Sommerferien: Der Abstand nach dem Schuljahresendspurt

Wieviel Abstand brauchst du, wenn Du kräftemäßig an Deine Grenzen gestoßen oder sogar über sie hinaus gegangen bist? Der diesjährige Schuljahresendspurt hatte es für mich in sich, da kam vieles in konzentrierter Form zusammen, sowohl schulisch als auch privat (zwei nahestehende Todesfälle innerhalb weniger Wochen am Schuljahresende). All das hat viel mit mir gemacht. Nun lerne ich daraus – aber erstmal braucht es Abstand, um sich sortieren zu können. Und selbst dieser ist in diesem Jahr ganz besonders.

Das Happy End

Jedes Schuljahr soll für alle Beteiligten im Guten enden. So, dass wir uns feiern für viele neue Meilensteine und fröhlich in die Ferien gehen. So, dass wir aber auch wissen, was die nächsten Schritte sind, für die wir in den Ferien neue Kräfte sammeln und auf die wir zuversichtlich zugehen. Manchmal nehmen wir am Schuljahresende auch Abschied, vorzugsweise natürlich auch im Guten.

Das sind also alles Wünsche, die wir uns selbst erfüllen können, aber nur als Gemeinschaft im Ganzen. Mein Optimismus für ein Happy End hat in diesen letzten Schultagen – sagen wir es mal so – zumindest etwas gewackelt. War doch vieles sehr kräftezehrend. Doch ich wurde von den Kindern und einigen Eltern meiner Klasse überrascht. Jedes Kind hatte am letzten Schultag eine Rose für mich, einige Familien auch noch persönliche Feriengrüße. Es gab ein leckeres Klassenfrühstück voller Delikatessen. Viele Eltern haben beim Klassenumzug geholfen, sodass wir sehr schnell fertig wurden und sogar noch genügend Zeit hatten, gemeinsam einen mitgebrachten Kuchen nach getaner Arbeit zu snacken.

… und der Weg dorthin

Wie so ein Schuljahr am Ende für eine Klasse ausgeht, daran wirken viele Menschen mit; Eltern, Lehrende und die Kinder selbst. Wobei wir Klassenlehrer:innen natürlich den Hut aufhaben und den Überblick bewahren müssen. Dieser Hut ist nicht immer leicht, aber ich trage ihn auch nach Jahren sehr gerne – selbst wenn er zwischendurch mal etwas ramponiert wird und dann neu herausgeputzt werden muss.

Was dieses Jahr besser geklappt hat:

  • Ich habe mir eine neue Struktur für das Zeugnisschreiben überlegt, die sich als wirklich effektiv erwiesen hat und im neuen Schuljahr weiter ausgebaut wird.
  • Ich habe erstmals eine Klassenaktion, die Olympiade, auf den Beginn des neuen Schuljahres verschoben – und damit im vorhandenen Schuljahr nicht wie geplant abgeschlossen. Normalerweise hätte ich es durchgezogen, um einfach alle Vorhaben zu beenden und ohne „Altlast“ zu starten. Diesmal hat aber die Vernunft gesiegt und ich bin mir sicher, dass es mit neuer Energie ein schönes Fest zum Auftakt des neuen Schuljahres wird. Dieser Schritt, die Olympiade zu vertagen, hat mich große Überwindung gekostet, jetzt ist es aber okay, auch für die Kinder. Es fühlt sich also nicht nach Altlast an.

Woran ich jedes Jahr zu knabbern habe und wofür ich noch immer eine Lösung suche:

  • ich kann meine Zeugnistexte nur schwer loslassen. Immer wieder lese und formuliere ich in ihnen herum, bis zur letzten Minute. Ich fühle mich so betriebsblind!
  • Ebenso ist es mit den Zeugnissprüchen. Ich liebe es, sie zu schreiben – und beim Verfeinern wird es wiederum schwierig mit dem Loslassen. Ich „teste“ zwar die Zeugnissprüche in den Wochen vor Schuljahresende und lese jeden Tag der Klasse aus meinem Zeugnissprüchebuch vor. Dabei nehme ich wahr, ob und wie die Sprüche bei den Kindern ankommen. Dieses Jahr habe ich mehrere Sprüche verworfen und komplett neu oder anders geschrieben. Gleichzeitig habe ich aber auch noch nie so viele passende Aquarelle zu den Sprüchen bekommen. Was für eine schöne Verbindung!
  • Ich schaffe es fast nie, vor dem Klassenumzug nochmal in Ruhe auszumisten. Das geschieht erst beim Einräumen der neuen Klasse und ist im Grunde so viel unnötige Arbeit – dieses Einpacken und Mitschleppen des Überflüssigen.

Jetzt ist aber erst einmal Abstand angesagt

Der Ferien-Tapetenwechsel steht jetzt an: Viele Ausflüge, Aktivitäten, Besichtigungen, neue Orte, Zeit zum Schreiben und für Podcastproduktionen …dieses Jahr führen mich die Ferien an manche besondere Orte meiner Jugend zurück – und meine Kinder erleben diesen Teil von mir, den sie nur aus meinen Erzählungen kannten.

Das ist ein ganz besonderer Abstand nach einem ganz besonderen Schuljahresende. Ich werde noch mit einer kleinen Blog-Reihe auf das vergangene Schuljahr zurückblicken. Alles so nach und nach, ganz im Ferienmodus.

Ich wünsche allen Leser:innen einen schönen Sommer und freue mich, wenn Ihr ab und zu hier lest.

Die Fünf – heute mal ein bisschen Mindset

„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst.“ Dieses Zitat von Jim Rohn beschäftigt mich schon sehr lange. Und wenn ich an „meine“ fünf Menschen denke, fühle ich mich sehr wohl dabei. Mir gefällt mein näheres, stabiles Umfeld sehr. Und wie geht es mit dem weiteren sozialen Umfeld?

Wie weit reicht der eigene Einfluss?

Ein soziales Umfeld umfasst den Kontakt zu anderen Menschen in allen Lebensbereichen. Neben dem Privaten gibt es das Berufliche, die Nachbarschaft, Vereine, Hobbies, auch die Freunde von Freunden zählen mitunter dazu. Als Eltern gehören wir den Klassengemeinschaften unserer Kinder an, als Lehrer haben wir zudem weitere Gemeinschaften innerhalb einer größeren Eltern- und Schülerschaft, mit denen wir zusammenarbeiten. Wenn man also näher darüber nachdenkt, wird der persönliche Radius sehr schnell sehr groß und kann sogar unendlich weit in die große Anonymität des weltweiten (sozialen) Netzes reichen.

Was Du lenken und entscheiden kann

Deine persönlichen Entscheidungen haben hauptsächlich Auswirkungen auf Dein ganz nahes Umfeld. Das Umfeld, das dich am meisten prägt, das prägst wiederum auch Du sehr stark:

  • Deine engsten Beziehungen und eben die Beziehungsarbeit, an der Du größeren Anteil hast.
  • Dein Arbeitsumfeld. Geht es Dir gut, wo Du arbeitest? Wirst Du wertgeschätzt und verstanden? Du kannst Dich dafür oder dagegen entscheiden. Kannst Du auch selbst mitgestalten?
  • Dein Mindset – Deine Glaubenssätze, Deine Einstellung, der Umgang mit Vergangenem
  • Die Aussagen, die Du tätigst – und auch, ob Du lieber schweigen willst.
  • Deine Gesundheit und Selbstfürsorge
  • Deine Aufmerksamkeit und der Einsatz Deiner Schaffenskraft
  • Die Gestaltung einer guten Zukunft für Dich und Deine Liebsten

Was sich nicht beeinflussen lässt

  • Die Entscheidung anderer Menschen, über Dich (mit anderen) zu reden. Reminder: Sowohl die Art und Weise, als auch der Inhalt des Gesprochenen, ist immer zugleich eine Selbstoffenbarung.
  • Wie andere Dich verstehen (wollen)
  • Was früher war
  • viele äußere Gegebenheiten und Ereignisse – angefangen beim Wetter oder der unpünktlichen Bahn.

Und so gilt

Es ist eine ganze Menge, was Du selbst in der Hand hast. Lass los, was Dich runterzieht und außerhalb Deines Einflusses liegt. Triff andere Entscheidungen, wenn Du in Deinem Nahbereich nicht glücklich bist. Vertraue Dir selbst.

Veränderung braucht Mut!

Ein Sommergedicht

Allmählich fühlt es sich an wie Sommer – ich wäre jedenfalls bereit für lange, laue Sommerabende. Und in dieser Stimmung habe ich mal ein schönes Gedicht herausgesucht, das ich gern mit Euch teilen möchte. Auf einen schönes erstes Juniwochenende!

Ein neues Märchen zu Pfingsten

Pfingstmontag ist auch wieder Märchenmontag. Ich habe für Euch das Märchen vom Zauberschloss, nach einem portugiesischem Volksmärchen „pfingstlich“ erzählt.

Die Geschichte

Ein König hat drei Söhne, davon sind zwei schön und klug und der dritte gilt als Dummling. Er darf nicht mit am Schloss wohnen, sondern muss am Meer die Ziegen hüten. Eines Tages kommt die Kunde, dass im Königreich der Sonne und des Mondes die Königin verzaubert ist. Die beiden Älteren machen sich auf den Weg, kehren aber nicht zurück.

Nun möchte auch der Dummling auf die Reise gehen, aber niemand glaubt an ihn. Doch dann macht er Bekanntschaft mit einem magischen Wesen und auch eine lieblich duftende Rose ohne Dornen wird dem freundlichen Jünglichen nützlich…..

Podcast „Märchen mit Klang“

Die Geschichte begleite ich klanglich mit der Kinderharfe. Hier ist der Link zur Folge:

Das Zauberschloss

Ich wünsche viel Spaß beim Zuhören und freue mich über viele neue Bewertungssterne!

„Märchen mit Klang“ gibt es überall, wo es Podcast gibt und ist eine Produktion vom Montagskind Blog.

Die Qualität des Klassenzimmers

Gerade in Zeiten, in denen viel passiert, ist deutlich zu spüren, was an nicht Sichtbarem mit ins Klassenzimmer gebracht wird und was nicht. Und was so ein Klassenraum alles zur Qualität des Miteinanders beiträgt.

Wie geht´s uns denn heute?

Nicht alles wird (sogleich) offen ausgesprochen, doch jeder Schultag beginnt mit der allgemeinen Wahrnehmung: Wie ist unsere Stimmung heute in der Klassengemeinschaft? Müde Augen, Gekicher, vertiefte Gespräche, Rückzug mit und ohne Kapuze auf dem Kopf, freundliche Grüße untereinander… in dem Moment des Hereinkommens wird manch Unsichtbares sichtbar.

An vielen Tagen stehe ich morgens an der Klassenzimmertür und begrüße ich die Kinder einzeln. Ihr „Guten Morgen“, dieser mini Moment, zeigt schon Vieles: Blickkontakt, Stimme, Körperhaltung. Die vielen Einzeleindrücke sind der erste Teil unseres täglichen Miteinanders.

An Tagen mit früher Aufsicht bin ich hingegen oft die Letzte, die den Raum betritt, da unsere liebe Helferin die Kinder dann schon einmal hinein lässt. Wenn ich dann ankomme, trete ich bereits in eine Gesamtstimmung ein, aber ohne Einzelwahrnehmung.

Was ich lieber mag? Mir persönlich liegt es sehr, jedes einzelne Kind einmal kurz wahrzunehmen – auch in Fachstunden, soweit dies möglich ist.

Was sich so zeigt

Eine typische Situation: Wenn ich ein Kind zuvor am Treppenaufgang angelehnt stehen sehe und es noch sehr zurückgezogen und verträumt wirkt, dann aber mit dem Hereinkommen ins Klassenzimmer regelrecht aufwacht, wird spätestens klar: Dieser Raum bedeutet etwas. Hier sind wir unter uns, miteinander vertraut, der Klassenraum ist auch ein Schutzraum. Diese Szene spielt sich morgens vielfach ab.

Und was außen vor bleiben kann und darf

Manchmal kommt es vor, dass man als Lehrerin über familiäre Veränderungen informiert wird mit der Bitte, einen guten Blick auf das jeweilige Kind zu haben. Dies sind sehr hilfreiche Elterngespräche für den Umgang im Schulalltag. Sie helfen, ein Kind in einer besonderen Lage zu sehen und zu verstehen, wenn es selbst noch nicht in Worte fassen kann oder möchte, was gerade geschieht.

Doch kann es aber auch ebenso vorkommen, dass man die angesprochenen Veränderungen an dem Kind erst einmal wenig bemerkt – eben, weil es in der Klassengemeinschaft noch andere Themen gibt und Familienstress tatsächlich außen vor gelassen wird. Oder andersherum fragen sich Eltern, warum ihr Kind eigentlich so wenig von der Schule erzählt. Höchstens mal was aus der Pause.

Farbige Wände

Viele Menschen schmunzeln über die farbigen Wände in Waldorfschulen. Doch sie tragen auch dazu bei, dass Erleben von „drinnen“ und „draußen“ sicht- und spürbarer zu machen.

Klassenraum mit Wohnzimmeratmosphäre?

Es darf sich schon nach Arbeit und Arbeitsplatz anfühlen – bei aller schöner Deko, die wir ja auch pflegen. Manche Sitzordnungen sind auch schnell veränderbar – zu Gruppentischen, mit Platz für Gesprächskreise ohne Tisch dazwischen. Warum nicht. Hat man einen festen Raum, kann man ihn einrichten und gestalten, wie es für die Lerngruppe am besten passt.

Unterricht mit offener Tür?

Viele mögen es, ich in kein Fan. Eben weil ich unseren Klassenraum als Schutzraum mit all seinem Lern-, Arbeits- und Gemeinschaftsthemen gern abgrenzen möchte von dem großen Ganzen, das auch noch um uns herum ist.

Sicherlich kann es durchaus auch vorkommen, dass die Kinder sich in Arbeitsphasen auch außerhalb des Raumes einen ruhigen Winkel für kleine Gruppenarbeiten suchen dürfen. Dann bleibt die Tür für diese Zeit auch geöffnet. Aber grundsätzlich lebt in unserem Klassenzimmer ein vertrautes „Unter uns“. Und viele Dinge bleiben auch dort.

Klassenumzüge

Meine Klasse ist in ihrem jeweiligen Klassenraum regelrecht beheimatet. Und doch beginnt jedes Schuljahr mit einem neuen Raum, der gemeinsam ergriffen wird für alles Neue, was da kommt (neue Wandfarbe inklusive 😉 ). Gemeinsam wird gestaltet, erlebt, gelernt – wieder eine Jahrgangsstufe weiter. Es dauert nicht lange und der Raum wird „unser“ Raum. Natürlich findet auch Unterricht in Fachräumen statt. Dann sucht die Klasse die Lehrperson auf und nicht andersherum. Was natürlich auch kein Problem ist.

Doch das, was die Klassenlehrer:innenzeit ausmacht: Die Bezugsperson, der eigene Raum, das gelebte Miteinander – es braucht eben diese vier Wände. Dort hängen die Kunstwerke und Arbeiten der Kinder, die Klasseninfos, dort hat jedes Kind ein eigenes Fach und einen festen Platz.

Bald ist es übrigens wieder so weit: Wir packen unsere Sachen zusammen und der nächste Klassenumzug wartet… Die Kisten werden gepackt, der neue Raum besichtigt, geplant, geräumt. Abschied und neues Ankommen, wie in jedem Sommer. Wir freuen uns darauf.

Bewegtes Klassenzimmer

Hierzu gibt es einen eigenen Blogartikel, schaut mal vorbei!

Hand, Herz und Kopf

Es sagte einmal die kleine Hand zur großen Hand: „Du große Hand, ich brauche Dich, weil ich bei Dir geborgen bin.“ Es sagte die große Hand zur kleinen Hand: „Du kleine Hand, ich brauche Dich, weil ich von Dir ergriffen bin.“ (nach Gerhard Kiefel). Wie wir unsere Kinder an die Hand nehmen und mit ihnen gemeinsam Wege gehen, gemeinsam tätig werden, gemeinsam erleben, das wirkt ein Leben lang. Ebenso wirken die Hände, in die wir sie vertrauensvoll geben.

Erziehungspartnerschaften sind Beziehungspartnerschaften

Betreuung außerhalb von zu Hause, das Abgeben des eigenen Kindes in andere Hände, bringt große Entscheidungen mit sich. Wo ist der richtige Ort? Wer sind die passenden Menschen, mit denen vertrauensvoller Austausch möglich ist?

Die Entscheidung: Herz und Kopf

Entscheide ich mich für ein Konzept, für ein bestimmtes Umfeld, etwa die unmittelbare Nachbarschaft, oder für konkrete Menschen, bei denen ich ein gutes Gefühl habe? Ist es also eine rationale Entscheidung oder ein Bauchgefühl? Naja, irgendwie beides. Ich selbst kenne ja auch beide Seiten. Die der Mutter, die ihre Kinder in andere Hände geben musste und die der Lehrenden und Betreuenden, die mit Eltern Erziehungspartnerschaften eingeht. Meine Erfahrung zeigt mir bis jetzt, dass neben vielen allgemeinen Grundsätzen doch jedes Kind einen eigenen Entscheidungsprozess in all diesen Fragen mit sich bringt.

Beziehung ist dynamisch

Beziehungen stehen niemals still. Sie bedeuten Arbeit. Arbeit, die einem niemand abnehmen kann. Jede Beziehung, die man neu eingeht, beginnt mit einem gegenseitigen Vertrauensvorschuss, der im besten Falle wächst und sich vertieft. Keine Chance, dabei etwas zu erzwingen, herbeizureden oder sonstwie von außen zu mobilisieren.

Die Stabilität einer Erziehungspartnerschaft zeigt sich daher besonders in Krisenzeiten. Hält man aneinander fest oder verliert man sich? Wenn es um die Kinder geht, wird es (zum Glück!) meist sehr emotional. Weil Gefühle etwas zu sagen haben. Und eben weil wir von unseren Kindern so ergriffen sind. Weil sie uns brauchen, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Aber eines ist unumstritten:

Wir Erwachsenen sind dabei immer Vorbild

Unsere Kopfentscheidungen prägen unsere Kinder ebenso wie unsere Bauchentscheidungen. Wir sind ein Vorbild, wenn wir unsere Gefühle ausleben oder unterdrücken. Wir sind ein Vorbild in der Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen gestalten und mit anderen Menschen umgehen – sowohl in guten Zeiten wie in schwierigen Phasen. Ob wir schnell Beziehungen aufgeben oder an ihnen festhalten. Wie wir neue Beziehungen anbahnen und alte auf Eis legen.

Gedankenkarussel am Montag.

Schuljahresendspurt und Selbstfürsorge

Wenn sich am Schuljahresende die Termine, Verpflichtungen und Zeugnisarbeiten häufen, kann das Thema Work-Life-Balance manchmal völlig in den Hintergrund rücken. Auch wenn Selbstfürsorge und Lehrergesundheit natürlich „Ganzjahresbaustellen“ sind, merkt man als Lehrperson am Schuljahresende noch einmal ganz besonders, welche Kraftreserven es eigentlich so gibt.

Neue Folge Kaffee, Kreide, Morgenspruch

Heute ist Folge 22 unseres Podcasts „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“ erschienen. Es ist 21 Uhr und ich kann erst jetzt darüber berichten: Typisch Zeugniszeit!

So wie man in diesem Beruf zweimal im Jahr einen Jahreswechsel hat (Neues Schuljahr und neues Kalenderjahr), fühlt sich die Zeugniszeit auch manchmal so an wie „Weihnachten kommt aber plötzlich“.

Dustin und ich haben darüber gesprochen, wie wir mit dem Thema Selbstfürsorge bei erhöhten Arbeitsaufkommen umgehen.

Ich habe einen Plan, aber…..

… das Leben kennt nunmal keine Pläne. Daher ist es für mich wichtig, die anfallenden Arbeiten möglichst so zu strukturieren, dass ich auch bei unvorhergesehen Ereignissen nicht vollends ins Chaos stürze. Und trotzdem schaffe ich mir möglichst einen Freiraum pro Woche.

Folge 22

Unser ganzes Gespräch über Lehrergesundheit und Selbstfürsorge, dazu Neues aus unserem Schulalltag und Antworten auf die Fragen unserer Hörer:innen könnt Ihr hier

direkt anhören. Wir wünschen gutes Zuhören und freuen uns über positive Bewertungen.

Lernen durch Spiel, Lernen in Bewegung

Ein Spiel geht immer – auch noch in der Sekundarstufe. Gemeinsames Spiel lockert auf, sorgt für eine gute Lernatmosphäre und schult mit Freude die sozialen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Kinder. Besonders in Fächern, die mitunter auch sehr anstrengend sind – wie Mathematik – , ist ein spielerischer Zugang weniger stressvoll und damit stets willkommen.

Probleme lösen, Freiheit erfahren, selbstbewusst werden

Beim Spielen lernen Kinder, Probleme zu lösen, Konflikte zu bewältigen und ihre Kreativität zu entfalten – mit ein bisschen Fantasie lassen sich für alle Fächer kleine Spiele zum Stundeneinstieg kreieren. In meiner Klasse bringe ich nicht unbedingt ein fertiges, ausgeklügeltes Regelwerk mit, sondern gebe den Kindern auch die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen einzubringen. Wie oft entsteht so ein richtig ausgeklügeltes, pffifiges System! Und eine solche spielerische Freiheit fördert zudem die Selbstwirksamkeit, Selbstständigkeit und damit auch das Selbstbewusstsein.

Spielen ist ein Lernprozess

Kinder lernen also durch Spiel auf verschiedenen Ebenen. Besonders bei Bewegungsspielen werden die Dosierung der Kräfte geübt, das Durchhaltevermögen gefordert sowie Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination trainiert. Und nebenher müssen immer wieder neue Informationen verarbeitet und an eine neue Situation angepasst werden.

Spielen formt die Klassengemeinschaft

Das Spielen hat auch eine wichtige soziale Komponente. Kinder lernen, mit anderen Kindern immer sicherer zu interagieren. Auf diesem Wege entwickeln sie mit der Zeit ein Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse anderer – der Schlüssel zu Mitgefühl und Empathie.

Unsere erprobten Spiele zur Bruchrechnung

Drei Bewegungs- und drei Tafelspiele haben unsere Epochen zur Bruchrechnung begleitet. In einem kleinen Heft habe ich sie beschrieben, auch zwei Arbeitsblätter als Kopiervorlage gehören dazu. Hier findet Ihr sie bei EDUKI.

Weitere Spiele aus den Klassen 1 – 4

Rechenbingo – das Verdoppeln und Halbieren üben

Verschiedene Spiele mit den Stapelsteinen

Rechtschreibspiele

Erzählkreis-Spiele

Mengenspiel für Klasse 1

Zehnerübergang – die Zahlenfreunde

Warmlaufen bei Jetlag nach den Ferien

Wenn am Montag die Schule wieder losgeht, habe ich bereits wieder viele schöne, neue Pläne im Gepäck für meine Klasse. Natürlich habe ich den Beginn der neuen Schulwoche mit der gegebenen Ferienruhe vorbereitet. Die Kinder meiner Klasse genießen allerdings noch viel länger ihre Ferien und lassen den ersten Schultag einfach auf sich zukommen, Jetlag inklusive.

Klasse im Ferien-Jetlag

Ich muss also davon ausgehen, dass die Kinder die ersten Tage der neuen Schulwoche eher etwas unausgeschlafener sind – da sich der Rhythmus des Schulalltags erst noch wieder einstellen muss (Blogartikel mit Tipps dazu). Außerdem bringt jedes Kind natürlich so einige Ferienerlebnisse mit, die auch in unserer Gemeinschaft ihren Platz finden sollen.

… trifft ihre erholte, motivierte Lehrerin

Naja, zurück also auf den Boden der Tatsachen. Was nützt es also, gleich mit Volldampf den Lernstoff in den üblichen 100 Prozent an die Kinder heranzutragen? Nach den Ferien und mit gleichzeitigem Beginn der neuen Unterrichtsreihe gilt:

  • Zeit für einen Ferienrückblick einplanen
  • neue Spiele und Übungen wohldosiert anleiten und die Kinder mit genügend Zeit hineinfinden lassen.
  • Vorwissen übersichtlich aktivieren und daran anknüpfen: Erinnern und zugleich auch einen kleinen, neuen Forschungsauftrag erarbeiten lassen.
  • Die Stunde mit einer Erzählung abrunden, Arbeitsaufträge (auch Hausaufgaben) zunächst etwas reduzieren.

Ein guter Mix statt Frust

Meine Erfahrung ist, dass ein Schulstart nach Ferien am besten gelingt, wenn in den ersten zwei oder drei Tagen

  • die Klasse noch mit Erzählspielen nicht nur die gegenseitige Wahrnehmung stärkt, sondern auch ihre Ferien gemeinsam „offiziell“ abschließt – auch noch in der Mittelstufe.
  • ein ausbaufähiges Bewegungsspiel (mit einfachen Grundregeln, in die man direkt einsteigen kann) auch müde Geister weckt und die Gemeinschaft sogleich aufleben lässt.
  • ein gemeinsames Quiz-, Memory- oder anderes Tafelspiel gut geeignet ist, um Vorwissen zu aktivieren.
  • Arbeitsphasen und Hausaufgaben in Ruhe anlaufen dürfen – um dann freudig Fahrt aufzunehmen.

Ich wünsche allen einen schönen Schulstart nach den Ferien!

Blumige Ostergrüße: Die Grußkarte mit Samenpapier

Sie hat eine ganz persönliche Note, ist eine nachhaltige Geschenkidee und wird mit einfachen Mitteln gebastelt: Die Osterkarte mit Samenpapier. Letztes Jahr habe ich sie mit meiner Klasse gebastelt und die kleine Bastelei auf Instagram vorgestellt. Doch auf meinen Blog hatte sie es noch nicht geschafft. Dieses Jahr ist es endlich so weit!

Das Beste ist: Das Basteln ist so kurzweilig, dass hier schon kleine Kinder fleißig mitgestalten können.

Was Du brauchst

  • Tonpapier
  • Bunstifte
  • Küchenrolle oder Serviette
  • Mehl
  • Pinsel
  • Blumensamen

So wird`s gemacht

Du rührst aus Mehl und Wasser eine kleisterartige Konsistenz als Klebstoff zusammen. Diese pinselst Du auf die Küchenrolle oder Serviette, anschließend streust Du den Blumensamen darauf und lässt es trocknen.

In der Zwischenzeit werden mit Tonpapier und Buntstiften schöne Osterkarten gestaltet.

Ist das Samenpapier getrocknet, kannst du um die Ränder herumschneiden und es in der Karte befestigen. Das geht am besten mit einem Tacker.

Das Samenpapier in die Erde geben

Die beschenkte Person kann dann das Samenpapier im Beet oder in einem Blumenkasten auspflanzen. Dazu wird es in die Erde gegeben, mit Wasser begossen und wiederum mit Erde zugedeckt.

Ich wünsche viel Spaß beim Basteln, Verschenken und Einpflanzen!