
Da war er: Der erste Schultag seit der Schließung. Viele neue Regeln, viele neue Abläufe. Ganz viel Neues, lange nicht gesehen – und doch so vertraut.
So war unser erster Unterrichtstag mit Gruppe 1 aus Klasse 2: Mein Bericht
Die Ankunft der Kinder
- Wie eine Schülerlotsin stand ich auf dem Schulhof, mit Visier und Ulknudel (unser Lieblingsgimmick für Spiel und Spaß -eine Poolnudel, die wir seit der 1. Klasse bei uns haben. Besonders praktisch, da 1.50 m groß)

- So konnte ich die Schüler von Anfang an begleiten und ihnen zeigen, wo der neue Wartebereich der Klasse ist. Die Wiedersehensfreude war natürlich groß 🙂
- Als alle Kinder da waren, ging es erst im Gänsemarsch zum Händewaschen, dann in den Klassenraum.
Endlich wieder im Klassenraum
- Die Kinder gingen zu ihrem jeweiligen Bänkchen und dort durften sie dann die Masken endlich abnehmen.
- Es gab Goldtröpfchenöl für die Hände – die Kinder genossen erst einmal den Duft. Da lebte ein altes Ritual neu auf. Bei so viel Händewaschen sollte die Kinderhaut natürlich auch gepflegt werden. Wieder etwas Neues, dazu Vertrautes.

- Wir begrüßten uns mit unserem Morgenspruch und die Kinder freuten sich auch riesig, ihre Zeugnissprüche mal wieder zu sprechen. Es war gleich eine sehr schöne Stimmung.
Der Erzählkreis
- Wir machten unsere Erzählrunde und die war, als wären nicht 2 1/2 Monate, sondern nur 2 Tage vergangen: Die meisten Kinder berichteten hauptsächlich von dem, was sie am Vortag erlebt hatten und nicht von Dingen, die irgendwann in dieser langen Zeit zuvor passiert waren. Sei es aus Gewohnheit – „Neues von Gestern“ – oder doch deshalb, weil sie ja weder Ausflüge noch Besuche, noch Spielkontakte hatten.
- Natürlich wurden auch die Geburtstagskinder gefeiert, wir summten „viel Glück und viel Segen“, weil ja nicht gesungen werden darf und unser aktuelles 2.Klass-Geburtstagslied sehr lang ist und einen größeren Tonumfang hat – etwas kompliziert zum Summen. Anstelle des üblichen Geburtstagskuchens, der ja nun nicht mehr verteilt werden darf, bringen die Geburtstagskinder nun der Klasse eine Geschichte mit, die ich während der Frühstückszeit vorlese. Auch dieser neue Brauch wurde sehr gern angenommen.
An Homeschooling anschließen
Die Franziskusepoche, die wir mit täglichem YouTube Homeschooling bisher erlebt hatten, konnte nun doch live beendet werden. Jedes Kind durfte einmal seine liebste Seite im Epochenheft am Platz hochhalten und den anderen Kindern zeigen. Wir sprachen über die Geschichte, das Besondere an Franziskus. Mit einer Erzählung beendete ich die Geschichte, der Epochenhefteintrag dazu ist wiederum Hausarbeit. Die Kinder hörten, wie der Sonnengesang seine letzte Strophe bekam und anschließend aquarellierten die Kinder zum Sonnengesang, die Farben der Welt.

Der Abschlusskreis
Den Tagesabschluss verbrachten wir im großen Kreis, draußen auf dem Schulhof. Um ohne Masken zu sein und gemeinsam leise das Abschlusslied zu singen, standen die Kinder zuerst armweit auseinander und gingen anschließend noch mindestens einen großen Schritt zurück. So konnten wir noch ein kleines Wahrnehmungs- und Yogaspiel spielen und dann den Schultag schön abschließen. Im Gänsemarsch ging es wieder zum Schultor, wo ich dann mit den Kindern wieder auf ihre Eltern gewartet habe – oder den Schulbus
Fazit eines besonderen Schultages
Alles in allem war es trotz der vielen ungewohnten Dinge so gar nicht schwer, das Beste aus der gemeinsamen, sehr wertvollen Zeit zu machen . Die Kinder kamen gut zurecht, waren sehr aufmerksam und haben es mir als Lehrerin wirklich sehr einfach gemacht. An alles haben sie sich problemlos gehalten und sich auch gegenseitig unterstützt.
Morgen erlebt die andere Hälfte der Klasse ihren ersten Schultag nach der SChließung – und ich freue mich schon sehr darauf!