Schule ist oftmals keine ohrenfreundliche Sache und Stille längst kein Kriterium mehr für guten Unterricht – im Gegenteil. Lernen, das ist ein Miteinander und ein Füreinander. Wenn gemeinsam diskutiert, gebrainstormt und gelacht wird, braucht das Nervensystem Schutz, das Hören einen Filter.
In meiner Klasse gibt es Mickymäuse, aber natürlich nicht von Disney… wer es dezenter mag, sollte übrigens unbedingt weiterlesen.
In diesem Korb steht Hörschutz bereit und darf bei Bedarf jederzeit und ohne zu fragen aufgesetzt werden. Auch Sichtschutz liegt übrigens zur freien Verfügung bei Eigenarbeiten bereit. Doch zurück zur Akustik.
Während wir unsere Augen schnell schließen können, wenn wir geblendet werden, sind unsere Ohren doch ständig auf Empfang. Das ist nicht nur ein Thema bei hoher Sensititivität oder Autismus.
Hörschutz in der Schule ist Selbstfürsorge
Hintergrundgeräusche einzudämmen oder die allgemeine Lautstärke zu reduzieren, kann in der Pause ebenso angebracht sein wie beim gemeinsamen Flöten, Spielturnen oder bei Theater-WarmUps. Ob im bewegten Klassenzimmer oder bei Gruppenarbeiten – wenn ein Kind die Möglichkeit hat, einer lauten Akustik nicht dauerhaft ausgesetzt zu sein, lernt es: Ich kann für mich sorgen, ich muss eine solche Belastung nicht aushalten. Eine kleine, große Übung in Selbstfürsorge. Und wie sieht es bei mir als Lehrerin aus?
Bin ich eine schlechte Lehrerin, wenn ich Hörschutz trage?
Gebe ich durch das Tragen von Hörschutz das Zeichen „Ich möchte Euch nicht hören?“ Definitiv nein! Ich trage seit einiger Zeit Loop Hörschutz (selbst bezahlt, aber Affiliate Link zur Finanzierung des Blogs). Da ich langes Haar habe, ist er oft gar nicht zu sehen. Wenn ich einen Zopf trage, ist ein schöner goldener Ring am Ohr zu sehen, der auf den ersten Blick wie ein Accessoire wirkt.
„Was hast du da am Ohr?“
Das fragen die Kleinen manchmal. Ich antworte dann: „Das ist mein Hörschutz, wenn es hier mal zu laut wird. Aber ich verstehe dich natürlich trotzdem sehr gut.“ Das ist also keine ablehnende Haltung, sondern vielleicht sogar ein bisschen Vorbild in der Selbstfürsorge. Wenn wir Hörschutz so verstehen, kommt er heraus aus der Tabuzone.
„Mein Beruf schadet meinem Gehör.“
Diesen Satz würden sicherlich viele Erziehende und Lernende unterschreiben. Erst neulich las ich auf Instagram von einer Kollegin, die ihren Job gekündigt hatte, einer der Gründe sei die permanente Lautstärke gewesen. Das darf nicht sein! Aber auch die lieben Kleinen sind dauerhaft dieser stressigen Geräuschkulisse ausgesetzt, der sie sich kaum entziehen können. Hörschutz als Selbstfürsorge und zur eigenständigen Regulation bei Stress und einem überreizten Nervensystem, das sollte selbstverständlich sein und werden.
Sie passen für jedes Ohr perfekt und haben einen kleinen Knopf, mit dem man die Intensität der Geräuschunterdrückung flexibel einstellen kann. Zur Aufbewahrung habe ich ein kleines Case am Schlüsselbund.
Wenn man in den letzten Ferientagen durch die Innenstädte des Landes bummelt, stehen alle Zeichen auf Schulstart. Überall winken kleine Geschenke, fröhliche Karten und Erinnerungsstücke. Die Botschaft: Hurra, ENDLICH ein Schulkind. Gefühle wie Zweifel, Ängstlichkeit oder überwältigendes Lampenfieber haben in der äußeren Wahrnehmung keinen Platz. Dabei betrifft genau das nicht wenige Familien.
Denn Einschulung ist ein neuer Lebensabschnitt. Neue Menschen. Neue Abläufe. Neue Regeln. Neue Räume, in denen man sich orientieren muss. Lärm. Eine Klingel, die die Abläufe steuert. So ein Einschnitt darf durchaus gemischte und auch große Gefühle auslösen!
Trauern erlaubt.
Wenn Dein Kind ein gesundes, glückliches Schulkind werden soll, braucht es schon ganz zu Beginn der neuen, langen Reise eine behutsame Begleitung. Das gilt ganz besonders für hoch sensible oder neurodivergente Kinder.
Dass der Kindergarten mit Freunden und Erziehenden zurückgelassen werden muss, darf betrauert werden.
Dass die Nachmittage jetzt auch mit Erledigungen für die Schule gefüllt sind und ein Stück ihrer Unbeschwertheit verlieren, darf betrauert werden.
Der Blick nach vorn – ein Übergang
Versprich Deinem Kind nicht, dass die Schule auf jeden Fall und gleich von der ersten Minute an supertoll und es alles meistern wird, sondern versprich ihm, an seiner Seite zu sein. Versprich und halte Bindung. Sorge für neue, schöne Rituale. Erkenne alle Gefühle an, die da sind. Auch die schweren. Denn fest steht: Wenn wir die schweren Gefühle zulassen, werden sie leichter. Verdrängen wir sie, werden sie schwerer.
Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man die Tage vor, während und nach der Einschulung mit schönen neuen Ritualen begleiten kann. Dabei entstanden ist:
Mein 10-Tage-Mini-Selbstlern-Kurs
Ich möchte Euch also etwas an die Hand geben (das ich vor 17 Jahren, bei der Einschulung meines ersten Kindes, auch gern gehabt hätte): 10 liebevolle Schritte für die 10 Tage rund um die Einschulung. Damit auch hochsensible Kinder (und ihre Eltern) einen sanften Schulstart haben können. Der Minikurs ist gefüllt mit liebevollen kleinen Gesten, Ideen und Ritualen, die Euch den Übergang mit Zuversicht gestalten lassen. Es geht dabei auch um Deine Schul-Gefühle, die Du ja ebenso mitbringst.
Zum Unkostenpreis von nur 9 € (für meine technischen Hilfsmittel) erhältst Du den Audiokurs, die pdfs zum Nachlesen und mein Gefühlskarten-Set, für das es auch schöne, spielerische Übungen gibt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr den Minikurs nutzt, mir Feedback gebt oder auch anderen davon erzählt.
Die Sommerferien haben längst angefangen und ich habe mich erst einmal in mein Schneckenhaus verkrochen. Nun strecke ich meine Fühler wieder etwas heraus, mit Blick auf das neue Schuljahr. Ganz bewusst nehme ich mich zurück. Damit schaffe ich für meine dann 8. Klasse einen begleiteten Übergang in die Oberstufe. Gleichzeitig gehe ich eigene gesundheitliche Baustellen an und öffne Räume für Herzensthemen, die einen Raum außerhalb von Schule brauchen.
Ja, es gibt also viele Themen und Gedanken, an denen ich Euch natürlich weiter teilhaben lasse. Nach zwei Wochen Ferien bin ich tatsächlich noch immer etwas müde. Mit unserem kleinen Familienurlaub und etwas Abstand darf sich dies dann wandeln, hin zu neuer Energie.
Das nächste Schuljahr wird
besonders. Denn ich darf loslassen und dennoch Anteil haben.
Ganz neu wird sein
dass ich als Gesundheitspädagogin und Resilienztrainerin für Kinder Kurse mit Krankenkassenzuschuss geben werde. Damit kann ich einen neuen Raum aufmachen, einen Support bieten, der so im Schulalltag keinen Platz hat – besonders auch für
Neurodivergente und hochsensible Kinder
Diese haben ja ohnehin einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, denn sie gehen sooo oft eine für andere unsichtbare Extrameile. Und diese Extrameile möchte ich sichtbar machen und auch in meiner Kurswelt mini Kurse für Eltern anbieten.
Meine Gedanken in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Eltern
sind übrigens auch, dass ich ganz klar jederzeit auf liebende, mitfühlende Eltern stoße – zugleich aber auch auf deren „innere Schulkinder“. Versteht Ihr, wie ich das meine? Da gibt es nämlich manch alte Wunden oder Narben aus der eigenen Schulzeit und diese können durchaus noch eine Rolle spielen in der Schulzeit der eigenen Kinder. Hier möchte ich gern etwas weiter forschen, Ihr dürft mir gern auch Mails mit eigenen Erfahrungen schicken.
Von der Praxis zur Vision
Was sich dahinter verbirgt, erfahrt Ihr als nächstes! Also stay tuned.
Stell Dir vor, es ist Jugendwaldeinsatz. Du fährst mit einem Trüppchen 13-jähriger in den Wald, um ihnen etwas über Forstwirtschaft, Artenvielfalt und Nachhaltigkeit beizubringen – und plötzlich stehst du da, etwa knöcheltief im Moos, mit klebrigen Fingern und einer Brotdose voll grünem Gold in der Hand. Pädagogik? Passiert im besten Falle ganz von selbst. Wenn man sie lässt.
So geschehen bei unserem letzten Jugendwaldeinsatz, mitten bei der Arbeit: die leuchtend hellgrünen Triebe der Fichten – Maiwipfel genannt – blitzten uns entgegen wie kleine grüne Waldlichter. Da nahm das Abenteuer seinen Lauf.
Wir pflückten also die zarten Triebe. Achtsam, nie zu viele von einem Baum, und nur die ganz jungen. Wer einmal mit Kindern im Wald unterwegs war, weiß: das ist gleichzeitig Meditation und Chaos. Und das Beste? Sie lernen dabei ganz viel und einfach so. Über Nachhaltigkeit. Über Verarbeitung. Über Wertschätzung. Und ja – auch über Geduld.
Denn Fichtensirup kocht man nicht mal eben schnell zusammen. Ich habe den ganzen Prozess immer mal wieder gefilmt, um später ein Reel daraus zu schneiden. Wie so oft: Die Kamera fängt zwischendurch kleine Ausschnitte der Arbeit ein. Am Ende habe ich das Video gemeinsam mit den Kids geschnitten und das Reel produziert, denn alle waren neugierig, wie es eigentlich hinter den Beiträgen meiner medialen Präsenz so aussieht.
Und weil so viele von euch gefragt haben, hier kommt mein ganz persönliches Rezept für Fichtensirup – wärmend im Winter, stärkend im Frühling, lecker sowieso.
Rezept für Montagskind – Fichtensirup
Lecker auf Joghurt, Müsli, im Tee oder auf Pfannkuchen, dazu besonders wirksam bei Erkältungen in der kühleren Jahreszeit.
Die Fichtentriebe kurz in kaltem Wasser abspülen und gut abtropfen lassen
Die gewaschenen Triebe mit Zitronenscheiben in einen Topf geben und mit Wasser bedecken
Langsam erhitzen
1 – 2 Stunden köcheln lassen, immer wieder umrühren. Die Flüssigkeit wird dunkler und dicklicher.
Nach dem Köcheln alles in einem feinen Sieb abgießen.
Den Sud zurück in den Topf geben, den Zucker einrühren und nochmal langsam aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Je nach gewünschter Konsistenz kannst du den Sirup noch etwas einkochen lassen.
Nach dem Abkühlen, bei einer Temperatur von ca. 40°, nach Geschmack Honig einrühren.
Wenn ihr das Rezept ausprobiert, taggt mich gern oder schickt mir eure Ergebnisse. Ich liebe es zu sehen, wie aus spontanen Lernmomenten echte Schätze entstehen.
Danke an den Verlag WachsmalBlöckchen, dass ich dieses Buch lesen und rezensieren durfte. Danke an die Künstlerin Fee Badenius, die nicht nur eine tolle Liedermacherin, sondern auch Malerin und Geschichtenschreiberin ist. Und danke an Leonie, die einmal Fees Schülerin war (Fee ist nämlich auch Waldorflehrerin) und ihre Geschichte mit diesem Buch erzählt.
Ein Kind, ein Herzenswunsch
Wenn man selber Kinder hat, weiß man, dass es durchaus auch einmal Herzenswünsche gibt, die uns Erwachsenen – sagen wir mal – „ferner“ sind. So war es auch bei Leonie.
Zu ihrem 11. Geburtstag stehen weder Rollschuhe, noch ein schönes Buch, noch ein neues Springseil auf ihrer Wunschliste. Dafür gibt es aber den einen ganz besonderen Wunsch: Leonie möchte ein Ei ausbrüten und anschließend ein Hühnerküken großziehen.
Das (Lese-) Abenteuer beginnt
Mit einem Ei im Pullover, das Hühner-Paul aus einem Gelege geholt hat, kommt Leonie nach Hause. Sie weiß ganz genau, was zu tun ist, um das zarte Lebewesen zu schützen und zu verhindern, dass der Embryo nicht an der Schale festklebt. Und auch bei mir als Leserin steigt das große Gefühl des Hoffens und Daumendrückens: Leonie muss es einfach schaffen. Die Temperatur bei 38,2 Grad halten. die Luftfeuchtigkeit bei 60 %, das Ei regelmäßig drehen – und 21 Tage warten. Es entwickelt sich mein persönlicher Hühner-Krimi…
Das Buch ist auf eine ganz bezaubernde Art lehrreich und spannend. Küki im Kreise der Menschenfamilie, Kükis erster Regenwurm, Kükis erstes Sandband – Kükis erstes Ei.
Und was Küki auch noch mitbringt:
Glaube an Dich und Deinen Herzenswunsch
Gehe los, wenn Dein Herz Dich führt
Auch eine Familie, die nicht sofort begeistert ist, kann ihrem Herz folgen und an der richtigen Stelle Halt bieten.
Das Wesen eines jeden Tieres ist einzigartig, liebens- und schützenswert.
Küki in Deinem Osternest
Wenn Ihr Euch die Osterzeit mit einer ganz wundervollen Geschichte zum Vorlesen oder Selberlesen – inklusive zahlreicher schöner Illustrationen – versüßen wollt, dann sollte dieses Buch auf keinen Fall im Osternest fehlen.
Immer, wenn ich Zeugnissprüche schreibe, verbinde ich mich innerlich mit jedem Schüler und jeder Schülerin, bedenke ihre Lebensphase und -aufgaben während des anstehenden Schuljahres und sehe zugleich Bilder mit bestimmten Themen vor dem inneren Auge. It´s Magic! Doch wenn ich im Laufe des Schuljahres die Sprüche Woche für Woche höre, bekommen sie noch einmal mehr Bedeutung (das ist auch der Grund, warum jeder Spruch ein Unikat ist). Aktuell haben wir wilde Zeiten – und so kam mir der Gedanke, dass ich Euch gern einige Sprüche meiner aktuell siebten Klasse vorstellen möchte, die Mut machenund sich gerade jetzt auch sehr bedeutsam anfühlen.
In einer Welt, so bunt und weit, lebt Vielfalt, die uns stets erfeut. Gleich einem Mosaik aus vielen Teilen, worin wir uns so gern verweilen.
Talente, Träume, Hoffnung, Gaben, die wir gemeinsam weiter tragen. Es wächst der Mut und man versteht, dass es im Leben um Vielfalt geht.
Vielfalt ist unser größter Schatz, der uns verbindet, Platz an Platz.
Aotearoa
„Das Land der langen, weißen Wolke“ Aus unserer Sicht am Ende der Welt, liegt Neuseeland, das uns erzählt:
Erschaffe Neues, bewahre Kultur, erhalte unberührte Natur. Schütze ein jedes besondere Tier, Gemeinschaft und Frieden wohnen hier.
Im Bewusstsein, Raum und Zeit. Schätze für die Ewigkeit.
Altes Wissen
Wer lernt, Geschichte zu durchschauen, kann für die Zukunft Brücken bauen. Wo früher großes Unrecht war, dachten auch Menschen weise und klar, standen ein für des Lebens Recht und machten so die Zukunft echt.
Erfinder, Künstler, Denker: Die wahren Zukunftslenker. Sie zeigen uns, was möglich ist, wenn Mensch mit Mut die Zukunft misst.
So ist`s auch unsere Zukunftspflicht, Freiheit zu wahren, in Frieden und Licht.
Leonardo da Vinci
Ein Geist so reich, ein Herz so klug. Die Welt war für ihn ein großes Buch. Das wollte er lesen und verstehen, dabei weit in die Zukunft gehen.
Mit Augen, die die Welt durchdringen, Gedanken, die forschend Neues erringen.
Da Vinci zeichnete durchdacht und genau, von der Flugmaschine zum Körperbau.
Ein Denker, Künstler und Genie, Zukunftsmensch voll Energie, war seiner Zeit so weit voraus.
Entfesseltes Denken macht Zukunft aus!
Die Stimme erheben
In uns ruht eine ruhige Macht, die freundlich lächelnd zu uns sagt: „Erhebe mutig deine Stimme, sie sei im Dunklen stets Dein Licht.“
Mit Worten kannst Du Brücken bauen, Vertrauen, Hoffnung, Frieden säen. Lass deine Stimme Leitstern sein, um frei und aufrecht nur zu gehen.
Ihr wisst, ich mag die Themen Glück und Achtsamkeit sehr, besonders an wuseligen Schultagen. Jetzt ist schon wieder die Adventszeit, wir sind im siebten (!) Schuljahr und ich habe mir auch in diesem Jahr so einige Gedanken gemacht, womit ich den Klassen-Adventskalender füllen kann.
40 Glücksbotschaften für 33 Kids, bald Teens: Das Los entscheidet
ich habe wie all die Jahre zuvor für jeden Schüler, jede Schülerin ein Jutesäckchen am Adventskalender. Anfangs waren goldene Wachsblöckchen darin, später auch mal schöne Bleistifte oder selbst gemachte Sternenseife. In diesem Jahr war mir nach einem Glücksbringer für das neue Jahr und einer Glücksbotschaft.
Die Glücksbringer zeige ich hier, sobald meine Klasse sie auch gesehen hat.
Für die Botschaften gilt: Lass Karma wirken. Ich bin gespannt, wer welches Säckchen bekommt (und natürlich wen welche Nachricht erreicht).
Ich teile wieder gern mit Euch
Ist es nicht so, dass Glück sich vervielfacht, wenn man es teilt? Deshalb könnt Ihr auch diese Botschaften wieder kostenlos downloaden. Ich halte es diesmal aber recht schlicht: Schneidet einfach Papierstreifen, faltet mehmals – und schon könnt Ihr sie verschenken. Oder das Glücksglas neu befüllen.
Ohne eine ausgeprägte phonologische Bewusstheit als Grundkompetenz ist es für Kinder schwierig, das Schriftsystem zu verstehen, also erfolgreich lesen und schreiben zu lernen. Wie man diese Basisfähigkeit frühzeitig, aber auch nachträglich fördern kann, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Nachplappern und sprechen
Phonologische Bewusstheit umfasst die verschiedenen Ebenen des Sprachverständnisses, die ein Kind durch Hören, Nachplappern und schließlich dem bewussten Sprachgebrauch mehr und mehr erlernt. Spätestens im Vorschulalter sollte das Erkennen von Silben durch Klatschen, das Finden von Reimpaaren oder Heraushören von einzelnen Lauten (Phonemen) spielerisch gefördert werden. Ein Kind, das phonologisch bewusst ist, kann zu Schulbeginn beispielsweise schon recht sicher Wörter in Silben aufteilen, Laute in einem Wort identifizieren oder Reimwörter finden.
Nachsprechen durch Vorsprechen: Kind braucht Mensch
Man kann gar nicht oft genug betonen, dass trotz der verlockenden Entlastung durch verschiedene Medien ein Kind das Sprechen am besten in sozialer Interaktion erlernt: Es studiert regelrecht jede einzelne Lippenbewegung seines Gegenübers, die zugehörige Mimik zur Sprache, den Klang der Stimme von vertrauten und fremden Personen. Dann probiert es aus: Die eigene Stimme, laut und leise. Singen und sprechen. Lustige Quatschwörter. Sprechen und Grimassieren. So etwas geht eben nur live, im Alltagskontext und mit einem echten Du.
Phonologische Bewusstheit und die Brücke zum Leseerfolg
Beim Lesenlernen kommt es ganz besonders darauf an, dass Kinder Buchstaben mit Lauten in Verbindung bringen – dies wird als alphabetisches Prinzip bezeichnet. Ich habe übrigens auch schon einmal über die Buchstabengeschichten im ersten Schuljahr gebloggt. Aber zurück zum Lesenlernen. Um das Prinzip zu verinnerlichen, müssen Kinder in der Lage sein, die Laute in einem gesprochenen Wort zu erkennen und gleichzeitig den entsprechenden (willkürlich festgelegten) Buchstaben zuzuordnen. Hier kommt die phonologische Bewusstheit ins Spiel.
Kinder mit einer gut entwickelten phonologischen Bewusstheit haben es leichter, die Beziehung zwischen Lauten und Buchstaben zu begreifen. Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die in der Vorschulzeit eine hohe phonologische Bewusstheit aufweisen, schneller und erfolgreicher lesen lernen als ihre Altersgenossen mit Defiziten in diesem Bereich.
Die Bedeutung der phonologischen Bewusstheit für das Schreibenlernen
Auch für das Schreiben ist die phonologische Bewusstheit von zentraler Bedeutung. Um ein Wort zu schreiben, muss ein Kind in der Lage sein, es in seine Laute zu zerlegen und diese Laute den entsprechenden Buchstaben zuzuordnen – bei lautgetreuen Wörtern wie Igel oder Lama. Ein Kind, welches hingegen das Wort „Ball“ schreiben möchte, muss nicht nur zuerst den Laut „B“ hören und erkennen, dass dieser dem Buchstaben „B“ entspricht, gefolgt von den Lauten „A“ und „L“ – es muss auch heraushören, dass da A kurz gesprochen wird, was zur Verdoppelung des L führt.
Kinder, die also Schwierigkeiten mit der phonologischen Bewusstheit haben, haben daher oft auch Probleme beim Schreiben. Sie erkennen die Laute in den Wörtern nicht oder haben Schwierigkeiten, die korrekten Buchstaben für die Laute zu finden bzw. Strategien wie Verdoppelung oder Dehnung anzuwenden.
Eine spielerische Möglichkeit der Förderung
… ist mein Silbendomino, das Du hier kostenlos herunterladen kannst. Es ist im Grunde selbsterklärend und reicht mit 10 Karten für den Anfang völlig aus. Es lädt mit schönen Tierbildern aus der Umgebung ein zum Sprechen, Silbenklatschen und -zuordnen. Die größere Variante mit 40 Spielkarten bekommst Du ohne Montagskind-Aufschrift für einen kleinen Beitrag bei Eduki.
— sind Reimspiele, denn sie fördern die Fähigkeit, lautliche Muster in Wörtern zu erkennen. Kinder können zum Beispiel aufgefordert werden, ein Wort zu finden, das sich auf „Haus“, „Katze“ oder „Sonne“ reimt.
… sind Lauträtsel. Hierbei muss man herausfinden, ob ein bestimmter Laut am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes vorkommt. Beispiel: Lausche das F in Fahne, in Affe, in Lauf.
…. generell das Hören fördern Spiele wie „das geheimnisvolle Geräusch“ (Geräuscheraten) oder ein Hörmemory Marke Eigenbau: Einfach kleine Dosen, zB. aus dem Ü-Ei, immer paarweise befüllen: Mit Reis, mit Zucker, mit Bohnen, mit Schräubchen…
Ist denn nur die Hörfähigkeit der Schlüssel für den Schriftsprachenerwerb?
Sie spielt eine wichtige Rolle, aber nicht ausschließlich. Kinder brauchen ebenso das Verständnis des Wortschatzes, das Sprachbewusstsein und das allgemeine Interesse an Büchern und Geschichten. Hier möchte ich Euch gern noch einmal mein Werk „Sprechen und Zuhören im Erzählkreis“ ans Herz legen.
Was bedeutet denn ein Mangel an phonologischer Bewusstheit?
Er kann leider ein ernsthaftes Hindernis in der gesamten Schullaufbahn darstellen. Kinder, die diese Fähigkeit nicht ausreichend entwickeln, haben oft Schwierigkeiten, der schulischen Schriftsprachvermittlung zu folgen. Sie vermeiden oder verweigern das Lesen und Schreiben, so dass auch die Fortschritte sehr mühsam sind. Je höher die Jahrgangsstufe, desto mehr Umgang mit Texten in fast allen Fächern. Es ist daher wichtig, diese Fähigkeit schon frühzeitig zu fördern, um Kindern den Start in ihre Lese- und Schreibkarriere zu erleichtern.
Was ich aktuell in der Mittelstufe mache
Meine Klasse besteht nicht nur aus Kindern, die bei mir eingeschult wurden, sondern ist inzwischen eine bunte Mischung, zu der auch Quereinsteigende aus verschiedenen Schulen zählen. Unabhängig davon sind natürlich auch die Lernvoraussetzungen Einzelner ganz unterschiedlich. Ein aktueller Lernstand ist daher sehr wichtig für die gemeinsame Arbeit.
Der Lernserver
Ich habe in diesem Schuljahr ein Rechtschreibscreening mit dem Münsteraner Lernserver (unbeauftragte Werbung/ persönliche Empfehlung) durchgeführt. Fast alle Kinder meiner Klasse haben zu Beginn des Schuljahres an der Münsteraner Rechtschreibanalyse (MRA) teilgenommen. So habe ich gerade nicht nur ganz aktuelle, sondern auch sehr detaillierte Rechtschreibprofile von jedem einzelnen Kind. Das Gute am Lernserver ist: – Die Methode ist wissenschaftlich fundiert und wird inzwischen seit über 20 Jahren weiterentwickelt und verfeinert. Die Ergebnisse sind also sehr aussagekräftig. – Es wird unterschieden zwischen den Basisfähigkeiten und dem Regelbewusstsein, beides zusätzlich aufgeschlüsselt in unterschiedlichste Bereiche und Fehlertypen – Die Screenings mit Förderprofil (Ampelsystem) und allgemeiner Förderempfehlung sind kostenlos. – Die gründliche Analyse, die ich bei Schüler:innen mit größerem Förderbedarf durchführe, kostet sehr überschaubares Geld, das an meiner Schule durch das Förderbudget der Eltern abgedeckt ist. – Gleiches gilt für die Fördermappe, die individuell aus einem riesigen Pool von Materialien zusammengestellt wird und völlig passgenau auf das jeweilige Lernprofil zugeschnitten ist.
So bleibt am Ende meine wichtigste Aufgabe, die kontinuierliche Förderung in unseren täglichen Abläufen zu integrieren.
Genug geschwärmt. Hier mein Fazit zum Gesamtthema:
Je früher die Basisfähigkeiten angelegt und gefestigt werden, desto besser
Es kann auch später noch Einiges nachgeholt werden. Man muss es dann aber umso energischer anpacken und stößt mitunter auf Kinder oder Jugendliche, bei denen schon eine Vermeidungs- oder Verweigerungshaltung eingeschliffen ist.
Wenn man ein Screening mit der gesamten Lerngruppe durchführt, kann man als Lehrende:r übrigens auch die eigenen blinden Flecke beim Unterrichten identifizieren 😉 Aber nicht nur deshalb kann ich es wärmstens empfehlen.
Der 1. Schritt: Grundsätzliches: Wie man eine Klangschale aufbewahrt, transportiert und pflegt, damit sie lange ihre Schönheit und vor allem den gewünschten Klang erhält.
Der 2. Schritt: Das Anklingen. Hier zeige ich Euch, wie man sich der Klangschale annähert und vor allem auch, wie man Kinder an diese wundervolle Klanginstrument heranführt.
Der 3. Schritt: Hier wollen wir die Qualitäten von Klängen bewusst wahrnehmen.
Der 4. Schritt: Das Zusammenspiel von Klang und Umgebung bzw. Raum.
Der 5. Schritt: Erste kleine Schritte auf dem Weg der Entspannung.
Der 6. Schritt: Entspannen mit Affirmationen – die Energie-Tankstelle
Der 7. Schritt: Das Zusammenspiel zwischen Deiner Stimme und der Klangschale
Der 9. Schritt: Erster Körperkontakt: Anleitung einer Handreflexzonenmassage.
Der 10. Schritt: Dein Weg zu weiteren Klangmassagen
Vorbereitungen für die Fantasiereise „Die Reise zu deiner Schatzinsel“
Die Fantasiereise gibt es als Bonusmaterial dazu.
Wo kann man das Hörbuch kaufen?
Es ist zwar über alle gängigen Streamingdienste zu erwerben, aber ich empfehle Euch, direkt bei Don Bosco zu kaufen. Denn: Wie bei Streamingplattformen üblich, werden die Tracklängen und für die Spieldauer von den Streaminganbietern optimiert. Dies hat zur Folge, dass die Kapitel auf den Streamingplattformen leider nicht immer ganz mit unseren Kapiteln der einzelnen Schritten beginnen. Wird das Hörbuch bei uns im Don Bosco Shop erworben, entspricht es den Kapiteln wie in meinem Manuskript.
Habt Ihr weitere Fragen oder Wünsche?
Schreibt sie in die Kommentare, ich beantworte Eure Fragen sehr gern und hoffe einfach, dass noch mehr Menschen die Klangschalen für sich und ihre Lieben entdecken oder auch in der pädagogischen Arbeit sinnvoll einsetzen.
Wie Rechenketten Mengenvorstellungen fördern und gleichzeitig auch Rechenoperationen be-greifbar machen, erfährst Du in diesem Blogartikel.
Fangen wir an mit der allerersten Rechenkette, die ich bei Waldi Waldmaus gefunden habe. Der Mauseschwanz ist eine Rechenkette mit 10 Perlen, jeweils fünf einer Farbe. Warum fünf?
Über Subitizing
Unter Subtizing oder Simultanerfassung versteht man die Fähigkeit, kleinere Mengen „auf einen Blick“ zu erfassen, ohne eben die Objekte einzeln zählen zu müssen.
Bei 1 – 3 Objekten (hier: Perlen) funktioniert das meist bereits im KiTa-Alter schon sehr gut. 4 Objekte stellen bereits eine erste Herausforderung dar, je nach Anordnung (ein vertrautes Bild, z.B. eine Würfelseite, ist ausgenommen). 5 Objekte können für das geübte Kinderauge auch noch erfasst werden, wobei ein kurzes Innehalten zum Nachzählen durchaus normal ist.
Der Clou der Kette: Wenn nach 5 Objekten die Farbe wechselt, ist dies schon eine praktische Abgrenzung für die Simultanerfassung von Mengen. Es wirkt:
Die Kraft der 5
Die Menge und Zahl 5 hat beim ersten Zählen und Rechnen eine besondere Bedeutung.
Finger und Zehen: 5 Finger an jeder Hand, 5 Zehen an jedem Fuß – der Mensch selbst trägt „Fünfergruppen“ direkt am Körper. Es ist daher die natürlichste, intuitivste Art für Kinder, zu zählen.
Die Zwischenstation: Das Dezimalsystem basiert auf 10, und 5 ist die Hälfte davon. Dies macht die 5 zu einer wichtigen „Zwischenstation“, besonders bei der Orientierung in größeren Zahlenräumen. Bezogen auf die Rechenkette: Zwei Farben = 10 Perlen. 5 rote + 2 blaue Perlen = 7 Perlen insgesamt. Die Fünf ist eine feste Gruppe, 2 Perlen lassen sich leicht erfassen. So verinnerlichen die lieben Kleinen dann auch einfach die zusammengesetzten Mengen bis 10 – und letztendlich den 10-er Übergang.
Das Prinzip Halbieren und Verdoppeln: Da 5er-Schritte sind intuitiv sind, erleichtern sie es, Aufgaben wie Verdopplungen (z. B. 5 + 5 = 10) oder Halbierungen (10 geteilt durch 2) zu verstehen. By the way: Mein Spiel Verdoppeln und Halbieren für Zehnerübergänge bekommt Ihr hier kostenlos. Für Fortgeschrittene gibt es das Bingo-Spiel dazu.
Welche Perlenketten gibt es noch?
Beim Montessori-Kettenmaterial gibt es im Zahlenraum bis 10 Perlenverbindungen zum Kombinieren. So kann man die Zahl 44 als 44er Kette gestalten: Vier 10er plus ein 4er. Dieses Perlenmaterial hilft ganz besonders beim Erlernen der ersten Multiplikation. So lässt sich wieder be-greifen, wie 3 x 4 eine fortgesetzte Addition ist: 3 mal eine 4-er Kette. Auch die Umkehrung 4 x 3, bei der die gleiche Menge Perlen benötigt wird, lässt sich so sehr anschaulich darstellen. So können die Kinder die Einmaleins-Aufgaben legen und das Ergebnis auch selbst überprüfen.