„Ich will lieber zu Hause bleiben! – Wenn der Morgen zur Zerreißprobe wird

Es betrifft viele Kinder, besonders aber hochsensible oder neurodivergente Kinder: Die Hürde des Übergangsmoments, die morgens noch höher zu liegen scheint. Ich möchte einmal einen gesundheitspädagogischen Blick auf die all zu bekannte Schwellensituation werfen.

Viele kennen es

Die Schultasche ist sorgfältig gepackt, Jacke und Schuhe liegen bereit. Der Zeitplan wäre machbar – und doch. Dein Kind sitzt mit verschränkten Armen im Flur oder weint plötzlich. „Ich will nicht gehen.“

Vier Worte stellen den Morgen auf den Kopf

Was erst einmal wie Bockigkeit oder Unwille aussieht, ist insbesondere für hochsensible und neurodivergente Kinder (Anm. Autismus / AD(H)S) oft eine echte neurologische Hürde. Der Übergang von einer Situation in die nächste, ein Zustand in den anderen, von der Sicherheit zu Hase in die Unvorhersehbarkeit der Außenwelt. Das ist keine Kleinigkeit.

Was passiert im Übergangsmoment?

Übergänge sind für das menschliche Gehirn grundsätzlich herausfordernd. Wir erlassen einen bekannten, kontrollierbaren Zustand bewegen uns in etwas Neues, Ungewisses. Da könnte man doch sagen: Der Schultag ist doch beizeiten auch schon fest vertraut. Ist er aber nicht. Manchmal fehlen Kinder oder Lehrer, dann gibt es plötzlich Gruppenarbeiten mit Präsentation, jede Pause scheint chaotisch…. und und und

Die Vorhersehbarkeit endet tatsächlich an der Haustür

Zuhause kennt ein Kind jeden Winkel, jedes Geräusch, jeden Ablauf. Draußen warten so viele Variablen. Jede Ungewissheit aktiviert das Stresssystem. Der Körper reagiert mit: „Ich bin noch nicht bereit“. Hoch sensible Kinder brauchen oft länger, um sich zu sammeln, zu zentrieren, anzukommen. Auch zunächst mal in sich selbst. Der Übergang nach draußen verlangt eine eine innere Stabilität, die morgens oftmals noch nicht da ist.

Warum gerade morgens?

Dazu ein kurzer Überblick:

  • Nach dem Aufwachen steigt das Stresshormon Cortisol natürlicherweise an. Bei manchen Kindern geschieht das steiler und früher, was sie reizbarer und damit auch weniger flexibel macht.
  • Auch die Bewältigungsstrategien müssen sich erst warmlaufen. Die kognitiven Ressourcen, die Kinder tagsüber nutzen, um mit Stress umzugehen, sind morgens noch nicht „hochgefahren“.
  • Schlafträgheit ist ein weiteres Thema. Manche Kinder brauchen naturgemäß länger, um vom Schlaf- in den Wachzustand zu wechseln.
  • Antizipationsstress kommt hinzu. Damit ist gemeint: Eine Stresserfahrung vom Vortag (Streit, Überforderung usw.) wirkt am nächsten Morgen wie ein zusätzlicher Ziegelstein im Schultornister.

Was hilft

  • Zuvor bekannte Änderungen des Tagesablaufs vorbesprechen
  • Extra-Zeit zum „sich sammeln“, ohne irgendwelche Anforderungen wie Anziehen, Frühstücken, Zähneputzen.
  • Ein vertrauter Abschiedssatz „Ich bin da, wenn Du wiederkommst.“
  • Eltern, die selbst reguliert sind. Gönn Dir einen Achtsamkeitsmoment am Morgen.

Was nicht hilft

  • Übergehen der Gefühle à la „Reiß dich mal zusammen!“
  • Belohnungssysteme für Grundbedürfnisse wie „Wenn wir pünktlich das Haus verlassen haben, gibt es ein Glitzer-Sternchen.“
  • Einreden , Überreden und Diskutieren. Wenn das Nervensystem gestresst ist, kann der rationale Teil des Gehirns nicht mehr erreicht werde. Lange erklären verpuffen oder schlimmer noch: Sie sorgen für noch mehr Stress, weil du dich dabei in Rage reden kannst.

Der Weg zum Schulplatz: Quereinstieg und Erste Klasse an der Waldorfschule

„Alle Jahre wieder“ könnte man sagen. Jetzt beginnt die Zeit, in der die Kennlerngespräche für die nächste erste Klasse geführt werden. Aber auch Anmeldungen für Kinder und Jugendliche, die in laufende Klasse quer einsteigen, nehmen zu. In diesem Blogartikel habe ich daher einige Tipps für Euch – auch zum Hören natürlich.

10 Eckdaten, die man vorab wissen sollte

Auf dem folgenden Bild ist noch einmal das Wichtigste zusammengefasst. Zum Thema Schulentscheidung habe auch bereits hier geschrieben.

Eltern von zukünftigen Erstklässlern haben allerdings diese Frage an erster Stelle:

Wonach entscheidet sich, ob mein Kind einen Schulplatz bekommt?

Tatsächlich gibt es keinen Kriterienkatalog (schon gar nicht einen allgemein beschlossenen, wie oftmals behauptet). Jede Schule hat ihren eigenen Aufnahmeprozess, aber die Erfahrung zeigt: Es fügt sich (fast immer) von selbst. Wer es genauer wissen möchte, kann sich die Podcastfolge „Von der Anmeldung bis zur Einschulung“ unseres Podcasts „Von der Praxis zur Vision – Was Kinder jetzt stärkt und später trägt“ anhören.

Eltern von Quereinsteigern haben oft diese Frage:

Auf welchem Platz der Warteliste stehen wir?

Auch hier gibt es keine pauschale Antwort – so einfach dies für beide Seiten auch sicher wäre. Doch Fakt ist: Eine Aufnahme erfolgt immer mit Blick auf die Klasse. Heißt: Wann eine neue Schülerin oder ein neuer Schüler hinzustoßen kann, entscheiden die Klassenlehrer:innen rein pädagogisch. Und wenn es soweit ist, wird ganz neu auf die Warteliste geschaut, wer für ein Aufnahmegespräch in Frage kommt. Es geht in erster Linie nicht nach Eingangsdatum der Anmeldung, sondern nach einem passende Kind oder Jugendlichen, damit sowohl die Neuen gut anlanden, als auch die bestehende Klasse als Lerngruppe gesund wachsen kann.

Spannende Info: Ein Quereinstieg ist nicht an Fristen wie Schulhalbjahre gebunden, sondern kann jederzeit stattfinden.

Auch hierzu haben Dustin und ich eine Podcastfolge aufgenommen: Im Quereinstieg auf die Waldorfschule.

Bitte stellt gern Eure Fragen

Unser Podcast und dieser Blog lebt von der Community. Dustin und ich bewegen gern Eure Fragen. Auch freuen wir uns, wenn Ihr unseren Podcast teilt, indem wir davon erzählt oder wenn Ihr beim Podcastanbieter Eurer Wahl eine positive Bewertung abgebt. Ganz herzlichen Dank!

Über Medienresilienz – ein Einblick in ein junges Projekt. Austausch erwünscht!

Das Smartphone- und Gaming-Thema ist groß. Wann darf mein Kind ein Handy oder eine Playstation haben, wie lange darf es das Gerät täglich nutzen und welche Apps oder Spiele (mit Chatroom) dürfen installiert werden? Der ORF hat das Experiment Drei Wochen Handy-Entzug begleitet. Laut JIM-Studie 2022 sind 25 % der Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahre schon einmal mit Cyber-Grooming (sexuelle Belästigung/ Missbrauch im digitalen Raum) konfrontiert. Wie schaffen wir also Medienresilienz für unsere Kinder?

In meiner gesundheitspädagogischen Praxis ist Resilienztraining ein Baustein für gesunde Persönlichkeitsstärkung und Lernentwicklung.

Medienresilienz?

Damit meine ich: Wie können Kinder vor oder während der Handy- und Gaming-Nutzung mit sich selbst in Verbindung bleiben, spüren, wenn es ihnen nicht mehr gut tut und stark genug sein, die Reißleine zu ziehen, wenn sich Dinge schlecht anfühlen.

Medienresilienz!

Es scheint ein großer Skill unserer Zeit zu sein. Wenn dei Wochen Handy-Entzug messbar mehr Erholung bringen als zwei Wochen Ferien. Wenn Erwachsene so leichtes Spiel haben, Kinder an ihren Geräten allein zu erreichen und sie zu manipulieren. Dann brauchen wir dringend ein Konzept, das Heranwachsende befähigt, für sich selbst gesunde Entscheidungen zu treffen – auch wenn wir nicht einschränkend und kontrollierend im Hintergrund agieren und auch, wenn der Sog durch Gleichaltrige oder das fesselnde Zocken groß sind.

Resilienztraining in zwei Welten

Ich bin Resilienztrainerin für Kinder und Jugendliche. Meine Ausbildung konzentrierte sich allerdings auf die analoge Welt. Doch meine Wahrnehmung im täglichen Umgang mit Kids und Teens sagt mir, dass das Konzept auch die digitale Welt mit einbeziehen muss. In einer Zeit, in der es Initiativen gibt wie „Bildschirmfrei bis 3„. Gefühle betäuben mittels Medien, eine Flucht, wenn alles andere so anstrengend ist, ist inzwischen Teil unserer Lebensrealität und wird auch von uns Erwachsenen vorgelebt. Ich möchte aber nicht anklagen, sondern positiv befähigen.

Meine ersten Ideen

Welche Übungen und Spiele im direkten Miteinander können sich auch positiv auf die Handy- und Gamingzeit auswirken? Wie kann man in besonderem Maße neurodivergente Kinder unterstützen, die bereits das Maskieren weit verinnerlicht haben? Diese Fragen bewege ich aktuell und wer Lust auf einen Austausch hat, kann sich gern bei mir melden 🙂 montagskind<at>posteo.de

Ich freue mich über einen Austausch mit Euch.

Hilfe, die Einschulung naht

Wenn man in den letzten Ferientagen durch die Innenstädte des Landes bummelt, stehen alle Zeichen auf Schulstart. Überall winken kleine Geschenke, fröhliche Karten und Erinnerungsstücke. Die Botschaft: Hurra, ENDLICH ein Schulkind. Gefühle wie Zweifel, Ängstlichkeit oder überwältigendes Lampenfieber haben in der äußeren Wahrnehmung keinen Platz. Dabei betrifft genau das nicht wenige Familien.

Denn Einschulung ist ein neuer Lebensabschnitt. Neue Menschen. Neue Abläufe. Neue Regeln. Neue Räume, in denen man sich orientieren muss. Lärm. Eine Klingel, die die Abläufe steuert. So ein Einschnitt darf durchaus gemischte und auch große Gefühle auslösen!

Trauern erlaubt.

Wenn Dein Kind ein gesundes, glückliches Schulkind werden soll, braucht es schon ganz zu Beginn der neuen, langen Reise eine behutsame Begleitung. Das gilt ganz besonders für hoch sensible oder neurodivergente Kinder.

Dass der Kindergarten mit Freunden und Erziehenden zurückgelassen werden muss, darf betrauert werden.

Dass die Nachmittage jetzt auch mit Erledigungen für die Schule gefüllt sind und ein Stück ihrer Unbeschwertheit verlieren, darf betrauert werden.

Der Blick nach vorn – ein Übergang

Versprich Deinem Kind nicht, dass die Schule auf jeden Fall und gleich von der ersten Minute an supertoll und es alles meistern wird, sondern versprich ihm, an seiner Seite zu sein. Versprich und halte Bindung. Sorge für neue, schöne Rituale. Erkenne alle Gefühle an, die da sind. Auch die schweren. Denn fest steht: Wenn wir die schweren Gefühle zulassen, werden sie leichter. Verdrängen wir sie, werden sie schwerer.

Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man die Tage vor, während und nach der Einschulung mit schönen neuen Ritualen begleiten kann. Dabei entstanden ist:

Mein 10-Tage-Mini-Selbstlern-Kurs

Ich möchte Euch also etwas an die Hand geben (das ich vor 17 Jahren, bei der Einschulung meines ersten Kindes, auch gern gehabt hätte): 10 liebevolle Schritte für die 10 Tage rund um die Einschulung. Damit auch hochsensible Kinder (und ihre Eltern) einen sanften Schulstart haben können. Der Minikurs ist gefüllt mit liebevollen kleinen Gesten, Ideen und Ritualen, die Euch den Übergang mit Zuversicht gestalten lassen. Es geht dabei auch um Deine Schul-Gefühle, die Du ja ebenso mitbringst.

Zum Unkostenpreis von nur 9 € (für meine technischen Hilfsmittel) erhältst Du den Audiokurs, die pdfs zum Nachlesen und mein Gefühlskarten-Set, für das es auch schöne, spielerische Übungen gibt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr den Minikurs nutzt, mir Feedback gebt oder auch anderen davon erzählt.

Schulhofkonflikte oder: Was hat ein Kind zu sagen, das wütend schimpft?

Es ist große Pause. Nach zwei Stunden der Aktivität, des Zuhörens und Arbeitens sieht man kaum ein Kind gemütlich in Richtung Schulhof schlendern. Ganz im Gegenteil: Man sieht die meisten Kinder rennen, oftmals miteinander schreien statt zu reden. Warum ist das so?

Das aktuelle Bild hat keinen Alternativtext. Der Dateiname ist: pexels-photo-8457717.jpeg

Der Bewegungsdrang und die laute Stimme sind oft ein Zeichen dafür, dass nun erst einmal ein überreiztes Nervensystem reguliert werden muss. Schreien und Rennen lässt den eigenen Körper spüren, schottet auch etwas nach außen ab und natürlich suchen angestaute Energien ihren Weg nach draußen.

Und es geht noch weiter

Im Eifer des Gefechts hat man keine der freien Schaukeln mehr erwischt. Durch die Luft sausen, dieses Kribbeln im Bauch, die Fliehkräfte – das alles soll jetzt warten? So ein Ärger aber auch! Dabei ist Schaukeln ebenso wichtig. Das Kind, das gerade schaukelt, mag da natürlich den heiß ergatterten Schaukelsitz nicht direkt räumen. Da wird es auch schon angeschrien: „Du blöde Kuh! Ich hasse Dich! Nie wieder werde ich mit dir spielen und dich auch nie mehr auf die Schaukel lassen!“

Die Pausenaufsicht kommt hinzu

… und greift ein mit den Worten: „So gehen wir aber nicht miteinander um! Stell Dir mal vor, so etwas würde man Dir sagen. Das ist nicht in Ordnung! Jeder darf einmal schaukeln. Bitte entschuldige dich.“ Die Pausenaufsicht möchte den Konflikt herunterkochen, für gegenseitiges Verständnis werben und natürlich die Regeln für ein gutes Miteinander vermitteln.

Was die Pausenaufsicht dabei nicht bedenkt

Hinter dem Schimpfen steckt kein böser Wille, sondern Überforderung. Ein überfordertes Kind befindet sich auf der Ebene der Selbstoffenbarung.

  • „Du blöde Kuh“ heißt nicht „Ich möchte Dich beleidigen“, sondern „ich bin überfordert.“
  • „Ich hasse Dich“ heißt nicht „ich will Dich abwerten“, sondern „ich bin so voller Gefühl, dass mein Verstand gerade nicht erreichbar ist.“
  • „Ich lasse Dich nie wieder schaukeln“ heißt nicht „ich wünsche dir eine gemeine Strafe“, sondern „ich verliere gerade selbst die Sicherheit.“

Was können denn Erwachsene sonst tun, um die Situation zu entschärfen?

Dazu möchte ich gern meine Gedanken in den Raum stellen.

  • Ein erstes Einschreiten mit dem Wort „Stop!“ unterbricht das Geschehen.
  • Wir Erwachsenen müssen an der Stelle nicht für äußerliche Gerechtigkeit sorgen, sondern dafür, dass die Kinder in dem Moment höchster Aufregung wieder einen Anker finden, sich selbst zu spüren. Erst dann können sie sich wieder regulieren und im Nachhinein durchaus auch zu der Einsicht kommen, sich ihnen der Ausraster leid tut.

Was ist denn der Anker?

Beide Kinder sollen gesehen und anerkannt werden. Da reicht es zu sagen: „Mäxchen, dir ist gerade scheinbar alles zu viel. Du bist ja ganz wütend.“ Zu dem Kind auf der Schaukel: „Da hast Du Dich bestimmt ganz schon erschrocken.“

Und um beide zu entlasten: „Ich verstehe, dass ihr beide die Schaukel gerade braucht. Da bleibe ich am besten hier kurz stehen und achte gemeinsam mit euch darauf, dass abgewechselt wird.“ Dann aber auch im Gespräch bleiben.

Und die Realität?

  • Da ploppen in solchen Situationen auch alte Streitigkeiten wieder hoch, die eigentlich schon vergessen schienen
  • Sollte man bestimmte Schimpfwörter oder Handgesten nicht direkt tadeln, weil sie Grenzen überschreiten?
  • Das Kind auf der Schaukel ärgert vielleicht auch gern, indem es extra lange sitzen bleibt?
  • Mäxchen wird auch schnell handgreiflich und muss doch dringend gestoppt werden
  • Solche Situationen wiederholen sich doch immer und immer wieder….
  • und vielleicht kann man gar nicht länger bei den beiden bleiben, weil fünf Meter weiter ein anderer Streit ausgebrochen ist.

Fakt ist

  • beide Kinder brauchen akut eine Hilfestellung.
  • Erst, wenn man mit beiden wieder unaufgeregt sprechen kann, bringt es wirklich etwas, die Schimpfwörter und Handgesten anzusprechen.
  • Solche Situation wiederholen sich nur dann immer wieder, wenn man auf sie immer wieder nur oberflächlich reagiert. Ja, einige Kinder verlieren schnell die Verbindung zu sich und brauchen länger, um sie wiederzufinden – ihr Nervensystem fährt zu schnell hoch. Dennoch bringt eine Hilfestellung aus Anerkennung der unsicheren Lage auf lange Sicht garantiert eine Besserung.
  • Sollte es nebenan noch doller brennen, lässt man die Kinder nicht einfach stehen, sondern sagt: „Ich werden dort drüben gebraucht. Ruft mich, wenn Ihr abwechselt.“

Ob ich das im Schulalltag auch immer so schaffe?

Ganz ehrlich: Eine 100 % kann ich nicht geben. Aber je häufiger ich mir die eigentliche Situation der Kinder wieder vor Augen führe, desto besser gelingt es. Mein ganz subjektiver Eindruck ist, dass die Fähigkeit, mit sich selbst in Verbindung zu bleiben, eine immer größer werdende Herausforderung für die Kinder der heutigen Zeit ist. Denn in unserer schnelllebigen Welt voller Außenreize, die auf das junge Nervensystem wirken, ist eine 1. Hilfe in Form von Co-Regulation immer wichtiger.

Ein Huhn für Leonie: Über einen ganz besonderen Herzenswunsch

Danke an den Verlag WachsmalBlöckchen, dass ich dieses Buch lesen und rezensieren durfte. Danke an die Künstlerin Fee Badenius, die nicht nur eine tolle Liedermacherin, sondern auch Malerin und Geschichtenschreiberin ist. Und danke an Leonie, die einmal Fees Schülerin war (Fee ist nämlich auch Waldorflehrerin) und ihre Geschichte mit diesem Buch erzählt.

Ein Kind, ein Herzenswunsch

Wenn man selber Kinder hat, weiß man, dass es durchaus auch einmal Herzenswünsche gibt, die uns Erwachsenen – sagen wir mal – „ferner“ sind. So war es auch bei Leonie.

Zu ihrem 11. Geburtstag stehen weder Rollschuhe, noch ein schönes Buch, noch ein neues Springseil auf ihrer Wunschliste. Dafür gibt es aber den einen ganz besonderen Wunsch: Leonie möchte ein Ei ausbrüten und anschließend ein Hühnerküken großziehen.

Das (Lese-) Abenteuer beginnt

Mit einem Ei im Pullover, das Hühner-Paul aus einem Gelege geholt hat, kommt Leonie nach Hause. Sie weiß ganz genau, was zu tun ist, um das zarte Lebewesen zu schützen und zu verhindern, dass der Embryo nicht an der Schale festklebt. Und auch bei mir als Leserin steigt das große Gefühl des Hoffens und Daumendrückens: Leonie muss es einfach schaffen. Die Temperatur bei 38,2 Grad halten. die Luftfeuchtigkeit bei 60 %, das Ei regelmäßig drehen – und 21 Tage warten. Es entwickelt sich mein persönlicher Hühner-Krimi…

Das Buch ist auf eine ganz bezaubernde Art lehrreich und spannend. Küki im Kreise der Menschenfamilie, Kükis erster Regenwurm, Kükis erstes Sandband – Kükis erstes Ei.

Und was Küki auch noch mitbringt:

  • Glaube an Dich und Deinen Herzenswunsch
  • Gehe los, wenn Dein Herz Dich führt
  • Auch eine Familie, die nicht sofort begeistert ist, kann ihrem Herz folgen und an der richtigen Stelle Halt bieten.
  • Das Wesen eines jeden Tieres ist einzigartig, liebens- und schützenswert.

Küki in Deinem Osternest

Wenn Ihr Euch die Osterzeit mit einer ganz wundervollen Geschichte zum Vorlesen oder Selberlesen – inklusive zahlreicher schöner Illustrationen – versüßen wollt, dann sollte dieses Buch auf keinen Fall im Osternest fehlen.

Ganz große Herz-Empfehlung!

„Ein Huhn für Leonie“ im Shop von WachsMalBlöckchen

(kein Affiliatelink)

Naturerlebnisse und mehr für die ganze Familie: Familienbande im Jahreskreis

Ich möchte Euch heute das erste von zwei wundervollen Familienbüchern vorstellen, erschienen bei einem großartigen Verlag: Familienbande im Jahreskreis ist ein Mitmachbuch, das unsere Jahreszeiten, ja jeden einzelnen Monat des Jahres, fühl- und erlebbar macht. Also ganz nach meinem Geschmack.

Das Buch ist ein Hardcover, das Format ist ein wenig größer als A4. Die Titelseite ist ein liebevoll illustriertes Wimmelbild mit allem, was so ein Jahr zu bieten hat.

Über den LebensGut Verlag

Der LebensGut Verlag an sich holt mich persönlich schon sehr ab: Er ist ein wirklich einzigartiger Buchverlag mit dem Ziel, Literatur zu veröffentlichen, die Frauen und Familien stärkt. Unter der Leitung der lieben Walentina Sommer fokussiert sich der Verlag auf Bücher, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Die Werke setzen sich intensiv mit Themen wie Weiblichkeit, Intuition und emotionaler Intelligenz auseinander und fördern eine nachhaltige Produktion. Alle Bücher werden auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt und größtenteils in Deutschland hergestellt, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Genug der Schwärmerei, schaut gern beim Verlagsprogramm vorbei. Und jetzt ist Zeit für die

Familienbande im Jahreskreis

Das Vorwort hat Simone Streif, Ethnologin und Ritualgestalterin geschrieben. Sie hebt hervor, warum Kinder Rituale gerade heutzutage dringend brauchen. In einer Zeit, die immer schnelllebiger wird und zudem sehr konsumorietiert ist.

Das Buch beginnt im Herbst

Na klar, man kann zu jeder beliebigen Zeit mit diesem Buch starten. Die Autorin Verena Wagner hat den goldenen Oktober gewählt. Eine Zeit, in der man draußen noch einmal Sonne tanken kann, die aber auch schon zum Kürbisschnitzen einlädt. Und wer draußen einfach eine schöne Vorlesezeit genießen möchte, kann die Geschichte von Berta, Birk und die Blutbuche genießen.

Jeden Monat ganzheitlich und weltoffen erleben

Das Buch hat so viele Inspirationen und Sinneserlebnisse zu bieten: Die Wahrnehmung der Natur steht immer an erster Stelle, es folgen jahreszeitliche, leckere Rezeptideen – Holunderküchlein, Kräuter-Stockbrot, veganer Erdbeerkuchen, um nur weniger zu nennen. Auch jeden Monat dabei: Eine märchenhafte, jahreszeitliche Geschichte: Mal geht es um einen Kirschbaum im Februar, mal um ein Erdmännlein im April oder um den Tanz der Feuerwichtel im Juni zur Sonnenwende.

Rituale aus aller Welt – Vom Lichterfest der heiligen Luzia in Schweden über Osterfest und Ramadan bis hin zum jüdischen Laubhüttenfest im September sind nicht nur voller Inspirationen, sondern man lernt wirklich noch so einiges dazu.

167 Seite voller Kindheitserinnerungen, Inspiration und Weltwissen

Ziel dieses Buches ist es also, mit sinnstiftenden Naturerlebnissen das Umweltbewusstsein im Familienalltag zu fördern – und dabei über den Tellerrand zu schauen. Dabei werden auch bei Erwachsenen so einige Kindheitserinnerungen geweckt. Die Weitergabe spiritueller Lebensweisheiten öffnet manchen Horizont. Ein wahrer Schatz für Familien!

Wer allerdings erwartet, dass es mit bunten Illustrationen wie auf der Titelseite im Buch weitergeht, wird von Ausmalbildern und kleineren schwarz-weiß-Elementen etwas überrascht sein. Was meiner Meinung nach aber nicht stört, da die inhaltliche Qualität wirklich groß ist und sich das Buch auch vom Schreibstil her wunderbar lesen lässt.

Bestellen

Die 24,00 Euro sind für dieses Werk ein sehr guter Preis.

Hier könnt Ihr es bei meinem Partner Thalia bestellenoder auch bei Buecher.de. Der Versand ist jeweils kostenlos.

Zeugnissprüche für Zukunftgestaltende

Immer, wenn ich Zeugnissprüche schreibe, verbinde ich mich innerlich mit jedem Schüler und jeder Schülerin, bedenke ihre Lebensphase und -aufgaben während des anstehenden Schuljahres und sehe zugleich Bilder mit bestimmten Themen vor dem inneren Auge. It´s Magic! Doch wenn ich im Laufe des Schuljahres die Sprüche Woche für Woche höre, bekommen sie noch einmal mehr Bedeutung (das ist auch der Grund, warum jeder Spruch ein Unikat ist). Aktuell haben wir wilde Zeiten – und so kam mir der Gedanke, dass ich Euch gern einige Sprüche meiner aktuell siebten Klasse vorstellen möchte, die Mut machen und sich gerade jetzt auch sehr bedeutsam anfühlen.

Mosaik der Menschheit

Photo by Alexander Grey on Pexels.com

In einer Welt, so bunt und weit,
lebt Vielfalt, die uns stets erfeut.
Gleich einem Mosaik aus vielen Teilen,
worin wir uns so gern verweilen.

Talente, Träume, Hoffnung, Gaben,
die wir gemeinsam weiter tragen.
Es wächst der Mut und man versteht,
dass es im Leben um Vielfalt geht.

Vielfalt ist unser größter Schatz,
der uns verbindet, Platz an Platz.

Aotearoa

„Das Land der langen, weißen Wolke“
Aus unserer Sicht am Ende der Welt,
liegt Neuseeland, das uns erzählt:

Erschaffe Neues, bewahre Kultur,
erhalte unberührte Natur.
Schütze ein jedes besondere Tier,
Gemeinschaft und Frieden wohnen hier.

Im Bewusstsein, Raum und Zeit.
Schätze für die Ewigkeit.

Altes Wissen

Wer lernt, Geschichte zu durchschauen,
kann für die Zukunft Brücken bauen.
Wo früher großes Unrecht war,
dachten auch Menschen weise und klar,
standen ein für des Lebens Recht
und machten so die Zukunft echt.

Erfinder, Künstler, Denker:
Die wahren Zukunftslenker.
Sie zeigen uns, was möglich ist,
wenn Mensch mit Mut die Zukunft misst.

So ist`s  auch unsere Zukunftspflicht,
Freiheit zu wahren, in Frieden und Licht.

Leonardo da Vinci

Ein Geist so reich, ein Herz so klug.
Die Welt war für ihn ein großes Buch.
Das wollte er lesen und verstehen,
dabei weit in die Zukunft gehen.

Mit Augen, die die Welt durchdringen,
Gedanken, die forschend Neues erringen.

Da Vinci zeichnete durchdacht und genau,
von der Flugmaschine zum Körperbau.

Ein Denker, Künstler und Genie,
Zukunftsmensch voll Energie,
war seiner Zeit so weit voraus.

Entfesseltes Denken macht Zukunft aus!

Die Stimme erheben

In uns ruht eine ruhige Macht,
die freundlich lächelnd zu uns sagt:
„Erhebe mutig deine Stimme,
sie sei im Dunklen stets Dein Licht.“

Mit Worten kannst Du Brücken bauen,
Vertrauen, Hoffnung, Frieden säen.
Lass deine Stimme Leitstern sein,
um frei und aufrecht nur zu gehen.

Mit neuen Glücksbotschaften durch den Advent

Ihr wisst, ich mag die Themen Glück und Achtsamkeit sehr, besonders an wuseligen Schultagen. Jetzt ist schon wieder die Adventszeit, wir sind im siebten (!) Schuljahr und ich habe mir auch in diesem Jahr so einige Gedanken gemacht, womit ich den Klassen-Adventskalender füllen kann.

40 Glücksbotschaften für 33 Kids, bald Teens: Das Los entscheidet

ich habe wie all die Jahre zuvor für jeden Schüler, jede Schülerin ein Jutesäckchen am Adventskalender. Anfangs waren goldene Wachsblöckchen darin, später auch mal schöne Bleistifte oder selbst gemachte Sternenseife. In diesem Jahr war mir nach einem Glücksbringer für das neue Jahr und einer Glücksbotschaft.

Die Glücksbringer zeige ich hier, sobald meine Klasse sie auch gesehen hat.

Für die Botschaften gilt: Lass Karma wirken. Ich bin gespannt, wer welches Säckchen bekommt (und natürlich wen welche Nachricht erreicht).

Ich teile wieder gern mit Euch

Ist es nicht so, dass Glück sich vervielfacht, wenn man es teilt? Deshalb könnt Ihr auch diese Botschaften wieder kostenlos downloaden. Ich halte es diesmal aber recht schlicht: Schneidet einfach Papierstreifen, faltet mehmals – und schon könnt Ihr sie verschenken. Oder das Glücksglas neu befüllen.

Ich wünsche Euch viel Freude und eine schöne Adventszeit

Ein kleines, aber feines Gewinnspiel anlässlich des Weltkindertages

Lasst die Kinder erzählen, ladet sie von Herzen dazu ein und hört ihnen zu – nicht nur am Weltkindertag. Den feiern wir am heutigen Sonntag (auch wenn er offiziell schon am Freitag war) und ich möchte hier auf meinem Blog ein Exemplar meines Kartensets Sprechen und Zuhören im Erzählkreis unter Euch verlosen.

Über das Kartenset

Wenn verschiedene Erzählanlässe spielerisch und liebevoll ihren Raum bekommen, fördert das auf sooo vielen Ebenen. Die Karten sind eine Inspiration für Euch, das Erzählen bewusst in den Alltag zu integrieren und hilft dabei

  • ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen und gleichzeitig
  • sich gegenseitig einzeln wahrzunehmen
  • sich besser kennenzulernen und
  • somit eine vertrauensvolle Atmosphäre zu erschaffen
  • den Wortschatz zu erweitern
  • Sprachblockaden abzubauen
  • Ereignisse zu reflektieren
  • Erlebtes nachvollziehbar zu strukturieren
  • Wertschätzung zu erfahren
  • mit Sprache kreativ zu werden
  • und so viel mehr!

Die Verlosung

Unter meinen Followern auf Istagram (@montagskind.blog, @waldorf.lehrerin) verlose ich insgesamt zwei Exemplare, hier auf meinem Blog ein weiteres Exemplar der Kartensets.

Kommentiere einfach, wie oder für wen Du die Karten einsetzen würdest und Dein Los ist im Topf.

Die Verlosung endet am 27.9.24, die Gewinner werden am 29.9.24 benachrichtigt.

Das Kleingedruckte

Das Gewinnspiel ist eine Aktion des Montagskindblogs und steht in keinem Zusammenhang mit Instagram. Die Teilnahme ist ab 18 in Deutschland oder dem EU-Ausland. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung nicht möglich. Ihr werdet NUR von meinem Instagram Profilen oder meiner Montagskind-Emailadresse benachrichtig.

Ich wünsche allen Teilnehmenden viel Glück!