Der erste Schultag…

So schnell vergehen Sommerferien. Das neue Schuljahr begann für uns Lehrer*innen mit vielen Dingen, die beachtet werden mussten: Nachdem NRW vor den Ferien ja vorgeprescht ist mit zahlreichen Lockerungen, sind wir nun das Bundesland mit den schärfsten Coronaregeln an Schulen. Es gibt daher ein überarbeitetes Hygienekonzept mit vielen neuen Kleinigkeiten im Unterrichtsablauf, Einschränkungen von Unterrichtsaktivitäten wie Singen, chorisch Sprechen und Flöten oder dem bewegten Klassenzimmer. Das hat weite Einschnitte in die waldorfüblichen Abläufe und verlangt viel Kreativität.

Hauptsache positiv denken 🙂

Ich kann für meinen Fall nur sagen, ich war zwar sehr angespannt, ob ich auch an alles denke. Gleichzeitig habe ich mich aber auch unheimlich darauf gefreut, nach 5 (!) Monaten meine Klasse wieder als ganze, gemeinschaftliche Gruppe in Empfang nehmen zu dürfen. Und diese Freude überwog eindeutig – auch bei den Kindern. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Kinder heute sehr gerne kamen und die Eltern ihnen mit auf den Weg gegeben hatten: Es wird ein schöner Tag. Und so spiegelte die Atmosphäre wider: Hier besteht eine sehr vertrauensvolle Basis, auf allen Seiten. Wie so etwas beflügelt! Gerade in Zeiten wie diesen.

Die Eröffnungsgeschichte

Ich hatte zum Einstimmen auf das neue Schuljahr eine Geschichte geschrieben, die zu dem passt, was in den nächsten Monaten auf die Kinder zukommt: 3. Klasse Waldorfschule, das heißt in besonderem Maße wachsen, sich entwickeln und die Dinge in die Hand nehmen. Lebenspraktisch werden. Einen Acker bestellen, ein Bauprojekt angehen, Handwerksberufe erleben. Rechnen, messen, wiegen, planen, gestalten, beobachten, beschreiben, erkennen.

Also ging es in meiner Geschichte darum, dass zwei Bauern einen schönen neuen Stall für ihre Tiere bauen möchten, dabei unterschiedliche Arbeitsweisen an den Tag legen und Erfahrungen sammeln. Die Geschichte könnt Ihr hier nachlesen.

Als ich die Geschichte vorlas, war es mucksmäuschenstill. Einer der wenigen Momente heute übrigens. Ansonsten hatte man sich natürlich viel zu erzählen und einigen fiel es schwer, sich daran zu erinnern, dass man bei der Arbeit auch einfach mal nur an die Arbeit denkt … Es sei ihnen verziehen, nach so langer Zeit der Trennung.

Die Dinge selbst in die Hand nehmen!

Für Kinder ist es wichtig – gerade in diesen Zeiten – selbstwirksam zu sein. Die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Und das ging heute schon damit los, dass jedes Kind seinen Stundenplan selbst aufgeschrieben hat. Wir haben besprochen, wie die Schultage in Zukunft aussehen werden und parallel dazu wurde schon mitgeschrieben. Die Klasse wird teilweise in zwei Gruppen unterrichtet, diese heißen in diesem Jahr übrigens die Bäcker und die Müller.

Was war noch zu tun? Viel Organisatorisches: Elternpost entgegen nehmen und austeilen, neue Busfahrkarten wurden verteilt, Zeugnisunterschriften geprüft und was man noch so erledigen muss.

Die Geburtstagskinder der Ferien wurden beschenkt und schön besungen – nein, besummt, denn Singen ist ja verboten. Aber schön summen geht ja auch. Und dann war es endlich so weit: Der erste Epochenunterricht der 3. Klasse stand an.

Die erste Epoche des neuen Schuljahres

Wir begannen mit dem Alten Testament und der Schöpfungsgeschichte. Es ging los mit dem großen Gong, einem schönen Gedicht und der Frage, was denn übrig bleibt, wenn man alles wegdenkt, was der Mensch selbst erschaffen hat. War das ein schönes, lebendiges Unterrichtsgespräch! Wie schön es ist, dass die Kinder sich doch noch ganz leicht eine solche, ursprüngliche Welt vorstellen können und dabei auch die kleinsten Tiere zu Wasser und zu Lande, den Wind, den Mond und selbst die kleinsten Kräuter nicht vergessen.

Anschließend habe ich vom Urbeginn erzählt und die Kinder haben passende Klänge gefunden. Als Gott die Welt noch in seinem Herzen und das Wort in seinen Gedanken trug, wurde die Herzklangschale gespielt. Die Engelsklänge der göttlichen Welt wurden von den Kindern eindeutig im Koshi-Klangspiel erkannt. Die Finsternis über der Urflut war im Gong zu erlauschen. Immer wieder haben die Kinder den Klängen im Nachgang der Geschichte gelauscht und durften auch am Platz das eine oder andere Instrument selbst spielen (natürlich mit Handdesinfektion vorab).

Morgen geht es weiter

Morgen wird weiter geklungen, gelauscht, erzählt und der Anfang der Welt aquarelliert. Viel Kunst, viel Seelennahrung, so soll es sein. Ein Mädchen fragte am Ende der Stunde noch mehrmals, ob ich nicht heute schon noch mehr erzählen könne. Es ist schön, wenn es passt.

Für morgen bin ich noch entspannter. Als ich die Kinder heute verabschiedet habe, fiel eine große Last von mir ab. Doch, es hat gut geklappt! Die Kinder haben sich auch bei aller Wiedersehensfreude ganz viel Mühe gegeben, alles richtig zu machen. Vom fröhlichen Wiedersehen, über die vielen Organisationsdinge bis zum Unterrichtseinstieg war es ein guter Neustart. Es wird. Nein, es wird gut!

Johanni Ideen

Sommerferien, lange Tage, kurze Nächte. In diese wunderbare Stimmung fällt das Johannifest.

Das Johannifest im Jahreslauf

Über das ganze Jahr hinweg gibt es in jeder Jahreszeit ein schönes Fest, das man feiern kann. So begrüßen wir die dunkle Jahreszeit im Herbst mit dem Michaelifest an St. Michael, an dem wir uns mutig wie der heilige Michael zeigen. Im Winter steht das Weihnachtsfest, die Geburt Jesu, im Mittelpunkt und im Frühling ist Auferstehung mit dem Osterfest und dem Aufwachen der Natur ein schönes Fest, das Kinder lieben. Im Sommer, am 24. Juni, wird bei uns Johanni gefeiert. Es ist der Geburtstag von Johannes dem Täufer und gleichzeitig steht es im Jahreslauf genau dem Weihnachtsfest gegenüber. Das ist ein schönes Sommerfest, wenn draußen alles bunt blüht!

Der Johanni Spruch

Es gibt natürlich mehr als einen Spruch. Mir persönlich gefällt dieser Spruch von Johann Wolfgang von Goethe am besten

Wir öffnen die Herzen,
wir heben die Hände,
wir grüßen des Jahres
fruchtbringende Wende.
Wir grüßen des Lichtes
gesegneten Lauf.

Sonnenwendfeuer,
flamm´ auf, flamm´ auf!

Der ganze Sinnspruch lautet wie folgt (Herzlichen Dank an meine Leserin Elisabeth!) :

So standen in grauer Vorzeit die Ahnen,
so stand einst die Jugend auf nächtlicher Fahrt.
So stehen wir heute – ein einziges Mahnen –
fest und geschlossen ums Feuer geschart.

Wir öffnen die Herzen,
wir heben die Hände,
wir grüßen des Jahres fruchtbringende Wende,
wir grüßen des Lichtes gesegneten Lauf:
Sonnwendfeuer flamm auf nun, flamm auf !

Die Flamme lodre durch den Rauch,
Begeht den alten heiligen Brauch,
So wird das Herz erhoben.
Die Flamme reinigt sich von Rauch,
So reinig’ unsern Glauben;
Dein Licht, wer kann es rauben!”

Die Wunschblume

Die Kinder haben verschiedenste bunte Blumen mitgebracht und am Ende des Schultages durften sie sich ein kleines Sträußchen mitnehmen, das mit einem Wunsch bedacht wurde. Das Sträußchen wird getrocknet und aufgehängt, so dass es das Kind über die ganzen Sommerferien mit dem Wunsch begleiten kann.

Am letzten Schultag vor den Ferien haben die Kinder meiner Klasse viele schöne Blumen aus dem Garten und Feldern mitgebracht, so dass wir einen tollen bunten Strauß bekommen haben.

Das Feuerglas

Viele Johannibräuche sind auch mit der Sommersonnenwende verknüpft, insbesondere das Feuer. Als Vorbereitung für den schönen Sommertag – oder auch Sommerabend – kann man mit Kindern auch ein „Feuerglas basteln“ und dekorieren.

Die „Feuerstelle“ mit einfachen Steinen drum herum.

Für meine Klasse muss in diesem Jahr das geplante Johannifest in der Schule leider ausfallen, wir haben aber die kleinen Feuergläser gebastelt, um am Johannitag bei Kerzenschein aneinander zu denken. Für die Feuergläser benötigt man jeweils 1 altes Glas, etwas gelbes, orangenes, rotes oder braunes Transparentpapier, 1 Klebestift, 1 Schere, 1 Teelicht. Wie es geht, zeige ich im Video. Besonders schön wird es, wenn die Kinder am Johannitag noch Naturmaterialien wie Steine, Zweige, Moos usw. suchen und um das Glas herum eine „Feuerstelle“ dekorieren.

Beeren Tarte und Stockbrot

Vielleicht gibt es in der einen oder anderen Familie auch ein kleines Lagerfeuer mit Stockbrot oder schon nachmittags Johannisbeerentorte. So kann man gemütlich beisammen sitzen und den langen Sommerabend genießen.

Am besten frisch gepflückt, doch gefrorene Beeren kann man genau so gut verwenden.
Fertig ist die Johanni Tarte!

Mein Lieblings Stockbrot-Rezept geht auch ganz schnell. Man nehme:

  • 400 g Dinkelmehl 630
  • 2 TL Kräutersalz
  • 1 Würfel Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
  • 3 EL Olivenöl kaltgepresst
  • 230 ml lauwarmes Wasser

Die Zutaten werden zu einem Teig verkneten, der anschließend 30 Minuten lang ruht. Danach formt man ca. 20 cm lange Rollen, die wiederum 10 – 15 Minuten lang ruhen. Anschließend kann man die Rollen um einen Stock wickeln und am Lagerfeuer backen. Dazu passt ganz wunderbar Bärlauchbutter.

Ich wünsche einen schönen Johanni-Abend!

Auf ins 3. Schuljahr – Rubikon oder der nächste Entwicklungsschritt

Das 3. Schuljahr hat es in sich, denn die Kinder werden rund um ihren 9. Geburtstag einen großen und wichtigen Entwicklungsschritt machen und darauf reagiert die Waldorfpädagogik mit einigen Besonderheiten im Lehrplan. Da ich noch immer keinen Live-Elternabend mit meiner Elternschaft machen konnte, habe ich zur Information dieses Video erstellt, das bestimmt auch für den einen oder anderen interessant ist. Und ganz wichtig: Es handelt sich um einen kindlichen Entwicklungsschritt, in der Waldorfpädagogik „Rubikon“ genannt. Es hat noch nichts mit Pubertät oder Vorpubertät zu tun!

Ich wünsche viel Freude beim Zusehen und -hören 🙂

Das Zeugnis zeigt die Lernentwicklung!

Was ein Kind während eines Jahres in seinem jungen Leben geschafft hat

  • an Fortschritten in den Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen
  • an sprachlicher Gewandtheit
  • im sozialen Umgang miteinander
  • an Problemlösungen aller Art gewachsen
  • an Sachwissen gewonnen
  • Strukturen und Organisationen erlernt und selbst erarbeitet
  • an künstlerischem Ausdruck
  • an handwerklichen Fähigkeiten

Das erzählt nicht einfach mal so eben eine Ziffer von 1 – 6 !

Aus diesem Grund schreiben wir Waldorflehrer Zeugnisberichte, die das Kind individuell beschreiben und seine Entwicklung erkennen lassen. Unser Lehrplan orientiert sich schließlich an den kindlichen Entwicklungsaufgaben.

Der Zeugnisbericht ist für die Eltern!

Das ist das wichtigste Gebot. Die Kinder wissen am Tag der Zeugnisausgabe ganz genau: Für Mama und Papa ist der große Umschlag, für mich der Zeugnisspruch. Und so ist das Zeugnis auch geschrieben: An die Eltern und Erziehungsberechtigte als Adressaten.

Es ist daher überhaupt nicht sinnvoll, dem Kind in dieser „Erwachsenensprache“ vorzulesen, was die Lehrerin den Eltern über seine Entwicklung mitteilen möchte. Daher kann ich nur eindringlich davor warnen, dem Kind aus dem Zeugnis vorzulesen.

Aber Kinder wollen doch auch wissen, was darin steht..?!

Es soll ja auch kein Geheimnis sein. Doch als Eltern sollte man sich die vielen Zeugnisseiten zunächst ganz in Ruhe durchlesen und dann überlegen, was man mit dem Kind daraus besprechen – nicht wortwörtlich zitieren! – möchte. Ich wünsche mir zudem sehr, dass vor problematischen Punkten wie Geschwätzigkeit im Unterricht, regelmäßige Verspätungen nach der Pause oder dergleichen mindestens 3 Dinge mit dem Kind in liebevoller, elterlicher Ansprache mitgeteilt werden, die die Lehrerin lobend erwähnt hat.

Der Zeugnisspruch ist für die Kinder

Andersherum gilt: Der Zeugnisspruch ist für die Kinder und zeichnet das Verhältnis von Kind und Lehrerin in besonderem Maße aus. Die Kinder wissen intuitiv, wie er gemeint ist. Ich rate dringend davon ab, als Erwachsene irgendetwas interpretieren zu wollen. Meist suchen wir ja auch gern nach Kritikpunkten, aber ich kann versichern: Ein Zeugnisspruch ist etwas sehr Positives! Dieser muss gar nicht besprochen werden. Nur auf dieser besonderen Ebene zwischen Kind und Lehrerin kann er seine Wirkung voll entfalten.

Ein Beispiel: Bild und Text

Das Kind malt in Gedanken an seinen neuen Spruch ein schönes Aquarellbild, die Lehrerin schreibt einen Spruch. Beides scheint unabhängig von einander.

Doch als Bild und Spruch zusammengefügt werden, kann man das Band zwischen Kind und Lehrerin nicht leugnen. Vertrauen wir auf diese Beziehungsebene, jenseits aller intellektuellen Dinge. Diese beiden werden wohl noch einen guten Weg zusammen gehen.

Goldtröpfchen Öl: Mischungen und Sprüche

Das Goldtröpfchen Öl ist ein echter Waldorfklassiker für die Sinne, der vom Säuglingsalter an ein Kind mit schönen Ritualen begleiten kann: Von der Baby- und Kindermassage über die Pflege nach dem Händewaschen, als Badezusatz bis zum Flötenritual in der Schule.

Eine Muschel kann als Schale dienen.

Selbst gemischt: 3 Rezepte

Diese drei Rezepte – Kinder- und Babymassage, Handpflege und Flötenritual – verwende ich am liebsten.

Für alle Anwendungsfälle mit Körperkontakt eignen sich Mandel- oder Jojobaöl hervorragend als Basis- bzw. Trägeröl. Ich achte dabei immer auf hochwertige Bioqualität – man braucht ja gar nicht so viel davon. Für Kleinkinder sollte auch nur die Hälfte des ätherischen Öls genommen werden, für Säuglinge noch gar nichts. Die Haut ist noch so empfindlich. Es gibt zwar schon Aromatherapie im Säuglingsalter, aber dann wird ein minimaler Duft in Form eines verdünnten Sprays auf den Schlafsack gegeben und nicht direkt auf die Haut aufgetragen. Die Flötenpflege bekommt bei mir als Basisöl das original Choroi Flötenöl (unbeauftragte Werbung).

1. Goldtröpfchenöl nach dem Händewaschen

In der Schule ist es auch ein schönes Ritual, sich nach der Draußen-Pause die Zeit zu nehmen und die manchmal kalten Kinderhände mit dem Öl zu pflegen.

Ich habe dazu ein 30 ml Fläschchen verwendet und fast vollständig mit dem Bio Mandelöl befüllt. Dazu dann 10 Tropfen Rose absolue, 3 Tropfen Sandelholz und 2 Tropfen Vanille. Es gibt auch schöne „Fertigmischungen“ – siehe Liste unten.

Ein Spruch dazu:

Glänzendes Tröpfchen, duftest schön,
willst du auf die Reise gehen.
Wanderst Still von Hand zu Hand,
spannst dabei dein goldenes Band.

Tröpfchen aus dem kleinen Ölkrug

Die Kinder halten ihre Hände muschelförmig auf und ich gebe in jede „Muschel“ zwei bis drei Tröpfchen

oder der Muschel

Meist nehme ich aber eine Muschel, die mit Öl gefüllt wurde und in die die Kinder einmal mit dem Finger eintippen. Zu Hause ist es auch eine schöne Sache, die Muschel ab in warmem Wasser zu erwärmen. Dann wird das Öl auch gleich etwas wärmer.

Die Kinder verreiben das Öl sehr andächtig und riechen es sehr gern an ihren Händen.

Im Kindergarten wird gern zur Melodie von „Taler, Taler“ gesungen:

Tröpfchen, Tröpfchen,
du sollst wandern
von der einen Hand zur anderen
Oh wie schön, oh wie schön,
ist`s, wenn Tröpfchen wandern gehen.

Ein schönes Goldtröpfchenlied, das für die Altersspanne 3 – 8 hervorragend passt, ist auch in dem Buch von meiner Schwester „Yoga, Mond & Sterne“ zu finden (eigene Werbung). Sie beschreibt auch ein passendes Kindermassageritual mit dem Goldtröpfchenöl sehr schön.

Das Goldtröpfchen-Lied aus Yoga, Mond & Sterne. Hier sieht man auch die mit Öl gefüllte Muschel.

Massage zu Hause

Hierfür habe ich eine kleine Glasflasche, es ist einfach eine Salatdressing-Flasche mit feinem Ausguss. Ich fülle etwas Mandelöl hinein und wärme sie an (in einem Flaschenwärmer). Das geht natürlich auch gut in einem einfachen Topf mit sehr warmem Wasser. In dieses Basisöl mischt man dann den Duft und dosiert die Intensität, so wie man es in dem Moment gern hätte: Lavendel zum Beruhigen und Entspannen, für eine gute Nacht. Rose zum Harmonisieren, nach einem anstrengenden Schul- und Arbeitstag. Rosengeranie zum Erfrischen als Powernap zwischendurch. Und schöne fertige Mischungen gibt es auch (siehe unten)

Massageritual für zu Hause (Yoga, Mond & Sterne)

Babymasssage: Ab 3 Monaten, ohne Duft

Die Babymassage möchte ich nicht unerwähnt lassen, denn man kann mit diesen schönen Ritualen schon sehr früh beginnen. Die Babymassage beruhigt die Kleinen, fördert den Stoffwechsel und vertieft die emotionale Bindung. Das Buch hierzu von Frederic Léboyer ist eine große Empfehlung. Man kann also früh mit Massagen anfangen und dieses wunderbare Ritual über Jahre halten.

Gute Gedanken an das Kind

Für alle Massagen und Berührungen gilt: Bleibe in Gedanken nur bei Deinem Kind! Massiere nicht, während Du innerlich schon Deinen nächsten Arbeitstag planst. Massagen, die von guten, liebevollen Gedanken begleitet werden, entfalten sowohl für das Kind als auch für die Bezugspersonen erst die volle Wirksamkeit.

Flötenduft

Hier wird auch wieder gemischt: für 5 ml duftendes Flötenöl nehme ich das Flötenöl von Choroi und ich habe hier meist 2-3 Tropfen Rosengeranie und Rose hinzugegeben. Das reicht schon! Der Duft sollte nur ganz dezent wirken.

WICHTIG

  • Bitte nehmt kein ätherisches Öl wie Zitrone oder Orange, weil dies den Speichenfluss anregt! Auch wenn das Flötenritual am Stundenende seinen Platz hat, kann die Flöte am nächsten Tag noch riechen.
  • Nehmt für die Pflege des Holzes wirklich nur das reine Flötenöl, ggf. Jojobaöl. Alle anderen Öle sind für die Choroi Flöten nicht geeignet!
  • Es ist wichtig, dass die Flöte immer auch an der Luft etwas trocknen kann und nicht in einem luftdichten Etui verschlossen ist. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass sich Schimmel bildet.

Ich habe sowohl in der Schule, als auch zu Hause „nur“ das reine Flötenöl in Verwendung. Am Ende einer Flöteneinheit lasse ich die Kinder vorab einmal schnuppern, ob ihnen der Duft angenehm ist. Wer keinen Duft möchte, bekommt zuerst einen Tropfen Öl, anschließend mische ich 1-2 Tropfen ätherisches Öl in das vorbereitete Flötenöl. Dann geht die Muschel herum und die Flöte wird äußerlich eingerieben.

Meine Empfehlungen

So, ich hoffe, ich konnte viele schöne Anregungen geben. Hier ist noch eine Liste mit verwendeten Materialien. Es handelt sich um unbeauftragte Werbung und selbst bezahlte Artikel. Eigenwerbung für unseren kleinen Onlineshop ist gekennzeichnet.

Buch von meiner Schwester, Dr. Daniela Heidtmann: Yoga, Mond & Sterne, erschienen im Asteya Verlag. Gastbeitrag zum Thema Einschlafen

Buch von Frédérick Leboyer Sanfte Hände (Affiliate Link)

Baby Duftspray in Bio Qualität, z.B. von Aetherio unbeauftragte Werbung

Fertige Duftmischungen von Taoasis: Baldini Feelglück, Baldini Yogaduft, Dufte Schule oder Primavera: Herzenswärme, In Balance, Lass Los (für abends). Unbeauftragte Werbung

Choroi Flötenölkönnt Ihr bei mir als Sammelbestellung anfragen.

Die Gebrauchsanweisung für meine Klasse

Das alte Schuljahr ist so gut wie vorbei, zumindest bei uns in NRW. Die Zeugnisphase neigt sich dem Ende zu und ich fange schon an, gespannt auf das neue Schuljahr zu blicken. Neben dem Jahresplan mit all seinen neuen Epochen ist auch im Kleinen diese eine Planung ganz wichtig: Mein Lehrerheft oder auch – Die „Gebrauchsanweisung für meine Klasse“. Und hierfür habe ich heute ein nigelnagelneues Epochenheft schon bereitgelegt.

Mein Lehrerheft begleitet die Klasse das ganze Schuljahr und hat seinen festen Platz im Klassenzimmer.

Was ist denn ein Lehrerheft?

Hier schreibe ich alle Abläufe detailliert auf, vom Ankommen der Kinder, unsere guten Gewohnheiten und Rituale bis zum Schlusslied – einfach alles. Es ist wie ein kleines Regiebuch.

Dem alten Heft vom 2. Schuljahr sieht man an, dass es ein guter Helfer war. Das Titelbild wurde übrigens von einer Schülerin aquarelliert.

Ich überlege, wie die Abläufe im neuen Schuljahr sein werden, suche schöne Sprüche aus für die Frühstückszeit, den Stundenbeginn oder die neuen Lieder für die Geburtstagskinder, das Schlusslied. Solche Dinge.

Auch die Zeugnissprüche der Kinder sind, nach Wochentag sortiert, hier aufgeschrieben. Jedes Kind spricht seinen Zeugnisspruch an dem Wochentag, an dem es geboren wurde – ich wäre zum Beispiel ein Montagskind, aber das wisst Ihr ja schon.

Jeder Spruch, jede gute Gewohnheit, ist im Lehrerheft enthalten.

Wozu das Ganze?

Zum einen mache ich mir zur Vorbereitung des neuen Schuljahres bis ins kleinste Detail bewusst, wie im neuen Lebensalter der Kinder die Abläufe sein werden – was ich beibehalten und was ich ändern werde. Das Heft dient mir zur Visualisierung und Strukturierung des Schultages und hilft mir besonders am Schuljahresanfang, die Veränderungen auch konsequent umzusetzen.

Doch auch wenn ich mal nicht da sein kann und ein Kollege oder eine Kollegin mich plötzlich vertreten muss, bringt es den Kindern große Sicherheit, wenn „ihre“ Abläufe hinterlegt sind. Die Kinder kennen auch mein Heft als „Gebrauchsanweisung“ und wenn es mal zu einer Vertretung kommt, holen sie schon selbst heraus.

Andersherum ist jeder Kollege, der die Klasse nicht gut kennt, besonders froh, auch den Kindern ihren üblichen Rahmen geben zu können.

Kinder brauchen Sicherheit

Rhythmus, klare, liebevolle Abläufe und feste Bezugspersonen – das sind in der Waldorfpädagogik sehr wichtige Eckpfeiler in der Erziehung. Von daher ist so eine „Gebrauchsanweisung“ auch im Fall der Fälle sehr wichtig.

Mit allen Sinnen !

Die Sinneslehre ist ein Themenbereich innerhalb der Waldorfpädagogik, der mir besonders am Herzen liegt.

Auf meinem Instagram Account @waldorf.lehrerin habe ich von Februar bis Mai 2020 eine kleine InfoReihe über die 12 Sinne geschrieben, um die Sinnesschulung im Rahmen der Waldorfpädagogik weiter zu beleuchten. Die Reihe ist auf großes Interesse gestoßen und so stelle ich die Inhalte als Zusammenfassung hiermit zum Download auf meinem Montagskind-Blog (waldorflehrerin.art.blog) zur Verfügung.

Eine Vertiefung dieser Informationen ist in Planung: Nicht nur inhaltlich, sondern auch praktische Spiele und Übungen werden folgen. 

Ich würde mich freuen, wenn Ihr meinen Blog und/oder mein Instagramprofil abonniert 🙂

Herzlichen Dank

Sinneserlebnisse sind Seelennahrung!

Willkommen zurück

Da war er: Der erste Schultag seit der Schließung. Viele neue Regeln, viele neue Abläufe. Ganz viel Neues, lange nicht gesehen – und doch so vertraut.

So war unser erster Unterrichtstag mit Gruppe 1 aus Klasse 2: Mein Bericht

Die Ankunft der Kinder

  • Wie eine Schülerlotsin stand ich auf dem Schulhof, mit Visier und Ulknudel (unser Lieblingsgimmick für Spiel und Spaß -eine Poolnudel, die wir seit der 1. Klasse bei uns haben. Besonders praktisch, da 1.50 m groß)
  • So konnte ich die Schüler von Anfang an begleiten und ihnen zeigen, wo der neue Wartebereich der Klasse ist. Die Wiedersehensfreude war natürlich groß 🙂
  • Als alle Kinder da waren, ging es erst im Gänsemarsch zum Händewaschen, dann in den Klassenraum.

Endlich wieder im Klassenraum

  • Die Kinder gingen zu ihrem jeweiligen Bänkchen und dort durften sie dann die Masken endlich abnehmen.
  • Es gab Goldtröpfchenöl für die Hände – die Kinder genossen erst einmal den Duft. Da lebte ein altes Ritual neu auf. Bei so viel Händewaschen sollte die Kinderhaut natürlich auch gepflegt werden. Wieder etwas Neues, dazu Vertrautes.
Hygieneregeln und Goldtröpfchenöl: Pflicht und Kür!
  • Wir begrüßten uns mit unserem Morgenspruch und die Kinder freuten sich auch riesig, ihre Zeugnissprüche mal wieder zu sprechen. Es war gleich eine sehr schöne Stimmung.

Der Erzählkreis

  • Wir machten unsere Erzählrunde und die war, als wären nicht 2 1/2 Monate, sondern nur 2 Tage vergangen: Die meisten Kinder berichteten hauptsächlich von dem, was sie am Vortag erlebt hatten und nicht von Dingen, die irgendwann in dieser langen Zeit zuvor passiert waren. Sei es aus Gewohnheit – „Neues von Gestern“ – oder doch deshalb, weil sie ja weder Ausflüge noch Besuche, noch Spielkontakte hatten.
  • Natürlich wurden auch die Geburtstagskinder gefeiert, wir summten „viel Glück und viel Segen“, weil ja nicht gesungen werden darf und unser aktuelles 2.Klass-Geburtstagslied sehr lang ist und einen größeren Tonumfang hat – etwas kompliziert zum Summen. Anstelle des üblichen Geburtstagskuchens, der ja nun nicht mehr verteilt werden darf, bringen die Geburtstagskinder nun der Klasse eine Geschichte mit, die ich während der Frühstückszeit vorlese. Auch dieser neue Brauch wurde sehr gern angenommen.

An Homeschooling anschließen

Die Franziskusepoche, die wir mit täglichem YouTube Homeschooling bisher erlebt hatten, konnte nun doch live beendet werden. Jedes Kind durfte einmal seine liebste Seite im Epochenheft am Platz hochhalten und den anderen Kindern zeigen. Wir sprachen über die Geschichte, das Besondere an Franziskus. Mit einer Erzählung beendete ich die Geschichte, der Epochenhefteintrag dazu ist wiederum Hausarbeit. Die Kinder hörten, wie der Sonnengesang seine letzte Strophe bekam und anschließend aquarellierten die Kinder zum Sonnengesang, die Farben der Welt.

Aquarellbilder als Collage aus erster Gruppe

Der Abschlusskreis

Den Tagesabschluss verbrachten wir im großen Kreis, draußen auf dem Schulhof. Um ohne Masken zu sein und gemeinsam leise das Abschlusslied zu singen, standen die Kinder zuerst armweit auseinander und gingen anschließend noch mindestens einen großen Schritt zurück. So konnten wir noch ein kleines Wahrnehmungs- und Yogaspiel spielen und dann den Schultag schön abschließen. Im Gänsemarsch ging es wieder zum Schultor, wo ich dann mit den Kindern wieder auf ihre Eltern gewartet habe – oder den Schulbus

Fazit eines besonderen Schultages

Alles in allem war es trotz der vielen ungewohnten Dinge so gar nicht schwer, das Beste aus der gemeinsamen, sehr wertvollen Zeit zu machen . Die Kinder kamen gut zurecht, waren sehr aufmerksam und haben es mir als Lehrerin wirklich sehr einfach gemacht. An alles haben sie sich problemlos gehalten und sich auch gegenseitig unterstützt.

Morgen erlebt die andere Hälfte der Klasse ihren ersten Schultag nach der SChließung – und ich freue mich schon sehr darauf!

Fußübung „Liegende Acht“

Heute stelle ich Euch die Fußübung „Liegende Acht“ vor. Als Sinnesschulung und zur vielfältigen Förderung hat sie es wirklich in sich. Man braucht dazu zum Vorzeichnen der liegenden Acht ein Seilchen, Schneckenband oder auch Kreide. Die Übung selbst macht man am besten barfuß, auf Socken oder in dünnen Gymnastikschläppchen. Ein kleiner Ball muss auch noch her.

Für meine Klasse habe ich sie im Homeschooling auf YouTube gezeigt:

Lernen – aber bitte in Bewegung!

Zur Schule, zum Lernen gehört Bewegung. Wenn dabei die körperlichen Impulse passen, kann sich dies auch positiv auf die geistige Leistung auswirken.

Kinder erleben heute häufig weniger Bewegungsvielfalt, die das Zusammenspiel der beiden Hirnhälften aktiviert: Klettern, Seilspringen, Balancieren, Radfahren, Hinkelspiele – nicht immer sind die Nachmittags mit vielfältigen Bewegungsspielen gefüllt. Das kann dann dazu führen, dass auch viel geistiges Potential nicht richtig ausgeschöpft werden kann. Dies ist inzwischen vielfach wissenschaftlich belegt. Die Bewegungsabläufe im Yoga sind hier hilfreich und fördernd, aber auch Kinesiologie in Form von Brain Gym kann wunderbar und gezielt in den Ablauf des Schulalltags mit einfließen.

Wer hören will, braucht Füße

Eine Fußübung am Tag – das das Fokussieren auf einen Körperteil, der am weitesten weg ist vom Kopf – steigert die Konzentration und die Fähigkeit, zuzuhören. Fußübungen gibt es viele. Diese hier ist mit der Verwendung des Bällchens und in der Form der liegenden Acht besonders aktivierend und fördernd.

Was diese Übung kann – auf einen Blick

Was wird alles hierdurch gefördert? Eine Übersicht

  • die Konzentrationsfähigkeit
  • der Gleichgewichtssinn
  • die Feinmotorik
  • der Tastsinn
  • der Bewegungsspiel
  • das Zusammenspiel der Hirnhälften

Coronatauglich

Dieses Spielchen kann man mit verschiedenen Bällen – von der Murmel bis zum Luftballon – variieren. Im Homeschooling ist es ebenso praktisch wie in vor Ort in der Schule, auch unter Corona-Bedingungen: Man muss ja seinen Platz nicht verlassen und kann so den Abstand halten.

Einzelübung! – Einzelübung??

Was einfach nicht zu unterschätzen ist: Als Gruppengeschehen ist die Übung nochmal effektiver, denn geistige Fitness hängt nicht nur an der körperlichen Bewegung. Gerade das gemeinsame Spiel führt durch die gegenseitige Wahrnehmung und Anregung zu einem stärkeren Belebungseffekt für das Gehirn.

Also: Beim Homeschooling Groß und Klein, alle die mit im Haushalt leben, mit einbeziehen. Es tut schließlich jedem gut.

Viel Spaß beim Üben und Ausprobieren.

Yoga in der Schule: Auf geht`s

Mein Instagram-Beitrag zum Yoga-Mondengruß soll Auftankt eines besonders schönen Themas sein. Der Mondengruß selbst eignet sich übrigens auch sehr gut für zu Hause, als kleines Ritual beim Zubettgehen.

Ja, es hat einige Zeit gedauert, bis ich zum Yoga gefunden habe. Aber dann hat es mich gepackt und in meinem Alltag ist Yoga inzwischen nicht mehr wegzudenken. Yoga ist ein wichtiger Baustein für meine Gesundheit und so bin ich unter anderem meine doch recht häufigen und nervigen Nackenschmerzen dadurch losgeworden.

Auch in der Schule, mit meiner Klasse, gehört es seit dem 1. Schuljahr dazu: Denn Yoga, das sind harmonisierende, ganzheitliche Bewegungsabläufe, zusammen mit guten Gedanken und vielseitiger Sinnesschulung. Einfach ideal, um sie in den gemeinsamen Alltag mit einzubinden! Es gibt viele schöne Yoga-Sequenzen, die man mit Schulkindern im Klassenraum machen kann, ohne dass gleich überall die Matten ausgerollt werden müssen. Auch beim Spielturnen ist vieles möglich.

Da es zu diesem Thema einige Nachfragen an mich gibt und gab, werde ich auf jeden Fall noch mehr dazu schreiben und zeigen, versprochen. Wer jetzt schon Inspirationen sucht, dem empfehle ich natürlich sehr gern die Yoga-Bücher meiner Schwester Dr. Daniela Heidtmann: „Yoga, Mond & Sterne“ und „It´s Buddha-Time“ – in jedem Buchhandel lokal erhältlich oder online shoppen unter http://www.asteya-shop.de