Am Wochenende war ich mit Dustin auf der didacta Bildungsmesse in Köln und habe natürlich auch die Stände des Bundes der Freien Waldorfschule / Pädagogische Forschungsstelle und des Verlages Freies Geistesleben ausgiebig besucht. Dabei habe ich mal wieder den einen oder anderen Schatz gefunden. Den ersten davon möchte ich Euch gleich vorstellen: Ein sehr inspirierendes Buch vom Verlag Freies Geistesleben (unbeauftragte Werbung).
Es geht um die angeborene Spiritualität von Kindern und wie sich diese bei der künstlerischen Arbeit offenbart.
Im pädagogischen Diskurs, in der Literatur, geht es vor allem darum, was die Kinder alles nicht können (…) und selten darum, was die Kinder selber sind und offenbaren.
Christiane von KönigslöW im Vorwort ihres Buches „Der Engel – das bin ich“, Verlag Freies Geistesleben
Inspiration: „Der Engel – das bin ich…“
Es ist immer etwas anderes, ob man ein Buch im Katalog findet oder einmal live in den Händen hält. Ich glaube, dieses Buch wäre mir auf anderen Wegen nicht unbedingt direkt ins Auge gesprungen, aber jetzt liegt es hier vor mir, ich finde es einfach sehr inspirierend und bin dankbar dafür.
Kinderzeichnungen und -bilder sind ohnehin ein Steckenpferd von mir, ebenso beschäftigt mich die Spiritualität, die Kinder von klein auf in sich tragen. Auf beides geht nun dieses Buch in sehr schöner Weise ein.
Worum geht es in dem Buch?
Die Autorin ist Kindergärtnerin und beschreibt einige künstlerischen Prozesse mit ihrer Kindergruppe. Sie legt übrigens großen Wert darauf Kindergärtnerin zu sein, denn eine Gärtnerin empfindet Freude an der Schönheit der Welt, dem Natürlichen und ergreift sie für sich, kann sie bestenfalls zum Positiven weiter verwandeln. Eine Gärtnerin umgibt eine Atmosphäre von Kreativität, die Welt mit naturgegebenen Dingen zu „schmücken“, ein sehr schöner Gedanke in Bezug auf die Arbeit mit Kindern, wie ich finde.
In dem Buch beschreibt sie nun sehr feinfühlig, wie die Kinder ins Malen finden und wie das Gemalte etwas Inneres, Spirituelles nach außen trägt. Sie zeigt einige der Kunstwerke „ihrer“ Kinder und dokumentiert, was die Kinder über ihre Kunstwerke gesagt haben oder mit welchen Worten sie auch untereinander darüber gesprochen haben.
Als Leser:in kann man Anteil daran nehmen, die innere Haltung der Autorin mit einnehmen und gleichzeitig seine eigenen Antennen dafür sensibilisieren, was man gerade bei der Arbeit mit jüngeren Kindern an Schätzen entdecken kann. Wie die Kinder sich zeigen, was tief in ihren lebt und sie bereits von sich aus mitbringen. Daran erinnert dieses Buch aus dem Alltag heraus.
Sehr schön nachzuvollziehen sind auch kreative Spielprozesse und Rituale wie das vorgestellte „Arche Noah Spiel“.
Was bedeutet das für unsere Schulanfänger:innen?
Ja, richtig gelesen: In dem Buch geht es um eine Kindergartengruppe. Ich arbeite mit Schulkindern. Doch unsere Schulanfänger:innen haben ihr erstes Jahrsiebt ja auch noch nicht abgeschlossen und auch in ihnen liegen viele Schätze, die sich entdecken lassen. Wenn sie zu uns in die Schule kommen, sollten wir genau das auch deutlich wahrnehmen. Deshalb würde ich dieses Buch auch allen Lehrer:innen zur Auffrischung und Vertiefung empfehlen, die mit dieser Altersgruppe zu tun haben. Abgesehen von dem Wechsel und den Unterschiedenen der Institutionen Schule und KiTa gibt es in der kindlichen Entwicklung selbst diesen großen Sprung in der seelischen Entwicklung beim Eintritt in die Schule nicht. Dieser folgt der allgemeinen Schulreife erst im dritten Schuljahr nach.
Und was inspiriert mich dabei?
Ich habe seit einiger Zeit jedes Jahr die Klassen 1 und 2 im Musikunterricht, ein ebenfalls sehr kreatives Unterrichtsfach. Und die Kinder bewegen sich auch in dieser Atmosphäre, teilweise noch sehr stark spürbar. Wir sollten daher nicht nur unterrichten, sondern auch die Möglichkeit wahrnehmen, diesen inneren Wesenskern der Kinder durch die künstlerische Arbeit noch mehr kennenzulernen. Die Waldorfpädagogik ist eine Pädagogik der Beziehung!
Ich erlebe es beispielsweise immer als sehr besonderen Moment, wenn die Kinder die Kinderharfe kennenlernen und mit der Zeit etwas auf ihr spielen dürfen. „Mein Engel spielt sie auch“, habe ich da schon gehört. Oder bestimmte Namen, die Kinder meinen verschiedenen unkonventionellen Instrumenten nach Klängen geben. Meine Schwingstäbe aus Bronze wurden beispielsweise von meiner Klasse „Sternenstäbe“ genannt. Auch die verschiedenen Klänge locken immer wieder etwas hervor, das die Kinder offenbaren.
Ich finde es wichtig, auch dafür sensibel zu sein und zu bleiben. Im besten Sinne:

Link zum Buch
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