. Die künstlerische Arbeit wirkt dabei im Seelischen, die Kinder verbinden sich weit mit dem Lernstoff.
Das sorgfältige Arbeiten mit Liebe zum Detail ist mehr als bloßes Niederschreiben und Einkleben. Es ist eine vielseitige, gründliche Arbeit. Das Epochenheft erfährt dadurch eine hohe Wertschätzung.
Was nicht passt, wird passend gemacht
Lose Blätter soll es nicht geben. Hat man etwas abgeschrieben und braucht die Vorlage nicht mehr, so kann die Vorlage aussortiert werden. Gehört ein Arbeitsblatt, Foto etc. ins Heft, so wird es an passender Stelle eingeklebt. Ist es zu groß, schneidet oder faltet man es ordentlich zurecht. Übersichtlichkeit ist wichtig, um sich in dem Nachschlagewerk auch später noch zurechtzufinden.
Verschiedene Arbeitsmaterialien geben Struktur
Bei mir in Klasse 3 sind für eine ordentliche Heftführung und -gestaltung inzwischen im Einsatz:
Wachsblöckchen für die Rähmchen der Seiten
Wachsmalstifte für Bilder, die Geschichten oder Erlebnisse widerspiegeln
Bleistift und Buntstifte für exakte Zeichnungen
Linienblatt zum Schreiben
Füller zum Schreiben
Lineal, um die Überschrift oder andere wichtige Textstellen zu unterstreichen, ggf. etwas durchzustreichen.
Kleber, um evt. auch einmal etwas einzukleben.
Der sichere Umgang mit den verschiedenen Materialien ist schon ein ziemliches „Management“, das von Anfang an angelegt und geübt werden muss. Letztendlich lernen die Kinder nicht nur den Umgang und Einsatz der Arbeitsmaterialien, sondern kommen auch von einer leeren, weißen Seite zu einem übersichtlich strukturierten Heftbeitrag in Wort und Bild.
Struktur auch für andere Bereiche
Eine Heftseite zu strukturieren und die Arbeitsmittel passend einzusetzen, ist auch auf andere Bereiche übertragbar: Es geht schließlich immer darum, die Dinge und Themen für sich zu ergreifen, indem man sie eingrenzt und einteilt (nicht nur physisch), also erst überlegt, dann planvoll umsetzt.
Durchhalten üben
Oftmals ist das leere Heft, der Beginn einer Epoche, ein wahrer Neustart. Die Kinder nehmen sich meist vor, dass dieses Heft das Schönste aller Zeiten wird. Ihr bestes Heft überhaupt. Ist das Heft dann nicht mehr so neu, lässt der Elan schonmal nach. Doch das Durchhalten zahlt sich aus: Ein gelungenes, vollständiges Nachschlagewerk ist schon eine kleine Trophäe.
Der besondere Wert
Es ist nicht nur der Erinnerungswert und die „Trophäe“, das eigene Nachschlagewerk geschaffen zu haben. Ich glaube, es ist im Gegensatz zu einem reinen „Arbeitsheft“, wie ich es zu Beginn dieses Artikels beschrieben habe, ein kleines Meisterwerk für sich.
Ein Epochenheft wird auch aufbewahrt wie ein kleiner Schatz, die Arbeits- und Vorschreibhefte meistens nicht. Da ich nun selbst schon größere Kinder habe, ist eine „Schulzeitreise“ anhand der Epochenhefte eine so wundervolle Erinnerung und Dokumentation von Lernfortschritten, für die ich sehr dankbar bin. Auch die Kinder können sehen, was sie schon alles gelernt und geschafft haben.
Das habe ich gelernt! Bilanz des Schuljahres
Ich sammle die Epochenhefte meiner Klasse über das gesamte Schuljahr hinweg. Am Ende des Schuljahres bekommen die Familien dann eine große Mappe mit allen gesammelten Epochenheften. So kann man am Schuljahresende darin schwelgen, sich in einem Jahresrückblick erinnern – und genau sehen, was sich von Beginn bis Ende eines Schuljahres so alles entwickelt hat. Eine wirklich schöne Erinnerung, ein lebendiges Erleben des Lernens und Erinnerungen fürs Leben.
Man kann Kindern gar nicht genug mit auf den Weg geben, wie willkommen, geliebt und wertvoll sie sind. Sicher, das ist in erster Linie eine ganz große Familienaufgabe. Doch auch an der Waldorfschule findet zum Glück viel konstante Beziehung über Jahre statt und dies ist ebenso eine große Chance, die anvertrauten Kinder auch mental zu stärken.
Wir kennen es alle: Schulzeit heißt eben nicht „mir fliegt alles zu“ und „ich höre immer nur, wie wunderbar mir alles gelingt“, sondern Schule heißt auch mal kämpfen, aushalten, kleine und größere Dämpfer verarbeiten, mit Kritik und Krisenstimmung umzugehen. Auch das gehört zum Leben und Aufwachsen dazu. Mit einer vertrauten und vertrauensvollen Gemeinschaft ist ein Umfeld geschaffen, in dem auch dies fürs Leben gelernt werden kann. Dass Kritik eine konstruktive Seite hat. Dass man sich manchmal auch ganz schön strecken muss, um an einer Aufgabe wachsen zu können. Dass es auch mal Rückschläge gibt.
Kinder vor negativen Dingen bewahren?
Man schützt sein Kind nicht, indem man Rückschläge von ihm fernhält und Hindernisse aus dem Weg räumt. Aber man unterstützt es, indem man es innere Stärke aufbauen lässt. Stärke, auch mit Schwierigkeiten umzugehen, Niederlagen und Streitereien zu verarbeiten.
Wie zwei Waagschalen
Wenn ein Kind an sich und seine Fähigkeiten glaubt, seine vielen Stärken aktiv erleben durfte und dann eine Niederlage erfährt, glaubt es gleichzeitig auch, dass es diese meistern kann und weiß: „Es kommen bestimmt auch wieder bessere Zeiten, denn ich kann so viel mehr und habe schon so viel geschafft.“
Nehmen wir das Bild zweier Waagschalen: Die eine ist voller positiver Glaubenssätze. Heißt: Sätze, die das Kind tief verinnerlicht hat und an die es fest glaubt. Plötzlich fällt ein riesiger Gesteinsbrocken in die andere Waagschale und sorgt für ein enormes Ungleichgewicht. Der Stein steht für die Krise, die manchmal wie eine kleine Urgewalt daher kommt. Nun liegt es daran, die Positiv-Seite vorab so gestärkt zu haben, dass die gesamte Waage wieder ins Gleichgewicht kommen kann.
Das Glücksglas
Kleines Glas, großer Schatz
Meine Klasse befindet sich gerade in einem Entwicklungsalter, das oft mit einer Krisenstimmung, einhergeht. In der Waldorfpädagogik wird diese Zeit „Rubikon“ genannt (mehr dazu hier).
Dass Lockdown, Wechselmodell und diverse, teilweise verschärfte, Hygienekonzepte nicht gerade für ein sicheres Gefühl sorgen, muss auch nicht näher erklärt werden. Um den Fokus auf die vielen schönen Kleinigkeiten des Alltags zu legen, habe ich den Kindern im Lockdown ja schon das Glücksheft an die Hand gegeben, das einige auch sehr schätzen.
Das Glücksglas
Meine neue Idee ist das Glücksglas. Hier finden sich kleine Affirmationsbotschaften. Positive Affirmationen gehören methodisch zur Autosuggestion. Dies ist ein Weg, die Psyche positiv zu beeinflussen. Mit kleinen Merksätzen, die immer wiederholt und dadurch vor dem inneren Auge weiter ausgestaltet werden, entsteht das feste Bild der Botschaft: Ich bin wertvoll, ich bin liebenswert, ich kann so Vieles schaffen.
Am Wochenanfang dürfen die Kinder nun die „Botschaft der Woche“ für sich ziehen. Was dort steht, stimmt und bewegt. Im positiven Sinne. Nach den Zeugnissprüchen halten wir einen Moment inne, an dem jeder an seine „Glücksbotschaft der Woche“ denkt.
Wenn eine Botschaft mehrfach gezogen wurde, erlaubt sie durch die Wiederholung eine tiefere Beschäftigung. Man kann sich natürlich auch fragen: Steckt womöglich eine größere Aufgabe dahinter? Werden immer verschiedene Botschaften gezogen, entsteht auf Dauer eine eine positive Vielfalt.
Ich habe das Glas gestaltet und es bekommt seinen festen Platz in der Klasse, für ein schönes, stärkendes Ritual am Wochenanfang.
Die ersten 16 Glücksbotschaften habe ich auch hier zum kostenlosen Download für Euch:
Die monatliche Fantasiereise in meinem Podcast „Märchen mit Klang“ wird ausnahmsweise diesmal nicht mit Klangschalen begleitet, sondern mit der meditativen Flöte Siyotanka. Jede Flöte dieser privaten Flötenwerkstatt ist ein Unikat und handgefertigt (unbeauftragte Werbung!). Es ist ein Instrument der American Natives.
Zur Fantasiereise
Die Fantasiereise führt diesmal in einen frühlingshaften Park, wo ein kleiner Baum-Bewohner dich mit bis in die hohe Baumkrone einer alten Kastanie nimmt. Dort genießt ihr gemeinsam die Frühlingssonne und die Rückkehr der Kraniche.
Und hier ist der Text als Download, wenn Du diese Fantasiereise selbst jemandem geben möchtest. Die Fantasiereise ist nur für den privaten Gebrauch gestattet.
Ganz ehrlich: Wie wahrscheinlich ist es, einmal im Leben von einer Giraffe geknutscht zu werden? Und wie wahrscheinlich ist es, als Staatsschülerin ohne Bezug zum Waldorfumfeld, einmal Waldorflehrerin zu werden?
Nun Ja. Vor fast 25 Jahren überlegte ich fieberhaft, was ich nach dem Abi so machen könnte – und habe weder von der einen Sache, noch von der anderen im Entferntesten etwas geahnt. Doch beides ist eingetreten.
That`s Life!
Ist es nicht genial, dass das Leben jenseits der vorstellbaren Möglichkeiten passiert, ohne Plan? Zurück zum Anfang. Ich wusste schon sehr lange, dass ich gern mit Kindern arbeiten wollte. Schule gefiel mir als Arbeitsort grundsätzlich auch, aber so wie ich es selbst erlebt hatte, wünschte ich es mir nicht für meine eigene Lehrerrolle. Mir war damals schon klar, dass ich kein „Lehrplan-Service“ sein wollte, der irgendwie „von oben“ kommt, aber vielleicht gar nicht zu der Arbeit mit den Kindern passt.
Es folgten Praktika an einer Förderschule, einer heilpädagogischen Pflegeeinrichtung für Kinder und einer Grundschule. Da sah ich mich doch mehr im Bereich Schule. Am liebsten hätte ich Sondererziehung und Rehabilitation auf Lehramt studiert, doch ich bekam leider keinen Studienplatz. Andere Lehramtsstudiengänge überzeugten mich nicht.
Letztendlich studierte ich Germanistik und Sozialwissenschaften auf Magister (später Bachelor/Master) und begann, u.a. für eine Tageszeitung zu schreiben, was mir auch ausgesprochen gut gefallen hat. Deswegen blogge und schreibe ich heute noch so gerne!
Kein Weg ohne Abbiegung
Doch schon bald war ich wieder mitten im Thema „Alternative Pädagogik“ und der Waldorfweg begann, mit einem schönem Zwischenstopp bei Montessori – by the way.
Warum und wieso alles so kam, wie es kommen musste und ich familiär und beruflich voll ankommen konnte, darüber habe ich mit Dustin gesprochen, der auch Waldorflehrer, aber an einer anderen Schule, ist. Wir haben einen gemeinsamen Podcast „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“ gestartet, wo wir uns – natürlich ganz subjektiv – über unser Waldorflehrerleben unterhalten. Dustin war übrigens auch Staatsschüler und hat auch einen sehr speziellen Weg in die Waldorfpädagogik gefunden.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr mal bei uns reinhört. Ab Freitag überall, wo es Podcasts gibt!
Wir sind zwar keine Podcast-Profis, aber wir machen einfach mal – könnte ja gut werden!
Es muss nicht einmal symmetrisch sein. Hauptsache, man kann die Blüten oder Zacken von außen zuklappen, dass die ganze Mitte bedeckt ist.
In die Mitte der Zauberblume oder des Zaubersterns kann man dann kleine Dinge malen oder Glücksbotschaften schreiben, die sich dann offenbaren. Sie lassen sich schön mit Wachsmalern gestalten.
Los geht`s
Kleinere Kinder bekommen fertig gebastelte Blumen mit kleinen Glückszeichen, dazu diesen Spruch. Sie dürfen die Klangschale beim Sprechen zart anschlagen, um den Zauber wirken zu lassen:
Zauberblümchen, Zauberstern, wir wecken dich so gern. Mit Klang erwacht, vom Wasser getragen. die Wellen so sacht, wollen was Liebes mir sagen. Hört wie es klingt, wenn die Klangschale singt.
Dabei wird beobachtet, wie die Blumen sich öffnen. Das dauert meist weniger als eine Minute.
Ältere Kinder können die Blumen und Sterne auch selbst als Überraschung für Mitschüler*innen gestalten und dann in einer meditativen Ruhe, vom Klangschalenspiel begleitet, im Wasser der Schale öffnen lassen.
Das Andenken
Sind die Blümchen und Sternchen aus nicht zu dünnem Papier (normales Druckerpapier 80g reicht völlig aus), können sie problemlos getrocknet und als Andenken oder Glücksbringer bewahrt werden.
Freitagmorgen, 9 Uhr: Kopfhörer auf, Mikrofon an, Meeting eröffnen. Der letzte wöchentliche Morgenkreis mit meiner 3. Klasse. Montag oder Dienstag – je nach Gruppe – sehen wir uns wieder! Es war so eine freudige Stimmung bei den Kindern, dass wir unser Meeting diesmal sogar etwas verlängert haben.
Die Kinder freuten sich und hatten doch viele Fragen. Ich habe ihnen erklärt, dass die Hygieneregeln sich im Vergleich zu Dezember nicht geändert haben – abgesehen davon, dass nur die halbe Klasse vor Ort ist und ich neuerdings eine FFP2-Maske trage.
Freitagnachmittag, kurz nach 16 Uhr: Die Schulministerin verkündet „verschäfte Hygieneregeln“, nach denen die Kinder meiner Klasse auch FFP2-Masken tragen sollen, es sei denn, diese wären noch zu groß. Außerdem dürfen die Masken nicht mehr am Platz abgenommen werden. Heißt: Unterricht mit Mundschutz. Das ist neu. Und das konnte ich nicht mehr mit den Kindern besprechen. Und selbstverständlich gilt es, die Mitteilung vom späteren Freitagnachmittag am Montag direkt umzusetzen. Ich war erst einmal geschockt am Freitag. Die Tatsache, dass die Kinder an ihren festen Plätzen die Masken grundsätzlich nicht abnehmen dürfen, hat natürlich Auswirkungen auf die Gestaltung des gesamten Unterrichts. Ich habe am Montag und Dienstag auch Fachunterricht in den Klassen 1 und 4, für die das genauso gilt.
Die einjährige Achterbahnfahrt
Seit einem Jahr ist nichts mehr wie es war. Oft fühlt es sich an, als käme ein Rückschlag nach dem nächsten. Und es war teilweise ein Jahr auch mit vielen Diskussionen und Auseinandersetzungen, die Kraft kosteten, aber nichts an der Situation ändern konnten. Wie eine Achterbahnfahrt: Kaum wurde es wieder gut, ging es fast im selben Moment auch gleich steil bergab.
Die Sonne geht immer wieder auf
Eine Sache stimmt aber auch: Es gab in diesem vergangenen Jahr auch viel Zuspruch, Zusammenhalt und eine Menge intensive, positive Momente. Irgendwie wundere ich mich auch manchmal über mich selbst, wieviel Kreativität in mir noch steckt, wenn wir wieder neue Rahmenbedingungen, die nochmal enger sind, bekommen. Auch meine Kolleg*innen haben viele tolle Ideen, es gibt einen schönen Austausch untereinander. Da werden unbeschreibliche Kräfte freigesetzt. Woher kommen die?
Keine 24 Stunden nach den Meldungen von gestern, ist mein Plan für Montag geändert und ich hatte auch Ideen, die mich zufrieden stimmen. Woher die auch immer kamen.
Montag beginnt der Wechselunterricht und es soll schön werden für die Kinder. Die Erfahrungen sagen, es wird nicht leichter. Sie sagen aber auch: Wir können alles schaffen.
Ich habe mir die Schriftart „Abeezee“ installiert, die für Leseanfänger und bei LRS empfohlen wird. Und damit gestalte ich ab sofort alle Arbeitsblätter, denn es gibt große Vorteile:
bd und qp sind keine Spiegelungen, sondern unterscheiden sich voneinander,
das kleine L (l) und das große I unterscheiden sich ebenfalls.
insgesamt ist die Schrift weder schnörkelig noch „hart“ im Bild.
Sie ist zudem frei verfügbar, man kommt schnell über die Suchmaschine zum gratis Download.
Diese Woche habe ich wieder viel Zeit mit der Aufnahme verbracht – nicht nur der Titel des Märchens ist sehr lang 🙂 Es ist das dritte in der Reihe der heiteren Märchen: Tischlein, deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack.
Die Idee des Glückshefts hatte ich während der Zeit des Distanzlernens. Im Lockdown passiert ja so viel weniger als sonst: Keine größeren Spielkontakte, kein Austausch bei der schulischen Arbeit, der größte Teil des Tages findet zu Hause statt. Umso wichtiger und gleichzeitig herausfordernd ist es, dabei positiv zu bleiben und die kleinen Glücksmomente nicht aus den Augen zu verlieren.
Doch auch jetzt, nach dem Ende der Pandemie, ist das Glücksheftchen sehr aktuell. Nun geht es um Entschleunigung und Achtsamkeit in einem oft hektischen, reizüberfluteten Alltag.
Manchmal übersieht man leicht das kleine Glück
Zum Glücksheft: Im Hosentaschenformat passt es überall hinein und mit ihn können diese Momente in Erinnerung bewahrt werden: Eine kurze Notiz, eine kleine Zeichnung. Im Wochenrückblick haben die Kinder dann hoffentlich eine kleine Sammlung glücklicher Momente, auf die sie zurückgreifen können. Gleichzeitig sollte durch diese achtsame Aufgabe das Bewusstsein für die kleinen Dinge gestärkt werden.
Glück kann überall sein und so unterschiedlich aussehen.
Als Hinführung habe ich mir mal wieder eine kleine Geschichte überlegt. Diese hatte ich den Kindern live über Zoom erzählt, aber auch zum Nachlesen und selber Lesen mit ins Lernpaket gepackt. Da das wöchentliche Zoom-Angebot freiwillig ist und nicht jeder teilnehmen kann, sollen ja keine Nachteile entstehen.
Da doch jede:r ein kleines Glück gebrauchen kann, findet Ihr die Geschichte und die Bastelvorlagen hier zum Download. Außerdem ist noch eine kleine „allgemeine“ Glücks-Sammlung, ohne Wochentage, dabei.