Schulhofkonflikte oder: Was hat ein Kind zu sagen, das wütend schimpft?

Es ist große Pause. Nach zwei Stunden der Aktivität, des Zuhörens und Arbeitens sieht man kaum ein Kind gemütlich in Richtung Schulhof schlendern. Ganz im Gegenteil: Man sieht die meisten Kinder rennen, oftmals miteinander schreien statt zu reden. Warum ist das so?

Das aktuelle Bild hat keinen Alternativtext. Der Dateiname ist: pexels-photo-8457717.jpeg

Der Bewegungsdrang und die laute Stimme sind oft ein Zeichen dafür, dass nun erst einmal ein überreiztes Nervensystem reguliert werden muss. Schreien und Rennen lässt den eigenen Körper spüren, schottet auch etwas nach außen ab und natürlich suchen angestaute Energien ihren Weg nach draußen.

Und es geht noch weiter

Im Eifer des Gefechts hat man keine der freien Schaukeln mehr erwischt. Durch die Luft sausen, dieses Kribbeln im Bauch, die Fliehkräfte – das alles soll jetzt warten? So ein Ärger aber auch! Dabei ist Schaukeln ebenso wichtig. Das Kind, das gerade schaukelt, mag da natürlich den heiß ergatterten Schaukelsitz nicht direkt räumen. Da wird es auch schon angeschrien: „Du blöde Kuh! Ich hasse Dich! Nie wieder werde ich mit dir spielen und dich auch nie mehr auf die Schaukel lassen!“

Die Pausenaufsicht kommt hinzu

… und greift ein mit den Worten: „So gehen wir aber nicht miteinander um! Stell Dir mal vor, so etwas würde man Dir sagen. Das ist nicht in Ordnung! Jeder darf einmal schaukeln. Bitte entschuldige dich.“ Die Pausenaufsicht möchte den Konflikt herunterkochen, für gegenseitiges Verständnis werben und natürlich die Regeln für ein gutes Miteinander vermitteln.

Was die Pausenaufsicht dabei nicht bedenkt

Hinter dem Schimpfen steckt kein böser Wille, sondern Überforderung. Ein überfordertes Kind befindet sich auf der Ebene der Selbstoffenbarung.

  • „Du blöde Kuh“ heißt nicht „Ich möchte Dich beleidigen“, sondern „ich bin überfordert.“
  • „Ich hasse Dich“ heißt nicht „ich will Dich abwerten“, sondern „ich bin so voller Gefühl, dass mein Verstand gerade nicht erreichbar ist.“
  • „Ich lasse Dich nie wieder schaukeln“ heißt nicht „ich wünsche dir eine gemeine Strafe“, sondern „ich verliere gerade selbst die Sicherheit.“

Was können denn Erwachsene sonst tun, um die Situation zu entschärfen?

Dazu möchte ich gern meine Gedanken in den Raum stellen.

  • Ein erstes Einschreiten mit dem Wort „Stop!“ unterbricht das Geschehen.
  • Wir Erwachsenen müssen an der Stelle nicht für äußerliche Gerechtigkeit sorgen, sondern dafür, dass die Kinder in dem Moment höchster Aufregung wieder einen Anker finden, sich selbst zu spüren. Erst dann können sie sich wieder regulieren und im Nachhinein durchaus auch zu der Einsicht kommen, sich ihnen der Ausraster leid tut.

Was ist denn der Anker?

Beide Kinder sollen gesehen und anerkannt werden. Da reicht es zu sagen: „Mäxchen, dir ist gerade scheinbar alles zu viel. Du bist ja ganz wütend.“ Zu dem Kind auf der Schaukel: „Da hast Du Dich bestimmt ganz schon erschrocken.“

Und um beide zu entlasten: „Ich verstehe, dass ihr beide die Schaukel gerade braucht. Da bleibe ich am besten hier kurz stehen und achte gemeinsam mit euch darauf, dass abgewechselt wird.“ Dann aber auch im Gespräch bleiben.

Und die Realität?

  • Da ploppen in solchen Situationen auch alte Streitigkeiten wieder hoch, die eigentlich schon vergessen schienen
  • Sollte man bestimmte Schimpfwörter oder Handgesten nicht direkt tadeln, weil sie Grenzen überschreiten?
  • Das Kind auf der Schaukel ärgert vielleicht auch gern, indem es extra lange sitzen bleibt?
  • Mäxchen wird auch schnell handgreiflich und muss doch dringend gestoppt werden
  • Solche Situationen wiederholen sich doch immer und immer wieder….
  • und vielleicht kann man gar nicht länger bei den beiden bleiben, weil fünf Meter weiter ein anderer Streit ausgebrochen ist.

Fakt ist

  • beide Kinder brauchen akut eine Hilfestellung.
  • Erst, wenn man mit beiden wieder unaufgeregt sprechen kann, bringt es wirklich etwas, die Schimpfwörter und Handgesten anzusprechen.
  • Solche Situation wiederholen sich nur dann immer wieder, wenn man auf sie immer wieder nur oberflächlich reagiert. Ja, einige Kinder verlieren schnell die Verbindung zu sich und brauchen länger, um sie wiederzufinden – ihr Nervensystem fährt zu schnell hoch. Dennoch bringt eine Hilfestellung aus Anerkennung der unsicheren Lage auf lange Sicht garantiert eine Besserung.
  • Sollte es nebenan noch doller brennen, lässt man die Kinder nicht einfach stehen, sondern sagt: „Ich werden dort drüben gebraucht. Ruft mich, wenn Ihr abwechselt.“

Ob ich das im Schulalltag auch immer so schaffe?

Ganz ehrlich: Eine 100 % kann ich nicht geben. Aber je häufiger ich mir die eigentliche Situation der Kinder wieder vor Augen führe, desto besser gelingt es. Mein ganz subjektiver Eindruck ist, dass die Fähigkeit, mit sich selbst in Verbindung zu bleiben, eine immer größer werdende Herausforderung für die Kinder der heutigen Zeit ist. Denn in unserer schnelllebigen Welt voller Außenreize, die auf das junge Nervensystem wirken, ist eine 1. Hilfe in Form von Co-Regulation immer wichtiger.

Ein Huhn für Leonie: Über einen ganz besonderen Herzenswunsch

Danke an den Verlag WachsmalBlöckchen, dass ich dieses Buch lesen und rezensieren durfte. Danke an die Künstlerin Fee Badenius, die nicht nur eine tolle Liedermacherin, sondern auch Malerin und Geschichtenschreiberin ist. Und danke an Leonie, die einmal Fees Schülerin war (Fee ist nämlich auch Waldorflehrerin) und ihre Geschichte mit diesem Buch erzählt.

Ein Kind, ein Herzenswunsch

Wenn man selber Kinder hat, weiß man, dass es durchaus auch einmal Herzenswünsche gibt, die uns Erwachsenen – sagen wir mal – „ferner“ sind. So war es auch bei Leonie.

Zu ihrem 11. Geburtstag stehen weder Rollschuhe, noch ein schönes Buch, noch ein neues Springseil auf ihrer Wunschliste. Dafür gibt es aber den einen ganz besonderen Wunsch: Leonie möchte ein Ei ausbrüten und anschließend ein Hühnerküken großziehen.

Das (Lese-) Abenteuer beginnt

Mit einem Ei im Pullover, das Hühner-Paul aus einem Gelege geholt hat, kommt Leonie nach Hause. Sie weiß ganz genau, was zu tun ist, um das zarte Lebewesen zu schützen und zu verhindern, dass der Embryo nicht an der Schale festklebt. Und auch bei mir als Leserin steigt das große Gefühl des Hoffens und Daumendrückens: Leonie muss es einfach schaffen. Die Temperatur bei 38,2 Grad halten. die Luftfeuchtigkeit bei 60 %, das Ei regelmäßig drehen – und 21 Tage warten. Es entwickelt sich mein persönlicher Hühner-Krimi…

Das Buch ist auf eine ganz bezaubernde Art lehrreich und spannend. Küki im Kreise der Menschenfamilie, Kükis erster Regenwurm, Kükis erstes Sandband – Kükis erstes Ei.

Und was Küki auch noch mitbringt:

  • Glaube an Dich und Deinen Herzenswunsch
  • Gehe los, wenn Dein Herz Dich führt
  • Auch eine Familie, die nicht sofort begeistert ist, kann ihrem Herz folgen und an der richtigen Stelle Halt bieten.
  • Das Wesen eines jeden Tieres ist einzigartig, liebens- und schützenswert.

Küki in Deinem Osternest

Wenn Ihr Euch die Osterzeit mit einer ganz wundervollen Geschichte zum Vorlesen oder Selberlesen – inklusive zahlreicher schöner Illustrationen – versüßen wollt, dann sollte dieses Buch auf keinen Fall im Osternest fehlen.

Ganz große Herz-Empfehlung!

„Ein Huhn für Leonie“ im Shop von WachsMalBlöckchen

(kein Affiliatelink)

Naturerlebnisse und mehr für die ganze Familie: Familienbande im Jahreskreis

Ich möchte Euch heute das erste von zwei wundervollen Familienbüchern vorstellen, erschienen bei einem großartigen Verlag: Familienbande im Jahreskreis ist ein Mitmachbuch, das unsere Jahreszeiten, ja jeden einzelnen Monat des Jahres, fühl- und erlebbar macht. Also ganz nach meinem Geschmack.

Das Buch ist ein Hardcover, das Format ist ein wenig größer als A4. Die Titelseite ist ein liebevoll illustriertes Wimmelbild mit allem, was so ein Jahr zu bieten hat.

Über den LebensGut Verlag

Der LebensGut Verlag an sich holt mich persönlich schon sehr ab: Er ist ein wirklich einzigartiger Buchverlag mit dem Ziel, Literatur zu veröffentlichen, die Frauen und Familien stärkt. Unter der Leitung der lieben Walentina Sommer fokussiert sich der Verlag auf Bücher, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Die Werke setzen sich intensiv mit Themen wie Weiblichkeit, Intuition und emotionaler Intelligenz auseinander und fördern eine nachhaltige Produktion. Alle Bücher werden auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt und größtenteils in Deutschland hergestellt, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Genug der Schwärmerei, schaut gern beim Verlagsprogramm vorbei. Und jetzt ist Zeit für die

Familienbande im Jahreskreis

Das Vorwort hat Simone Streif, Ethnologin und Ritualgestalterin geschrieben. Sie hebt hervor, warum Kinder Rituale gerade heutzutage dringend brauchen. In einer Zeit, die immer schnelllebiger wird und zudem sehr konsumorietiert ist.

Das Buch beginnt im Herbst

Na klar, man kann zu jeder beliebigen Zeit mit diesem Buch starten. Die Autorin Verena Wagner hat den goldenen Oktober gewählt. Eine Zeit, in der man draußen noch einmal Sonne tanken kann, die aber auch schon zum Kürbisschnitzen einlädt. Und wer draußen einfach eine schöne Vorlesezeit genießen möchte, kann die Geschichte von Berta, Birk und die Blutbuche genießen.

Jeden Monat ganzheitlich und weltoffen erleben

Das Buch hat so viele Inspirationen und Sinneserlebnisse zu bieten: Die Wahrnehmung der Natur steht immer an erster Stelle, es folgen jahreszeitliche, leckere Rezeptideen – Holunderküchlein, Kräuter-Stockbrot, veganer Erdbeerkuchen, um nur weniger zu nennen. Auch jeden Monat dabei: Eine märchenhafte, jahreszeitliche Geschichte: Mal geht es um einen Kirschbaum im Februar, mal um ein Erdmännlein im April oder um den Tanz der Feuerwichtel im Juni zur Sonnenwende.

Rituale aus aller Welt – Vom Lichterfest der heiligen Luzia in Schweden über Osterfest und Ramadan bis hin zum jüdischen Laubhüttenfest im September sind nicht nur voller Inspirationen, sondern man lernt wirklich noch so einiges dazu.

167 Seite voller Kindheitserinnerungen, Inspiration und Weltwissen

Ziel dieses Buches ist es also, mit sinnstiftenden Naturerlebnissen das Umweltbewusstsein im Familienalltag zu fördern – und dabei über den Tellerrand zu schauen. Dabei werden auch bei Erwachsenen so einige Kindheitserinnerungen geweckt. Die Weitergabe spiritueller Lebensweisheiten öffnet manchen Horizont. Ein wahrer Schatz für Familien!

Wer allerdings erwartet, dass es mit bunten Illustrationen wie auf der Titelseite im Buch weitergeht, wird von Ausmalbildern und kleineren schwarz-weiß-Elementen etwas überrascht sein. Was meiner Meinung nach aber nicht stört, da die inhaltliche Qualität wirklich groß ist und sich das Buch auch vom Schreibstil her wunderbar lesen lässt.

Bestellen

Die 24,00 Euro sind für dieses Werk ein sehr guter Preis.

Hier könnt Ihr es bei meinem Partner Thalia bestellenoder auch bei Buecher.de. Der Versand ist jeweils kostenlos.

Zeugnissprüche für Zukunftgestaltende

Immer, wenn ich Zeugnissprüche schreibe, verbinde ich mich innerlich mit jedem Schüler und jeder Schülerin, bedenke ihre Lebensphase und -aufgaben während des anstehenden Schuljahres und sehe zugleich Bilder mit bestimmten Themen vor dem inneren Auge. It´s Magic! Doch wenn ich im Laufe des Schuljahres die Sprüche Woche für Woche höre, bekommen sie noch einmal mehr Bedeutung (das ist auch der Grund, warum jeder Spruch ein Unikat ist). Aktuell haben wir wilde Zeiten – und so kam mir der Gedanke, dass ich Euch gern einige Sprüche meiner aktuell siebten Klasse vorstellen möchte, die Mut machen und sich gerade jetzt auch sehr bedeutsam anfühlen.

Mosaik der Menschheit

Photo by Alexander Grey on Pexels.com

In einer Welt, so bunt und weit,
lebt Vielfalt, die uns stets erfeut.
Gleich einem Mosaik aus vielen Teilen,
worin wir uns so gern verweilen.

Talente, Träume, Hoffnung, Gaben,
die wir gemeinsam weiter tragen.
Es wächst der Mut und man versteht,
dass es im Leben um Vielfalt geht.

Vielfalt ist unser größter Schatz,
der uns verbindet, Platz an Platz.

Aotearoa

„Das Land der langen, weißen Wolke“
Aus unserer Sicht am Ende der Welt,
liegt Neuseeland, das uns erzählt:

Erschaffe Neues, bewahre Kultur,
erhalte unberührte Natur.
Schütze ein jedes besondere Tier,
Gemeinschaft und Frieden wohnen hier.

Im Bewusstsein, Raum und Zeit.
Schätze für die Ewigkeit.

Altes Wissen

Wer lernt, Geschichte zu durchschauen,
kann für die Zukunft Brücken bauen.
Wo früher großes Unrecht war,
dachten auch Menschen weise und klar,
standen ein für des Lebens Recht
und machten so die Zukunft echt.

Erfinder, Künstler, Denker:
Die wahren Zukunftslenker.
Sie zeigen uns, was möglich ist,
wenn Mensch mit Mut die Zukunft misst.

So ist`s  auch unsere Zukunftspflicht,
Freiheit zu wahren, in Frieden und Licht.

Leonardo da Vinci

Ein Geist so reich, ein Herz so klug.
Die Welt war für ihn ein großes Buch.
Das wollte er lesen und verstehen,
dabei weit in die Zukunft gehen.

Mit Augen, die die Welt durchdringen,
Gedanken, die forschend Neues erringen.

Da Vinci zeichnete durchdacht und genau,
von der Flugmaschine zum Körperbau.

Ein Denker, Künstler und Genie,
Zukunftsmensch voll Energie,
war seiner Zeit so weit voraus.

Entfesseltes Denken macht Zukunft aus!

Die Stimme erheben

In uns ruht eine ruhige Macht,
die freundlich lächelnd zu uns sagt:
„Erhebe mutig deine Stimme,
sie sei im Dunklen stets Dein Licht.“

Mit Worten kannst Du Brücken bauen,
Vertrauen, Hoffnung, Frieden säen.
Lass deine Stimme Leitstern sein,
um frei und aufrecht nur zu gehen.

So beeinflussen Lernbedingungen den Lernerfolg

Eigentlich lernen Kinder von Natur aus. Man muss sie gar nicht dazu bringen – sie lernen einfach immer. Allerdings geraten auch Kinder in ein Ungleichgewicht mit ihren Lernbedingungen, dem größeren Lebenszusammenhang. Und auch das muss bei der Förderung im ganzheitlichen Sinne berücksichtigt werden. Slow living is the new rich!

Eine kleine Übersicht

Ich war mal kreativ und habe dieses Schaubild erstellt. Wenn all diese Dinge und Themen in einer guten Balance sind, gelingt das Lernen im wahrsten Sinne spielend.

Das jeweilige Vorwissen und die Gelgenheiten, regelmäßig zu üben, sind auf einer weiteren Ebene für den Lernerfolg wichtig.

Was sind die Gegenspieler der heutigen Zeit?

  • wechselnde oder mental abwesende Bezugspersonen
  • Reizüberflutung
  • Bewegungsmangel
  • verplante Freizeit, viele von außen gesteuerte Aktivitäten
  • zu wenig Gelegenheit, die Fantasie zu wecken und wirklich frei zu spielen
  • sich unbeobachtet ausprobieren
  • statt dessen: Viele kopflastige, fertige Informationen
  • schwer zu regulierende Gefühle
  • Schlafmangel
  • blaues Licht
  • Lautstärke
  • Fast Food

Wahrscheinlich fällt Euch noch mehr dazu ein.

Unsere Zeit ist atemberaubend schnell – die kindliche Entwicklung hat sich diesem Tempo noch nicht angepasst.

Aus diesem Grund darf ganz bewusst SLOW LIVING einziehen: In die Familien, in die Kitas und Schulen – und ganz besonders in den geschützten Förderorten.

Mit neuen Glücksbotschaften durch den Advent

Ihr wisst, ich mag die Themen Glück und Achtsamkeit sehr, besonders an wuseligen Schultagen. Jetzt ist schon wieder die Adventszeit, wir sind im siebten (!) Schuljahr und ich habe mir auch in diesem Jahr so einige Gedanken gemacht, womit ich den Klassen-Adventskalender füllen kann.

40 Glücksbotschaften für 33 Kids, bald Teens: Das Los entscheidet

ich habe wie all die Jahre zuvor für jeden Schüler, jede Schülerin ein Jutesäckchen am Adventskalender. Anfangs waren goldene Wachsblöckchen darin, später auch mal schöne Bleistifte oder selbst gemachte Sternenseife. In diesem Jahr war mir nach einem Glücksbringer für das neue Jahr und einer Glücksbotschaft.

Die Glücksbringer zeige ich hier, sobald meine Klasse sie auch gesehen hat.

Für die Botschaften gilt: Lass Karma wirken. Ich bin gespannt, wer welches Säckchen bekommt (und natürlich wen welche Nachricht erreicht).

Ich teile wieder gern mit Euch

Ist es nicht so, dass Glück sich vervielfacht, wenn man es teilt? Deshalb könnt Ihr auch diese Botschaften wieder kostenlos downloaden. Ich halte es diesmal aber recht schlicht: Schneidet einfach Papierstreifen, faltet mehmals – und schon könnt Ihr sie verschenken. Oder das Glücksglas neu befüllen.

Ich wünsche Euch viel Freude und eine schöne Adventszeit

Vom Zauber der Woche

Wie so oft in den Ferien, kremple ich mein Arbeitszimmer um. Sortiere neu, miste aus…. was man eben so macht, um den Überblick zu bewahren. Diesmal sind mir die Wochentagssprüche in die Hände gefallen, auch das Buch von Wolfgang Held „Der siebenfache Flügelschlag der Seele“ (Verlag Freies Geistesleben) rückte dabei mal wieder in den Mittelpunkt.

Wochentage fühlen sich an

Wenn man Kinder fragt, welcher Wochentag heute ist, kommt die Antwort entweder aus dem Kopf – da wird kurz abgezählt – oder aus dem Gefühl. Da lauscht man einfach mal in sich hinein, wie sich der Tag gerade anfühlt. Findet Ihr nicht auch, dass sich ein Samstag ganz anders anfühlt als ein Freitag oder ein Mittwoch? Die menschliche Seele ist mit dem rhythmischen Empfinden der Woche verbunden. Ein Wochentag bildet eine Art Charakter aus, den wir empfinden.

Und warum haben wir unsere Wochentage mit den Planeten verbunden?

Seit Jahrtausenden beobachten und dokumentieren Menschen, wie ihre Seele von Tag zu Tag in sieben verschiedenen Grundstimmungen schwingt (Wolfgang Held, S.17/18). Die Zuordnung zu den Eigenschaften der sieben klassischen Planeten wurden laut Held im alten Babylon vor etwa 4000 vorgenommen. Das liest sich immer faszinierender, oder?

Die überlieferten Sprüche knüpfen daran an

Ich habe einige der Wochentagssprüche auf Instagram veröffentlicht mit der Frage, ob jemand weiß, wer sie geschrieben hat. Es kamen einige Reaktionen von Menschen, die die Sprüche durchaus auch kannten – aber leider ergab sich keine sichere Antwort auf meine Frage nach der Urheberschaft. Daher habe ich mich nun entschlossen, die Sprüche doch nicht weiter selbst zu veröffentlichen. Ihr könnt mich bei Interesse oder näherem Wissen sehr gern anschreiben, das Kontaktformular ist unten.

Bis dahin empfehle ich Euch (unbeauftragt) das kleine, sehr feine Büchlein „Der siebenfache Flügelschlag der Seele“ und forsche selbst auch weiter.

Euer Montagskind Nadine 🙂

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Ein kleines, aber feines Gewinnspiel anlässlich des Weltkindertages

Lasst die Kinder erzählen, ladet sie von Herzen dazu ein und hört ihnen zu – nicht nur am Weltkindertag. Den feiern wir am heutigen Sonntag (auch wenn er offiziell schon am Freitag war) und ich möchte hier auf meinem Blog ein Exemplar meines Kartensets Sprechen und Zuhören im Erzählkreis unter Euch verlosen.

Über das Kartenset

Wenn verschiedene Erzählanlässe spielerisch und liebevoll ihren Raum bekommen, fördert das auf sooo vielen Ebenen. Die Karten sind eine Inspiration für Euch, das Erzählen bewusst in den Alltag zu integrieren und hilft dabei

  • ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen und gleichzeitig
  • sich gegenseitig einzeln wahrzunehmen
  • sich besser kennenzulernen und
  • somit eine vertrauensvolle Atmosphäre zu erschaffen
  • den Wortschatz zu erweitern
  • Sprachblockaden abzubauen
  • Ereignisse zu reflektieren
  • Erlebtes nachvollziehbar zu strukturieren
  • Wertschätzung zu erfahren
  • mit Sprache kreativ zu werden
  • und so viel mehr!

Die Verlosung

Unter meinen Followern auf Istagram (@montagskind.blog, @waldorf.lehrerin) verlose ich insgesamt zwei Exemplare, hier auf meinem Blog ein weiteres Exemplar der Kartensets.

Kommentiere einfach, wie oder für wen Du die Karten einsetzen würdest und Dein Los ist im Topf.

Die Verlosung endet am 27.9.24, die Gewinner werden am 29.9.24 benachrichtigt.

Das Kleingedruckte

Das Gewinnspiel ist eine Aktion des Montagskindblogs und steht in keinem Zusammenhang mit Instagram. Die Teilnahme ist ab 18 in Deutschland oder dem EU-Ausland. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung nicht möglich. Ihr werdet NUR von meinem Instagram Profilen oder meiner Montagskind-Emailadresse benachrichtig.

Ich wünsche allen Teilnehmenden viel Glück!

In Balance: Die Bedeutung von Bewegung für mathematische Fähigkeiten

Nein, nicht irgendwelche schlauen Arbeitsblätter fördern in den ersten Schuljahren die Entwicklung der Rechenfähigkeit. Die Entwicklung der Denkfähigkeit in den ersten Lebensjahren ist ein sehr komplexer Vorgang, denn körperliche, motorische und kognitive Fähigkeiten sind eng miteinander verwoben. Besonders hervorzuheben ist die Verbindung zwischen Gleichgewicht, motorischer Reife und der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten. Was braucht es also zur Förderung – und warum gehören der Einsatz von Wurfspiel, Balanciermauer und Flusssteinen unbedingt in unseren Schul-Förderraum, aus dem ich manchmal „live“ auf Instagram berichte?

Die Balanciermauer ist mehr als ein Hingucker im Förderraum

Sie macht den Kindern große Freude und weckt die Kretativität. Hier wurde natürlich auch schon rückwärts und sogar auf allen Vieren balanciert.

Die Rolle des Gleichgewichts für die kognitive Entwicklung

Gleichgewicht und motorische Kontrolle sind an sich grundlegende Fähigkeiten, die ein Kind gleich nach seiner Ankunft auf der Erde mehr und mehr erlernt. Es beginnt mit dem ersten Anheben des Köpfchens. Es folgen Drehen, Sitzen, Knien und Krabbeln, Stehen und Gehen. Bald wird gehüpft, auf einem Bein balanciert, gedreht, getanzt, geklettert. All das ist nicht nur ein schönes Erlebnis für die Kinderseele, sondern aktiviert auch tiefere neuronale Prozesse im Gehirn. Gleichgewicht braucht auch das vestibuläre System, das sich im Innenohr befindet und dem Gehirn Informationen über die Lage des Körpers im Raum liefert. Dieses System ist nicht nur für körperliche Koordination entscheidend, sondern auch für die räumliche Wahrnehmung, die in vielen kognitiven Prozessen eine Rolle spielt.

Jedesmal, wenn ein kleines Kind also vor einem Bildschirm geparkt wird…

wird ihm zugleich die Möglichkeit genommen, eine wichtige Bewegungserfahrung zu machen. Eine Bewegungserfahrung, die die Bewegungsfreude nährt, den Entdeckergeist stillt, die eigenen Grenzen und Kräfte spüren lässt – und quasi nebenbei auch schlau macht.

Wie beeinflusst das Gleichgewicht das Denken?

Zahlreiche neurowissenschaftliche Studien belegen, dass Gleichgewichts- und Motorikübungen auch die Informationsverarbeitung und Problemlösungsfähigkeiten fördern. Dies gilt auch insbesondere für den Zusammenhang zwischen Gleichgewicht und der Entwicklung mathematischer Fähigkeiten:

Räumliche Wahrnehmung und Geometrie: Kinder, die eine gute räumliche Wahrnehmung entwickeln, haben später meist ein besseres Verständnis für Geometrie und die räumliche Anordnung von Objekten. Das Balancieren oder das Durchlaufen von Hindernisparcours verbessert die Fähigkeit, Raum und Position zu erfassen – wichtige Grundlagen, um geometrische Konzepte wie Formen, Größen, Zeit und Entfernungen zu verstehen.

Verarbeitungsgeschwindigkeit und Problemlösung: Gleichgewicht erfordert eine kontinuierliche Verarbeitung und Anpassung der eigenen Körperposition. Diese permanente Aktivität fördert auch andere kognitive Funktionen, etwa die Fähigkeit, angemessen auf Probleme zu reagieren und passende Lösungsstrategien zu entwickeln.- Mathematische Problemlösung setzt ebenfalls eine hohe Verarbeitungsfähigkeit voraus.

Aufmerksamkeit und Konzentration: Gleichgewichtsübungen fördern außerdem die Fähigkeit, über längere Zeiträume aufmerksam zu bleiben, da sie erhöhte Konzentration benötigen. Eine verbesserte Fokussierung unterstützt die lieben Kleinen auch dabei, mathematische Aufgaben präziser zu erarbeiten und sich über längere Zeiträume hinweg auf komplexe Rechenprozesse zu konzentrieren.

Was ist die motorische Reife?

Neben dem Gleichgewicht spielt die allgemeine motorische Reife eine wichtige Rolle in der kognitiven Entwicklung, insbesondere im mathematischen Bereich. Unter motorischer Reife versteht man die Fähigkeit eines Kindes, seine Bewegungen bewusst und gezielt zu steuern und damit auch feinmotorische Aufgaben zu bewältigen. Der Klassiker: „Jetzt setz Dich endlich mal still hin!“ oder „Nimm Dir mehr Zeit beim Malen, das Bild ist ja noch gar nicht fertig.“ So etwas erfordert aber die Kontrolle der Bewegungsimpulse.

Feinmotorik und Zahlverständnis hängen zusammen

Die Feinmotorik, die es Kindern ermöglicht, kleinere Bewegungen wie das Schreiben, Ausschneiden, Basteln oder Türmebauen mit Bausteinen präzise zu kontrollieren, beeinflusst auch das Verständnis abstrakter mathematischer Herausforderungen, die es zu lösen gilt.

Wie kann man Gleichgewicht und Motorik gezielt fördern?

Die Förderung der motorischen Fähigkeiten, insbesondere des Gleichgewichts, kann durch verschiedene spielerische Aktivitäten geschehen, die der kindlichen Entwicklung allen Ebenen hilfreich sind.

Der Alltag steckt voller Balancierübungen!

Eine einfache, aber effektive Methode zur Förderung des Gleichgewichts sind Balancierübungen. Dazu braucht man noch nicht einmal einen Spielplatz aufzusuchen. Allein das Stehen auf einem Bein fördert nicht nur die Muskulatur, sondern auch den Gleichgewichtssinn. Backt Ihr gemeinsam einen Kuchen und das Kind steht dabei auf einem Learningtower, wird der Gleichgewichtssinn gefördert. Gibt es auch noch etwas zu verrühren, zu kneten oder Äpfel zu schneiden, ist zudem die Handmotorik gefordert. Kastaniensammeln im Herbst: Erst spazierengehen, bücken und aufsammeln, dann zu Hause basteln und dekorieren – ein komplettes Förderprogramm. Alles, nur nicht bewegungslos werden, lautet die Devise.

Der Bewegungsparcours im Förderraum

Das Durchlaufen des Bewegungsparcours (Bilder oben) fördert neben der Balance auch gezielt das räumliche Denken. Die Kinder müssen dabei nicht nur ihren Körper im Raum koordinieren, sondern auch verschiedene Hindernisse überwinden, die logisches Denken und Problemlösungsstrategien erfordern. Übrigens: Eine Balancier-Deluxe-Version ist die Barfuß-Fühlmauer. Hier werden zusätzlich taktile Empfindungen erfahren und die Strecke ist zudem ansteigend bzw. abschüssig. Gerade das Barfuß-Fühlen fördert stark die Konzentration. Deswegen steht diese Barfuß-Fühlmauer auch ganz oben auf meinem Wunschzettel für´s Förderräumchen.

So sieht die Fühlmauer aus

Es gibt übrigens auch eine einfach Balanciermauer aus Holz. Hier müssen die Füße ihren sicheren Platz auf dem jeweiligen Balken finden. Diese Mauer ist kostengünstig, platzsparend und passt daher auch in jedes Kinderzimmer.

Bewegtes Lernen

Das Lernen in Bewegung, im bewegten Klassenzimmer, gehört an unserer Schulform, der Waldorfschule, ohnehin zum normalen Schulalltag. Ü’bungen mit Bohnensäckchen und Hüpfspiele unterstützen das Erlernen der Grundrechenarten, insbesondere des kleinen Einmaleins. Und ganz besonders gilt im Förderraum:

Keine Matheförderung ohne Bewegung!

Anmerkung: In diesem Blogartikel meiner Kooperationspartner Backwinkel und Montessori Lernwelten. Mit Bestellung über diese Links unterstützt Ihr meinen Blog. So bleibt er ansonsten werbefrei und meine Hostingkosten verringern sich. Ganz herzlichen Dank!

Michaelifest mit Märchen, Spielen und Festessen

Das Herbstfest Michaeli wird etwa zeitgleich zur Tag- und Nachtgleiche im Herbst gefeiert und bildet somit das Tor zur dunklen Jahreszeit. Da stärkt man sich doch gern mit Drachenkraft und weckt mutig Fantasie und Kraft. Ich habe also mal wieder eine Geschichte geschrieben, die Du downloaden kannst und passend zur Geschichte habe ich mir ein schönes Kreisspiel überlegt. Zur Stärkung klingt das Fest bei selbst gebackenen Schwertern aus.

Meine Klasse ist inzwischen dem Michaelifest entwachsen, aber irgendwie schaffe ich es doch jedes Jahr, diese schöne Stimmung in den unteren Klassen miterleben zu dürfen. Auch dieses Jahr bin ich bei der gemeinsamen Feier mit dabei und so ist mir auch gleich wieder etwas Schönes eingefallen, das Ihr gern nutzen könnt.

Das Märchen

… erzählt von einer mutigen, jungen Prinzessin, die mit Mut und Geschick einen schlimmen Drachen verjagt, der im Königreich die Ernte des ganzen Jahres gestohlen hatte – endlich mal eine Heldin, die es mit dem wilden Drachen auf sich nimmt 🙂 …

Ich habe es für meinen Evergreen Podcast Märchen mit Klang erzählt – einfach angehören und bei einem warmen Kakao genießen 😉

und hier ist das Märchen für Euch zum kostenlosen Download:

Das dazugehörige Kreisspiel

Hier fassen sich die Kinder an die Hände und bilden einen Kreis (die Höhle). Ein Kind darf der Drache sein und wartet im Kreis (der Höhle). Ein weiteres Kind steht außen und ist der Prinz oder die Prinzessin. Prinz oder Prinzessin suchen sich ein Törchen, das sich öffnet (hoch gehobene Arme zweier Kinder, die sich an den Händen halten) und schlüft in die Höhle. Da der Prinz nun also in die Drachenhöhle kommen wird, schlüpft der Drache ebenso durch ein Törchen hinaus. Der Prinz darf die Höhle aber nicht durch dasselbe Törchen verlassen. Er sucht sich ein weiteres Törchen und der Drache muss versuchen, den Kreis zu umrunden, ohne vom Prinzen erwischt zu werden. Droht dieser, ihm den Weg abzuschneiden, ist ein Richtungswechsel angesagt. Ist der Drache schnell genug wieder durch das erste Törchen zurück in die Höhle gekommen, darf es der nächste Prinz versuchen. Wurde der Drache erwischt, wählt der Prinz den nächsten Drachen aus.

Viel Spaß!

Kreativ zur Ruhe kommen

Da könnt Ihr mit Wachs wunderschöne Mutkerzen für die dunkle Jahreszeit gestalten.

Und zu guter Letzt: Ein Drachenmahl

Hier greife ich mal ins Archiv: Drei Rezepte für ein Festmahl oder auch leckere Michaeli-Waffeln sind der Hit!

Oder doch eine andere Geschichte mit Spiel?

Die Drachenfußspuren sind auch ein Hit auf meinem Blog.