Togau ist ein sehr besonderes, kleines Wohlfühl-Städtchen mit einer fast nagelneuen Jugendherberge. Vor Ort wurde es uns nicht langweilig! Hier könnt Ihr nun nachlesen, wie wir unsere Zeit verbracht haben.
Die Ankunft: Auf gute Nachbarschaft!
Unsere Anfahrt mit der Bahn verlief reibungslos (im Gegensatz zur Rückfahrt). Als wir zur späten Mittagszeit ankamen, staunten wir nicht schlecht über unsere Jugendherberge, die direkt neben dem alten Schloss in ebenso alten Gemäuern zu finden war. Noch aufregender waren allerdings unsere pelzigen Nachbarn: Drei Braunbären leben im Schlossgraben. Direkt vor ihrem Gehege war ein schönes Plätzchen zum Verweilen. Dort picknickten wir mit den Kindern und bezogen dann ganz in Ruhe unsere Zimmer.
Die Jugendherberge: Fast schon ein Hotel
Die Jugendherberge ist noch sehr neu, es gibt sie erst seit ca. zwei Jahren. Dementsprechend neuwertig und vor allem barrierefrei ist sie hergerichtet. Alle Zimmer verfügen über ein eigenes Bad. Meine Klasse war in 4-Bett-Zimmern untergebracht. Anstelle eines Schlüssels öffnet man die Zimmertüren (wie im Hotel) mit einer codierten Plastikkarte. Wer nun denkt: Ach, kein Problem, wenn man mal ein verliert…. – nicht so ganz. Kommen die Karten beschädigt zurück oder werden sie verloren, so sind 10 Euro fällig. Meine Klasse ging zum Glück sorgsam mit den Karten um. Wir haben nicht eine Karte verloren und ebenso war auch keine Karte beschädigt.
Die ganze Jugendherberge ist einfach super sauber und gepflegt, da kann man sich schon wohlfühlen. Auch das Essen ließ keine Wünsche offen. Wir hatten Halbpension gebucht. Es gab täglich eine große Auswahl an Frischkost, Salat und jede Menge Obst, dazu morgens frisches Brot und Brötchen, jede Menge Aufstriche, Käse und Aufschnitt, Müsli usw. Auch das warme Abendessen war passend für die Kinder und schmeckte sehr lecker. Ich wüsste auch nicht, dass wir mal auf einer Fahrt so viel leckeren Nachtisch bekommen hätten: frisches Eis mit Soßen, eine Auswahl von Pudding, dazu rote Grütze, Soßen und mehr waren ein echtes Highlight für die Kids.
Gut geschafen! 🙂
Ich habe übrigens so gut geschlafen wie selten auf Klassenfahrten. Zwar kurz, aber meist ohne Unterbrechung. Das lag sicherlich daran, dass die Zimmer ausnahmsweise mal nicht hellhörig waren. Wenn ich morgens nach durchgehendem Schlaf wach wurde, hatte ich erst immer einen kleinen Anflug von Panik, dass ich nachts etwas verpasst haben könnte. Mein erster Gang am Morgen diente also dazu, vorsichtig herauszufinden, ob nicht doch jemand versucht hatte, mich nachts aufzusuchen… Dass wir letztendlich allesamt gut schliefen, lag aber auch an unserer gewachsenen Fahrtenerfahrung (Umgang mit Heimweh) und den zahlreichen Aktivitäten, denen wir tagsüber nachgingen.
Das alles haben wir gemacht
Wie schon im ersten Bericht erwähnt, erhielten wir ein 4 DIN A4-Seiten umfassendes Dokument, auf dem die Freizeitmöglichkeiten vor Ort aufgelistet waren – alles für kleines Geld oder kostenlos. So wurde uns nicht langweilig. Die Kinder haben sich vorab einige Aktivitäten ausgesucht und die Jugendherberge hat die Termine für uns wunschgemäß organisiert. Das lief alles richtig gut. Unsere Aktivitäten waren:
- Teilnahme an der Bärenfütterung (mit einer Tierpflegerin, die sich viel Zeit für uns nahm), kostenlos
- Besuch des Schwimmbades
- Besuch des ehem. LaGa-Geländes mit Sportplätzen, Kletterwänden und -gerüsten und mehr, kostenlos
- Schöne Spaziergänge entlang der Elbe, kostenlos 🙂
- Besuch der Tierarche, kostenlos (es sei denn, man kauft Futter und zieht besonders die Aufmerksamkeit der Ziegen auf sich)
- Stadtbummel, mit Folgekosten 🙂 (viele, viele Souveniers). Wir Betreuer:innen waren meist in der wundervollen Kaffeerösterei zu finden.
- Torgau unterirdisch: Die Kellerführung
- Besuch des NaBu Biberhofes
- Discoabend in der Jugendherberge
Was überdies einfach möglich war vor Ort:
- bei Regen spontan mit 30 Leuten im Schwimmbad oder in einer Pommesbude auflaufen
- Pizza direkt zum Spielplatz liefern lassen
- die Kinder in Kleingruppen einen Stadtbummel machen lassen (Hack: Armbänder schreiben mit Handynummer für den Notfall)
Die Zimmerabnahme
Hier zeigte sich einmal mehr, wie sehr man in der Jugendherberge Wert darauf legte, dass alles gut geschont wurde. Aus jedem Zimmer musste ein:e Bewohner:in anwesend sein und die Abnahme begleiten. War etwas noch nicht ordentlich genug (gefegt), musste nachgearbeitet werden. Es wird wirklich auf jedes Detail geachtet. Mein Tipp ist, mit Adleraugen schon bei Einzug gründlich wahrzunehmen und zu dokumentieren, was evt. nicht okay ist – dann erst auspacken.
Fazit
Diese große, weite Klassenfahrt hat uns alle gestärkt und die Gemeinschaft weiter wachsen lassen. In Klasse 7 geht es dann für zwei Wochen ins Forstpraktikum. Darauf freuen wir uns schon.