Schule ist oftmals keine ohrenfreundliche Sache und Stille längst kein Kriterium mehr für guten Unterricht – im Gegenteil. Lernen, das ist ein Miteinander und ein Füreinander. Wenn gemeinsam diskutiert, gebrainstormt und gelacht wird, braucht das Nervensystem Schutz, das Hören einen Filter.
In meiner Klasse gibt es Mickymäuse, aber natürlich nicht von Disney… wer es dezenter mag, sollte übrigens unbedingt weiterlesen.
In diesem Korb steht Hörschutz bereit und darf bei Bedarf jederzeit und ohne zu fragen aufgesetzt werden. Auch Sichtschutz liegt übrigens zur freien Verfügung bei Eigenarbeiten bereit. Doch zurück zur Akustik.
Während wir unsere Augen schnell schließen können, wenn wir geblendet werden, sind unsere Ohren doch ständig auf Empfang. Das ist nicht nur ein Thema bei hoher Sensititivität oder Autismus.
Hörschutz in der Schule ist Selbstfürsorge
Hintergrundgeräusche einzudämmen oder die allgemeine Lautstärke zu reduzieren, kann in der Pause ebenso angebracht sein wie beim gemeinsamen Flöten, Spielturnen oder bei Theater-WarmUps. Ob im bewegten Klassenzimmer oder bei Gruppenarbeiten – wenn ein Kind die Möglichkeit hat, einer lauten Akustik nicht dauerhaft ausgesetzt zu sein, lernt es: Ich kann für mich sorgen, ich muss eine solche Belastung nicht aushalten. Eine kleine, große Übung in Selbstfürsorge. Und wie sieht es bei mir als Lehrerin aus?
Bin ich eine schlechte Lehrerin, wenn ich Hörschutz trage?
Gebe ich durch das Tragen von Hörschutz das Zeichen „Ich möchte Euch nicht hören?“ Definitiv nein! Ich trage seit einiger Zeit Loop Hörschutz (selbst bezahlt, aber Affiliate Link zur Finanzierung des Blogs). Da ich langes Haar habe, ist er oft gar nicht zu sehen. Wenn ich einen Zopf trage, ist ein schöner goldener Ring am Ohr zu sehen, der auf den ersten Blick wie ein Accessoire wirkt.
„Was hast du da am Ohr?“
Das fragen die Kleinen manchmal. Ich antworte dann: „Das ist mein Hörschutz, wenn es hier mal zu laut wird. Aber ich verstehe dich natürlich trotzdem sehr gut.“ Das ist also keine ablehnende Haltung, sondern vielleicht sogar ein bisschen Vorbild in der Selbstfürsorge. Wenn wir Hörschutz so verstehen, kommt er heraus aus der Tabuzone.
„Mein Beruf schadet meinem Gehör.“
Diesen Satz würden sicherlich viele Erziehende und Lernende unterschreiben. Erst neulich las ich auf Instagram von einer Kollegin, die ihren Job gekündigt hatte, einer der Gründe sei die permanente Lautstärke gewesen. Das darf nicht sein! Aber auch die lieben Kleinen sind dauerhaft dieser stressigen Geräuschkulisse ausgesetzt, der sie sich kaum entziehen können. Hörschutz als Selbstfürsorge und zur eigenständigen Regulation bei Stress und einem überreizten Nervensystem, das sollte selbstverständlich sein und werden.
Sie passen für jedes Ohr perfekt und haben einen kleinen Knopf, mit dem man die Intensität der Geräuschunterdrückung flexibel einstellen kann. Zur Aufbewahrung habe ich ein kleines Case am Schlüsselbund.
Wenn man in den letzten Ferientagen durch die Innenstädte des Landes bummelt, stehen alle Zeichen auf Schulstart. Überall winken kleine Geschenke, fröhliche Karten und Erinnerungsstücke. Die Botschaft: Hurra, ENDLICH ein Schulkind. Gefühle wie Zweifel, Ängstlichkeit oder überwältigendes Lampenfieber haben in der äußeren Wahrnehmung keinen Platz. Dabei betrifft genau das nicht wenige Familien.
Denn Einschulung ist ein neuer Lebensabschnitt. Neue Menschen. Neue Abläufe. Neue Regeln. Neue Räume, in denen man sich orientieren muss. Lärm. Eine Klingel, die die Abläufe steuert. So ein Einschnitt darf durchaus gemischte und auch große Gefühle auslösen!
Trauern erlaubt.
Wenn Dein Kind ein gesundes, glückliches Schulkind werden soll, braucht es schon ganz zu Beginn der neuen, langen Reise eine behutsame Begleitung. Das gilt ganz besonders für hoch sensible oder neurodivergente Kinder.
Dass der Kindergarten mit Freunden und Erziehenden zurückgelassen werden muss, darf betrauert werden.
Dass die Nachmittage jetzt auch mit Erledigungen für die Schule gefüllt sind und ein Stück ihrer Unbeschwertheit verlieren, darf betrauert werden.
Der Blick nach vorn – ein Übergang
Versprich Deinem Kind nicht, dass die Schule auf jeden Fall und gleich von der ersten Minute an supertoll und es alles meistern wird, sondern versprich ihm, an seiner Seite zu sein. Versprich und halte Bindung. Sorge für neue, schöne Rituale. Erkenne alle Gefühle an, die da sind. Auch die schweren. Denn fest steht: Wenn wir die schweren Gefühle zulassen, werden sie leichter. Verdrängen wir sie, werden sie schwerer.
Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man die Tage vor, während und nach der Einschulung mit schönen neuen Ritualen begleiten kann. Dabei entstanden ist:
Mein 10-Tage-Mini-Selbstlern-Kurs
Ich möchte Euch also etwas an die Hand geben (das ich vor 17 Jahren, bei der Einschulung meines ersten Kindes, auch gern gehabt hätte): 10 liebevolle Schritte für die 10 Tage rund um die Einschulung. Damit auch hochsensible Kinder (und ihre Eltern) einen sanften Schulstart haben können. Der Minikurs ist gefüllt mit liebevollen kleinen Gesten, Ideen und Ritualen, die Euch den Übergang mit Zuversicht gestalten lassen. Es geht dabei auch um Deine Schul-Gefühle, die Du ja ebenso mitbringst.
Zum Unkostenpreis von nur 9 € (für meine technischen Hilfsmittel) erhältst Du den Audiokurs, die pdfs zum Nachlesen und mein Gefühlskarten-Set, für das es auch schöne, spielerische Übungen gibt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr den Minikurs nutzt, mir Feedback gebt oder auch anderen davon erzählt.
Es ist große Pause. Nach zwei Stunden der Aktivität, des Zuhörens und Arbeitens sieht man kaum ein Kind gemütlich in Richtung Schulhof schlendern. Ganz im Gegenteil: Man sieht die meisten Kinder rennen, oftmals miteinander schreien statt zu reden. Warum ist das so?
Der Bewegungsdrang und die laute Stimme sind oft ein Zeichen dafür, dass nun erst einmal ein überreiztes Nervensystem reguliert werden muss. Schreien und Rennen lässt den eigenen Körper spüren, schottet auch etwas nach außen ab und natürlich suchen angestaute Energien ihren Weg nach draußen.
Und es geht noch weiter
Im Eifer des Gefechts hat man keine der freien Schaukeln mehr erwischt. Durch die Luft sausen, dieses Kribbeln im Bauch, die Fliehkräfte – das alles soll jetzt warten? So ein Ärger aber auch! Dabei ist Schaukeln ebenso wichtig. Das Kind, das gerade schaukelt, mag da natürlich den heiß ergatterten Schaukelsitz nicht direkt räumen. Da wird es auch schon angeschrien: „Du blöde Kuh! Ich hasse Dich! Nie wieder werde ich mit dir spielen und dich auch nie mehr auf die Schaukel lassen!“
Die Pausenaufsicht kommt hinzu
… und greift ein mit den Worten: „So gehen wir aber nicht miteinander um! Stell Dir mal vor, so etwas würde man Dir sagen. Das ist nicht in Ordnung! Jeder darf einmal schaukeln. Bitte entschuldige dich.“ Die Pausenaufsicht möchte den Konflikt herunterkochen, für gegenseitiges Verständnis werben und natürlich die Regeln für ein gutes Miteinander vermitteln.
Was die Pausenaufsicht dabei nicht bedenkt
Hinter dem Schimpfen steckt kein böser Wille, sondern Überforderung. Ein überfordertes Kind befindet sich auf der Ebene der Selbstoffenbarung.
„Du blöde Kuh“ heißt nicht „Ich möchte Dich beleidigen“, sondern „ich bin überfordert.“
„Ich hasse Dich“ heißt nicht „ich will Dich abwerten“, sondern „ich bin so voller Gefühl, dass mein Verstand gerade nicht erreichbar ist.“
„Ich lasse Dich nie wieder schaukeln“ heißt nicht „ich wünsche dir eine gemeine Strafe“, sondern „ich verliere gerade selbst die Sicherheit.“
Was können denn Erwachsene sonst tun, um die Situation zu entschärfen?
Dazu möchte ich gern meine Gedanken in den Raum stellen.
Ein erstes Einschreiten mit dem Wort „Stop!“ unterbricht das Geschehen.
Wir Erwachsenen müssen an der Stelle nicht für äußerliche Gerechtigkeit sorgen, sondern dafür, dass die Kinder in dem Moment höchster Aufregung wieder einen Anker finden, sich selbst zu spüren. Erst dann können sie sich wieder regulieren und im Nachhinein durchaus auch zu der Einsicht kommen, sich ihnen der Ausraster leid tut.
Was ist denn der Anker?
Beide Kinder sollen gesehen und anerkannt werden. Da reicht es zu sagen: „Mäxchen, dir ist gerade scheinbar alles zu viel. Du bist ja ganz wütend.“ Zu dem Kind auf der Schaukel: „Da hast Du Dich bestimmt ganz schon erschrocken.“
Und um beide zu entlasten: „Ich verstehe, dass ihr beide die Schaukel gerade braucht. Da bleibe ich am besten hier kurz stehen und achte gemeinsam mit euch darauf, dass abgewechselt wird.“ Dann aber auch im Gespräch bleiben.
Und die Realität?
Da ploppen in solchen Situationen auch alte Streitigkeiten wieder hoch, die eigentlich schon vergessen schienen
Sollte man bestimmte Schimpfwörter oder Handgesten nicht direkt tadeln, weil sie Grenzen überschreiten?
Das Kind auf der Schaukel ärgert vielleicht auch gern, indem es extra lange sitzen bleibt?
Mäxchen wird auch schnell handgreiflich und muss doch dringend gestoppt werden
Solche Situationen wiederholen sich doch immer und immer wieder….
und vielleicht kann man gar nicht länger bei den beiden bleiben, weil fünf Meter weiter ein anderer Streit ausgebrochen ist.
Fakt ist
beide Kinder brauchen akut eine Hilfestellung.
Erst, wenn man mit beiden wieder unaufgeregt sprechen kann, bringt es wirklich etwas, die Schimpfwörter und Handgesten anzusprechen.
Solche Situation wiederholen sich nur dann immer wieder, wenn man auf sie immer wieder nur oberflächlich reagiert. Ja, einige Kinder verlieren schnell die Verbindung zu sich und brauchen länger, um sie wiederzufinden – ihr Nervensystem fährt zu schnell hoch. Dennoch bringt eine Hilfestellung aus Anerkennung der unsicheren Lage auf lange Sicht garantiert eine Besserung.
Sollte es nebenan noch doller brennen, lässt man die Kinder nicht einfach stehen, sondern sagt: „Ich werden dort drüben gebraucht. Ruft mich, wenn Ihr abwechselt.“
Ob ich das im Schulalltag auch immer so schaffe?
Ganz ehrlich: Eine 100 % kann ich nicht geben. Aber je häufiger ich mir die eigentliche Situation der Kinder wieder vor Augen führe, desto besser gelingt es. Mein ganz subjektiver Eindruck ist, dass die Fähigkeit, mit sich selbst in Verbindung zu bleiben, eine immer größer werdende Herausforderung für die Kinder der heutigen Zeit ist. Denn in unserer schnelllebigen Welt voller Außenreize, die auf das junge Nervensystem wirken, ist eine 1. Hilfe in Form von Co-Regulation immer wichtiger.
Danke an den Verlag WachsmalBlöckchen, dass ich dieses Buch lesen und rezensieren durfte. Danke an die Künstlerin Fee Badenius, die nicht nur eine tolle Liedermacherin, sondern auch Malerin und Geschichtenschreiberin ist. Und danke an Leonie, die einmal Fees Schülerin war (Fee ist nämlich auch Waldorflehrerin) und ihre Geschichte mit diesem Buch erzählt.
Ein Kind, ein Herzenswunsch
Wenn man selber Kinder hat, weiß man, dass es durchaus auch einmal Herzenswünsche gibt, die uns Erwachsenen – sagen wir mal – „ferner“ sind. So war es auch bei Leonie.
Zu ihrem 11. Geburtstag stehen weder Rollschuhe, noch ein schönes Buch, noch ein neues Springseil auf ihrer Wunschliste. Dafür gibt es aber den einen ganz besonderen Wunsch: Leonie möchte ein Ei ausbrüten und anschließend ein Hühnerküken großziehen.
Das (Lese-) Abenteuer beginnt
Mit einem Ei im Pullover, das Hühner-Paul aus einem Gelege geholt hat, kommt Leonie nach Hause. Sie weiß ganz genau, was zu tun ist, um das zarte Lebewesen zu schützen und zu verhindern, dass der Embryo nicht an der Schale festklebt. Und auch bei mir als Leserin steigt das große Gefühl des Hoffens und Daumendrückens: Leonie muss es einfach schaffen. Die Temperatur bei 38,2 Grad halten. die Luftfeuchtigkeit bei 60 %, das Ei regelmäßig drehen – und 21 Tage warten. Es entwickelt sich mein persönlicher Hühner-Krimi…
Das Buch ist auf eine ganz bezaubernde Art lehrreich und spannend. Küki im Kreise der Menschenfamilie, Kükis erster Regenwurm, Kükis erstes Sandband – Kükis erstes Ei.
Und was Küki auch noch mitbringt:
Glaube an Dich und Deinen Herzenswunsch
Gehe los, wenn Dein Herz Dich führt
Auch eine Familie, die nicht sofort begeistert ist, kann ihrem Herz folgen und an der richtigen Stelle Halt bieten.
Das Wesen eines jeden Tieres ist einzigartig, liebens- und schützenswert.
Küki in Deinem Osternest
Wenn Ihr Euch die Osterzeit mit einer ganz wundervollen Geschichte zum Vorlesen oder Selberlesen – inklusive zahlreicher schöner Illustrationen – versüßen wollt, dann sollte dieses Buch auf keinen Fall im Osternest fehlen.
Ich möchte Euch heute das erste von zwei wundervollen Familienbüchern vorstellen, erschienen bei einem großartigen Verlag: Familienbande im Jahreskreis ist ein Mitmachbuch, das unsere Jahreszeiten, ja jeden einzelnen Monat des Jahres, fühl- und erlebbar macht. Also ganz nach meinem Geschmack.
Das Buch ist ein Hardcover, das Format ist ein wenig größer als A4. Die Titelseite ist ein liebevoll illustriertes Wimmelbild mit allem, was so ein Jahr zu bieten hat.
Über den LebensGut Verlag
Der LebensGut Verlag an sich holt mich persönlich schon sehr ab: Er ist ein wirklich einzigartiger Buchverlag mit dem Ziel, Literatur zu veröffentlichen, die Frauen und Familien stärkt. Unter der Leitung der lieben Walentina Sommer fokussiert sich der Verlag auf Bücher, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Die Werke setzen sich intensiv mit Themen wie Weiblichkeit, Intuition und emotionaler Intelligenz auseinander und fördern eine nachhaltige Produktion. Alle Bücher werden auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt und größtenteils in Deutschland hergestellt, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Genug der Schwärmerei, schaut gern beim Verlagsprogramm vorbei. Und jetzt ist Zeit für die
Familienbande im Jahreskreis
Das Vorwort hat Simone Streif, Ethnologin und Ritualgestalterin geschrieben. Sie hebt hervor, warum Kinder Rituale gerade heutzutage dringend brauchen. In einer Zeit, die immer schnelllebiger wird und zudem sehr konsumorietiert ist.
Das Buch beginnt im Herbst
Na klar, man kann zu jeder beliebigen Zeit mit diesem Buch starten. Die Autorin Verena Wagner hat den goldenen Oktober gewählt. Eine Zeit, in der man draußen noch einmal Sonne tanken kann, die aber auch schon zum Kürbisschnitzen einlädt. Und wer draußen einfach eine schöne Vorlesezeit genießen möchte, kann die Geschichte von Berta, Birk und die Blutbuche genießen.
Jeden Monat ganzheitlich und weltoffen erleben
Das Buch hat so viele Inspirationen und Sinneserlebnisse zu bieten: Die Wahrnehmung der Natur steht immer an erster Stelle, es folgen jahreszeitliche, leckere Rezeptideen – Holunderküchlein, Kräuter-Stockbrot, veganer Erdbeerkuchen, um nur weniger zu nennen. Auch jeden Monat dabei: Eine märchenhafte, jahreszeitliche Geschichte: Mal geht es um einen Kirschbaum im Februar, mal um ein Erdmännlein im April oder um den Tanz der Feuerwichtel im Juni zur Sonnenwende.
Rituale aus aller Welt – Vom Lichterfest der heiligen Luzia in Schweden über Osterfest und Ramadan bis hin zum jüdischen Laubhüttenfest im September sind nicht nur voller Inspirationen, sondern man lernt wirklich noch so einiges dazu.
167 Seite voller Kindheitserinnerungen, Inspiration und Weltwissen
Ziel dieses Buches ist es also, mit sinnstiftenden Naturerlebnissen das Umweltbewusstsein im Familienalltag zu fördern – und dabei über den Tellerrand zu schauen. Dabei werden auch bei Erwachsenen so einige Kindheitserinnerungen geweckt. Die Weitergabe spiritueller Lebensweisheiten öffnet manchen Horizont. Ein wahrer Schatz für Familien!
Wer allerdings erwartet, dass es mit bunten Illustrationen wie auf der Titelseite im Buch weitergeht, wird von Ausmalbildern und kleineren schwarz-weiß-Elementen etwas überrascht sein. Was meiner Meinung nach aber nicht stört, da die inhaltliche Qualität wirklich groß ist und sich das Buch auch vom Schreibstil her wunderbar lesen lässt.
Bestellen
Die 24,00 Euro sind für dieses Werk ein sehr guter Preis.
Immer, wenn ich Zeugnissprüche schreibe, verbinde ich mich innerlich mit jedem Schüler und jeder Schülerin, bedenke ihre Lebensphase und -aufgaben während des anstehenden Schuljahres und sehe zugleich Bilder mit bestimmten Themen vor dem inneren Auge. It´s Magic! Doch wenn ich im Laufe des Schuljahres die Sprüche Woche für Woche höre, bekommen sie noch einmal mehr Bedeutung (das ist auch der Grund, warum jeder Spruch ein Unikat ist). Aktuell haben wir wilde Zeiten – und so kam mir der Gedanke, dass ich Euch gern einige Sprüche meiner aktuell siebten Klasse vorstellen möchte, die Mut machenund sich gerade jetzt auch sehr bedeutsam anfühlen.
In einer Welt, so bunt und weit, lebt Vielfalt, die uns stets erfeut. Gleich einem Mosaik aus vielen Teilen, worin wir uns so gern verweilen.
Talente, Träume, Hoffnung, Gaben, die wir gemeinsam weiter tragen. Es wächst der Mut und man versteht, dass es im Leben um Vielfalt geht.
Vielfalt ist unser größter Schatz, der uns verbindet, Platz an Platz.
Aotearoa
„Das Land der langen, weißen Wolke“ Aus unserer Sicht am Ende der Welt, liegt Neuseeland, das uns erzählt:
Erschaffe Neues, bewahre Kultur, erhalte unberührte Natur. Schütze ein jedes besondere Tier, Gemeinschaft und Frieden wohnen hier.
Im Bewusstsein, Raum und Zeit. Schätze für die Ewigkeit.
Altes Wissen
Wer lernt, Geschichte zu durchschauen, kann für die Zukunft Brücken bauen. Wo früher großes Unrecht war, dachten auch Menschen weise und klar, standen ein für des Lebens Recht und machten so die Zukunft echt.
Erfinder, Künstler, Denker: Die wahren Zukunftslenker. Sie zeigen uns, was möglich ist, wenn Mensch mit Mut die Zukunft misst.
So ist`s auch unsere Zukunftspflicht, Freiheit zu wahren, in Frieden und Licht.
Leonardo da Vinci
Ein Geist so reich, ein Herz so klug. Die Welt war für ihn ein großes Buch. Das wollte er lesen und verstehen, dabei weit in die Zukunft gehen.
Mit Augen, die die Welt durchdringen, Gedanken, die forschend Neues erringen.
Da Vinci zeichnete durchdacht und genau, von der Flugmaschine zum Körperbau.
Ein Denker, Künstler und Genie, Zukunftsmensch voll Energie, war seiner Zeit so weit voraus.
Entfesseltes Denken macht Zukunft aus!
Die Stimme erheben
In uns ruht eine ruhige Macht, die freundlich lächelnd zu uns sagt: „Erhebe mutig deine Stimme, sie sei im Dunklen stets Dein Licht.“
Mit Worten kannst Du Brücken bauen, Vertrauen, Hoffnung, Frieden säen. Lass deine Stimme Leitstern sein, um frei und aufrecht nur zu gehen.
Das Herbstfest Michaeli wird etwa zeitgleich zur Tag- und Nachtgleiche im Herbst gefeiert und bildet somit das Tor zur dunklen Jahreszeit. Da stärkt man sich doch gern mit Drachenkraft und weckt mutig Fantasie und Kraft.Ich habe also mal wieder eine Geschichte geschrieben, die Du downloaden kannst und passend zur Geschichte habe ich mir ein schönes Kreisspiel überlegt. Zur Stärkung klingt das Fest bei selbst gebackenen Schwertern aus.
Meine Klasse ist inzwischen dem Michaelifest entwachsen, aber irgendwie schaffe ich es doch jedes Jahr, diese schöne Stimmung in den unteren Klassen miterleben zu dürfen. Auch dieses Jahr bin ich bei der gemeinsamen Feier mit dabei und so ist mir auch gleich wieder etwas Schönes eingefallen, das Ihr gern nutzen könnt.
Das Märchen
… erzählt von einer mutigen, jungen Prinzessin, die mit Mut und Geschick einen schlimmen Drachen verjagt, der im Königreich die Ernte des ganzen Jahres gestohlen hatte – endlich mal eine Heldin, die es mit dem wilden Drachen auf sich nimmt 🙂 …
Hier fassen sich die Kinder an die Hände und bilden einen Kreis (die Höhle). Ein Kind darf der Drache sein und wartet im Kreis (der Höhle). Ein weiteres Kind steht außen und ist der Prinz oder die Prinzessin. Prinz oder Prinzessin suchen sich ein Törchen, das sich öffnet (hoch gehobene Arme zweier Kinder, die sich an den Händen halten) und schlüft in die Höhle. Da der Prinz nun also in die Drachenhöhle kommen wird, schlüpft der Drache ebenso durch ein Törchen hinaus. Der Prinz darf die Höhle aber nicht durch dasselbe Törchen verlassen. Er sucht sich ein weiteres Törchen und der Drache muss versuchen, den Kreis zu umrunden, ohne vom Prinzen erwischt zu werden. Droht dieser, ihm den Weg abzuschneiden, ist ein Richtungswechsel angesagt. Ist der Drache schnell genug wieder durch das erste Törchen zurück in die Höhle gekommen, darf es der nächste Prinz versuchen. Wurde der Drache erwischt, wählt der Prinz den nächsten Drachen aus.
Viel Spaß!
Kreativ zur Ruhe kommen
Da könnt Ihr mit Wachs wunderschöne Mutkerzen für die dunkle Jahreszeit gestalten.
Ohne eine ausgeprägte phonologische Bewusstheit als Grundkompetenz ist es für Kinder schwierig, das Schriftsystem zu verstehen, also erfolgreich lesen und schreiben zu lernen. Wie man diese Basisfähigkeit frühzeitig, aber auch nachträglich fördern kann, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Nachplappern und sprechen
Phonologische Bewusstheit umfasst die verschiedenen Ebenen des Sprachverständnisses, die ein Kind durch Hören, Nachplappern und schließlich dem bewussten Sprachgebrauch mehr und mehr erlernt. Spätestens im Vorschulalter sollte das Erkennen von Silben durch Klatschen, das Finden von Reimpaaren oder Heraushören von einzelnen Lauten (Phonemen) spielerisch gefördert werden. Ein Kind, das phonologisch bewusst ist, kann zu Schulbeginn beispielsweise schon recht sicher Wörter in Silben aufteilen, Laute in einem Wort identifizieren oder Reimwörter finden.
Nachsprechen durch Vorsprechen: Kind braucht Mensch
Man kann gar nicht oft genug betonen, dass trotz der verlockenden Entlastung durch verschiedene Medien ein Kind das Sprechen am besten in sozialer Interaktion erlernt: Es studiert regelrecht jede einzelne Lippenbewegung seines Gegenübers, die zugehörige Mimik zur Sprache, den Klang der Stimme von vertrauten und fremden Personen. Dann probiert es aus: Die eigene Stimme, laut und leise. Singen und sprechen. Lustige Quatschwörter. Sprechen und Grimassieren. So etwas geht eben nur live, im Alltagskontext und mit einem echten Du.
Phonologische Bewusstheit und die Brücke zum Leseerfolg
Beim Lesenlernen kommt es ganz besonders darauf an, dass Kinder Buchstaben mit Lauten in Verbindung bringen – dies wird als alphabetisches Prinzip bezeichnet. Ich habe übrigens auch schon einmal über die Buchstabengeschichten im ersten Schuljahr gebloggt. Aber zurück zum Lesenlernen. Um das Prinzip zu verinnerlichen, müssen Kinder in der Lage sein, die Laute in einem gesprochenen Wort zu erkennen und gleichzeitig den entsprechenden (willkürlich festgelegten) Buchstaben zuzuordnen. Hier kommt die phonologische Bewusstheit ins Spiel.
Kinder mit einer gut entwickelten phonologischen Bewusstheit haben es leichter, die Beziehung zwischen Lauten und Buchstaben zu begreifen. Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die in der Vorschulzeit eine hohe phonologische Bewusstheit aufweisen, schneller und erfolgreicher lesen lernen als ihre Altersgenossen mit Defiziten in diesem Bereich.
Die Bedeutung der phonologischen Bewusstheit für das Schreibenlernen
Auch für das Schreiben ist die phonologische Bewusstheit von zentraler Bedeutung. Um ein Wort zu schreiben, muss ein Kind in der Lage sein, es in seine Laute zu zerlegen und diese Laute den entsprechenden Buchstaben zuzuordnen – bei lautgetreuen Wörtern wie Igel oder Lama. Ein Kind, welches hingegen das Wort „Ball“ schreiben möchte, muss nicht nur zuerst den Laut „B“ hören und erkennen, dass dieser dem Buchstaben „B“ entspricht, gefolgt von den Lauten „A“ und „L“ – es muss auch heraushören, dass da A kurz gesprochen wird, was zur Verdoppelung des L führt.
Kinder, die also Schwierigkeiten mit der phonologischen Bewusstheit haben, haben daher oft auch Probleme beim Schreiben. Sie erkennen die Laute in den Wörtern nicht oder haben Schwierigkeiten, die korrekten Buchstaben für die Laute zu finden bzw. Strategien wie Verdoppelung oder Dehnung anzuwenden.
Eine spielerische Möglichkeit der Förderung
… ist mein Silbendomino, das Du hier kostenlos herunterladen kannst. Es ist im Grunde selbsterklärend und reicht mit 10 Karten für den Anfang völlig aus. Es lädt mit schönen Tierbildern aus der Umgebung ein zum Sprechen, Silbenklatschen und -zuordnen. Die größere Variante mit 40 Spielkarten bekommst Du ohne Montagskind-Aufschrift für einen kleinen Beitrag bei Eduki.
— sind Reimspiele, denn sie fördern die Fähigkeit, lautliche Muster in Wörtern zu erkennen. Kinder können zum Beispiel aufgefordert werden, ein Wort zu finden, das sich auf „Haus“, „Katze“ oder „Sonne“ reimt.
… sind Lauträtsel. Hierbei muss man herausfinden, ob ein bestimmter Laut am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes vorkommt. Beispiel: Lausche das F in Fahne, in Affe, in Lauf.
…. generell das Hören fördern Spiele wie „das geheimnisvolle Geräusch“ (Geräuscheraten) oder ein Hörmemory Marke Eigenbau: Einfach kleine Dosen, zB. aus dem Ü-Ei, immer paarweise befüllen: Mit Reis, mit Zucker, mit Bohnen, mit Schräubchen…
Ist denn nur die Hörfähigkeit der Schlüssel für den Schriftsprachenerwerb?
Sie spielt eine wichtige Rolle, aber nicht ausschließlich. Kinder brauchen ebenso das Verständnis des Wortschatzes, das Sprachbewusstsein und das allgemeine Interesse an Büchern und Geschichten. Hier möchte ich Euch gern noch einmal mein Werk „Sprechen und Zuhören im Erzählkreis“ ans Herz legen.
Was bedeutet denn ein Mangel an phonologischer Bewusstheit?
Er kann leider ein ernsthaftes Hindernis in der gesamten Schullaufbahn darstellen. Kinder, die diese Fähigkeit nicht ausreichend entwickeln, haben oft Schwierigkeiten, der schulischen Schriftsprachvermittlung zu folgen. Sie vermeiden oder verweigern das Lesen und Schreiben, so dass auch die Fortschritte sehr mühsam sind. Je höher die Jahrgangsstufe, desto mehr Umgang mit Texten in fast allen Fächern. Es ist daher wichtig, diese Fähigkeit schon frühzeitig zu fördern, um Kindern den Start in ihre Lese- und Schreibkarriere zu erleichtern.
Was ich aktuell in der Mittelstufe mache
Meine Klasse besteht nicht nur aus Kindern, die bei mir eingeschult wurden, sondern ist inzwischen eine bunte Mischung, zu der auch Quereinsteigende aus verschiedenen Schulen zählen. Unabhängig davon sind natürlich auch die Lernvoraussetzungen Einzelner ganz unterschiedlich. Ein aktueller Lernstand ist daher sehr wichtig für die gemeinsame Arbeit.
Der Lernserver
Ich habe in diesem Schuljahr ein Rechtschreibscreening mit dem Münsteraner Lernserver (unbeauftragte Werbung/ persönliche Empfehlung) durchgeführt. Fast alle Kinder meiner Klasse haben zu Beginn des Schuljahres an der Münsteraner Rechtschreibanalyse (MRA) teilgenommen. So habe ich gerade nicht nur ganz aktuelle, sondern auch sehr detaillierte Rechtschreibprofile von jedem einzelnen Kind. Das Gute am Lernserver ist: – Die Methode ist wissenschaftlich fundiert und wird inzwischen seit über 20 Jahren weiterentwickelt und verfeinert. Die Ergebnisse sind also sehr aussagekräftig. – Es wird unterschieden zwischen den Basisfähigkeiten und dem Regelbewusstsein, beides zusätzlich aufgeschlüsselt in unterschiedlichste Bereiche und Fehlertypen – Die Screenings mit Förderprofil (Ampelsystem) und allgemeiner Förderempfehlung sind kostenlos. – Die gründliche Analyse, die ich bei Schüler:innen mit größerem Förderbedarf durchführe, kostet sehr überschaubares Geld, das an meiner Schule durch das Förderbudget der Eltern abgedeckt ist. – Gleiches gilt für die Fördermappe, die individuell aus einem riesigen Pool von Materialien zusammengestellt wird und völlig passgenau auf das jeweilige Lernprofil zugeschnitten ist.
So bleibt am Ende meine wichtigste Aufgabe, die kontinuierliche Förderung in unseren täglichen Abläufen zu integrieren.
Genug geschwärmt. Hier mein Fazit zum Gesamtthema:
Je früher die Basisfähigkeiten angelegt und gefestigt werden, desto besser
Es kann auch später noch Einiges nachgeholt werden. Man muss es dann aber umso energischer anpacken und stößt mitunter auf Kinder oder Jugendliche, bei denen schon eine Vermeidungs- oder Verweigerungshaltung eingeschliffen ist.
Wenn man ein Screening mit der gesamten Lerngruppe durchführt, kann man als Lehrende:r übrigens auch die eigenen blinden Flecke beim Unterrichten identifizieren 😉 Aber nicht nur deshalb kann ich es wärmstens empfehlen.
Sehr sehr gern setze ich Montessori-Material ein. Mit dieser kleinen Reihe stelle ich Euch einige der Materialien vor, die ich auch in der Schule verwende. Den Anfang macht der wunderbare Mosaikfisch.
Die Schuppen des Fisches sind kleine farbige Rauten, die ein kleines Puzzle bilden. Wozu ist das gut?
Schritt 1: Erst einmal den Fisch bunt gestalten
Hier werden spielerisch die Auge-Hand-Koordination, die Feinmotorik sowie Konzentration geübt. Es geht erst einmal darum, den Fisch überhaupt zu gestalten und die Teile zu legen. Bereits Kinder ab etwa 3 Jahren lieben es, dem Fischi ein eigenes Aussehen zu geben!
Schritt 2: Genauer hinsehen
Es gibt mehr farbige Schuppen, als in den Fisch passen – und das aus gutem Grund: Die einzelnen Farben sind in ihrer Intensität verschieden. Das Farbspektrum umfasst verschiedene Blau- und Rottöne. Dazu schwarz (in Abgrenzung zu dunkelblau) und grün (in Abgrenzung zu mittelblau). Man muss also genau hinsehen und Kinder nehmen so die verschiedenen Farbabstufungen wahr, lernen sie zu benennen.
Schritt 3: Optische Differenzierung
Wer schreiben und lesen lernen möchte, schult nicht nur die Auge-Hand-Koordination, sondern auch auch die optische Differenzierung. Hierzu gibt es Kärtchen mit vorgegebenem „Schuppenmuster“. Nun gilt es, die farbigen Puzzleteile so anzuordnen, dass der Fisch am Ende genau so aussieht wie auf dem gewünschten Kärtchen. Das Kärtchen ist also das Passfoto oder Spiegelbild. Was nach einer kleinen Sache aussieht, ist in Wirklichkeit eine große Transferleistung und der Weg zum nächsten Meilenstein.
Ich wünsche Euch ein frohes Osterfest mit Euren Lieben!
Wer sich schon einmal gefragt hat, wie die große Osterhasenfamilie eigentlich herausfindet, wer der nächste Osterhase ist, ist ganz herzlich eingeladen, die neue Folge „Märchen mit Klang“ zu hören: Überall, wo es Podcasts gibt oder direkt hier