Freude an Klängen und Spiel

Übungen und kleine Routinen mit Klang zu versehen, kann den Alltag mit Kindern wirklich bereichern – sowohl in der Schule, als auch zu Hause. Ich möchte in den nächsten Tage zehn Spiele und Übungen vorstellen, bei denen man mit kleinen Mitteln für viel Freude sorgt.

Ihr werdet überrascht sein, wie einfach die Dinge sein können. Gerade die Übergänge zwischen den verschiedenen Unterrichts- oder Tagesphasen lassen sich so gut und sinnvoll nutzen.

In den nächsten Tagen lernt Ihr kennen:

  • Was die Füße mit der Konzentration zu tun haben
  • Dass man Lautstärke nicht durch Lautstärke zur Ruhe führt (eigentlich kein Aha-Erlebnis)
  • Wie man überall ein bisschen Klang und ein bisschen Bewegung einstreut, was das Miteinander entspannt und die Konzentration fördert.

Mit von der Partie sind

  • Die Klangschale
  • Das pentatonische Glockenspiel
  • Das selfmade-Miniglöckchen
  • Die kleine Kalimba
  • Die Klangkugel
  • Die Djembé
  • Die Zimbeln

10 Tage lang jeden Tag eine kleine spielerische Übung

(Hier wird am Ende ein YouTube-Zusammenschnitt eingefügt.)

Ich betreibe diesen Blog für Euch werbefrei und auf eigene Kosten. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr über meine Shop-Links einkauft oder bei Thalia sogar Klassensätze bestellt, denn teilweise bekomme ich eine Provision, die ein Teil der Kosten deckt. Vielen Dank!

Sieben gute Gründe für eine Klassenfahrt mit der Bahn

Wie bequem ist es doch, direkt vor der Schule in einen Reisebus einzusteigen, um dann von Haustür zur Haustür, direkt zur Jugendherberge gebracht zu werden. Selbstverständlich, nachdem alle aufeinander gewartet und sich in Ruhe verabschiedet haben. Auch größere Gepäckstücke können so transportiert werden, es kommt nicht auf die Zweitjacke, die Gummistiefel oder den Fußball an. Und wie unbequem erscheint dann das Bahnreisen? Mit dem Risiko der Verspätung und Ausfälen, dem begrenzten Gepäck, dem Treppensteigen am Bahnhof, dem Umsteigen? Hier meine guten Gründe, warum sich der Aufwand auf jeden Fall trotzdem lohnt.

Schon oft habe ich mit dem ÖPNV Tagesausflüge oder Klassenfahrten geplant. Jedenfalls bin ich mit allen meinen drei Klassen auf diesem Wege gereist und weiß es bis heute sehr zu schätzen. Es ist lebenspraktisch, nachhaltig und kostengünstig.

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1. Nachhaltig Reisen

In den IC-, EC- und ICE-Zügen reist man innerhalb Deutschlands bereits seit 2018 mit Ökostrom. Insgesamt ist aber auch das Reisen mit dem Nahverkehr umweltfreundlicher als die Fahrt mit einem extra für uns gecharterten Reisebus. Ein Thema, das auch der Klasse durch die Nutzung der Bahn präsenter ist.

2. Städte, Regionen und Landschaften

Klar, man sieht auch durch die Fenster eines Reisebusses, wie man auf der Autobahn durch die Landschaft fährt. Doch es gibt viele schöne Bahnstrecken durch Landschaften, die auch mal etwas abgelegener sind. Insgesamt kann man schon kostentechnisch weiter reisen und verschiedene Landschaftsformen und Regionen sehen.

3. Zeitplanung

Will man einen Zug erwischen, muss man pünktlich sein und genau vorausplanen, wie man rechtzeitig zum Bahnhof kommt. Trödeln beim Umsteigen? Besser nicht….

4. Problemlösung

Ja, ich habe auch schon mit Klassen Züge verpasst. Dabei gingen auch schon reservierte Plätze flöten. Einmal hätten wir sogar fast eine Fähre deswegen verpasst. Da heißt es dann: Gemeinsam das Problem lösen. Eine alternative Verbindung finden, vielleicht sogar ein anderes Verkehrsmittel. Die Erfahrung am Ende: Wir sind trotzdem angekommen.

5. Kostengünstiger

Der Knaller war natürlich im letzten Jahr unsere Klassenfahrt an die Nordsee mit dem 9-Euro-Ticket. Aber auch sonst kann man durchaus auch einmal fernere Ziele ins Auge fassen, denn Gruppenreisen sind sehr erschwinglich.

6. Selbständigkeit

Wenn ich mit einer Schulklasse im Zug unterwegs bin, muss ich mich schon sehr auf jedes einzelne Kind verlassen können. Jedes Kind muss das eigene Gepäck im Blick haben – und zwar schon zum Zeitpunkt des Packens, damit das zu tragende Gewicht nicht zu viel wird. Aber auch der Anschluss an die Gruppe muss von jedem Kind gewahrt werden. Wir bleiben stets zusammen und achten aufeinander, wir melden uns, wenn wir unseren Platz verlassen oder gehen gleich abgesprochen in Begleitung.

7. Geduld und Spiel

Eine Bahnfahrt braucht Geduld. Meine Klasse geht vorbereitet auf die Bahnfahrt. Die Kinder planen genau, wie sie die Dauer der Fahrt überbrücken. Beim Bahnfahren lässt sich die Zeit auch viel besser durch Lesen, Malen oder Spiele überbrücken, da man oftmals einen schönen Tisch zur Verfügung und auch seltener mit Übelkeit (etwa durch Kurven) zu tun hat.

Wie die diesjährige Bahnfahrt – quer durch die Republik – geklappt hat, erfahrt Ihr übrigens schon bald in unserem Podcast „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“!

Kleiner Hinweis in eigener Sache: Dieser Blogartikel ist unbeauftragt und ein Erfahrungsbericht.

Lernen in Beziehung: Eine kleine Übung

Zur Vorbereitung einer neuen Woche oder eines neuen Tages ist es nicht nur wichtig, die bevorstehende Zeit mit Inhalten, Arbeitsaufträgen und Erlebnissen zu füllen, sondern ganz besonders auch mit Beziehung und guten Gedanken.

Empathie- und Perspektivübungen gibt es so einige. Manche entschleunigen dabei auch Dich. Eine kleine Übung möchte ich einmal vorstellen und freue mich auch über Eure Erfahrungen.

Neue Woche, neuer Tag

Bewege ganz bewusst diesen Gedanken:

☀️für Kinder fühlt sich so ein neuer Tag ganz anders an als für uns Erwachsene ☀️

Versetzen wir uns daher für einen Moment in die Kinder hinein und denken an sie:

〰️ da sind Spiele, die fortgesetzt werden wollen

〰️ da ist das Auf-sich-zukommen-lassen von Tagesstruktur, mit Gefühlen von ängstlich bis eifrig

〰️ da sind so viele Lern-, Erlebnis- und Fantasiewelten

〰️ neben den Geschehnissen des frühen Tages, die bereits verarbeitet werden müssen

So stoppt für einen Moment auch Euer eigenes Gedanken- und Organisationskarussell, dafür spürt Ihr ganz bewusst, dass sich beim Gedanken an die Kinder im Herzen einiges rührt.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag und eine schöne Woche!

Ferienfolge Kaffee, Kreide, Morgenspruch

In diesem Jahr gibt es wieder eine Ferienfolge in unserem Waldorflehrerpodcast „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“.

Das diesjährige Schuljahresende und ein ganz besonderer Gast

Dustin und ich haben über die letzten Schultage gesprochen: Dustin hat von seiner Klasse ein ganz besonderes Geschenk bekommen und meine vorherige Klasse wurde mit dem Abitur verabschiedet. Umso passender ist es, dass unser Gast Alina Heer als Ehemalige „meiner“ Schule erzählt, wie es für sie nach dem Abitur weiterging.

So viel vorab

Alina ging durch den Rosenbogen an ihrem ersten Schultag, um dort liebevoll von ihrer Klassenlehrerin empfangen zu werden. Mit dem Abiturzeugnis in der Hand hat sie nach 13 Schuljahren die Schule wiederum durch den Rosenbogen verlassen. Seitdem ist viel passt: Alina hat in Regelstudienzeit ein Ingenieurstudium absolviert, einen tollen Job gefunden und ist bereits zweifache Mutter. Ob sie für ihre Kinder auch die Waldorfschule wählen würde? Auch das haben wir gefragt.

Überall, wo es Podcasts gibt

Ihr kennt es: Kaffee, Kreide, Morgenspruch ist überall zu finden, wo es Podcasts gibt und natürlich auch über meinen Blog.

Zur Ferienfolge

Wenn Euch der Podcast gefällt, freuen wir uns über Euer Abo und viele schöne Bewertungssterne.

Wir wünschen viel Spaß beim Zuhören!

Sommerferien: Der Abstand nach dem Schuljahresendspurt

Wieviel Abstand brauchst du, wenn Du kräftemäßig an Deine Grenzen gestoßen oder sogar über sie hinaus gegangen bist? Der diesjährige Schuljahresendspurt hatte es für mich in sich, da kam vieles in konzentrierter Form zusammen, sowohl schulisch als auch privat (zwei nahestehende Todesfälle innerhalb weniger Wochen am Schuljahresende). All das hat viel mit mir gemacht. Nun lerne ich daraus – aber erstmal braucht es Abstand, um sich sortieren zu können. Und selbst dieser ist in diesem Jahr ganz besonders.

Das Happy End

Jedes Schuljahr soll für alle Beteiligten im Guten enden. So, dass wir uns feiern für viele neue Meilensteine und fröhlich in die Ferien gehen. So, dass wir aber auch wissen, was die nächsten Schritte sind, für die wir in den Ferien neue Kräfte sammeln und auf die wir zuversichtlich zugehen. Manchmal nehmen wir am Schuljahresende auch Abschied, vorzugsweise natürlich auch im Guten.

Das sind also alles Wünsche, die wir uns selbst erfüllen können, aber nur als Gemeinschaft im Ganzen. Mein Optimismus für ein Happy End hat in diesen letzten Schultagen – sagen wir es mal so – zumindest etwas gewackelt. War doch vieles sehr kräftezehrend. Doch ich wurde von den Kindern und einigen Eltern meiner Klasse überrascht. Jedes Kind hatte am letzten Schultag eine Rose für mich, einige Familien auch noch persönliche Feriengrüße. Es gab ein leckeres Klassenfrühstück voller Delikatessen. Viele Eltern haben beim Klassenumzug geholfen, sodass wir sehr schnell fertig wurden und sogar noch genügend Zeit hatten, gemeinsam einen mitgebrachten Kuchen nach getaner Arbeit zu snacken.

… und der Weg dorthin

Wie so ein Schuljahr am Ende für eine Klasse ausgeht, daran wirken viele Menschen mit; Eltern, Lehrende und die Kinder selbst. Wobei wir Klassenlehrer:innen natürlich den Hut aufhaben und den Überblick bewahren müssen. Dieser Hut ist nicht immer leicht, aber ich trage ihn auch nach Jahren sehr gerne – selbst wenn er zwischendurch mal etwas ramponiert wird und dann neu herausgeputzt werden muss.

Was dieses Jahr besser geklappt hat:

  • Ich habe mir eine neue Struktur für das Zeugnisschreiben überlegt, die sich als wirklich effektiv erwiesen hat und im neuen Schuljahr weiter ausgebaut wird.
  • Ich habe erstmals eine Klassenaktion, die Olympiade, auf den Beginn des neuen Schuljahres verschoben – und damit im vorhandenen Schuljahr nicht wie geplant abgeschlossen. Normalerweise hätte ich es durchgezogen, um einfach alle Vorhaben zu beenden und ohne „Altlast“ zu starten. Diesmal hat aber die Vernunft gesiegt und ich bin mir sicher, dass es mit neuer Energie ein schönes Fest zum Auftakt des neuen Schuljahres wird. Dieser Schritt, die Olympiade zu vertagen, hat mich große Überwindung gekostet, jetzt ist es aber okay, auch für die Kinder. Es fühlt sich also nicht nach Altlast an.

Woran ich jedes Jahr zu knabbern habe und wofür ich noch immer eine Lösung suche:

  • ich kann meine Zeugnistexte nur schwer loslassen. Immer wieder lese und formuliere ich in ihnen herum, bis zur letzten Minute. Ich fühle mich so betriebsblind!
  • Ebenso ist es mit den Zeugnissprüchen. Ich liebe es, sie zu schreiben – und beim Verfeinern wird es wiederum schwierig mit dem Loslassen. Ich „teste“ zwar die Zeugnissprüche in den Wochen vor Schuljahresende und lese jeden Tag der Klasse aus meinem Zeugnissprüchebuch vor. Dabei nehme ich wahr, ob und wie die Sprüche bei den Kindern ankommen. Dieses Jahr habe ich mehrere Sprüche verworfen und komplett neu oder anders geschrieben. Gleichzeitig habe ich aber auch noch nie so viele passende Aquarelle zu den Sprüchen bekommen. Was für eine schöne Verbindung!
  • Ich schaffe es fast nie, vor dem Klassenumzug nochmal in Ruhe auszumisten. Das geschieht erst beim Einräumen der neuen Klasse und ist im Grunde so viel unnötige Arbeit – dieses Einpacken und Mitschleppen des Überflüssigen.

Jetzt ist aber erst einmal Abstand angesagt

Der Ferien-Tapetenwechsel steht jetzt an: Viele Ausflüge, Aktivitäten, Besichtigungen, neue Orte, Zeit zum Schreiben und für Podcastproduktionen …dieses Jahr führen mich die Ferien an manche besondere Orte meiner Jugend zurück – und meine Kinder erleben diesen Teil von mir, den sie nur aus meinen Erzählungen kannten.

Das ist ein ganz besonderer Abstand nach einem ganz besonderen Schuljahresende. Ich werde noch mit einer kleinen Blog-Reihe auf das vergangene Schuljahr zurückblicken. Alles so nach und nach, ganz im Ferienmodus.

Ich wünsche allen Leser:innen einen schönen Sommer und freue mich, wenn Ihr ab und zu hier lest.

Die Qualität des Klassenzimmers

Gerade in Zeiten, in denen viel passiert, ist deutlich zu spüren, was an nicht Sichtbarem mit ins Klassenzimmer gebracht wird und was nicht. Und was so ein Klassenraum alles zur Qualität des Miteinanders beiträgt.

Wie geht´s uns denn heute?

Nicht alles wird (sogleich) offen ausgesprochen, doch jeder Schultag beginnt mit der allgemeinen Wahrnehmung: Wie ist unsere Stimmung heute in der Klassengemeinschaft? Müde Augen, Gekicher, vertiefte Gespräche, Rückzug mit und ohne Kapuze auf dem Kopf, freundliche Grüße untereinander… in dem Moment des Hereinkommens wird manch Unsichtbares sichtbar.

An vielen Tagen stehe ich morgens an der Klassenzimmertür und begrüße ich die Kinder einzeln. Ihr „Guten Morgen“, dieser mini Moment, zeigt schon Vieles: Blickkontakt, Stimme, Körperhaltung. Die vielen Einzeleindrücke sind der erste Teil unseres täglichen Miteinanders.

An Tagen mit früher Aufsicht bin ich hingegen oft die Letzte, die den Raum betritt, da unsere liebe Helferin die Kinder dann schon einmal hinein lässt. Wenn ich dann ankomme, trete ich bereits in eine Gesamtstimmung ein, aber ohne Einzelwahrnehmung.

Was ich lieber mag? Mir persönlich liegt es sehr, jedes einzelne Kind einmal kurz wahrzunehmen – auch in Fachstunden, soweit dies möglich ist.

Was sich so zeigt

Eine typische Situation: Wenn ich ein Kind zuvor am Treppenaufgang angelehnt stehen sehe und es noch sehr zurückgezogen und verträumt wirkt, dann aber mit dem Hereinkommen ins Klassenzimmer regelrecht aufwacht, wird spätestens klar: Dieser Raum bedeutet etwas. Hier sind wir unter uns, miteinander vertraut, der Klassenraum ist auch ein Schutzraum. Diese Szene spielt sich morgens vielfach ab.

Und was außen vor bleiben kann und darf

Manchmal kommt es vor, dass man als Lehrerin über familiäre Veränderungen informiert wird mit der Bitte, einen guten Blick auf das jeweilige Kind zu haben. Dies sind sehr hilfreiche Elterngespräche für den Umgang im Schulalltag. Sie helfen, ein Kind in einer besonderen Lage zu sehen und zu verstehen, wenn es selbst noch nicht in Worte fassen kann oder möchte, was gerade geschieht.

Doch kann es aber auch ebenso vorkommen, dass man die angesprochenen Veränderungen an dem Kind erst einmal wenig bemerkt – eben, weil es in der Klassengemeinschaft noch andere Themen gibt und Familienstress tatsächlich außen vor gelassen wird. Oder andersherum fragen sich Eltern, warum ihr Kind eigentlich so wenig von der Schule erzählt. Höchstens mal was aus der Pause.

Farbige Wände

Viele Menschen schmunzeln über die farbigen Wände in Waldorfschulen. Doch sie tragen auch dazu bei, dass Erleben von „drinnen“ und „draußen“ sicht- und spürbarer zu machen.

Klassenraum mit Wohnzimmeratmosphäre?

Es darf sich schon nach Arbeit und Arbeitsplatz anfühlen – bei aller schöner Deko, die wir ja auch pflegen. Manche Sitzordnungen sind auch schnell veränderbar – zu Gruppentischen, mit Platz für Gesprächskreise ohne Tisch dazwischen. Warum nicht. Hat man einen festen Raum, kann man ihn einrichten und gestalten, wie es für die Lerngruppe am besten passt.

Unterricht mit offener Tür?

Viele mögen es, ich in kein Fan. Eben weil ich unseren Klassenraum als Schutzraum mit all seinem Lern-, Arbeits- und Gemeinschaftsthemen gern abgrenzen möchte von dem großen Ganzen, das auch noch um uns herum ist.

Sicherlich kann es durchaus auch vorkommen, dass die Kinder sich in Arbeitsphasen auch außerhalb des Raumes einen ruhigen Winkel für kleine Gruppenarbeiten suchen dürfen. Dann bleibt die Tür für diese Zeit auch geöffnet. Aber grundsätzlich lebt in unserem Klassenzimmer ein vertrautes „Unter uns“. Und viele Dinge bleiben auch dort.

Klassenumzüge

Meine Klasse ist in ihrem jeweiligen Klassenraum regelrecht beheimatet. Und doch beginnt jedes Schuljahr mit einem neuen Raum, der gemeinsam ergriffen wird für alles Neue, was da kommt (neue Wandfarbe inklusive 😉 ). Gemeinsam wird gestaltet, erlebt, gelernt – wieder eine Jahrgangsstufe weiter. Es dauert nicht lange und der Raum wird „unser“ Raum. Natürlich findet auch Unterricht in Fachräumen statt. Dann sucht die Klasse die Lehrperson auf und nicht andersherum. Was natürlich auch kein Problem ist.

Doch das, was die Klassenlehrer:innenzeit ausmacht: Die Bezugsperson, der eigene Raum, das gelebte Miteinander – es braucht eben diese vier Wände. Dort hängen die Kunstwerke und Arbeiten der Kinder, die Klasseninfos, dort hat jedes Kind ein eigenes Fach und einen festen Platz.

Bald ist es übrigens wieder so weit: Wir packen unsere Sachen zusammen und der nächste Klassenumzug wartet… Die Kisten werden gepackt, der neue Raum besichtigt, geplant, geräumt. Abschied und neues Ankommen, wie in jedem Sommer. Wir freuen uns darauf.

Bewegtes Klassenzimmer

Hierzu gibt es einen eigenen Blogartikel, schaut mal vorbei!

Hand, Herz und Kopf

Es sagte einmal die kleine Hand zur großen Hand: „Du große Hand, ich brauche Dich, weil ich bei Dir geborgen bin.“ Es sagte die große Hand zur kleinen Hand: „Du kleine Hand, ich brauche Dich, weil ich von Dir ergriffen bin.“ (nach Gerhard Kiefel). Wie wir unsere Kinder an die Hand nehmen und mit ihnen gemeinsam Wege gehen, gemeinsam tätig werden, gemeinsam erleben, das wirkt ein Leben lang. Ebenso wirken die Hände, in die wir sie vertrauensvoll geben.

Erziehungspartnerschaften sind Beziehungspartnerschaften

Betreuung außerhalb von zu Hause, das Abgeben des eigenen Kindes in andere Hände, bringt große Entscheidungen mit sich. Wo ist der richtige Ort? Wer sind die passenden Menschen, mit denen vertrauensvoller Austausch möglich ist?

Die Entscheidung: Herz und Kopf

Entscheide ich mich für ein Konzept, für ein bestimmtes Umfeld, etwa die unmittelbare Nachbarschaft, oder für konkrete Menschen, bei denen ich ein gutes Gefühl habe? Ist es also eine rationale Entscheidung oder ein Bauchgefühl? Naja, irgendwie beides. Ich selbst kenne ja auch beide Seiten. Die der Mutter, die ihre Kinder in andere Hände geben musste und die der Lehrenden und Betreuenden, die mit Eltern Erziehungspartnerschaften eingeht. Meine Erfahrung zeigt mir bis jetzt, dass neben vielen allgemeinen Grundsätzen doch jedes Kind einen eigenen Entscheidungsprozess in all diesen Fragen mit sich bringt.

Beziehung ist dynamisch

Beziehungen stehen niemals still. Sie bedeuten Arbeit. Arbeit, die einem niemand abnehmen kann. Jede Beziehung, die man neu eingeht, beginnt mit einem gegenseitigen Vertrauensvorschuss, der im besten Falle wächst und sich vertieft. Keine Chance, dabei etwas zu erzwingen, herbeizureden oder sonstwie von außen zu mobilisieren.

Die Stabilität einer Erziehungspartnerschaft zeigt sich daher besonders in Krisenzeiten. Hält man aneinander fest oder verliert man sich? Wenn es um die Kinder geht, wird es (zum Glück!) meist sehr emotional. Weil Gefühle etwas zu sagen haben. Und eben weil wir von unseren Kindern so ergriffen sind. Weil sie uns brauchen, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Aber eines ist unumstritten:

Wir Erwachsenen sind dabei immer Vorbild

Unsere Kopfentscheidungen prägen unsere Kinder ebenso wie unsere Bauchentscheidungen. Wir sind ein Vorbild, wenn wir unsere Gefühle ausleben oder unterdrücken. Wir sind ein Vorbild in der Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen gestalten und mit anderen Menschen umgehen – sowohl in guten Zeiten wie in schwierigen Phasen. Ob wir schnell Beziehungen aufgeben oder an ihnen festhalten. Wie wir neue Beziehungen anbahnen und alte auf Eis legen.

Gedankenkarussel am Montag.

Schuljahresendspurt und Selbstfürsorge

Wenn sich am Schuljahresende die Termine, Verpflichtungen und Zeugnisarbeiten häufen, kann das Thema Work-Life-Balance manchmal völlig in den Hintergrund rücken. Auch wenn Selbstfürsorge und Lehrergesundheit natürlich „Ganzjahresbaustellen“ sind, merkt man als Lehrperson am Schuljahresende noch einmal ganz besonders, welche Kraftreserven es eigentlich so gibt.

Neue Folge Kaffee, Kreide, Morgenspruch

Heute ist Folge 22 unseres Podcasts „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“ erschienen. Es ist 21 Uhr und ich kann erst jetzt darüber berichten: Typisch Zeugniszeit!

So wie man in diesem Beruf zweimal im Jahr einen Jahreswechsel hat (Neues Schuljahr und neues Kalenderjahr), fühlt sich die Zeugniszeit auch manchmal so an wie „Weihnachten kommt aber plötzlich“.

Dustin und ich haben darüber gesprochen, wie wir mit dem Thema Selbstfürsorge bei erhöhten Arbeitsaufkommen umgehen.

Ich habe einen Plan, aber…..

… das Leben kennt nunmal keine Pläne. Daher ist es für mich wichtig, die anfallenden Arbeiten möglichst so zu strukturieren, dass ich auch bei unvorhergesehen Ereignissen nicht vollends ins Chaos stürze. Und trotzdem schaffe ich mir möglichst einen Freiraum pro Woche.

Folge 22

Unser ganzes Gespräch über Lehrergesundheit und Selbstfürsorge, dazu Neues aus unserem Schulalltag und Antworten auf die Fragen unserer Hörer:innen könnt Ihr hier

direkt anhören. Wir wünschen gutes Zuhören und freuen uns über positive Bewertungen.

Lernen durch Spiel, Lernen in Bewegung

Ein Spiel geht immer – auch noch in der Sekundarstufe. Gemeinsames Spiel lockert auf, sorgt für eine gute Lernatmosphäre und schult mit Freude die sozialen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Kinder. Besonders in Fächern, die mitunter auch sehr anstrengend sind – wie Mathematik – , ist ein spielerischer Zugang weniger stressvoll und damit stets willkommen.

Probleme lösen, Freiheit erfahren, selbstbewusst werden

Beim Spielen lernen Kinder, Probleme zu lösen, Konflikte zu bewältigen und ihre Kreativität zu entfalten – mit ein bisschen Fantasie lassen sich für alle Fächer kleine Spiele zum Stundeneinstieg kreieren. In meiner Klasse bringe ich nicht unbedingt ein fertiges, ausgeklügeltes Regelwerk mit, sondern gebe den Kindern auch die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen einzubringen. Wie oft entsteht so ein richtig ausgeklügeltes, pffifiges System! Und eine solche spielerische Freiheit fördert zudem die Selbstwirksamkeit, Selbstständigkeit und damit auch das Selbstbewusstsein.

Spielen ist ein Lernprozess

Kinder lernen also durch Spiel auf verschiedenen Ebenen. Besonders bei Bewegungsspielen werden die Dosierung der Kräfte geübt, das Durchhaltevermögen gefordert sowie Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination trainiert. Und nebenher müssen immer wieder neue Informationen verarbeitet und an eine neue Situation angepasst werden.

Spielen formt die Klassengemeinschaft

Das Spielen hat auch eine wichtige soziale Komponente. Kinder lernen, mit anderen Kindern immer sicherer zu interagieren. Auf diesem Wege entwickeln sie mit der Zeit ein Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse anderer – der Schlüssel zu Mitgefühl und Empathie.

Unsere erprobten Spiele zur Bruchrechnung

Drei Bewegungs- und drei Tafelspiele haben unsere Epochen zur Bruchrechnung begleitet. In einem kleinen Heft habe ich sie beschrieben, auch zwei Arbeitsblätter als Kopiervorlage gehören dazu. Hier findet Ihr sie bei EDUKI.

Weitere Spiele aus den Klassen 1 – 4

Rechenbingo – das Verdoppeln und Halbieren üben

Verschiedene Spiele mit den Stapelsteinen

Rechtschreibspiele

Erzählkreis-Spiele

Mengenspiel für Klasse 1

Zehnerübergang – die Zahlenfreunde

Ein pentatonisches Lied zu Ostern

Die „Osterfreude“ ist ein Lied, das ich mit den Kindern des ersten Schuljahres vor den Osterferien gern singe. Die wenigsten haben es zuvor im Kindergarten kennengelernt und so ist ein neues Osterlied immer auch etwas, das die Kinder gern mit nach Hause bringen. Im darauf folgenden Schuljahr, also in Klasse 2, erinnern sich die Kinder dann mit Freude wieder daran und können es dann auch auf ihrer pentatonischen Flöte erlernen. Ich stelle es Euch hier einmal vor.

Warum singt und spielt man in den Schuleingangsjahren eigentlich pentatonische Lieder?

Die fünf Töne der hier angewandten Pentatonik bilden ein harmonisches Ganzes, das die Kinder sowohl in positiver Wiese emotional und künstlerisch anspricht, als auch zum aktiven Musizieren einlädt. Was die Kinder auf pentatonischen Instrumenten frei spielen – egal, ob Glockenspiel, Kinderharfe oder Flöte – es klingt immer angenehm und nie „schief“. Die Lieder sind leicht zu singen und auf den Instrumenten zu erlernen, da die pentatonische Skala weniger komplexe Intervalle enthält. So lassen sich Selbstbewusstsein und die Freude an der Musik auf sehr schöne Weise fördern.

Das Osterlied

Ich habe es vor längerer Zeit bei vriejeschoolliederen.nl gefunden und anschließend minimal angepasst. Ich spiele es daher mit den Kindern so (zum Nach- und Mitspielen, wer möchte):

Download für Euch

Hier findet Ihr die Noten

Und hier die drei Strophen als handliche Kärtchen:

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Singen und Musizieren!