Schneckenbänderliebe

Schöne, vielseitige Schneckenbänder sind ein wunderbares Spielzeug: Eine Anleitung gibt es bei Sandra. Häkeln kann man sie als Zweitklässler schon selbst!

Allseits beliebt sind Schneckenbänder.

Schulkinder können beim Ein- und Ausrollen das „Gespräch einer Schnecke mit sich selber“ von Christian Morgenstern sprechen.

Gespräch einer Haus-Schnecke mit sich selber

Soll i aus meim Hause raus? 
Soll i aus meim Hause nit raus? 
Einen Schritt raus? 
Lieber nit raus?
Hause nit raus –
Hauseraus
Hausenitraus
Hausenaus
Rauserauserauserause … 

Chr. Morgenstern

Ist das Schneckenband erst einmal ausgerollt, lassen sich viele schöne Dinge damit machen. Hier nur 5 Ideen, Kinder kommen von selbst auf so viel mehr.

  • im freien Spiel: Pferdeleine, Haustür, Murmelspielfeld, Stirnband oder Hundeschwanz beim Verkleiden und so viel mehr.
  • „Montagsmaler“ spielen, indem man Bilder legt.
  • Hilfe beim Formenzeichnen: Die Form zuerst mit dem Schneckenband legen, dann mit dem Finger immer wieder abfahren und schließlich malen.
  • Spiegelspiel für mindestens 2 Spieler: Das Band wird zum Spiegel, ein Kind stellt sich vor den Spiegel, das andere Kind ist das Spiegelbild
  • Start oder Ziellinie beim selbst gebauten Parcours

Viel Spaß mit den unzähligen Möglichkeiten des Schneckenbands!

Homeschooling oder: Fliegen lernen im freien Fall – Teil 1

Unser letzter Morgenkreis für lange Zeit

Es war Freitag, der 13. März 2020. In den Tagen zuvor deutete sich schon an, dass es evt. zu Schulschließungen kommen könnte – was zu dem Zeitpunkt aber irgendwie auch so unwirklich schien. Als auch eine gewisse Corona-Sorge bei meinen Kleinen aufkeimte, war ich sehr bemüht, beruhigend mit der 2. Klasse umzugehen. In unserem letzten Morgenkreis fragten die Kinder unter anderem, wie gefährlich denn wohl „Corona“ sei, sorgten sich auch um ältere Lehrerinnen der Schule und fragten genauer nach, warum wir eigentlich seit einiger Zeit diesen „Coronagruß“ mit den Füßen beim Hereinkommen in den Klassenraum machten – anstelle des morgendlichen Handgebens.

Ansonsten war es ein Schultag wie jeder andere auch, die Spiele und Übungen rund um die 4er Reihe des kleinen Einmaleins hatten die Zeit wie im Flug vergehen lassen. Zum Abschied deutete ich aber an: „Es kann sein, dass wir uns am Montag vielleicht doch nicht sehen. Es schließen nämlich manche Schulen, damit die Menschen gesund bleiben. Wir müssen abwarten, was sein wird.“ So ging ich recht entspannt mit den Kleinen auseinander. Da ich es mir immer noch nicht vorstellen konnte, dass dies der letzte Schultag für eine lange Zeit sein sollte, dekorierte ich noch etwas den Jahreszeitentisch um. Eine Mutter kam für den wöchentlichen Putzdienst. Dann ging ich in die Aula, wo mein Sohn für das 8. Klass-Spiel probte und schaute, ob ich meinem Kollegen in dieser heißen Phase – kurz vor den Aufführungen – noch mit kleinen Dingen helfen konnte.

Die Meldung von der Schulschließung

Mittags saßen wir auf dem Rückweg von der Schule im Auto und im Radio hörten wir, dass bis zu den Osterferien alle Schulen in NRW geschlossen bleiben würden. An diesem Nachmittag setzte ich mich an den Schreibtisch und schrieb einen Wochenplan, wie meine Einmalseins-Epoche in dieser Zeit als Homeschooling weitergeführt werden konnte. Zum Glück hatte ich die ersten vier Reihen schon nach einem bestimmten Schema und im Dreischritt eingeführt, so dass dies zu Hause fortgesetzt werden konnte. Mit Tages- und Wochenplänen für die Zeit bis zu den Osterferien und die Bitte an die Eltern, mir Rückmeldungen aller Art zu geben und sehr gern Fragen zu stellen, hatte ich gefühlt einen großen Teil des Homeschoolings erst einmal sichergestellt. Nur blieb die Frage: Wie kann Homeschooling funktionieren, wenn doch das Lernen in der 2. Klasse von der Nachahmung geprägt ist??

Lernen mit Nachahmung und YouTube

Schon bald zeigte sich in den Elternmails und -telefonaten sehr deutlich, dass die Kinder besonders den rhythmischen Teil am Morgen vermissten. Nach einiger Überlegung richtete ich meinen YouTube-Kanal „Waldorflehrerin“ ein, wo ich drei Gedichte zum Mitsprechen, unser vertrautes Flötenritual und ein Lied zum Mitflöten anbot. Mein Gedanke zu dieser Zeit war: „Wenn jemand sein Kind nicht vor den Bildschirm setzen möchte, muss er das selbstverständlich nicht. Der YouTube-Kanal ist nur ein Angebot, eine Erinnerung für die Kinder an den rhythmischen Teil.“

So reagierten Eltern und Kinder

Nachdem die ersten Videos online gingen, kam es zu einer Resonanz, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Schließlich ist ein digitales Angebot für Zweitklässler nicht gerade unkritisch zu betrachten. Eltern berichteten mir, wie sehr sich die Kleinen gefreut hatten, endlich meine Stimme wieder zu hören und etwas Vertrautes zu erleben. Mein YouTube-Angebot wurde sehr gut angenommen und bot auch für mich eine Möglichkeit, die Kinder direkt so anzusprechen, wie sie es von mir auch kennen.

Seitdem wachse ich hinein in das Thema: Digitales Homeschooling in der 2. Klasse. Fortsetzung folgt!

Instagram, YouTube, Bloggerin

Bloggerin? Bloggerin!

Ja, ich schreibe gern und immer schon. Kindergeschichten, Lange Elternbriefe – Fluch und Segen – , Zeugnissprüche und Vieles mehr. Und besonders jetzt, seit ich durch Corona viel zu Hause bin. Das Schreiben hat einen festen Platz in meinem Tagesablauf.

Mit Instagram fing es an

Nach der Schulschließung habe ich mich zunächst mehr auf Instagram umgeschaut und auch mehr eigene Beiträge geschrieben. Seit einigen Monaten habe ich dort meinen Account als Waldorflehrerin. Meiner Meinung nach ist Instagram als soziales Netzwerk wirklich empfehlenswert –  sehr inspirierend und der Umgang untereinander ist echt freundlich – in meinen Augen schon etwas Besonderes, wenn man nur virtuell miteinander umgeht. Dazu findet bei Instragram ein großer Austausch von Informationen und Ideen statt, was mich persönlich in den letzten Wochen so richtig gut an das Thema Homeschooling herangeführt hat. Sehr gerne habe ich auch eigene Beiträge zur Waldorfpädagogik geschrieben und mich immer weiter vernetzt.

Homeschooling mit YouTube

Ich bin Lehrerin einer 2. Klasse. Die Kinder lernen von mir, indem ich die Dinge zeige. Ich spreche vor, sie sprechen nach und sprechen mit. Wir spielen, singen, musizieren, überlegen und tun gemeinsam an unserem Thema – jeden Tag. Der Unterricht in diesem Alter ist so viel mehr als vor einem Aufgabenblatt zu sitzen! Und auch ein Aufgabenblatt ist für Kinder in dem Alter nicht unbedingt selbsterklärend. Da muss man schon einmal zeigen, wie man selbst an die Aufgabe herangeht.

Mit Hilfe meines 14-jährigen Sohnes habe ich daher mit YouTube angefangen. Zunächst habe ich Gedichte vorgesprochen und Flötenübungen gemacht. Jetzt ging die erste kleine Schreibepoche zur grundlegenden Rechtschreibstrategie „Hörwort, Nachdenkwort und Merkwort“ online. Und das gab so positive Rückmeldungen aus der Elternschaft, dass ich dies weiter verfolgen werden. 

Jetzt auch noch ein Blog

Einen Blog zu starten, erscheint mir ziemlich praktisch. Ich kann Material zum Download anbieten, Videos einbetten und noch etwas ausführlicher schreiben als auf Instagram – ich schreibe ja gerne. 

So kann mich mich weiter austauschen, vernetzen, Interessierten einen Einblick in die praktische Waldorfpädagogik und meine Arbeit als Klassenlehrerin geben und noch mehr.

Was daraus wird? Warten wir´s ab.

Euer Montagskind