Nach dem verlängerten Wochenende war heute das erste Wiedersehen mit meiner vierten Klasse. In der Zwischenzeit haben sich die Nachrichten aus dem Kriegsgebiet überschlagen. So gingen mir auch viele Fragen durch den Kopf: Wie wird das Thema bereits unter den Kindern zur Sprache kommen und wie möchte ich damit umgehen? Wer ist vielleicht sogar durch Familie und Freunde persönlich betroffen? Oder ist das Thema doch noch ganz fern?
Selbst gedanklich sortiert sein
Das war zugegebenermaßen die erste große Herausforderung, denn meine eigenen Gedanken kreisen ja auch permanent. Innerlich habe ich mich zudem auf viele Szenarien beim Wiedersehen mit den Kindern eingestellt. Von „mit der Tür ins Haus“ bis hin zu „lieber nicht“.
Türöffner: Wie beginnt man ein solches Thema?
Ich habe zuerst die Kerze angezündet und an Franzikus und seine Friedensbotschaft erinnert. Daran denken die Kinder gern zurück (Thema im zweiten Schuljahr). Und wir haben daran gedacht, dass diese wundervolle Botschaft durch alle Zeiten hinweg für alle Menschen dieser Welt bestehen blieb und bleibt, Trost spendet. Mehr noch: Diese Friedensbotschaft wird heute wieder ganz besonders gebraucht.
An diesem Punkt war die Aufmerksamkeit der Kinder sehr groß. Ein guter Moment, um selbst aufmerksam in die Runde zu blicken, wie es jedem Kind in der Klasse heute geht. Einzeln kurz wahrnehmen. Ich habe danach das Friedensgebet gesprochen, die Kinder haben es bedächtig mitverfolgt und teilweise auch schon selbst etwas mitgesprochen.
Herantasten
So war der Raum für das Thema vorsichtig geöffnet. Man konnte hineinschauen, hineingehen – oder eben nicht. Vielleicht auch noch nicht heute, aber morgen. Oder an einem anderen Tag. Die Gewissheit, dass die Möglichkeit besteht, ist da. Die Kerze und das Friedensgebet sind da. Dazwischen heißt es:
In den Medien geht, begleitend zu den schrecklichen Kriegshandlungen in der Ukraine, geradeganz stark die Frage um, wie wir unseren Kindern „den Krieg erklären“ sollen. Das Thema ist dabei nicht nur in den sozialen Medien präsent, sondern hat es auch in meinen täglichen Nachrichtenpodcast und in die großen deutschen Tageszeitungen geschafft. Hier sind nun meine Gedanken dazu.
Unbedingt erklären?
Es wird dabei diskutiert, wie man selbst Dreijährigen die aktuelle Lage erklären sollte. Meine Haltung dazu ist: Ich erkläre, wonach ein Kind fragt oder ich gehe sehr sensibel ins Gespräch, wenn ich erkenne, dass es das Thema gibt – wenn auch bislang unausgesprochen. Dann kann übrigens bei jüngeren Kindern eine sinnige Geschichte gut helfen.
Doch zunächst muss ich erst einmal ganz genau zuhören oder auch schauen, was die Kinder spielen. Was hat das Kind aufgeschnappt, was beschäftigt es davon? Darauf muss man eingehen. Ich muss aber kein grundsätzliches „Aufklärungsgespräch“ über Krieg führen und keinem kleinen Kind erklären, wenn es nicht gezielt nach etwas fragt (das ist meine Meinung). Wir Erwachsenen sollten unsere Gespräche und unseren Nachrichtenkonsum auch mit Bedacht handhaben, nicht vor den Augen und Ohren unserer Kinder. Ich weiß, das tut nicht jede:r, daher wird es sicherlich auch schon bei jüngeren Kindern Fragen geben. Kinder erzählen sich eben untereinander, was sie gehört haben, verarbeiten im gemeinsamen Spiel und das wird auch alles mit nach Hause gebracht. Und die Kinder spüren auch, wie es uns mit dem Thema geht. Trotzdem: Erst einmal da sein und zuhören, was dazu von den Kindern kommt und darauf kann man dann eingehen.
Gegen die Ohnmacht „Wir können da nichts tun“
Wir können etwas tun! Jeder kann ein Vorbild des Friedens sein. Frieden fängt in uns selbst an, ein bewusst friedlicher Umgang gehört in Familie, Freundeskreis und Schule bzw. Kindergarten. Darauf können wir achten. Die Kraft guter Gedanken, den inneren Frieden, an die Kinder heranzutragen, ist ein ganz besonderer Beitrag für die Zukunft. Von daher gehören gute Gedanken, Mantren und Gebete in meinen Augen zu einem Vorbild des Friedens.
Albert Schweitzer hat es so ausgedrückt:
Gebetskärtchen als Download
Hier habe ich einmal das Friedensgebet von Franziskus von Assisi so aufgeschrieben, dass es gut von der ganzen Familie oder in der Schule gesprochen werden kann, als Gebetskärtchen zum Ausschneiden. Da wir im zweiten Schuljahr auch eine Epoche über Franziskus von Assisi hatten, ist er den Kindern als Vorbild des Friedens und der Liebe bereits bekannt. Für Kinder oder Familien, die sich noch nicht mit Franziskus näher beschäftigt haben, ist hier ein Link zu einem schönen Kinderbuch für die Kleinen (Bilderbuch, ab 3 Jahre) bzw. ein Link zu einem Buch über Franziskus, das Kinder im Grundschulalter auch gut selbst lesen können. Das ist sehr passend zum Vorlesen und Anschauen in dem Zusammenhang, aber natürlich auch kein Muss, nur eine Empfehlung. Hier die Gebetskärtchen:
Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun…. Selbst spenden, Spenden sammeln, Hilfsprojekte unterstützen und in jeder Hinsicht Vorbild sein.
Allmählich zeigen sich die ersten Frühlingsboten und die Faschings- oder Karnevalszeit beginnt. Mit fröhlichen Liedern und Geschichten treiben wir den Winter endgültig aus. Welche Märchen kann man jetzt gut erzählen? In meinem Podcast „Märchen mit Klang“ habe ich inzwischen eine schöne Sammlung für diese Zeit. Hier ein kleiner Überblickfür alle, die noch ein schönes Märchen zum Zuhören oder Vorlesen suchen.
Schlau und beliebt: Der gestiefelte Kater
Dieses Märchen habe ich meiner Klasse auf unserem ersten Klassenfasching erzählt und wir hatten sogar den gestiefelten Kater persönlich vor Ort (eine wundervolle Kostümierung).
Neu im Podcast: Der süße Brei
Ein kurzes Märchen, zu dem die Kinder auch gern malen und sich weiter vorstellen: Was passiert, wenn ein Topf von ganz allein Brei kocht und gar nicht mehr aufhört?
Sehr beliebt: Die Bremer Stadtmusikanten
Ein lustiger Klassiker – die Kinder lieben es, wenn die Tiere die Räuber in die Flucht schlagen.
Auch kurz und lustig: Die Prinzessin auf der Erbse
Woran erkennt man die richtige Prinzessin?
Ganz unbescheiden: Das tapfere Schneiderlein
Für die ausgedehnte Märchenzeit an Fasching: Ein Schneider macht sich selbst zum Helden und kommt weit herum. Ob er auch die Aufgaben des Königs bestehen kann?
Hier geht es rund: Tischlein deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack
Eine hinterhältige Ziege, ein falscher Wirt und drei Schneidersöhne, denen von den ersten beiden übel mitgespielt wird: Ihr Weg zur Gerechtigkeit sorgt für eine lustige und auch sehr rustikale Märchenzeit.
Sorgt für gute Laune: Die goldene Gans
Auch dieses Märchen wird sehr geliebt! Wie der Dummling durch Treue die goldene Gans erhält und nacheinander die Menschen an ihr kleben, nachdem eine Feder gestohlen werden sollte.
Viele, viele Bücher und das Internetsind voll mit Planungshilfen, -werkzeugen und Tipps für die Unterrichtsplanung. Doch so ein Schulalltag lässt sich meiner Meinung nach erst so richtig planen, wenn die Lehrperson mit den Kindern und dem Geschehen in der Klasse verbunden ist.
Sich einlassen
Erst, wenn man tief verbunden ist und sich einlässt, kann man einen echten Plan für die Kinder entwickeln. Man erkennt, was sie gerade brauchen, um beim Lernen einen Schritt weiter zu kommen. Nein, vorab muss man sehen, welcher Schritt überhaupt ansteht. Kurz- und langfristige Ziele verfolgen.
Entwicklung sehen
Wenn Kinder und Lehrer:in jahrelang miteinander in Beziehung stehen, können die Entwicklung und die Möglichkeiten eines jeden Einzelnen am besten gesehen werden. Manches braucht tatsächlich einen Zeitraum über Jahre. Gut, dass wir acht Jahre haben!
Wer gestaltet den Lehrplan?
Unser Waldorflehrplan gibt bestimmte Inhalte vor, in Verbindung mit den allgemeinen Entwicklungsschritten der Kinder. Es hat seinen Grund, warum bei uns in der vierten Klasse die Bruchrechnung eingeführt wird und nicht in der sechsten Klassen wie allgemein üblich. Es hat aber auch seinen Grund, warum es im ersten Schuljahr fast das ganze Jahr dauert, bis beim Lesen und Schreiben alle Buchstaben und Doppellaute an die Kinder herangetragen werden.
Und inmitten dieser „allgemeinen Stoffverteilung“ stehen nun wir Lehrer:innen und haben dabei so einigen Freiraum, den Lehrplan an unsere Klassen heranzutragen – und nicht umgekehrt. Die Kinder gestalten also meine Epochenpläne unbewusst mit, denn die Auswahl von passenden Methoden, richtigen Zeitpunkten und Dauer von Unterrichten treffe ich mit Blick auf die Klasse.
Kinder kennenlernen
Hauptsächlich wird man natürlich im Schulalltag mit den Kindern vertraut, in der Interaktion und Beobachtung – beim gemeinsamen Tun, aber auch in ruhigen Eigenarbeitsphasen. Als Klassenlehrer:in ist man hier Ansprechpartner:in Nummer 1. Doch auch bei Hausbesuchen lernen wir unsere Schüler:innen und ihre Familien näher kennen und so weitet sich der Blick. Eine Berührung mit dem kindlichen Schicksal findet statt.
Am Ende des Tages
….entwickelt man nicht nur einen Plan, sondern sieht eine ganz besonders große Aufgabe.
Aber nicht alleingelassen! Dass auch mal von einzelnen Kindern etwas vor der Klasse präsentiert oder ausprobiert wird, gehört zum Schulalltag. Damit es nicht in Stress umschlägt, sollte auf einige Dinge geachtet werden.
Rückblick in meine eigene Schulzeit
Ich wurde als Schülerin meist nicht gefragt, ob ich nach vorn an der Tafel vor allen anderen Kindern etwas vorrechnen oder schreiben möchte. Besonders in Mathe habe ich mir die allergrößte Mühe gegeben, mich so unauffällig wie möglich zu verhalten, um bloß nicht vom Lehrer entdeckt und aufgefordert zu werden. Die Gefahr, bloßgestellt zu werden, war in meinen Augen doch ziemlich groß. Nicht selten haben Lehrer einen auch mal schmoren lassen, wenn man nicht weiter kam oder es gab den einen oder anderen hämisch klingenden Spruch.
Etwa 30 Jahre später…
In meinem Klassenraum soll auch an der Tafel vorgerechnet werden. Manche Kinder möchten gern einmal wie ich da vorn stehen und vor allem ist der Wunsch groß, auch mal etwas mit der Kreide für alle an die Tafel zu schreiben.
Andere Kinder schauen sich das lieber erst ein paarmal an, melden sich aber nach einiger Zeit dann auch von selbst. Wieder andere sind und bleiben ruhige Beobachter.
Alles das ist in Ordnung.
Frag doch einmal die anderen…
Das Kind, das vorn an der Tafel steht, ist nicht allein mit der Aufgabe. Es darf jederzeit die anderen Kinder fragen, wenn es nicht weiter kommt oder es sich nicht sicher ist. Die anderen Kinder zeigen dann auf und werden vom Tafelkind drangenommen.
Wenn die Kinder dann mit eigenen Worten ihren Lösungsweg oder ihre Vorgehensweise erklären, geht nicht selten auch noch hier und da im Raum ein weiteres Lichtlein auf.
Fehlerkultur
Passiert ein Fehler, melden sich manche Kinder sogleich per Handzeichen, wenn er ihnen aufgefallen ist. Mehrere Handzeichen im Raum können also ein Hinweis sein, dass an einer Stelle noch nachgebessert werden muss. Wir warten aber erst noch ab, ob das Tafelkind den Fehler selbst bemerkt. Manchmal hilft hier auch ein kleiner Tipp meinerseits.
Für die anderen Kinder ist es übrigens auch sehr spannend, die Denkweise hinter bestimmten Fehlern zu erforschen und dadurch ihren eigenen Lösungsweg noch klarer zu sehen.
Fehler sind erwünscht, denn sie können weiterhelfen.
Entspanntes Lernen hilft
In einer gewachsenen, vertrauten Gruppe, in der entspannten Lernkultur, mit gutem Umgang untereinander, ist viel Raum für Entwicklung geschaffen.
Wie viele Wörter hat die deutsche Sprache? In Duden finden sich rund 150.000 Stichwörter, aber mit den verschiedenen Wortformen, „eingedeutschten“ Wörtern aus anderen Sprachen sowie sich stets wandelnden Wortkreationen wird die Zahl der deutschen Wörter laut Schätzungen drei bis viermal so groß sein. Und doch findet man Listen mit Wörtern, die besonders häufig verwendet werden. Ich habe 100 dieser Wörter, darunter einige Fehlerwörter, zu Lernkärtchen zusammengesetzt und mit meiner Klasse spielerisch die Rechtschreibung verbessert.
Die Vorarbeit: Zehn am Tag
Oft sind es kleine Wörter: Konjunktionen, Präpositionen, Pronomen usw. Wann schreibt man „im“, wann „ihm“? Begriffe wie „Fahrrad“ oder „vielleicht“ sind Fehlerquellen. Man schreibt den „Morgen“ groß, die Zeitangabe „morgens“ aber klein. Die deutsche Sprache hat so manche Tücken.
Jeden Tag und mit nur wenigen Minuten Zeitaufwand habe ich meiner Klasse zehn dieser Begriffe diktiert und anschließend an die Tafel geschrieben. Dabei konnten die Kinder sich selbst überprüfen und wurden bei der Nachbesprechung auf Fehlerpunkte aufmerksam. Zehn Wörter am Tag lassen sich gut üben – und damit dauerhaft Fehler vermeiden.
Nach 10 Tagen und 100 Wörtern wurden dann die Wörterkärtchen gebastelt, die Ihr auch hier auf dem Bild seht. Man kann sie auf Tonpapier kleben, viele Kinder haben sie aber auch laminiert.
Wie übt man nun diese Wörter, von denen viele einzeln nicht viel Sinn ergeben. Begriffe wie „Fahrrad“, „vielleicht“ oder „bisschen“ lassen sich besser üben als Wörter wie „als“, „geht“ oder „sah“. Die brauchen meist einen Gesamtzusammenhang. Daher gab es zu diesen Wörtern während des Homeschoolings in Klasse 3 auch schon eine tägliche Übung mit Mini-Diktaten (Eduki-Link hierzu).
Jetzt üben wir sie aber noch gezielter, ohne Sätze drum herum, sondern ganz im Fokus – und das, ohne sie reihenweise hintereinander zu schreiben. Es klappt sehr gut, die Erfolge stellen sich ein und daher stelle ich Euch diese Spiele hier gern einmal vor. Sie eignen sich auch sehr gut für LRS-Kandiat:innen.
Wörter Bingo
Die Kinder bekommen ein Spielfeld und tragen in die 16 Felder 16 beliebige Wörter unserer Sammlung ein. Dazu dürfen sie auch die Lernkärtchen verwenden. Auf diesem Wege lesen sie die Wörter besonders häufig, so dass sie sich einprägen.
Sind die Felder ausgefüllt, kann es losgehen. Ich wähle meinerseits beliebige Wörter dieser Liste aus, sage sie den Kindern und sie schauen dann, ob das Wort auf ihrem Kärtchen zu finden ist. Ist dies so, umkreisen sie es mit einem Buntstift.
Ich schreibe meinerseits das Wort noch einmal an die Tafel, so dass wir eine Liste bekommen und Doppelungen vermeiden. Zugleich sehen die Kinder nochmals das geschriebene Wort. Sie sollen dabei auch selbst ihre Schreibweise überprüfen.
Wer zuerst drei der genannten Wörter in einer Reihe hat (horizontal, vertikal oder diagonal), hat ein „mini Bingo“ und darf dies in die Klasse hineinrufen. Ich lasse dann meine kleine Tischklingel stürmisch klingeln 🙂 und schaue mir auch schnell das Kärtchen an. Bei vier Wörtern in einer Reihe ist es übrigens ein „maxi Bingo“ oder „big Bingo“.
Ein „über“ zu viel – die Kinder achten streng auf Doppelungen.
Übrigens habe ich dieses Bingospiel bereits in Klasse 1 eingeführt, nachdem wir schon die meisten Buchstaben kennengelernt hatten. Die Kinder haben dann einfach Großbuchstaben ihrer Wahl in die Felder eingetragen und ich habe Wörter gesagt, z.B. „Apfel“ – dann mussten sie in ihrer Liste das A suchen – oder „König“ , dann war das K gesucht. Allerdings hatten die ersten Bingofelder nur 3×3 und 3×4 Felder. Ich habe dann für mich die genannten Wörter mitgeschrieben.
Dies ist eine Partnerarbeit, die ich auch gern zu Beginn der Mathe-Übstunde spielen lasse, die Grundidee stammt von Hendrik Simon . Aber dazu gleich mehr.
Auch bei diesem Spiel werden nacheinander Felder besetzt, bis man vier Felder in einer Reihe hat. Doch es darf nur gesetzt werden, wenn man ein diktiertes Wort richtig geschrieben hat. Ist es falsch geschrieben, ist das gewünschte Feld für diese Runde blockiert, das Kind darf aber an einem anderen Feld nochmals sein Glück versuchen.
Durch unsere Lernkärtchen und auch das Wörterbuch ist die Schreibweise der Wörter überprüfbar – und soll auch selbst überprüft werden.
In Mathe stellen sich die Kinder gegenseitig Einmaleins-Aufgaben. Es ist einfach praktisch für alle Dinge, die geübt werden müssen und als Partnerarbeit sehr geeignet.
Auch hier habe ich das Spielfeld als Download für Euch. Ich habe es in der Schule auf halbe Größe kopiert, so dass zwei Spielfelder auf ein DIN A4 Blatt passen. Je 2 Kinder benötigen dann ein Spielfeld.
Das anspruchsvollste Spiel ist das Wörter TicTacToe. Hier wird auch wieder in Partnerarbeit und abwechselnd ein Wort gesucht, dessen Anfangsbuchstabe zuvor ausgelost wird. Möchte man setzen, muss man ein für das Feld passendes Wort richtig aufschreiben. Drei gewonnene Felder in der Reihe sind das „TicTacToe“.
Kategorien und das Beispiel „K„
Anlaut: „König“
Verb: kaufen
Anlaut + tz in der Mitte: Katze
3 Silben: Ker-zen-wachs
Laut in der Wortmitte: Pauke
Anlaut + ck in der Mitte: Kicker
Endlaut: Stock
2 Silben: Ki-wi
Nomen: Kapitän
Das Spielfeld zu unserem Wörter TicTacToe kannst Du hier downloaden:
Zu guter Letzt ein sehr beliebtes Spiel für alle Rosina-Fans und die, die es noch werden 😉
Das Spiel kann man ab Klasse 2 gut spielen. Der Schwierigkeitsgrad ist ja beliebig ausbaubar: Von einfachen über schwierige Wörter, bis hin zu ganzen Redewendungen.
In diesem Schuljahr ist der Montag immer gleich der rasante Start in die Woche – das ist schon ganz nach meinem Geschmack, schließlich fing bei mir an einem Montag alles an… Der Gegenpol dazu ist in diesem Schuljahr der Mittwoch, für mich ein kurzer Schultag, an dem ich schon um 12 Uhr meine Unterrichte erledigt habe. Als Tag vor dem langen Donnerstag halte ich ihn mir möglichst frei von Terminen und festen Verpflichtungen.
Zwei gegensätzliche Tage in meinem Wochenverlauf – ich lieb`s
Tag der Komfortzone
Streng genommen unterscheidet sich der Mittwoch gar nicht so sehr von den anderen Tagen. Die üblichen Aufgaben wie Unterrichtsvorbereitungen, Emails, Schulleitungskommunikation – all das findet natürlich auch und im vollen Umfang am Nachmittag statt.
Da ich aber früh zu Hause und bewusst frei von Terminen oder anderen festen Verpflichtungen bin, nehme ich mir an diesem Tag immer wieder kleine, achtsame Pausen und genieße die Besonderheiten dieses Tages. Das beginnt schon damit, dass ich ganz in Ruhe für uns alle kochen kann. Wenn die Kinder dann von der Schule zurückkommen, ist alles fertig für ein gemütliches, gemeinsames Mittagessen. Auch mein Mann hat seine Mittagspause.
Nach dem Essen wieder etwas Arbeit – dann alle elektronischen Geräte an die Seite für eine Tee- und Spielezeit. Weitere Arbeitszeit, dann ein kleiner Spaziergang. Schauen, was an Nachrichten und Emails gekommen ist – dann Querflöte üben und alles für den nächsten Tag packen.
Haltgebende Wochenstruktur
So eine Wochenstruktur ist ja überhaupt nichts Neues und gibt uns allen schon immer Halt. Meist hat man das gar nicht so wirklich wahrgenommen. Wahrscheinlich genieße ich in letzter Zeit den Mittwoch so sehr, weil um mich herum wieder mal alles im Corona-Chaos versinkt und der gewohnt ruhige Tag zu Hause einfach ein Fels in der Brandung ist.
In Klasse 4 werden die Anforderungen an die Kinder immer komplexer. Die erlernten Fähigkeiten werden nun noch mehr miteinander verbunden. Unsere aktuelle Epoche heißt „Freies Schreiben“ und darüber möchte ich hier berichten. Im Gespräch mit der Klasse haben wir das freie Schreiben mit dem Schwimmenlernen verglichen.
Wassergewöhnung
Sich ganz dem Element Wasser hinzugeben, das gelingt nicht jedem gleich. Viele Kinder müssen sich daran erst noch gewöhnen, obwohl sie Wasser an sich schon immer kennen. Und auch die Buchstaben, Silben, Wörter und Sätze können zu einem regelrechten Meer werden. Wer gern erzählt und sicher schriftliche Aufgaben erledigt, erlebt es nicht unbedingt genauso locker, wenn die gedachten Worte und Geschichten plötzlich zu Papier gebracht werden sollen. Nicht selten kostet es Überwindung, die eigenen Gedanken nicht nur für andere hörbar, sondern auch durch die Schrift sichtbar zu machen. Wie hört es sich an, wenn jemand anderes meine erdachten Sätze ausspricht? Sind alle Wörter richtig geschrieben? Kann überhaupt meine Handschrift gut gelesen werden? Auch das freie Schreiben kostet Überwindung und braucht Mut, wie der erste Sprung vom Beckenrand, das sollte nicht vergessen werden. Da gilt es, zunächst eine einfache Struktur aufzubauen und die Anforderungen übersichtlich zu halten.
Erste Trockenübungen
Hampelmannsprünge am Beckenrand – die Bewegungen werden zunächst außerhalb des Wassers geübt. Und auch die Kinder lernen erst einmal die Buchstaben kennen, schreiben bald erste Wörter ab, nachdem sie sie gelesen haben und können dann auch Wörter nach dem Gehör oder auch schon auswendig aufschreiben. Sie werden an die ersten Rechtschreibregeln herangeführt, die Hörwörter, Nachdenkwörter und Merkwörter. Das ist der erste Schritt.
Mit der Poolnudel ins Wasser
Was draußen am Beckenrad geübt wurde, darf jetzt im Wasser probiert werden. Die Poolnudel gibt dabei noch schützende Sicherheit. Auch beim Schreiben werden die ersten Sätze von der Tafel abgeschrieben und bald darauf Lückentexte eigenständig mit Wörtern gefüllt. Der nächste Schritt ist nun, Fragen mit eigenen Worten in ganzen Sätzen zu beantworten.
Die erste Bahn ohne Schwimmhilfe
Wie aufregend, besonders und frei fühlt es sich an, die erste Bahn allein im tiefen Wasser geschafft zu haben. So erleben auch die jungen Schreiber:innen ihren ersten eigenen Aufsatz:
Die Kinder machen sich Gedanken zu ihrem Thema oder kleine Fantasiegeschichte und diese werden geordnet (hier habe ich mit Postern und Aufsatzkärtchen gearbeitet, siehe unten)
Daraus werden Sätze formuliert
und in Sinnzusammenhang gebracht,
eine erste Gliederung in Einleitung, Hauptteil und Schluss eingehalten
auf die Rechtschreibung geachtet und auch eigenständig ein Schema zur Rechtschreibkorrektur angewandt (Bei uns: Groß-/Kleinschreibregeln, Übung der 100 häufigsten Fehlerwörter – hier auch Material von mir auf Eduki: Übungsheft mit 30 Minidiktaten und der Umgang mit dem Wörterbuch).
Stets wird auch auf ein sorgsames Schriftbild geachtet.
Ja, es sind erst einmal nur kleine Aufsätze und meist nur wenige Sätze. Doch so ist ein solider Anfang gemacht. Sicherheit und Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten werden durch die regelmäßige Übung gewonnen.
Schwimmtraining, Kopfsprung, Wellenbad
Die gewonnene erste Sicherheit ist ausbaufähig. Die Texte werden umfangreicher, die Inhalte nicht nur nach vorhandenem Wissen, sondern auch nach Recherchen erstellt. Es gibt nicht mehr nur einen Aufsatz, sondern ein Gesamtwerk mit kleinen und später größeren Kapiteln.
Paddeln auf dem Fluss, schwimmen im großen Meer
Irgendwann ist die Rechtschreibung erkennbar sicherer, der eigene Korrekturaufwand der Schüler:innen dadurch nicht mehr so groß. Das Formulieren ist geübt, Satzbau und Grammatik ebenso routinierter. Inhalte werden jetzt zunehmend mit recherchiertem Wissen angereichert.
Zurück zum Start
Auch unser Anfang ist gemacht, die ersten Bahnen sind geschwommen, Sicherheit wurde gewonnen und das nächste große Ziel befindet sich bereits in Sichtweite: Ein kleines Tierbuch soll in der Tierkundeepoche selbst geschrieben werden: Startsprung und auf in die ersten Wellen!
Das ganze Material bei EDUKI hat als weitere Themen ein Fest zu planen, das Lieblingsbuch vorzustellen, Haustierwünsche zu durchdenken und Ferienpläne zu schmieden. Es besteht aus fünf Postern und insgesamt 80 Lernkärtchen. Hier die Übersicht:
Manchmal mache ich mir lange Gedanken, wie ich ein schönes (neues) Ritual für oder mit den Kindern meiner Klasse gestalten kann. Und dann gibt es auch wieder Rituale und Traditionen, die entstehen einfach so, ganz von selbst, mit den Kindern. Die Glücksperlen zum Jahresanfang sind ein Beispiel dafür.
Als ich gestern meinen Klassenraum für die Zeit nach den Weihnachtsferien vorbereitet habe, kam die beliebte Eiselfe wieder zum Vorschein. Sie ist Teil des winterlichen Jahreszeitentischs und bringt eine schöne Erinnerung mit. Unsere Eiselfe zeigt sich in einer Schneelandschaft. Als ich sie zum ersten mal für meine Klasse dekoriert habe, fand ich vorher zufällig in einem Geschäft kleine glitzernde Streuperlen. Diese habe ich dann auf dem weißen Samtstoff mit dekoriert.
Als die Kinder sie beim Betrachten des Jahreszeitentisches entdeckten, dauerte es nicht lange und ich wurde gefragt, ob man sich nicht vielleicht so eine schöne Perle als Erinnerung mit nach Hause nehmen dürfe. Da es Jahresanfang war und ich die Faszination der Kinder für die Perlen sah, wurden kurzerhand „Glücksperlen für das neue Jahr“ daraus. Jedes Kind durfte sich eine Perle aussuchen und für sich aufbewahren.
Im letzten Jahr haben wir uns nach den Weihnachtsferien erstmals im Frühjahr wiedergesehen, der Lockdown war sooo lang und die Eiselfe passte einfach nicht mehr in die Jahreszeit. Umso mehr freue ich mich jetzt auf Montag, wenn die Perlen endlich einmal wieder auf dem Jahreszeitentisch liegen werden.
Dazu gibt es einen Neujahrspunsch und unserer Schreibepoche beginnt mit dem ersten Thema „Meine Reise durch das neue Jahr“. Ich freue mich darauf!
Spruch zum Auswählen der Perle
Es beginnt das neue Jahr, mit Winterträumen, wunderbar. Eiselfe fliegt über das Land, streut glitzernde Freuden mit zarter Hand, Eisblumen, Perlen auf weißem Schnee. Es schlummert die Erde, es ruht der See. Finde Du auch Deine Spur voll Glück – wähl´ die erste Perle in Deinem Blick.
Märchen mit Klang: Die Perlenkönigin
Auch dieses Märchen ist gerade in den ersten Schuljahren sehr schön und passend in dem Zusammenhang zu erzählen:
Am Anfang braucht man Mut, um am Ende glücklich zu sein.
Ich wünsche Euch ein sonniges und glückliches neues Jahr! Schön, dass Ihr alle hier seid meine Blogbeiträge lest, rund 44.000 mal im vergangenen Jahr. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
Was auch immer das neue Jahr für uns bereit hält:
– lasst es uns annehmen
– für uns verwandeln
– und daraus neue Pläne schmieden
Auf ein gutes Jahr 2022
Mein erstes Bild vom Morgen des 1. Januar 2022: Die Neujahrssonne