Ich habe wieder eine Geschichte geschrieben, diesmal ist es eine Geschichte, die zu einem Spiel führt. Es geht um einen Drachen, der seine gemeinen Fußspuren hinterlässt. Die Kinder sollen sich dann auf die Suche nach den Fußspuren machen. Diese sind aus dunkelgrünem Tonpapier gebastelt und finden sich auf dem Schulgelände oder – wenn das Wetter es zulässt – den angrenzenden Feldwegen.
Dass der Drache schon in seiner glühenden Höhle auf den Michaelitag wartet, haben die Kinder bereits in der letzten Malstunde erfahren. Als kleinen Vorgeschmack wurde die Höhle mit dem Drachen schon mit Aquarellfarbe gemalt. Nun darf die Klasse gespannt dem kommenden Dienstag entgegenfiebern, wenn wir den Drachen aufspüren und besiegen wollen.
In der Drachenhöhle wartet der Feuer spuckende Drache schon auf Dienstag. Gemalt von einer Schülerin meiner 3. Klasse
Die Geschichte samt Anleitung findet Ihr als Download hier:
Das pädagogische Handeln in unseren Waldorfkindergärten und -schulen ist geprägt von den drei Urbedürfnissen – dem Guten, dem Schönen, dem Wahren. Eine Herausforderung in der heutigen Zeit, der man bewusst begegnen sollte.
Seit 10 Tagen läuft bei uns in NRW der Schulbetrieb wieder – mit den strengsten Regelungen bundesweit. Weder unsere schulleitenden Gremien noch wir Lehrer können uns aussuchen, ob wir die Verordnungen so annehmen wollen. Auch als freie Schule nicht. Wir müssen sie umsetzen, wenn wir unser Schulhaus für Präsenzunterricht öffnen.
Maskenpflicht, Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen. Die Sorgen sind groß. Nicht zuletzt um das Bild und die Atmosphäre, die ja die drei Urbedürfnisse erlebbar machen sollen. Die große Frage in diesen Tagen ist: Was macht es mit uns und unseren Kindern, diese Regeln mit ihren Einschränkungen einhalten zu müssen.
So ist es in meiner Klasse
Die Kinder kamen freudig zurück in die Schule. Sie sind erkennbar gut von ihren Eltern auf die schulische Situation vorbereitet worden. Ich habe bislang weder sehr ängstliche noch zu unvorsichtige Kinder erlebt. Alle geben sich viel Mühe, in dieser Situation gut mitzumachen und die Stimmung ist insgesamt noch von der großen Wiedersehensfreude nach der langen Zeit des Lockdowns und rollierenden Schulbetriebs geprägt. Dadurch, dass die Drittklässler an ihren Plätzen den Mundschutz abnehmen dürfen und das Sprechen nicht beeinträchtigt ist, wird auch viel von den Kindern in der Klasse erzählt und mein Unterricht ist mit all seinen Gesprächen und Übungen doch sehr lebendig.
Feste Plätze, viel Warterei
Dadurch, dass die Kinder ihre festen Plätze bekommen und nicht wie sonst helfend durch den Raum wirbeln können, ist einige Wartezeit im täglichen Ablauf vorprogrammiert. Alle Instrumente im rhythmischen Teil verteile ich selbst, ganz zu schweigen von den Handtüchern, Malbrettern, Malkitteln, Farben, Wassergläsern usw. beim Aquarellmalen. Oder Arbeitsblätter. Zum Glück helfen die beiden Integrationskräfte sehr tatkräftig mit und wir drei sind inzwischen ein eingespieltes Team.
Ich überlege mir zudem meist einen kleinen Arbeitsauftrag für`s Warten, aber nicht immer funktioniert es, dass alle gleichermaßen bei der Sache und eben bei sich bleiben. Man hat sich ja auch noch immer viel zu erzählen… Am einfachsten ist es, wenn morgens die Instrumente kommen. Dann heißt es: Jeder darf leise seine Klänge ausprobieren und wir lauschen gemeinsam. Dadurch, dass jedes Kind einen Klang – seinen Klang – bekommt, entspannt sich Vieles.
Wir schauen auf das, was wir dürfen!
Ich bin sehr bemüht darum, einerseits auf die Einhaltung der Regeln gründlich zu achten, andererseits mich und die Kinder aber nicht auf die Verbote, sondern darauf zu fokussieren, was wir noch alles Schönes machen können – und das ist zum Glück gar nicht so wenig.
Positiv bleiben – in der Schule und zu Hause.
Mindestens 10 schöne Dinge im Fokus
Wir können endlich wieder alle zusammen sein
Wir malen viele schöne Bilder
Wir erzählen uns täglich von unseren Erlebnissen und hören Geschichten
Wir spielen und lauschen jeden Tag wundervollen Klanginstrumenten
Wenn wir draußen Spielturnen haben, können wir im großen Kreis schöne Laufspiele machen, Seilchen springen, eine Yogazeit haben oder Hinkelspiele spielen
Wir handwerke(l)n so Einiges
Viele Kinder frühstücken auch gern im Freien
Auch an unserem Platz können wir zumindest kleinere Bewegungen machen: Fuß- und Fingerspiele oder Rhythmusübungen
Wir lachen auch jeden Tag miteinander, das ist sowieso das Beste 🙂
Überhaupt erleben wir uns als Gemeinschaft und nehmen Anteil aneinander
Positiv und authentisch bleiben
So hoffe ich sehr, dass wir diese positive Grundstimmung erhalten können und ich bin mir sicher, die Kinder haben ohnehin längst verstanden, dass diese neuen strengen Regeln nicht auf meinem Mist gewachsen sind. Es steht ihnen nicht plötzlich Lehrerin Oberstreng gegenüber, sondern noch immer ihre Lehrerin, in der gewohnten und vertrauten Beziehung, mit aufrichtigem Interesse an ihnen.
So möchte ich es schaffen, die drei Urbedürfnisse weiterhin im Mittelpunkt meiner Arbeit zu haben – und nicht die Coronaregeln von außen.
Das Goldtröpfchen Öl ist ein echter Waldorfklassiker für die Sinne, der vom Säuglingsalter an ein Kind mit schönen Ritualen begleiten kann: Von der Baby- und Kindermassage über die Pflege nach dem Händewaschen, als Badezusatz bis zum Flötenritual in der Schule.
Eine Muschel kann als Schale dienen.
Selbst gemischt: 3 Rezepte
Diese drei Rezepte – Kinder- und Babymassage, Handpflege und Flötenritual – verwende ich am liebsten.
Für alle Anwendungsfälle mit Körperkontakt eignen sich Mandel- oder Jojobaöl hervorragend als Basis- bzw. Trägeröl. Ich achte dabei immer auf hochwertige Bioqualität – man braucht ja gar nicht so viel davon. Für Kleinkinder sollte auch nur die Hälfte des ätherischen Öls genommen werden, für Säuglinge noch gar nichts. Die Haut ist noch so empfindlich. Es gibt zwar schon Aromatherapie im Säuglingsalter, aber dann wird ein minimaler Duft in Form eines verdünnten Sprays auf den Schlafsack gegeben und nicht direkt auf die Haut aufgetragen. Die Flötenpflege bekommt bei mir als Basisöl das original Choroi Flötenöl (unbeauftragte Werbung).
1. Goldtröpfchenöl nach dem Händewaschen
In der Schule ist es auch ein schönes Ritual, sich nach der Draußen-Pause die Zeit zu nehmen und die manchmal kalten Kinderhände mit dem Öl zu pflegen.
Ich habe dazu ein 30 ml Fläschchen verwendet und fast vollständig mit dem Bio Mandelöl befüllt. Dazu dann 10 Tropfen Rose absolue, 3 Tropfen Sandelholz und 2 Tropfen Vanille. Es gibt auch schöne „Fertigmischungen“ – siehe Liste unten.
Ein Spruch dazu:
Glänzendes Tröpfchen, duftest schön, willst du auf die Reise gehen. Wanderst Still von Hand zu Hand, spannst dabei dein goldenes Band.
Tröpfchen aus dem kleinen Ölkrug
Die Kinder halten ihre Hände muschelförmig auf und ich gebe in jede „Muschel“ zwei bis drei Tröpfchen
oder der Muschel
Meist nehme ich aber eine Muschel, die mit Öl gefüllt wurde und in die die Kinder einmal mit dem Finger eintippen. Zu Hause ist es auch eine schöne Sache, die Muschel ab in warmem Wasser zu erwärmen. Dann wird das Öl auch gleich etwas wärmer.
Die Kinder verreiben das Öl sehr andächtig und riechen es sehr gern an ihren Händen.
Im Kindergarten wird gern zur Melodie von „Taler, Taler“ gesungen:
Tröpfchen, Tröpfchen, du sollst wandern von der einen Hand zur anderen Oh wie schön, oh wie schön, ist`s, wenn Tröpfchen wandern gehen.
Ein schönes Goldtröpfchenlied, das für die Altersspanne 3 – 8 hervorragend passt, ist auch in dem Buch von meiner Schwester „Yoga, Mond & Sterne“ zu finden (eigene Werbung). Sie beschreibt auch ein passendes Kindermassageritual mit dem Goldtröpfchenöl sehr schön.
Das Goldtröpfchen-Lied aus Yoga, Mond & Sterne. Hier sieht man auch die mit Öl gefüllte Muschel.
Massage zu Hause
Hierfür habe ich eine kleine Glasflasche, es ist einfach eine Salatdressing-Flasche mit feinem Ausguss. Ich fülle etwas Mandelöl hinein und wärme sie an (in einem Flaschenwärmer). Das geht natürlich auch gut in einem einfachen Topf mit sehr warmem Wasser. In dieses Basisöl mischt man dann den Duft und dosiert die Intensität, so wie man es in dem Moment gern hätte: Lavendel zum Beruhigen und Entspannen, für eine gute Nacht. Rose zum Harmonisieren, nach einem anstrengenden Schul- und Arbeitstag. Rosengeranie zum Erfrischen als Powernap zwischendurch. Und schöne fertige Mischungen gibt es auch (siehe unten)
Massageritual für zu Hause (Yoga, Mond & Sterne)
Babymasssage: Ab 3 Monaten, ohne Duft
Die Babymassage möchte ich nicht unerwähnt lassen, denn man kann mit diesen schönen Ritualen schon sehr früh beginnen. Die Babymassage beruhigt die Kleinen, fördert den Stoffwechsel und vertieft die emotionale Bindung. Das Buch hierzu von Frederic Léboyer ist eine große Empfehlung. Man kann also früh mit Massagen anfangen und dieses wunderbare Ritual über Jahre halten.
Gute Gedanken an das Kind
Für alle Massagen und Berührungen gilt: Bleibe in Gedanken nur bei Deinem Kind! Massiere nicht, während Du innerlich schon Deinen nächsten Arbeitstag planst. Massagen, die von guten, liebevollen Gedanken begleitet werden, entfalten sowohl für das Kind als auch für die Bezugspersonen erst die volle Wirksamkeit.
Flötenduft
Hier wird auch wieder gemischt: für 5 ml duftendes Flötenöl nehme ich das Flötenöl von Choroi und ich habe hier meist 2-3 Tropfen Rosengeranie und Rose hinzugegeben. Das reicht schon! Der Duft sollte nur ganz dezent wirken.
WICHTIG
Bitte nehmt kein ätherisches Öl wie Zitrone oder Orange, weil dies den Speichenfluss anregt! Auch wenn das Flötenritual am Stundenende seinen Platz hat, kann die Flöte am nächsten Tag noch riechen.
Nehmt für die Pflege des Holzes wirklich nur das reine Flötenöl, ggf. Jojobaöl. Alle anderen Öle sind für die Choroi Flöten nicht geeignet!
Es ist wichtig, dass die Flöte immer auch an der Luft etwas trocknen kann und nicht in einem luftdichten Etui verschlossen ist. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass sich Schimmel bildet.
Ich habe sowohl in der Schule, als auch zu Hause „nur“ das reine Flötenöl in Verwendung. Am Ende einer Flöteneinheit lasse ich die Kinder vorab einmal schnuppern, ob ihnen der Duft angenehm ist. Wer keinen Duft möchte, bekommt zuerst einen Tropfen Öl, anschließend mische ich 1-2 Tropfen ätherisches Öl in das vorbereitete Flötenöl. Dann geht die Muschel herum und die Flöte wird äußerlich eingerieben.
Meine Empfehlungen
So, ich hoffe, ich konnte viele schöne Anregungen geben. Hier ist noch eine Liste mit verwendeten Materialien. Es handelt sich um unbeauftragte Werbung und selbst bezahlte Artikel. Eigenwerbung für unseren kleinen Onlineshop ist gekennzeichnet.
Buch von Frédérick Leboyer Sanfte Hände (Affiliate Link)
Baby Duftspray in Bio Qualität, z.B. von Aetherio unbeauftragte Werbung
Fertige Duftmischungen von Taoasis: Baldini Feelglück, Baldini Yogaduft, Dufte Schule oder Primavera: Herzenswärme, In Balance, Lass Los (für abends). Unbeauftragte Werbung
Choroi Flötenöl – könnt Ihr bei mir als Sammelbestellung anfragen.
Ja, ich schreibe gern und immer schon. Kindergeschichten, Lange Elternbriefe – Fluch und Segen – , Zeugnissprüche und Vieles mehr. Und besonders jetzt, seit ich durch Corona viel zu Hause bin. Das Schreiben hat einen festen Platz in meinem Tagesablauf.
Mit Instagram fing es an
Nach der Schulschließung habe ich mich zunächst mehr auf Instagram umgeschaut und auch mehr eigene Beiträge geschrieben. Seit einigen Monaten habe ich dort meinen Account als Waldorflehrerin. Meiner Meinung nach ist Instagram als soziales Netzwerk wirklich empfehlenswert – sehr inspirierend und der Umgang untereinander ist echt freundlich – in meinen Augen schon etwas Besonderes, wenn man nur virtuell miteinander umgeht. Dazu findet bei Instragram ein großer Austausch von Informationen und Ideen statt, was mich persönlich in den letzten Wochen so richtig gut an das Thema Homeschooling herangeführt hat. Sehr gerne habe ich auch eigene Beiträge zur Waldorfpädagogik geschrieben und mich immer weiter vernetzt.
Homeschooling mit YouTube
Ich bin Lehrerin einer 2. Klasse. Die Kinder lernen von mir, indem ich die Dinge zeige. Ich spreche vor, sie sprechen nach und sprechen mit. Wir spielen, singen, musizieren, überlegen und tun gemeinsam an unserem Thema – jeden Tag. Der Unterricht in diesem Alter ist so viel mehr als vor einem Aufgabenblatt zu sitzen! Und auch ein Aufgabenblatt ist für Kinder in dem Alter nicht unbedingt selbsterklärend. Da muss man schon einmal zeigen, wie man selbst an die Aufgabe herangeht.
Mit Hilfe meines 14-jährigen Sohnes habe ich daher mit YouTube angefangen. Zunächst habe ich Gedichte vorgesprochen und Flötenübungen gemacht. Jetzt ging die erste kleine Schreibepoche zur grundlegenden Rechtschreibstrategie „Hörwort, Nachdenkwort und Merkwort“ online. Und das gab so positive Rückmeldungen aus der Elternschaft, dass ich dies weiter verfolgen werden.
Jetzt auch noch ein Blog
Einen Blog zu starten, erscheint mir ziemlich praktisch. Ich kann Material zum Download anbieten, Videos einbetten und noch etwas ausführlicher schreiben als auf Instagram – ich schreibe ja gerne.
So kann mich mich weiter austauschen, vernetzen, Interessierten einen Einblick in die praktische Waldorfpädagogik und meine Arbeit als Klassenlehrerin geben und noch mehr.