Ein Jahr Klangschalenspiele

Vor einem Jahr sind meine „30 Klangschalenspiele für Entspannung und Körperwahrnehmung“ beim Don Bosco Verlag erschienen. Die verschiedenen Übungen sind aus der praktischen Arbeit heraus entstanden und erfreuen sich inzwischen nicht nur in „meinen“ Kindergruppen großer Beliebtheit. Ein kleiner, freudiger Rückblick.

Ende Juli 2022

Da lag das Kartenset vor mir. Nach Monaten einer sehr unkomplizierten und einfach sehr stimmigen Zusammenarbeit mit meiner Lektorin sowie der Illustratorin waren die Freude riesig und die Anspannung groß: Wie wird das Kartenset bei den Nutzer:innen ankommen?

Mein Blogbeitrag zum Verkaufsstart des Kartensets auf dem Blog von Don Bosco findet Ihr übrigens hier:

Kinder und Klänge

Herbst / Winter 2022

Absolutes Herbst-Highlight war für mich, dass es das Kartenset in die Top Ten des Herbstprogramms beim Don Bosco Verlag geschafft hatte.
Im Adventskalender des Verlages wurde eine Übung aus dem Set präsentiert.

Frühling 2023

Die erste Auflage ist bereits vergriffen, am 2. Mai ist die zweite Auflage erschienen. Wieder große Freude!

Sommer 2023

Happy Birthday, liebe Klangschalenspiele, und ein riesengroßes Dankeschön an das liebe Team des Bon Bosco Verlages für die wunderbare Zusammenarbeit. Eine Rezension:

5,0 von 5 Sternen Tolle Karten am 23. Februar 2023

Ich habe die Karten gekauft und bin begeistert. Gut beschrieben und tolle Spiele. Die Kinder sind begeistert, setze es auch bei Menschen mit Behinderungen ein.

Quelle: Amazon

Fortsetzung folgt….

Hier noch ein achtsames Klangschalenspiel für Euch: Zaubersterne, Zauberblumen.

Sommerferien: Der Abstand nach dem Schuljahresendspurt

Wieviel Abstand brauchst du, wenn Du kräftemäßig an Deine Grenzen gestoßen oder sogar über sie hinaus gegangen bist? Der diesjährige Schuljahresendspurt hatte es für mich in sich, da kam vieles in konzentrierter Form zusammen, sowohl schulisch als auch privat (zwei nahestehende Todesfälle innerhalb weniger Wochen am Schuljahresende). All das hat viel mit mir gemacht. Nun lerne ich daraus – aber erstmal braucht es Abstand, um sich sortieren zu können. Und selbst dieser ist in diesem Jahr ganz besonders.

Das Happy End

Jedes Schuljahr soll für alle Beteiligten im Guten enden. So, dass wir uns feiern für viele neue Meilensteine und fröhlich in die Ferien gehen. So, dass wir aber auch wissen, was die nächsten Schritte sind, für die wir in den Ferien neue Kräfte sammeln und auf die wir zuversichtlich zugehen. Manchmal nehmen wir am Schuljahresende auch Abschied, vorzugsweise natürlich auch im Guten.

Das sind also alles Wünsche, die wir uns selbst erfüllen können, aber nur als Gemeinschaft im Ganzen. Mein Optimismus für ein Happy End hat in diesen letzten Schultagen – sagen wir es mal so – zumindest etwas gewackelt. War doch vieles sehr kräftezehrend. Doch ich wurde von den Kindern und einigen Eltern meiner Klasse überrascht. Jedes Kind hatte am letzten Schultag eine Rose für mich, einige Familien auch noch persönliche Feriengrüße. Es gab ein leckeres Klassenfrühstück voller Delikatessen. Viele Eltern haben beim Klassenumzug geholfen, sodass wir sehr schnell fertig wurden und sogar noch genügend Zeit hatten, gemeinsam einen mitgebrachten Kuchen nach getaner Arbeit zu snacken.

… und der Weg dorthin

Wie so ein Schuljahr am Ende für eine Klasse ausgeht, daran wirken viele Menschen mit; Eltern, Lehrende und die Kinder selbst. Wobei wir Klassenlehrer:innen natürlich den Hut aufhaben und den Überblick bewahren müssen. Dieser Hut ist nicht immer leicht, aber ich trage ihn auch nach Jahren sehr gerne – selbst wenn er zwischendurch mal etwas ramponiert wird und dann neu herausgeputzt werden muss.

Was dieses Jahr besser geklappt hat:

  • Ich habe mir eine neue Struktur für das Zeugnisschreiben überlegt, die sich als wirklich effektiv erwiesen hat und im neuen Schuljahr weiter ausgebaut wird.
  • Ich habe erstmals eine Klassenaktion, die Olympiade, auf den Beginn des neuen Schuljahres verschoben – und damit im vorhandenen Schuljahr nicht wie geplant abgeschlossen. Normalerweise hätte ich es durchgezogen, um einfach alle Vorhaben zu beenden und ohne „Altlast“ zu starten. Diesmal hat aber die Vernunft gesiegt und ich bin mir sicher, dass es mit neuer Energie ein schönes Fest zum Auftakt des neuen Schuljahres wird. Dieser Schritt, die Olympiade zu vertagen, hat mich große Überwindung gekostet, jetzt ist es aber okay, auch für die Kinder. Es fühlt sich also nicht nach Altlast an.

Woran ich jedes Jahr zu knabbern habe und wofür ich noch immer eine Lösung suche:

  • ich kann meine Zeugnistexte nur schwer loslassen. Immer wieder lese und formuliere ich in ihnen herum, bis zur letzten Minute. Ich fühle mich so betriebsblind!
  • Ebenso ist es mit den Zeugnissprüchen. Ich liebe es, sie zu schreiben – und beim Verfeinern wird es wiederum schwierig mit dem Loslassen. Ich „teste“ zwar die Zeugnissprüche in den Wochen vor Schuljahresende und lese jeden Tag der Klasse aus meinem Zeugnissprüchebuch vor. Dabei nehme ich wahr, ob und wie die Sprüche bei den Kindern ankommen. Dieses Jahr habe ich mehrere Sprüche verworfen und komplett neu oder anders geschrieben. Gleichzeitig habe ich aber auch noch nie so viele passende Aquarelle zu den Sprüchen bekommen. Was für eine schöne Verbindung!
  • Ich schaffe es fast nie, vor dem Klassenumzug nochmal in Ruhe auszumisten. Das geschieht erst beim Einräumen der neuen Klasse und ist im Grunde so viel unnötige Arbeit – dieses Einpacken und Mitschleppen des Überflüssigen.

Jetzt ist aber erst einmal Abstand angesagt

Der Ferien-Tapetenwechsel steht jetzt an: Viele Ausflüge, Aktivitäten, Besichtigungen, neue Orte, Zeit zum Schreiben und für Podcastproduktionen …dieses Jahr führen mich die Ferien an manche besondere Orte meiner Jugend zurück – und meine Kinder erleben diesen Teil von mir, den sie nur aus meinen Erzählungen kannten.

Das ist ein ganz besonderer Abstand nach einem ganz besonderen Schuljahresende. Ich werde noch mit einer kleinen Blog-Reihe auf das vergangene Schuljahr zurückblicken. Alles so nach und nach, ganz im Ferienmodus.

Ich wünsche allen Leser:innen einen schönen Sommer und freue mich, wenn Ihr ab und zu hier lest.

Die Fünf – heute mal ein bisschen Mindset

„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst.“ Dieses Zitat von Jim Rohn beschäftigt mich schon sehr lange. Und wenn ich an „meine“ fünf Menschen denke, fühle ich mich sehr wohl dabei. Mir gefällt mein näheres, stabiles Umfeld sehr. Und wie geht es mit dem weiteren sozialen Umfeld?

Wie weit reicht der eigene Einfluss?

Ein soziales Umfeld umfasst den Kontakt zu anderen Menschen in allen Lebensbereichen. Neben dem Privaten gibt es das Berufliche, die Nachbarschaft, Vereine, Hobbies, auch die Freunde von Freunden zählen mitunter dazu. Als Eltern gehören wir den Klassengemeinschaften unserer Kinder an, als Lehrer haben wir zudem weitere Gemeinschaften innerhalb einer größeren Eltern- und Schülerschaft, mit denen wir zusammenarbeiten. Wenn man also näher darüber nachdenkt, wird der persönliche Radius sehr schnell sehr groß und kann sogar unendlich weit in die große Anonymität des weltweiten (sozialen) Netzes reichen.

Was Du lenken und entscheiden kann

Deine persönlichen Entscheidungen haben hauptsächlich Auswirkungen auf Dein ganz nahes Umfeld. Das Umfeld, das dich am meisten prägt, das prägst wiederum auch Du sehr stark:

  • Deine engsten Beziehungen und eben die Beziehungsarbeit, an der Du größeren Anteil hast.
  • Dein Arbeitsumfeld. Geht es Dir gut, wo Du arbeitest? Wirst Du wertgeschätzt und verstanden? Du kannst Dich dafür oder dagegen entscheiden. Kannst Du auch selbst mitgestalten?
  • Dein Mindset – Deine Glaubenssätze, Deine Einstellung, der Umgang mit Vergangenem
  • Die Aussagen, die Du tätigst – und auch, ob Du lieber schweigen willst.
  • Deine Gesundheit und Selbstfürsorge
  • Deine Aufmerksamkeit und der Einsatz Deiner Schaffenskraft
  • Die Gestaltung einer guten Zukunft für Dich und Deine Liebsten

Was sich nicht beeinflussen lässt

  • Die Entscheidung anderer Menschen, über Dich (mit anderen) zu reden. Reminder: Sowohl die Art und Weise, als auch der Inhalt des Gesprochenen, ist immer zugleich eine Selbstoffenbarung.
  • Wie andere Dich verstehen (wollen)
  • Was früher war
  • viele äußere Gegebenheiten und Ereignisse – angefangen beim Wetter oder der unpünktlichen Bahn.

Und so gilt

Es ist eine ganze Menge, was Du selbst in der Hand hast. Lass los, was Dich runterzieht und außerhalb Deines Einflusses liegt. Triff andere Entscheidungen, wenn Du in Deinem Nahbereich nicht glücklich bist. Vertraue Dir selbst.

Veränderung braucht Mut!

Ein Sommergedicht

Allmählich fühlt es sich an wie Sommer – ich wäre jedenfalls bereit für lange, laue Sommerabende. Und in dieser Stimmung habe ich mal ein schönes Gedicht herausgesucht, das ich gern mit Euch teilen möchte. Auf einen schönes erstes Juniwochenende!

Ein neues Märchen zu Pfingsten

Pfingstmontag ist auch wieder Märchenmontag. Ich habe für Euch das Märchen vom Zauberschloss, nach einem portugiesischem Volksmärchen „pfingstlich“ erzählt.

Die Geschichte

Ein König hat drei Söhne, davon sind zwei schön und klug und der dritte gilt als Dummling. Er darf nicht mit am Schloss wohnen, sondern muss am Meer die Ziegen hüten. Eines Tages kommt die Kunde, dass im Königreich der Sonne und des Mondes die Königin verzaubert ist. Die beiden Älteren machen sich auf den Weg, kehren aber nicht zurück.

Nun möchte auch der Dummling auf die Reise gehen, aber niemand glaubt an ihn. Doch dann macht er Bekanntschaft mit einem magischen Wesen und auch eine lieblich duftende Rose ohne Dornen wird dem freundlichen Jünglichen nützlich…..

Podcast „Märchen mit Klang“

Die Geschichte begleite ich klanglich mit der Kinderharfe. Hier ist der Link zur Folge:

Das Zauberschloss

Ich wünsche viel Spaß beim Zuhören und freue mich über viele neue Bewertungssterne!

„Märchen mit Klang“ gibt es überall, wo es Podcast gibt und ist eine Produktion vom Montagskind Blog.

Hand, Herz und Kopf

Es sagte einmal die kleine Hand zur großen Hand: „Du große Hand, ich brauche Dich, weil ich bei Dir geborgen bin.“ Es sagte die große Hand zur kleinen Hand: „Du kleine Hand, ich brauche Dich, weil ich von Dir ergriffen bin.“ (nach Gerhard Kiefel). Wie wir unsere Kinder an die Hand nehmen und mit ihnen gemeinsam Wege gehen, gemeinsam tätig werden, gemeinsam erleben, das wirkt ein Leben lang. Ebenso wirken die Hände, in die wir sie vertrauensvoll geben.

Erziehungspartnerschaften sind Beziehungspartnerschaften

Betreuung außerhalb von zu Hause, das Abgeben des eigenen Kindes in andere Hände, bringt große Entscheidungen mit sich. Wo ist der richtige Ort? Wer sind die passenden Menschen, mit denen vertrauensvoller Austausch möglich ist?

Die Entscheidung: Herz und Kopf

Entscheide ich mich für ein Konzept, für ein bestimmtes Umfeld, etwa die unmittelbare Nachbarschaft, oder für konkrete Menschen, bei denen ich ein gutes Gefühl habe? Ist es also eine rationale Entscheidung oder ein Bauchgefühl? Naja, irgendwie beides. Ich selbst kenne ja auch beide Seiten. Die der Mutter, die ihre Kinder in andere Hände geben musste und die der Lehrenden und Betreuenden, die mit Eltern Erziehungspartnerschaften eingeht. Meine Erfahrung zeigt mir bis jetzt, dass neben vielen allgemeinen Grundsätzen doch jedes Kind einen eigenen Entscheidungsprozess in all diesen Fragen mit sich bringt.

Beziehung ist dynamisch

Beziehungen stehen niemals still. Sie bedeuten Arbeit. Arbeit, die einem niemand abnehmen kann. Jede Beziehung, die man neu eingeht, beginnt mit einem gegenseitigen Vertrauensvorschuss, der im besten Falle wächst und sich vertieft. Keine Chance, dabei etwas zu erzwingen, herbeizureden oder sonstwie von außen zu mobilisieren.

Die Stabilität einer Erziehungspartnerschaft zeigt sich daher besonders in Krisenzeiten. Hält man aneinander fest oder verliert man sich? Wenn es um die Kinder geht, wird es (zum Glück!) meist sehr emotional. Weil Gefühle etwas zu sagen haben. Und eben weil wir von unseren Kindern so ergriffen sind. Weil sie uns brauchen, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Aber eines ist unumstritten:

Wir Erwachsenen sind dabei immer Vorbild

Unsere Kopfentscheidungen prägen unsere Kinder ebenso wie unsere Bauchentscheidungen. Wir sind ein Vorbild, wenn wir unsere Gefühle ausleben oder unterdrücken. Wir sind ein Vorbild in der Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen gestalten und mit anderen Menschen umgehen – sowohl in guten Zeiten wie in schwierigen Phasen. Ob wir schnell Beziehungen aufgeben oder an ihnen festhalten. Wie wir neue Beziehungen anbahnen und alte auf Eis legen.

Gedankenkarussel am Montag.

Schuljahresendspurt und Selbstfürsorge

Wenn sich am Schuljahresende die Termine, Verpflichtungen und Zeugnisarbeiten häufen, kann das Thema Work-Life-Balance manchmal völlig in den Hintergrund rücken. Auch wenn Selbstfürsorge und Lehrergesundheit natürlich „Ganzjahresbaustellen“ sind, merkt man als Lehrperson am Schuljahresende noch einmal ganz besonders, welche Kraftreserven es eigentlich so gibt.

Neue Folge Kaffee, Kreide, Morgenspruch

Heute ist Folge 22 unseres Podcasts „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“ erschienen. Es ist 21 Uhr und ich kann erst jetzt darüber berichten: Typisch Zeugniszeit!

So wie man in diesem Beruf zweimal im Jahr einen Jahreswechsel hat (Neues Schuljahr und neues Kalenderjahr), fühlt sich die Zeugniszeit auch manchmal so an wie „Weihnachten kommt aber plötzlich“.

Dustin und ich haben darüber gesprochen, wie wir mit dem Thema Selbstfürsorge bei erhöhten Arbeitsaufkommen umgehen.

Ich habe einen Plan, aber…..

… das Leben kennt nunmal keine Pläne. Daher ist es für mich wichtig, die anfallenden Arbeiten möglichst so zu strukturieren, dass ich auch bei unvorhergesehen Ereignissen nicht vollends ins Chaos stürze. Und trotzdem schaffe ich mir möglichst einen Freiraum pro Woche.

Folge 22

Unser ganzes Gespräch über Lehrergesundheit und Selbstfürsorge, dazu Neues aus unserem Schulalltag und Antworten auf die Fragen unserer Hörer:innen könnt Ihr hier

direkt anhören. Wir wünschen gutes Zuhören und freuen uns über positive Bewertungen.

Warmlaufen bei Jetlag nach den Ferien

Wenn am Montag die Schule wieder losgeht, habe ich bereits wieder viele schöne, neue Pläne im Gepäck für meine Klasse. Natürlich habe ich den Beginn der neuen Schulwoche mit der gegebenen Ferienruhe vorbereitet. Die Kinder meiner Klasse genießen allerdings noch viel länger ihre Ferien und lassen den ersten Schultag einfach auf sich zukommen, Jetlag inklusive.

Klasse im Ferien-Jetlag

Ich muss also davon ausgehen, dass die Kinder die ersten Tage der neuen Schulwoche eher etwas unausgeschlafener sind – da sich der Rhythmus des Schulalltags erst noch wieder einstellen muss (Blogartikel mit Tipps dazu). Außerdem bringt jedes Kind natürlich so einige Ferienerlebnisse mit, die auch in unserer Gemeinschaft ihren Platz finden sollen.

… trifft ihre erholte, motivierte Lehrerin

Naja, zurück also auf den Boden der Tatsachen. Was nützt es also, gleich mit Volldampf den Lernstoff in den üblichen 100 Prozent an die Kinder heranzutragen? Nach den Ferien und mit gleichzeitigem Beginn der neuen Unterrichtsreihe gilt:

  • Zeit für einen Ferienrückblick einplanen
  • neue Spiele und Übungen wohldosiert anleiten und die Kinder mit genügend Zeit hineinfinden lassen.
  • Vorwissen übersichtlich aktivieren und daran anknüpfen: Erinnern und zugleich auch einen kleinen, neuen Forschungsauftrag erarbeiten lassen.
  • Die Stunde mit einer Erzählung abrunden, Arbeitsaufträge (auch Hausaufgaben) zunächst etwas reduzieren.

Ein guter Mix statt Frust

Meine Erfahrung ist, dass ein Schulstart nach Ferien am besten gelingt, wenn in den ersten zwei oder drei Tagen

  • die Klasse noch mit Erzählspielen nicht nur die gegenseitige Wahrnehmung stärkt, sondern auch ihre Ferien gemeinsam „offiziell“ abschließt – auch noch in der Mittelstufe.
  • ein ausbaufähiges Bewegungsspiel (mit einfachen Grundregeln, in die man direkt einsteigen kann) auch müde Geister weckt und die Gemeinschaft sogleich aufleben lässt.
  • ein gemeinsames Quiz-, Memory- oder anderes Tafelspiel gut geeignet ist, um Vorwissen zu aktivieren.
  • Arbeitsphasen und Hausaufgaben in Ruhe anlaufen dürfen – um dann freudig Fahrt aufzunehmen.

Ich wünsche allen einen schönen Schulstart nach den Ferien!

Lust und Frust beim Thema Hausaufgaben

Neue Erfahrungen und Lerngewinne sollen von den Kindern als Bereicherung empfunden werden. Auch die Hausaufgaben sind davon nicht ausgenommen. Damit sich Hausaufgaben aber nicht wie eine „Beschäftigungstherapie am Nachmittag“ anfühlen, die von einer schönen Freizeitgestaltung abhalten, benötigen sie transparente Ziele. Sie müssen für die Schulkinder einen Sinn ergeben.

In der Schule und zu Hause – ein Spannungsfeld

Ich habe einmal drei allgemein gehaltene Beispiele zum Thema „Ziele von Hausaufgaben“ ausgesucht. Bitte beachtet, dass es unzählige Varianten gibt – je nach Alter der Lernenden, dem Unterrichtsfach und natürlich auch der Lehrperson.

Inhaltliches Ziel: Wiederholung und Festigung durch Erinnerung

Was morgens noch gut in der Lerngruppe verstanden wird, sollte bestenfalls auch später zu Hause, auf sich allein gestellt, noch abrufbar sein. Nach einiger Ablenkung zwischen Heimweg und Ruhepause fordert dies ein aktives Erinnern. So können Hausaufgaben dazu beitragen, eine Erkenntnis über den Lernstand zu gewinnen – „Ich habe etwas Neues gekernt“ – oder Fragen aufzuwerfen: „An welcher Stelle fehlt mir noch mehr Übung?“ oder „Wenn ich genauer darüber nachdenke, entstehen vertiefende Fragen.“

Ziel der Selbstbestimmtheit: Förderung von Selbständigkeit und Eigenverantwortung

Die Kinder lernen also zugleich, Verantwortung für ihr schulisches Vorankommen zu übernehmen. Indem sie sich selbst um die Erledigung der Aufgaben kümmern und sich anschließend in der Schule bei der Besprechung der Hausaufgaben einbringen, organisieren sie ihre Aufgaben mehr und mehr selbständig. In höheren Klassen kann dann auch die erste Vorbereitung und Recherche eines neuen Unterrichtsinhalts Hausaufgabe sein.

Ziel der Zusammenarbeit: Hausaufgaben ermöglichen einen besseren Dialog zwischen Eltern und Lehrenden

Wenn die Schule auch zu Hause einen Platz im Tagesablauf hat, gewinnen Eltern einen Eindruck davon, was ihre Kinder für die Schule erarbeiten und auch, wie gearbeitet wird. Und: Nicht alles müssen Kinder allein lernen – Lesen, Einmaleins oder Vokabeln brauchen Wiederholung und Übung. Wenn Schulkinder hierbei auf die Unterstützung ihrer Eltern zählen können, bleiben alle im Bilde. Elterngespräche bekommen eine verbesserte Grundlage.

Drei beispielhafte Probleme im Zusammenhang mit Hausaufgaben

Nicht immer sind diese Ziele ersichtlich. Manchmal werden Hausaufgaben auch als Belastung gesehen.

„Mein Kind braucht sehr lange für die Hausaufgaben.“

Kinder haben – je nach Alter, Lernvoraussetzung und Lernumfeld – nur eine gewisse Zeitspanne, in der sie aufmerksam arbeiten können. Ist diese überschritten, kommen sie mit ihrer Arbeit kaum noch voran. Hier bedarf es u.a. individuelle Absprachen über eine sinnvolle Arbeitsdauer, eine verlässliche Lernroutine und/oder eine Arbeitsumgebung zu Hause, die wenig Ablenkung bietet.

„Die Hausaufgaben werden in der Schule zu wenig gewürdigt. Das ist demotivierend“

Man stelle sich vor, 30 Kinder schreiben zu Hause einen umfangreichen Aufsatz – und am nächsten Tag bekommen nur drei von ihnen die Möglichkeit, diesen vorzulesen und damit ihre Arbeit zu präsentieren. Frontalunterricht lässt grüßen. Hier helfen schülerzentrierte Unterrichtsformen, bei denen sich zwei Kinder dann gegenseitig ihren Aufsatz vorlesen und einander Rückmeldung geben können (auf Basis einer gemeinsam erarbeiteten Vorlage). Oder es werden an mehreren Tagen verschiedene Aufsätze vorgelesen. Ausreichend Zeit, um die geleistete Arbeit wahrzunehmen und zu würdigen, muss also in der Unterrichtsplanung berücksichtigt werden.

„Mein Kind verweigert die Hausaufgaben, es ist ein täglicher Kampf.“

Hier muss genau beobachtet werden, in wie weit dies mit bestimmten Aufgabentypen, Unterrichtsfächern oder anderen Rahmenbedingungen zusammenhängt (z.B. bestimmte Wochentage mit Freizeitaktivitäten, lange Schultage, gutes Wetter bei Draußenkindern usw.). Bahnt sich eine Prokrastination an, ist ein guter Plan zur Unterstützung des Schulkindes wichtig.

Wenn Du mehr zum Thema Prokrastination im Schulalter erfahren möchtest, halte ich Dich hier auf dem Laufenden.

Konzentration ermöglichen

Wenn von Konzentrationstraining gesprochen wird, denkt man oft spontan an Übungen der Entspannung und Ruhe, an Wiederholung und Rhythmus. Oftmals findet dies auch in Form von Kursen außerhalb von Schule statt und soll Kindern dann Reserven für den Schulalltag bieten. Doch um nachhaltig Konzentrationsfähigkeit aufbauen zu können, muss zunächst an den Grundlagen gearbeitet werden. Drei entscheidende Basics stelle ich Euch hier vor.

„Konzentrier Dich mal!“

Diese Aufforderung wird häufig ausgesprochen – sie hilft betroffenen Kindern aber nicht weiter. Im Gegenteil. Gerade Kinder, die gern alles richtig machen wollen – ob aus Sympathie für die Erwachsenen oder aus Wunsch an die eigene Arbeit – bekommen dadurch einen weiteren Dämpfer. Denn sie werden sich nicht auf Kommando konzentrieren, wenn sie nicht die passenden Werkzeuge dafür haben.

Basic Nr.1: Die Lernsituation erkennen

Wieso das?! Es ist ein Klassenraum mit Regeln, es gibt einen Arbeitsauftrag…. was kann man denn daran nicht erkennen? Tatsächlich kann man dies nicht einfach so voraussetzen. Für manche Kinder legt sich auch nicht einfach ein Schalter um zwischen Pausenzeit und Schulstunde. Dass man in der einen Situation sagt, was einem gerade in den Sinn kommt und dies in der anderen Situation unpassend ist, erscheint nicht für alle selbstverständlich. Das ist weder respektlos noch frech. Wie stellt man also fest, ob ein Kind die Lernsituation einschätzen kann?

Die simple Antwort lautet: Man spricht darüber und erhält dabei ein Bild, wie die betreffenden Kinder auch andere Kinder wahrnehmen. Woran kannst Du erkennen, ob ein (anderes) Kind im Unterricht gerade aufmerksam ist? Du solltest darauf eine beschreibende Antwort erhalten wie: „Das Kind schaut dann auf sein Heft / die Lehrperson“, „Das Kind antwortet mir nicht oder kaum, wenn ich es anspreche“ oder „das Kind erledigt schon seine Aufgaben“. Dann kannst Du davon ausgehen, dass das Vorfinden einer bestimmten Lernsituation einem ungeschriebenen Gesetz gleicht. Die Signale der anderen wahrzunehmen, ist dann ein erstes, wichtiges Lernfeld und man kann es nicht voraussetzen! Es ist interessant und aufschlussreich, mit Kindern darüber ins Gespräch zu kommen.

Dies kann im Klassenverband erlernt bzw. erinnert werden, indem man zu Beginn der gemeinsamen Arbeit einen kleinen Erinnerungsspruch sagt, Signaltöne oder Bildzeichen zur Stundentransparenz verwendet. Im Moment der Ablenkung ist es günstig, die Situation zu benennen (anstatt „hör auf“ zu sagen).

Basic Nr. 2: Sich selbst wahrnehmen und die eigenen Gefühle kennen

Kinder, die ihre Aufmerksamkeit nur schwer halten können, sind oft von Eindrücken und Empfindungen abgelenkt, die sie nicht sogleich einzuordnen wissen. Das erzeugt Unruhe. Hier wird Sicherheit gewonnen, indem wir nicht fragen, sondern sehen und dabei unterstützen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Erst, wenn diese erkannt und benannt werden können, ist eine Regulierung überhaupt möglich.

Die Grundbedürfnisse nach Essen, Trinken, Toilette und Bewegung werden oft unterschätzt.

Bezogen auf eine Lernsituation kann gemeinsam geschaut werden, ob zu Stundenbeginn überhaupt alle Grundbedürfnisse gestillt sind bzw. was das Kind braucht, um nun in die Arbeit zu finden: Hat es vorab die Pause genutzt, um zu essen, zu trinken oder auf die Toilette zu gehen? Hat es sich genug bewegt? Liegen alle Materialien bereit und sind ablenkende Dinge verstaut? Es erfordert oft intensive Begleitung, die Pausen- und Lernzeiten richtig nutzen zu lernen und damit gute Lernvoraussetzungen zu schaffen.

Basic Nr. 3: Die eigene Lernumgebung passend gestalten lernen

Zu viele Dinge auf dem Tisch, zu große Nähe zu Sitznachbarn, überfrachtete Arbeitsblätter, unangespitzte Stifte, halb vertrocknete Klebe, unübersichtliche Schultaschen und Mappen – es gibt viele kleine Dinge und Stellschräubchen innerhalb einer individuellen Lernumgebung, die ein konzentriertes Arbeiten erschweren. Bis es einem Kind gelingt, für sich zu erkennen, wie es auf die die eigene Lernumgebung einen positiven Einfluss nehmen kann, können Jahre vergehen. Dabei gilt: Es muss jederzeit möglich sein, Veränderungen kreativ auszuprobieren und auch unmittelbar darüber zu sprechen, ob sich etwas verbessert hat. So baut man sich mit der Zeit eine eigene kleine „Werkzeugkiste“ an Hilfen auf.

Und nun stelle dir vor….

…. was es für einen Unterschied macht

  • ob Du vor dem Lernen genügend Bewegung hattest, satt bist, getrunken hast, Deine Arbeitsmaterialien jederzeit griffbereit und genügend Platz an Deinem Tisch hast
  • oder ob Dir Dein Sitznachbar auf die Pelle rückt, Du Durst hast, müde bist und eigentlich gar nicht weißt, ob Dein Stift noch lange schreibt.

BEVOR Du überhaupt an die Arbeit gehst oder ein Mandala zur Konzentrationsförderung machst, weil Du ja eigentlich Deine Aufmerksamkeit nicht gut halten kannst…….