Über das Lesen und Schreiben

Meine Klasse ist im 4. Schuljahr. Was das Lesen und Schreiben betrifft, sind die 2. und 3. Klasse entscheidend. Nachdem die Buchstaben in Klasse 1 bildhaft und mit Geschichten eingeführt wurden, die den Laut hinter dem Buchstaben deutlich heraushören ließen, sollten Bild und Klang ab Klasse 2 dann verinnerlicht sein. Es setzt allmählich eine Automatisierung ein und Bücherwürmer kommen auf ihre Kosten.

In eben diese Zeit fielen in unserem Fall lange Lockdowns und Phasen des Wechselunterrichtes. Viele Kinder haben nun gern zu Hause gelesen, so ihre Lesefähigkeit stärken und das Lesen deutlich festigen können – Lesen lernen dauert laut einer schwedischen Studie übrigens 5.000 Stunden. Voller Stolz berichten mir meine Vielleser immer wieder, welche großen Werke der Kinderliteratur sie bereits in kürzester Zeit verschlingen. Das freut mich natürlich sehr und so steht es auch ganz fest auf dem Jahresplan, dass wir einmal gemeinsam die große Bibliothek in der Stadtmitte besuchen werden.

Andererseits gab und gibt es auch Kinder, die eher das Lesen und Schreiben meiden, da es für sie ein großer Kraftakt ist. Oder würdest Du gern Bücher lesen, wenn Du Dich so anstrengen musst wie beim Lesen dieses Bildes?

Welchen Vorteil haben gute Leser und Rechtschreiber?

Wer viel liest, entwickelt einen besonderen „Blick“ für Wörter und kann mit der Zeit Wörter eben wie Bilder auf einen Blick erkennen. Ist ein Wort also im Gedächtnis wie ein Bild abgespeichert, müssen nicht mehr die einzelnen Buchstaben oder Silben zusammengezogen werden, sondern die Wörter sind im Ganzen blitzschnell und vor allem Sinn entnehmend abrufbar.

Beim Schreiben hat man die Wortbilder dann wiederum als Ganzes vor dem inneren Auge. Daher sind gute Leser und Schreiber nahezu mühelos in der Lage, Texte abzuschreiben auch ihre eigenen Fehler beim Durchlesen zu finden. Sie haben somit insgesamt ein ausgeprägteres Gefühl für die richtige Schreibweise und erkennen am Aussehen des Geschriebenen, ob vielleicht ein Fehler enthalten ist. Gezielt üben müssen sie hingegen dafür kaum – das Lesen von Lieblingsbüchern ist die wesentliche Übung und damit sehr komfortabel.

Kinder, die aber diese Fähigkeiten (noch) nicht ausgebildet haben, orientieren sich am Klang der Wörter und dieser „zeigt“ ihnen nicht, wie das korrekt geschriebene Wort aussehen muss. So müssen auditive Schreiber jedes Wort innerlich nachhören und von den Einzellauten auf die Buchstaben und Silben schließen. Das führt oft dazu, dass sie ein und dasselbe Wort mitunter auf verschiedene Weise schreiben und trotz viel gezielter Übung ihre Lese- und Schreibfähigkeiten nur sehr langsam verbessern. Es gelingt daher auch häufig nicht, beim nochmaligen Durchlesen mögliche Fehler zu finden.

Was deutet auf ein Schreiben nach Gehör hin?

Da gibt es zum einen die „klassischen“ Verwechslungen wie e/ä, d/t, g/k, b/p, f/v, zum anderen wird die Groß- und Kleinschreibung auch nach Jahren nur schwer verinnerlicht. Schwierigkeiten bereiten auch die Endungen -ig/lich oder Wörter mit Dehnungs-h oder i/ie.

Wann ist eine LRS-Diagnostik sinnvoll?

Um herauszufinden, ob eine Lese-Rechtschreib-Schwäche vorliegt, sollte man zunächst eine Zeitlang beobachten, ob eine regelmäßige Leseübung zu erkennbaren Fortschritten, auch beim Schreiben, führt und das Kind auch mit eigenen Worten wiedergeben kann, was es gelesen hat. Fällt all dies dauerhaft schwer, braucht ein Kind Unterstützung, die über das reine Üben hinaus geht. Hier gibt es Experten, die auf viele Feinheiten achten, Stolpersteine beim Lernen erkennen und gezielt im Einzelfall helfen können. Damit sollte man dann nicht all zu lange warten, denn Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche nehmen sehr wohl wahr, dass sie sich für gleiche Leistung mehr anstrengen müssen, ihre Ergebnisse vergleichsweise geringer ausfallen und sie mehr Zeit für ihre Aufgaben brauchen. Da kann selbst in einer allgemein entspannten Lernatmosphäre die eigene Unzufriedenheit wachsen und Motivation verloren gehen.

Was brauchen LRS-Kinder?

In erster Linie brauchen sie Ermutigung, eine gute Lernumgebung und kontinuierliche Förderung. So sollten sich die Kinder in ihrem Lernumfeld wohl und getragen fühlen. Wenn sie bereits zu gehemmt sind, dauert es auch länger, bis die Förderung richtig angenommen wird.

Ein Blick auf später: Nachteilsausgleiche und ihre Formalitäten

In den ersten Schuljahren denkt man zwar oft noch nicht an den Schulabschluss – doch der kommt schneller, als einem lieb ist (als Mama weiß ich, wovon ich rede). Um also in zentralen Prüfungen Nachteilsausgleiche geltend machen zu können, ist es wichtig, nicht nur eine Diagnose über die Lernschwäche – von anerkannter Stelle – vorzulegen, sondern auch erhaltene Förderung bescheinigen zu können.

Weiterhin ist es wichtig – so meine Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen – dass einem Kind bereits eine Zeitlang Nachteilsausgleiche gewährt wurden und diese auch wirkungsvoll waren.

Doch die Bestimmungen rund um die Nachteilsausgleiche ändern sich immer mal wieder und variieren auch von Bundesland zu Bundesland. Daher sollte man sich frühzeitig mit den gültigen Regelungen vor Ort vertraut machen und auch formal gewisse Dinge (vorsorglich) auf den Weg bringen.

Der Rechtschreibung spielerisch begegnen

Zur Einstimmung auf unsere Epoche „Freies Schreiben“ haben wir sehr gern Wort- und Rechtschreibspiele gespielt. Diese sind sowohl für versierte, als auch für noch übende Schreiber:innen interessant. Ich stelle sie Euch in meinem nächsten Blogartikel vor.

Hier auch schon einmal ein kleiner Vorgeschmack:

Die Montag – Mittwoch – Balance

In diesem Schuljahr ist der Montag immer gleich der rasante Start in die Woche – das ist schon ganz nach meinem Geschmack, schließlich fing bei mir an einem Montag alles an… Der Gegenpol dazu ist in diesem Schuljahr der Mittwoch, für mich ein kurzer Schultag, an dem ich schon um 12 Uhr meine Unterrichte erledigt habe. Als Tag vor dem langen Donnerstag halte ich ihn mir möglichst frei von Terminen und festen Verpflichtungen.

Zwei gegensätzliche Tage in meinem Wochenverlauf – ich lieb`s

Tag der Komfortzone

Streng genommen unterscheidet sich der Mittwoch gar nicht so sehr von den anderen Tagen. Die üblichen Aufgaben wie Unterrichtsvorbereitungen, Emails, Schulleitungskommunikation – all das findet natürlich auch und im vollen Umfang am Nachmittag statt.

Da ich aber früh zu Hause und bewusst frei von Terminen oder anderen festen Verpflichtungen bin, nehme ich mir an diesem Tag immer wieder kleine, achtsame Pausen und genieße die Besonderheiten dieses Tages. Das beginnt schon damit, dass ich ganz in Ruhe für uns alle kochen kann. Wenn die Kinder dann von der Schule zurückkommen, ist alles fertig für ein gemütliches, gemeinsames Mittagessen. Auch mein Mann hat seine Mittagspause.

Nach dem Essen wieder etwas Arbeit – dann alle elektronischen Geräte an die Seite für eine Tee- und Spielezeit. Weitere Arbeitszeit, dann ein kleiner Spaziergang. Schauen, was an Nachrichten und Emails gekommen ist – dann Querflöte üben und alles für den nächsten Tag packen.

Haltgebende Wochenstruktur

So eine Wochenstruktur ist ja überhaupt nichts Neues und gibt uns allen schon immer Halt. Meist hat man das gar nicht so wirklich wahrgenommen. Wahrscheinlich genieße ich in letzter Zeit den Mittwoch so sehr, weil um mich herum wieder mal alles im Corona-Chaos versinkt und der gewohnt ruhige Tag zu Hause einfach ein Fels in der Brandung ist.

Work-Life-Balance oder Montag-Mittwoch-Balance.

Der Winter zu Hause

Es ist Januar, ziemlich kalt und ungemütlich draußen – und leider kein Schnee. Dann darf es zumindest im Haus nach frisch gebackenem Hefezopf und leckerem Tee riechen. Ofenwarm auf dem Teller und beim gemütlichen Gesellschaftsspiel kommt dann doch Winterstimmung auf, insbesondere wenn Schneeflöckchen und Schneemänner auf dem Teller liegen.

Ich habe mal wieder einen Hefeteig gemacht, der schnell verknetet ist. Die Ruhezeit von 30 Minuten kann man gut zur Vorbereitung des Spielenachmittags gebrauchen. Dann wird geformt, mit Hafermilch (bei mir statt Eigelb) bestrichen und – je nach Größe – 15 bis 20 Minuten im Ofen gebacken. Während dieser Zeit kann wiederum der Tee gekocht werden und durchziehen.

Holt man die frisch gebackenen Schneemänner aus dem Ofen, sind sie bald lauwarm und können passend zum Tee serviert werden. Ich habe zudem einen kleinen Zopf geflochten, in Scheiben geschnitten und als „Schneeflocke“ auf einen weiteren Teller gelegt.

Das Wochenende war bei mir ziemlich arbeitsreich. Ich habe so Einiges am Samstag geschafft. Diese kleine Leckerei ließ sich ganz „nebenbei“ zaubern und hat uns am Ende eine schöne Spielezeit beschwert. Probiert es gern aus. Hier ist das Rezept:

Aufsätze schreiben ist wie schwimmen lernen

In Klasse 4 werden die Anforderungen an die Kinder immer komplexer. Die erlernten Fähigkeiten werden nun noch mehr miteinander verbunden. Unsere aktuelle Epoche heißt „Freies Schreiben“ und darüber möchte ich hier berichten. Im Gespräch mit der Klasse haben wir das freie Schreiben mit dem Schwimmenlernen verglichen.

Wassergewöhnung

Sich ganz dem Element Wasser hinzugeben, das gelingt nicht jedem gleich. Viele Kinder müssen sich daran erst noch gewöhnen, obwohl sie Wasser an sich schon immer kennen. Und auch die Buchstaben, Silben, Wörter und Sätze können zu einem regelrechten Meer werden. Wer gern erzählt und sicher schriftliche Aufgaben erledigt, erlebt es nicht unbedingt genauso locker, wenn die gedachten Worte und Geschichten plötzlich zu Papier gebracht werden sollen. Nicht selten kostet es Überwindung, die eigenen Gedanken nicht nur für andere hörbar, sondern auch durch die Schrift sichtbar zu machen. Wie hört es sich an, wenn jemand anderes meine erdachten Sätze ausspricht? Sind alle Wörter richtig geschrieben? Kann überhaupt meine Handschrift gut gelesen werden? Auch das freie Schreiben kostet Überwindung und braucht Mut, wie der erste Sprung vom Beckenrand, das sollte nicht vergessen werden. Da gilt es, zunächst eine einfache Struktur aufzubauen und die Anforderungen übersichtlich zu halten.

Erste Trockenübungen

Hampelmannsprünge am Beckenrand – die Bewegungen werden zunächst außerhalb des Wassers geübt. Und auch die Kinder lernen erst einmal die Buchstaben kennen, schreiben bald erste Wörter ab, nachdem sie sie gelesen haben und können dann auch Wörter nach dem Gehör oder auch schon auswendig aufschreiben. Sie werden an die ersten Rechtschreibregeln herangeführt, die Hörwörter, Nachdenkwörter und Merkwörter. Das ist der erste Schritt.

Mit der Poolnudel ins Wasser

Was draußen am Beckenrad geübt wurde, darf jetzt im Wasser probiert werden. Die Poolnudel gibt dabei noch schützende Sicherheit. Auch beim Schreiben werden die ersten Sätze von der Tafel abgeschrieben und bald darauf Lückentexte eigenständig mit Wörtern gefüllt. Der nächste Schritt ist nun, Fragen mit eigenen Worten in ganzen Sätzen zu beantworten.

Die erste Bahn ohne Schwimmhilfe

Wie aufregend, besonders und frei fühlt es sich an, die erste Bahn allein im tiefen Wasser geschafft zu haben. So erleben auch die jungen Schreiber:innen ihren ersten eigenen Aufsatz:

  • Die Kinder machen sich Gedanken zu ihrem Thema oder kleine Fantasiegeschichte und diese werden geordnet (hier habe ich mit Postern und Aufsatzkärtchen gearbeitet, siehe unten)
  • Daraus werden Sätze formuliert
  • und in Sinnzusammenhang gebracht,
  • eine erste Gliederung in Einleitung, Hauptteil und Schluss eingehalten
  • auf die Rechtschreibung geachtet und auch eigenständig ein Schema zur Rechtschreibkorrektur angewandt (Bei uns: Groß-/Kleinschreibregeln, Übung der 100 häufigsten Fehlerwörter – hier auch Material von mir auf Eduki: Übungsheft mit 30 Minidiktaten und der Umgang mit dem Wörterbuch).
  • Stets wird auch auf ein sorgsames Schriftbild geachtet.

Ja, es sind erst einmal nur kleine Aufsätze und meist nur wenige Sätze. Doch so ist ein solider Anfang gemacht. Sicherheit und Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten werden durch die regelmäßige Übung gewonnen.

Schwimmtraining, Kopfsprung, Wellenbad

Die gewonnene erste Sicherheit ist ausbaufähig. Die Texte werden umfangreicher, die Inhalte nicht nur nach vorhandenem Wissen, sondern auch nach Recherchen erstellt. Es gibt nicht mehr nur einen Aufsatz, sondern ein Gesamtwerk mit kleinen und später größeren Kapiteln.

Paddeln auf dem Fluss, schwimmen im großen Meer

Irgendwann ist die Rechtschreibung erkennbar sicherer, der eigene Korrekturaufwand der Schüler:innen dadurch nicht mehr so groß. Das Formulieren ist geübt, Satzbau und Grammatik ebenso routinierter. Inhalte werden jetzt zunehmend mit recherchiertem Wissen angereichert.

Zurück zum Start

Auch unser Anfang ist gemacht, die ersten Bahnen sind geschwommen, Sicherheit wurde gewonnen und das nächste große Ziel befindet sich bereits in Sichtweite: Ein kleines Tierbuch soll in der Tierkundeepoche selbst geschrieben werden: Startsprung und auf in die ersten Wellen!

Downloads für Euch

Erste Gliederung eines Aufsatzes:

Ein Themenplakat von mir zu Jahresbeginn, das ich auf A4 gedruckt und dann auf A3 hochkopiert habe: Die Reise durch das neue (Schul-) Jahr:

Die kleinen Themenkärtchen dazu:

Das ganze Material bei EDUKI hat als weitere Themen ein Fest zu planen, das Lieblingsbuch vorzustellen, Haustierwünsche zu durchdenken und Ferienpläne zu schmieden. Es besteht aus fünf Postern und insgesamt 80 Lernkärtchen. Hier die Übersicht:

Der Eisbär König Valemon

Stets auf der Suche nach schönen Märchen, habe ich das Märchen „Der Eisbär König Valemon“ aus Norwegen entdeckt. Es hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen und gleich nach den Ferien habe ich es in einer Vertretungsstunde erzählt. Auch die Kinder fanden es sehr schön und so hatten wir eine schöne Märchenstunde.

Die Geschichte

Es geht um einen Eisbär, der von einer Hexe verzaubert wurde und um eine Königstochter, die sich nach einem bestimmten goldenen Kranz sehnt. Der Eisbär besitzt diesen Kranz, doch die Königin muss ihn heiraten, um den Kranz zu bekommen. Es vergehen drei Jahre und fast wäre der Zauber gelöst worden. Doch kurz vor Ablauf der Frist muss der Eisbär fort, weil die Königstochter nicht auf ihn und ihren Vater gehört hat. Der Bär muss nun die böse Hexe heiraten und die Königstochter will es mit ganzer Kraft verhindern. Ein märchenhaftes Abenteuer beginnt.

Fundort des Märchens

Beim Lesen auf der Seite maerchenatlas.de bin ich auf dieses schöne Märchen gestoßen und habe es mit auf den Podcastplan für „Märchen mit Klang“ genommen. Es ist ab heute verfügbar.

Erzählen lassen

Der Podcast Link des Märchens

Selber vor- und nachlesen

Hier ist das Märchen als Text:

Die Waldorfschulbewegung: Gestern, heute, morgen

Mit großer Dynamik hatte vor etwas über 100 Jahren die größte freie Schulbewegung weltweit ihren Ursprung. 1919, ein Jahr nach dem 1. Weltkrieg und inmitten großer gesellschaftlicher Umbrüche, zwischen Kriegsfolgen, Armut und Not, war die Schule eine Antwort auf die Frage, wie Zukunft neu zu gestalten ist. Rudolf Steiners Gedanken einer sozialen Dreigliederung fanden ihre Umsetzung in der Frage, wie eine Erziehung zur Freiheit gelingen kann.

In unserer neuen Folge „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“ haben Dustin und ich die geschichtlichen Hintergründe der ersten Schulgründung näher beleuchtet. Zu Gast in unserem Podcast war Nele Auschra. Nele ist eines von sieben Vorstandsmitgliedern des Bundes der Freien Waldorfschulen und für die PR-Arbeit zuständig. Es war ein interessantes Gespräch.

Die Folge ist jetzt online und hier zu hören:

Wir haben uns auf diese Folge vorbereitet, u.a. über die Waldorf100-Webseite und mit dem Buch „100 Jahre Erziehung zur Freiheit – Waldorfpädagogik in den Ländern der Welt “ von Nana Goebel und Christina Reinthal, Verlag Freies Geistesleben (Buch selbst erworben, unbeauftragte Werbung).

Galerie: Wie alles begann

Die Glücksperlen der Eiselfe

Manchmal mache ich mir lange Gedanken, wie ich ein schönes (neues) Ritual für oder mit den Kindern meiner Klasse gestalten kann. Und dann gibt es auch wieder Rituale und Traditionen, die entstehen einfach so, ganz von selbst, mit den Kindern. Die Glücksperlen zum Jahresanfang sind ein Beispiel dafür.

Als ich gestern meinen Klassenraum für die Zeit nach den Weihnachtsferien vorbereitet habe, kam die beliebte Eiselfe wieder zum Vorschein. Sie ist Teil des winterlichen Jahreszeitentischs und bringt eine schöne Erinnerung mit. Unsere Eiselfe zeigt sich in einer Schneelandschaft. Als ich sie zum ersten mal für meine Klasse dekoriert habe, fand ich vorher zufällig in einem Geschäft kleine glitzernde Streuperlen. Diese habe ich dann auf dem weißen Samtstoff mit dekoriert.

Als die Kinder sie beim Betrachten des Jahreszeitentisches entdeckten, dauerte es nicht lange und ich wurde gefragt, ob man sich nicht vielleicht so eine schöne Perle als Erinnerung mit nach Hause nehmen dürfe. Da es Jahresanfang war und ich die Faszination der Kinder für die Perlen sah, wurden kurzerhand „Glücksperlen für das neue Jahr“ daraus. Jedes Kind durfte sich eine Perle aussuchen und für sich aufbewahren.

Im letzten Jahr haben wir uns nach den Weihnachtsferien erstmals im Frühjahr wiedergesehen, der Lockdown war sooo lang und die Eiselfe passte einfach nicht mehr in die Jahreszeit. Umso mehr freue ich mich jetzt auf Montag, wenn die Perlen endlich einmal wieder auf dem Jahreszeitentisch liegen werden.

Dazu gibt es einen Neujahrspunsch und unserer Schreibepoche beginnt mit dem ersten Thema „Meine Reise durch das neue Jahr“. Ich freue mich darauf!

Spruch zum Auswählen der Perle

Es beginnt das neue Jahr,
mit Winterträumen, wunderbar.
Eiselfe fliegt über das Land,
streut glitzernde Freuden mit zarter Hand,
Eisblumen, Perlen auf weißem Schnee.
Es schlummert die Erde, es ruht der See.
Finde Du auch Deine Spur voll Glück –
wähl´ die erste Perle in Deinem Blick.

Märchen mit Klang: Die Perlenkönigin

Auch dieses Märchen ist gerade in den ersten Schuljahren sehr schön und passend in dem Zusammenhang zu erzählen:

Die Perlenkönigin

Ich wünsche Euch einen schönen Start ins neue Jahr!

Den Dreikönigstag mit Kindern feiern

Der Dreikönigstag beendet die Weihnachtszeit und ist in seiner Bedeutung gleichzeitig der Anfang einer neuen, hoffnungsvollen Zeit. Die Sternsinger machen sich vielerorts auf den Weg, um Spenden für Kinder in Not zu sammeln. Auch wir können mit einer kleinen Bastelei, einem schönen Spiel und leckerem Kuchen den Tag nutzen, um die Festtage für uns abzuschließen und froh nach vorn zu schauen. Auf eine schöne gemeinsame Zeit!

Die Königskerze

Eine Krone als Papiermanschette kann gemeinsam gebastelt und um eine Kerze oder einen Kerzenhalter herum aufgestellt werden. Ich habe hier zwei Vorlagen für Euch, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zum Ausschneiden.

Da die Vorlage farbig ist, kann man sie direkt ausdrucken, gestalten und ausschneiden. Schöner ist es aber, sie auf dünnes Tonpapier oder Bastelfilz zu übertragen. Auf Bastelfilz kann dann noch mit der Nadel trocken aufgefilzt werden.

Die Krone für die Kerze

Um sie für diesen Tag besonders werden zu lassen, kann die Krone

  • beschriftet werden, z.B. mit Wünschen für die Kinder dieser Welt, eigene Wünsche und Hoffnungen für das neue Jahr oder Namen von lieben Menschen, an die wir gern denken und die gerade nicht bei uns sein können – je nachdem, was gerade an solch einem Tage Raum benötigt.
  • angemalt und von den Kindern bunt gestaltet werden

Die Kerze kann gut zusammen mit dem Dreikönigskuchen den Esstisch schmücken.

Dreikönigskuchen: Wer wird König?

Ein schneller Dreikönigskuchen mit versteckter Mandel ist bereits mit fertigem Blätterteig einfach zu zaubern. Rezepte gibt es da einige im Netz, auch für Kuchen aus Hefeteig. Wer dann also das Kuchenstück mit der Mandel erhält, ist König und bekommt die Kerze an seinen Platz gestellt. Er darf sich etwas für die gemeinsame Zeit wünschen (ein Spiel, einen Spaziergang oder eine andere gemeinsame Aktivität).

Geschichte und Stern

Hier ist auch noch mein Blogartikel mit Dreikönigsgeschichte und einem Stern zum Basteln aus dem letzten Jahr.

Ich wünsche Euch einen schönen Dreikönigstag mit Euren Lieben!

Auf ins neue Jahr

Am Anfang braucht man Mut, um am Ende glücklich zu sein.

Ich wünsche Euch ein sonniges und glückliches neues Jahr! Schön, dass Ihr alle hier seid meine Blogbeiträge lest, rund 44.000 mal im vergangenen Jahr. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Was auch immer das neue Jahr für uns bereit hält:

– lasst es uns annehmen

– für uns verwandeln

– und daraus neue Pläne schmieden

Auf ein gutes Jahr 2022

Mein erstes Bild vom Morgen des 1. Januar 2022: Die Neujahrssonne

Glücksbrötchen für Silvester

Basteln und Backen in einem: In diese Brötchen lassen sich problemlos kleine, selbst gestaltete Glücksbotschaften einbacken. Der Teig ist schnell gemacht und lässt es zu, die kleinen Botschaften in einfaches Backpapier zu verpacken. Mit Papier und Buntstift gestaltet, überstehen sie das Backen unversehrt.

Backen mit Botschaft

Ich liebe ja Überraschungen und gerade eingebackene Botschaften, die man zufällig erwischt, sind ganz nach meinem Geschmack. Doch nach den kalorienreichen Weihnachtstagen mochte ich nichts Süßes mehr. So habe ich diese Milchbrötchen ausprobiert: Sie machen satt, sind vegan und kommen mit 1 EL Zucker aus. Wer es süßer mag, kann ja gern mehr nehmen.

Wie verpacken?

Ich habe zunächst im Netz recherchiert, wie man nun selbst gestaltete Papierbotschaften am besten einbackt. Die meisten Blogger:innen empfehlen Alufolie. Doch das sehe ich als unnötigen Müll. So habe ich Backpapier probiert. Das Stück Backpapier war etwa 4-5 mal so groß wie die Botschaft selbst, die ich zweimal geknickt und dann mit dem Backpapier umwickelt habe.

Die Nachricht kam dann völlig unversehrt aus dem frisch gebackenem Brötchen. Ob dies bei flüssigem Teig auch klappen würde, weiß ich nicht. Ich fand den Hefeteig optimal.

Backen und basteln: eine schöne gemeinsame Stunde

Bei uns war es s: Ich habe den Teig schnell angesetzt und ihn im Ofen gehen lassen. Währenddessen konnten die kleinen Botschaften mit Papier, Bleistift und Buntstiften gestaltet werden. Der Teig ergab bei uns 10 kleine Brötchen, etwa so groß wie Pizzabrötchen. Die waren schnell geknetet, die Botschaften darin versteckt.

Bei der Größe der Brötchen reichten bereits 15 Minuten Backzeit. Zeit zum Aufräumen und Kakao kochen.

Nachdem die Brötchen etwas abgekühlt waren, überraschten uns die Botschaften. Die Brötchen konnten mit verschiedenen Aufstrichen, auch herzhaft, belegt werden.

Probiert es aus, es ist eine schöne Sache für Silvester! Ich wünsche viel Spaß , guten Appetit und einen schönen Jahreswechsel.