Stell Dir vor, es ist Jugendwaldeinsatz. Du fährst mit einem Trüppchen 13-jähriger in den Wald, um ihnen etwas über Forstwirtschaft, Artenvielfalt und Nachhaltigkeit beizubringen – und plötzlich stehst du da, etwa knöcheltief im Moos, mit klebrigen Fingern und einer Brotdose voll grünem Gold in der Hand. Pädagogik? Passiert im besten Falle ganz von selbst. Wenn man sie lässt.
So geschehen bei unserem letzten Jugendwaldeinsatz, mitten bei der Arbeit: die leuchtend hellgrünen Triebe der Fichten – Maiwipfel genannt – blitzten uns entgegen wie kleine grüne Waldlichter. Da nahm das Abenteuer seinen Lauf.
Wir pflückten also die zarten Triebe. Achtsam, nie zu viele von einem Baum, und nur die ganz jungen. Wer einmal mit Kindern im Wald unterwegs war, weiß: das ist gleichzeitig Meditation und Chaos. Und das Beste? Sie lernen dabei ganz viel und einfach so. Über Nachhaltigkeit. Über Verarbeitung. Über Wertschätzung. Und ja – auch über Geduld.
Denn Fichtensirup kocht man nicht mal eben schnell zusammen. Ich habe den ganzen Prozess immer mal wieder gefilmt, um später ein Reel daraus zu schneiden. Wie so oft: Die Kamera fängt zwischendurch kleine Ausschnitte der Arbeit ein. Am Ende habe ich das Video gemeinsam mit den Kids geschnitten und das Reel produziert, denn alle waren neugierig, wie es eigentlich hinter den Beiträgen meiner medialen Präsenz so aussieht.
Und weil so viele von euch gefragt haben, hier kommt mein ganz persönliches Rezept für Fichtensirup – wärmend im Winter, stärkend im Frühling, lecker sowieso.
Rezept für Montagskind – Fichtensirup
Lecker auf Joghurt, Müsli, im Tee oder auf Pfannkuchen, dazu besonders wirksam bei Erkältungen in der kühleren Jahreszeit.
Die Zutaten
- 1 Liter Wasser
- 2 Hände voll frische, junge Fichtentriebe (Maiwipfel)
- 1 Bio-Zitrone (in dünne Scheiben geschnitten)
- 300 g Rohrzucker
- 2–3 EL Honig (je nach Geschmack)
- 1 sauberes Gefäß, am besten mit Schraubdeckel
Die Zubereitung
- Die Fichtentriebe kurz in kaltem Wasser abspülen und gut abtropfen lassen
- Die gewaschenen Triebe mit Zitronenscheiben in einen Topf geben und mit Wasser bedecken
- Langsam erhitzen
- 1 – 2 Stunden köcheln lassen, immer wieder umrühren. Die Flüssigkeit wird dunkler und dicklicher.
- Nach dem Köcheln alles in einem feinen Sieb abgießen.
- Den Sud zurück in den Topf geben, den Zucker einrühren und nochmal langsam aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Je nach gewünschter Konsistenz kannst du den Sirup noch etwas einkochen lassen.
- Nach dem Abkühlen, bei einer Temperatur von ca. 40°, nach Geschmack Honig einrühren.
Wenn ihr das Rezept ausprobiert, taggt mich gern oder schickt mir eure Ergebnisse. Ich liebe es zu sehen, wie aus spontanen Lernmomenten echte Schätze entstehen.
Viel Spaß beim Ausprobieren





































