Unsere Klassenfahrt nach Torgau (2/2): Vor Ort

Togau ist ein sehr besonderes, kleines Wohlfühl-Städtchen mit einer fast nagelneuen Jugendherberge. Vor Ort wurde es uns nicht langweilig! Hier könnt Ihr nun nachlesen, wie wir unsere Zeit verbracht haben.

Die Ankunft: Auf gute Nachbarschaft!

Unsere Anfahrt mit der Bahn verlief reibungslos (im Gegensatz zur Rückfahrt). Als wir zur späten Mittagszeit ankamen, staunten wir nicht schlecht über unsere Jugendherberge, die direkt neben dem alten Schloss in ebenso alten Gemäuern zu finden war. Noch aufregender waren allerdings unsere pelzigen Nachbarn: Drei Braunbären leben im Schlossgraben. Direkt vor ihrem Gehege war ein schönes Plätzchen zum Verweilen. Dort picknickten wir mit den Kindern und bezogen dann ganz in Ruhe unsere Zimmer.

Die Jugendherberge: Fast schon ein Hotel

Die Jugendherberge ist noch sehr neu, es gibt sie erst seit ca. zwei Jahren. Dementsprechend neuwertig und vor allem barrierefrei ist sie hergerichtet. Alle Zimmer verfügen über ein eigenes Bad. Meine Klasse war in 4-Bett-Zimmern untergebracht. Anstelle eines Schlüssels öffnet man die Zimmertüren (wie im Hotel) mit einer codierten Plastikkarte. Wer nun denkt: Ach, kein Problem, wenn man mal ein verliert…. – nicht so ganz. Kommen die Karten beschädigt zurück oder werden sie verloren, so sind 10 Euro fällig. Meine Klasse ging zum Glück sorgsam mit den Karten um. Wir haben nicht eine Karte verloren und ebenso war auch keine Karte beschädigt.

Die ganze Jugendherberge ist einfach super sauber und gepflegt, da kann man sich schon wohlfühlen. Auch das Essen ließ keine Wünsche offen. Wir hatten Halbpension gebucht. Es gab täglich eine große Auswahl an Frischkost, Salat und jede Menge Obst, dazu morgens frisches Brot und Brötchen, jede Menge Aufstriche, Käse und Aufschnitt, Müsli usw. Auch das warme Abendessen war passend für die Kinder und schmeckte sehr lecker. Ich wüsste auch nicht, dass wir mal auf einer Fahrt so viel leckeren Nachtisch bekommen hätten: frisches Eis mit Soßen, eine Auswahl von Pudding, dazu rote Grütze, Soßen und mehr waren ein echtes Highlight für die Kids.

Gut geschafen! 🙂

Ich habe übrigens so gut geschlafen wie selten auf Klassenfahrten. Zwar kurz, aber meist ohne Unterbrechung. Das lag sicherlich daran, dass die Zimmer ausnahmsweise mal nicht hellhörig waren. Wenn ich morgens nach durchgehendem Schlaf wach wurde, hatte ich erst immer einen kleinen Anflug von Panik, dass ich nachts etwas verpasst haben könnte. Mein erster Gang am Morgen diente also dazu, vorsichtig herauszufinden, ob nicht doch jemand versucht hatte, mich nachts aufzusuchen… Dass wir letztendlich allesamt gut schliefen, lag aber auch an unserer gewachsenen Fahrtenerfahrung (Umgang mit Heimweh) und den zahlreichen Aktivitäten, denen wir tagsüber nachgingen.

Das alles haben wir gemacht

Wie schon im ersten Bericht erwähnt, erhielten wir ein 4 DIN A4-Seiten umfassendes Dokument, auf dem die Freizeitmöglichkeiten vor Ort aufgelistet waren – alles für kleines Geld oder kostenlos. So wurde uns nicht langweilig. Die Kinder haben sich vorab einige Aktivitäten ausgesucht und die Jugendherberge hat die Termine für uns wunschgemäß organisiert. Das lief alles richtig gut. Unsere Aktivitäten waren:

  • Teilnahme an der Bärenfütterung (mit einer Tierpflegerin, die sich viel Zeit für uns nahm), kostenlos
  • Besuch des Schwimmbades
  • Besuch des ehem. LaGa-Geländes mit Sportplätzen, Kletterwänden und -gerüsten und mehr, kostenlos
  • Schöne Spaziergänge entlang der Elbe, kostenlos 🙂
  • Besuch der Tierarche, kostenlos (es sei denn, man kauft Futter und zieht besonders die Aufmerksamkeit der Ziegen auf sich)
  • Stadtbummel, mit Folgekosten 🙂 (viele, viele Souveniers). Wir Betreuer:innen waren meist in der wundervollen Kaffeerösterei zu finden.
  • Torgau unterirdisch: Die Kellerführung
  • Besuch des NaBu Biberhofes
  • Discoabend in der Jugendherberge

Was überdies einfach möglich war vor Ort:

  • bei Regen spontan mit 30 Leuten im Schwimmbad oder in einer Pommesbude auflaufen
  • Pizza direkt zum Spielplatz liefern lassen
  • die Kinder in Kleingruppen einen Stadtbummel machen lassen (Hack: Armbänder schreiben mit Handynummer für den Notfall)

Die Zimmerabnahme

Hier zeigte sich einmal mehr, wie sehr man in der Jugendherberge Wert darauf legte, dass alles gut geschont wurde. Aus jedem Zimmer musste ein:e Bewohner:in anwesend sein und die Abnahme begleiten. War etwas noch nicht ordentlich genug (gefegt), musste nachgearbeitet werden. Es wird wirklich auf jedes Detail geachtet. Mein Tipp ist, mit Adleraugen schon bei Einzug gründlich wahrzunehmen und zu dokumentieren, was evt. nicht okay ist – dann erst auspacken.

Fazit

Diese große, weite Klassenfahrt hat uns alle gestärkt und die Gemeinschaft weiter wachsen lassen. In Klasse 7 geht es dann für zwei Wochen ins Forstpraktikum. Darauf freuen wir uns schon.

Unsere Klassenfahrt nach Torgau (1/2): Warum und wieso und so weit?!

Genau einen Monat ist es schon her, dass wir mit dem Zug über 500 km nach Torgau gereist sind. Hier ein Reisebericht unserer schon dritten Klassenfahrt. Da es viel zu schreiben gibt, wird dieser Bericht ein Zweiteiler, aufgeteilt in die Vorbereitung und die Zeit vor Ort.

Warum überhaupt schon wieder eine Klassenfahrt?

Offiziell beginnt bei uns mit dem Forstpraktikum in Klasse 7 eine Reihe längerer Klassenfahrten, die zum Schulprogramm gehören. Doch bevor man gleich für zwei Woche in die Fremde aufbricht, macht es Sinn, gemeinsame Fahrtenerfahrungen zu sammeln. An unserer Schule ist daher die Durchführung von Klassenfahrten außerhalb des Schulprogramms eine pädagogische Entscheidung, die mit Blick auf die jeweilige Klasse gefällt wird.

Die Fahrtenentscheidungen für meine Klasse

In Klasse 4 gab es eine sehr kurzfristige Möglichkeit, nach der langen Zeit der Lockdowns überhaupt eine erste Fahrt zu unternehmen und gemeinsam etwas Schönes außerhalb von Schule zu erleben. Es war die erste Fahrt. Da fuhren wir nicht weit weg (etwa 40 Minuten Fahrzeit mit dem Bus) und blieben nur drei Tage (Anreisetag, ein Tag für uns, Abreisetag). Ich habe ein Teamtraining gebucht, das ganz im Grünen stattfand und die Gemeinschaft neu aufleben ließ. Das gebuchte Teamtraining hatte den Vorteil, dass ich teilweise auch in die Beobachterrolle schlüpfen und einen ruhigen Blick auf die Kinder werfen konnte. An anderen Stellen war ich auch einfach nur Mitspielerin und brauchte nicht selbst anzuleiten. Auch das war sehr passend während dieser Fahrt. Mehr zum Thema „Teamer buchen oder nicht“ findest Du hier.

In Klasse 5 fuhren wir erneut und wieder relativ kurzfristig – diesmal für fünf Tage. Nach der ersten positiven Erfahrung wünschte sich die Klasse sehr, noch einmal auf Fahrt zu gehen und diesmal auch länger. Das 9-Euro-Ticket kam für drei Monate und so fuhren wir erstmals mit dem Zug . Unser Ziel war die Nordsee, das Wattenmeer. Das Programm war diesmal selbst organisiert und damit gleichermaßen passgenau und flexibel: Wir besichtigten u.a. die Seehundbänke, verbrachten einen Strandtag auf Borkum und machten eine Hafenrundfahrt in Emden. Auch diese Fahrt trug dazu deutlich wahrnehmbar dazu bei, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Die Klasse war sich nun ganz sicher: Wir können zusammen alles schaffen – und überall hinfahren. Und das möchten wir auch tun. Immer wieder wurde ich gefragt, wann denn endlich die nächste Klassenfahrt stattfinden kann. Wenn das kein Auftrag war….. Die Suche begann.

In Klasse 6 war es aber trotz mehrmonatigen Vorlaufs gar nicht mehr einfach, überhaupt noch irgendwo hinzufahren. Corona hatten wir hinter uns gelassen, die meisten Jugendherbergen waren lange im Voraus ausgebucht. In ganz Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen war überhaupt keine Fahrt zu finden. Wir haben lange gesucht, telefoniert und Jugendherbergen angeschrieben. Unsere Integrationskraft hat dann die Jugendherberge in Torgau entdeckt – mehr als 500 km entfernt, aber dafür noch sehr neu und mit vielen Möglichkeiten vor Ort. Eine so weite Reise als Klassenfahrt? Die Kinder fanden dieses Abenteuer großartig. Doch ohne eine Elternentscheidung wollte ich diese Fahrt nicht planen. Denn schließlich sind es die Eltern, die sich im Notfall auch einmal auf den Weg machen und ihr Kind abholen müssen. Ist das überhaupt leistbar? Es gab also einen Elternabend, die Zimmer in der Jugendherberge Torgau waren vorübergehend reserviert. Mit den Eltern wurde alles besprochen und offene Fragen geklärt. Bis zum Auslaufen unserer Reservierung waren es ja noch ein paar Tage und somit auch Zeit genug, um darüber zu schlafen. Mehrmals. Nachdem mir viele Eltern ihre Zustimmung gaben und niemand sich gegen die Fahrt ausgesprochen hatte, wurde die Buchung bestätigt und das Abenteuer begann.

Die Vorbereitung der Klassenfahrt: Schülerzentriert!

Was mir besonders gut gefallen hat, waren vier ganz besondere DIN-A4 Seiten, die die Jugendherberge Torgau uns schickte. Es gab so viele kleine Programmbausteine und Aktivitäten vor Ort – eine wunderbare, voll erschwingliche Auswahl. Highlight war das Gelände der Landesgartenschau 2022, bei dem es an Vielfalt und Bewegungsmöglichkeiten an nichts fehlte. Vieles war kostenlos oder schlug mit wenigen Euro pro Nase zu Buche. Das war nochmals ein neuer, großer Schritt für die Selbstwirksamkeit der Klasse: Die Kinder haben das Programm vor Ort selbst bestimmt. In Gruppenarbeiten wurden die Aktivitäten vor Ort ausgewählt, das Budget gemeinsam kalkuliert und letztendlich hatte ich dann nur noch den Auftrag, die Buchungen zu organisieren. Die diesmal so lange Bahnfahrt sollte natürlich nicht mit Nahverkehrszügen stattfinden, sondern mit IC / ICE und fest reservierten Sitzplätzen. Theoretisch. Aber dazu später mehr.

Zur weiteren Vorbereitung gab es begleitend auch wieder das kleine Fahrtentagebuch von mir. Übrigens ist dies nicht nur als Vorbereitungsmaterial für Lehrende interessant. Mir haben Leser:innen geschrieben, dass sie mit dem Heftchen zu Hause Schritt für Schritt ihr Kind auf eine anstehende Klassenfahrt vorbereitet und auch die Tagebuchseiten mitgegeben haben.

Mit dieser Vorbereitung konnte also die Fahrt beginnen…. Fortsetzung folgt!

Die kindliche Spiritualität

Wenn Kinder Raum bekommen und ganz ohne Ablenkung die Welt entdecken können. Wenn Sinneserfahrungen und Fantasie ganz in Ruhe auf die Liebe zur Natur und auf die Schönheit ihres Umfeldes treffen. Und wenn wir Erwachsenen uns in den Momenten des freien kindliches Spiels zurücknehmen und einfach nur innerlich anteilnehmend anwesend sind. Dann können wir sie erleben, wachsen sehen und fördern: Die kindliche Spiritualität.

In diesem Blogbeitrag geht es auch um den ersten freien Religionsunterricht an der Waldorfschule.

Was ist eigentlich die kindliche Spiritualität?

Es ist diese Verbundenheit mit der Welt, die Kinder einfach mitbringen. Besonders in den ersten Lebensjahren fühlen sich die Kleinen ganz eins mit der Welt. Es gibt für sie nur eine Mit-Welt, keine Um-Welt, die sie von Natur, Menschen und dem Umfeld trennt. Manchmal sehen Kinder auch mehr als wir: Wesen in Pflanzen oder für uns nicht sichtbare Freunde.

Anders als Erwachsene vermögen Kinder ihre Umgebung zu beseelen.

Anton A. Bucher

Kindliche Spiritualität ist gesund!

Wenn Kinder diese naturgegebene, spirituelle Seite ausleben dürfen, ohne dass wir Erwachsenen eingreifen, werten oder gar wissenschaftliche Erklärungen liefern, um Wahrnehmungen zu korrigieren, hat dies auch positive Effekte auf die Resilienz und Gesundheit von Kindern.

„Aber ich bin doch selbst gar nicht gläubig….“

Spiritualität wird manchmal schnell mit religiösen Praktiken verwechselt, die man für sich selbst nicht annehmen kann. Doch es ist viel mehr als das, wie auch der Autor und Sozialwissenschaftler Jan-Uwe Rogge auf den Punkt bringt:

Kinder zu achten, ihnen zuzuhören, sie ausreden zu lassen, ihre Gefühle ernst zu nehmen und sie nicht klein zu reden: Dies sind wichtige Regeln im Umgang von Eltern mit ihrem Kind – und in höchstem Maße spirituell. 

Jan-Uwe Rogge (Quelle: spielundzukunft.de)

Wie kann ich als Eltern die angeborene Spiritualität sonst noch schützen und bewahren?

Die vier wichtigsten Wege sind

  • Kindern wertfrei zuhören, mit aufrichtige Interesse und ohne wissenschaftliche Korrekturen
  • Möglichkeiten für freies, künstlerisches Schaffen geben: Malen, Spielsand, Knete, Stöcke, Steine usw.
  • Märchen erzählen oder vorlesen, hier wird die kindliche Fantasie in einer ganz besonderen, im Grunde uralten Stimmung („Wunderwelt“) beflügelt, was sehr viel gute Seelennahrung bietet.
  • Nicht jede Frage beantworten oder die Antwort googlen, sondern die Kinder auch einmal ganz in ihrer kindlichen Sichtweise Gedanken bewegen lassen.

Was bietet der erste Religionsunterricht an der Waldorfschule?

Ehrfurcht und Respekt vor dem Leben in all seinen Erscheinungsformen sind die Voraussetzung für das Erwachen eines Verantwortungsgefühls gegenüber der Natur, den Mitmenschen und sich selbst. Diese Empfindungen können geweckt werden durch ein lebensvolles, von Dankbarkeit getragenes Verhältnis zur Schöpfung

Quelle: Forschung-waldorf.de

Im zweiten Schuljahr beginnt bei uns der erste Religionsunterricht konfessionslos im Klassenverband. Hier darf genau das geschehen: Es wird zunächst eine ruhige, vertraute Atmosphäre, begleitet von kleinen, liebevollen Ritualen, geschaffen. Den Kindern wird Raum für ihre Gedanken gegeben, sie hören anregende Geschichten, dürfen dazu ihre Gedanken mitteilen und auch ganz für sich künstlerisch tätig sein, dem Seelischen Ausdruck verleihen.

Auch gute Taten finden ihren Platz. So habe ich die Zweitklässler:innen beispielsweise kleine Daumenschalen aus Ton als Insekten-Trinknäpfchen formen lassen, nachdem sie u.a. die Geschichte von Franziskus und den Bären gehört haben.

Der freie Religionsunterricht bietet gerade in den ersten Jahren einen schützen Raum für die kindliche Spiritualität.

Sieben gute Gründe für eine Klassenfahrt mit der Bahn

Wie bequem ist es doch, direkt vor der Schule in einen Reisebus einzusteigen, um dann von Haustür zur Haustür, direkt zur Jugendherberge gebracht zu werden. Selbstverständlich, nachdem alle aufeinander gewartet und sich in Ruhe verabschiedet haben. Auch größere Gepäckstücke können so transportiert werden, es kommt nicht auf die Zweitjacke, die Gummistiefel oder den Fußball an. Und wie unbequem erscheint dann das Bahnreisen? Mit dem Risiko der Verspätung und Ausfälen, dem begrenzten Gepäck, dem Treppensteigen am Bahnhof, dem Umsteigen? Hier meine guten Gründe, warum sich der Aufwand auf jeden Fall trotzdem lohnt.

Schon oft habe ich mit dem ÖPNV Tagesausflüge oder Klassenfahrten geplant. Jedenfalls bin ich mit allen meinen drei Klassen auf diesem Wege gereist und weiß es bis heute sehr zu schätzen. Es ist lebenspraktisch, nachhaltig und kostengünstig.

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1. Nachhaltig Reisen

In den IC-, EC- und ICE-Zügen reist man innerhalb Deutschlands bereits seit 2018 mit Ökostrom. Insgesamt ist aber auch das Reisen mit dem Nahverkehr umweltfreundlicher als die Fahrt mit einem extra für uns gecharterten Reisebus. Ein Thema, das auch der Klasse durch die Nutzung der Bahn präsenter ist.

2. Städte, Regionen und Landschaften

Klar, man sieht auch durch die Fenster eines Reisebusses, wie man auf der Autobahn durch die Landschaft fährt. Doch es gibt viele schöne Bahnstrecken durch Landschaften, die auch mal etwas abgelegener sind. Insgesamt kann man schon kostentechnisch weiter reisen und verschiedene Landschaftsformen und Regionen sehen.

3. Zeitplanung

Will man einen Zug erwischen, muss man pünktlich sein und genau vorausplanen, wie man rechtzeitig zum Bahnhof kommt. Trödeln beim Umsteigen? Besser nicht….

4. Problemlösung

Ja, ich habe auch schon mit Klassen Züge verpasst. Dabei gingen auch schon reservierte Plätze flöten. Einmal hätten wir sogar fast eine Fähre deswegen verpasst. Da heißt es dann: Gemeinsam das Problem lösen. Eine alternative Verbindung finden, vielleicht sogar ein anderes Verkehrsmittel. Die Erfahrung am Ende: Wir sind trotzdem angekommen.

5. Kostengünstiger

Der Knaller war natürlich im letzten Jahr unsere Klassenfahrt an die Nordsee mit dem 9-Euro-Ticket. Aber auch sonst kann man durchaus auch einmal fernere Ziele ins Auge fassen, denn Gruppenreisen sind sehr erschwinglich.

6. Selbständigkeit

Wenn ich mit einer Schulklasse im Zug unterwegs bin, muss ich mich schon sehr auf jedes einzelne Kind verlassen können. Jedes Kind muss das eigene Gepäck im Blick haben – und zwar schon zum Zeitpunkt des Packens, damit das zu tragende Gewicht nicht zu viel wird. Aber auch der Anschluss an die Gruppe muss von jedem Kind gewahrt werden. Wir bleiben stets zusammen und achten aufeinander, wir melden uns, wenn wir unseren Platz verlassen oder gehen gleich abgesprochen in Begleitung.

7. Geduld und Spiel

Eine Bahnfahrt braucht Geduld. Meine Klasse geht vorbereitet auf die Bahnfahrt. Die Kinder planen genau, wie sie die Dauer der Fahrt überbrücken. Beim Bahnfahren lässt sich die Zeit auch viel besser durch Lesen, Malen oder Spiele überbrücken, da man oftmals einen schönen Tisch zur Verfügung und auch seltener mit Übelkeit (etwa durch Kurven) zu tun hat.

Wie die diesjährige Bahnfahrt – quer durch die Republik – geklappt hat, erfahrt Ihr übrigens schon bald in unserem Podcast „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“!

Kleiner Hinweis in eigener Sache: Dieser Blogartikel ist unbeauftragt und ein Erfahrungsbericht.

Lernen in Beziehung: Eine kleine Übung

Zur Vorbereitung einer neuen Woche oder eines neuen Tages ist es nicht nur wichtig, die bevorstehende Zeit mit Inhalten, Arbeitsaufträgen und Erlebnissen zu füllen, sondern ganz besonders auch mit Beziehung und guten Gedanken.

Empathie- und Perspektivübungen gibt es so einige. Manche entschleunigen dabei auch Dich. Eine kleine Übung möchte ich einmal vorstellen und freue mich auch über Eure Erfahrungen.

Neue Woche, neuer Tag

Bewege ganz bewusst diesen Gedanken:

☀️für Kinder fühlt sich so ein neuer Tag ganz anders an als für uns Erwachsene ☀️

Versetzen wir uns daher für einen Moment in die Kinder hinein und denken an sie:

〰️ da sind Spiele, die fortgesetzt werden wollen

〰️ da ist das Auf-sich-zukommen-lassen von Tagesstruktur, mit Gefühlen von ängstlich bis eifrig

〰️ da sind so viele Lern-, Erlebnis- und Fantasiewelten

〰️ neben den Geschehnissen des frühen Tages, die bereits verarbeitet werden müssen

So stoppt für einen Moment auch Euer eigenes Gedanken- und Organisationskarussell, dafür spürt Ihr ganz bewusst, dass sich beim Gedanken an die Kinder im Herzen einiges rührt.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag und eine schöne Woche!

Einfach mal losgelassen – und neu geschaut

Es sind Sommerferien. Noch. In diesem Jahr waren sie für mich anders und zwar auch ungeplant anders. Während ich ja gerade in den Ferien besonders gern schreibe und blogge, habe ich diesmal trotz vieler Ideen und großer Schreibleidenschaft tatsächlich weniger gebloggt als sonst. Ich habe meinen gewohnten Alltag in jeder Hinsicht etwas mehr ruhen lassen. Und Neues dabei gelernt.

Loving Slow Living

Nachdem ich am Schuljahresende spürbar ein Zuviel an Termindruck, Zeugnisarbeit und nicht enden wollende To-Do-Listen hatte, war da einfach nur das Bedürfnis, im Urlaub Abstand zu gewinnen und loszulassen. Genau diesem Impuls bin ich einfach, aber konsequent nachgegangen und habe dabei Slow Living entdeckt. Was ist Slow Living? Ich habe einmal – ganz up to date und Ihr werdet gleich verstehen, warum – Chat GBT um eine Zusammenfassung gebeten, was Slow Living eigentlich ist. Und ich finde die Antwort der künstlichen Intelligenz gut getroffen:

Slow Living ist ein Lebensstil und eine Lebensphilosophie, die darauf abzielt, das Leben bewusster, entschleunigter und nachhaltiger zu gestalten. Es geht darum, die Geschwindigkeit und den Stress des modernen Lebens zu reduzieren und sich stattdessen auf das Wesentliche zu konzentrieren, um ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben zu führen.

So habe ich die Dinge, die anstanden, bewusster und ganz in meinem eigenen Tempo gemacht. Und so am Ende des Tages mit einem anderen Gefühl vieles geschafft. Das will ich mir ein Stückweit auch im gut gefüllten und durchgetakteten Schulalltag bewahren.

Und nun Slow Teaching? Steckt da etwa Faulheit hinter?

Viel zu lernen, eine Menge Wissen wiedergeben zu können, fleißig in der Schule zu sein, das ist noch immer eine Tugend. Allgemeinwissen, eine umfassende Grundbildung, ist wichtig und weiterhin immer gefragt (auch in Prüfungen). Das Wort „slow teaching“ weckt in diesem Zusammenhang – ganz vorsichtig formuliert- sicherlich einige Skepsis.

Meine Schuljahresplanungen sind für das neue Schuljahr nochmal mehr auf inhaltliche Tiefe und das Autonomiebedürfnis der Kinder ausgerichtet (selbstverständlich mit den Lernzielen im Blick).

Ich bin zum dritten mal Klassenlehrerin einer sechsten Klasse.

Zuletzt war ich es vor acht Jahren. Seitdem hat sich vieles geändert. Ich habe zwar kistenweise ausgearbeitete Unterrichtsreihen, die ich irgendwie aufwärmen könnte. Doch es gilt, mit Blick auf meine jetzige Klasse genauestens zu hinterfragen: Wo stehen die Kinder dieser Klasse und was brauchen sie – nicht nur heute, sondern auch in Zukunft? Wie sollen sie lernen? In welche inhaltlichen Tiefen tauchen wir ein? Wie stehe ich ihnen dabei auch als Vorbild gegenüber? Welche Formen emotionalen Lernens kann ich in den anstehenden Epochen einbringen, damit die Schülerinnen und Schüler weiter wachsen und aus eigener Motivation heraus ihre Lerngewinne erzielen können?

Früher galt es als Lernerfolgt, den Kindern möglichst viel Wissen beizubringen. Meine Frage an Chat GBT zeigt einmal mehr: Heute ist Wissen immer und überall verfügbar – doch diese generierten Informationen allein helfen nicht unbedingt viel weiter. Sie müssen mit menschlichen Wahrnehmungen, Gedanken und Fragen angereichert werden, um wirklich nützlich zu sein. Es kommt also auch in der Schule auf andere Dinge an: Haben die Kinder Methoden entwickelt, auf das uns umgebene Wissensangebot sinnvoll zuzugreifen? Verantwortungsvoll mit den Informationen umzugehen? Grenzen zu ziehen? Können sie Wahrheit von Fake News unterscheiden? Dazu eigene Fragen aufwerfen, Theorien entwickeln, diese eigenständig überprüfen? Im Team arbeiten und eine eigene Urteilsfähigkeit entwickeln? Selbst Themen finden, die sie für sich weiter bewegen möchten? Begeisterung und inneres Feuer entfachen?

Das ist nur ein Teil der Fragen, die nachhaltiger, bewusster und erfüllender Unterricht stellt. Also:

Anstelle von höher, schneller, weiter….

Mehr Tiefe. Mehr Bewusstsein für kleine Schritte. Näher an der eigenen Persönlichkeit.

Auf dass die Kinder nicht nur mit diesem unendlichen Wissensangebot ge-füllt, sondern viel mehr von eigenen Erkenntnissen er-füllt werden.

Ich danke Euch für`s Lesen und werde weiter berichten.

Unterwegs mit vertrautem Duft: Das Duftpüppchen

Vertrauter Duft in neuer Umgebung – Der Sommer ist die Zeit des Reisens, aber auch der Einschulung oder des ersten KiTa-Tages. Wie schön ist es dann, wenn man eine kleine Begleitung hat, die nach Mut, Sonnenschein oder Zuhause duftet. Ich stelle Euch hier das Duftpüppchen für unterwegs vor und zeige Euch, wie Ihr selbst mit ätherischem Öl und ohne Alkohol Euren vertrauten Duft als Spray herstellen könnt.

Ein Duft, Ein Spray, ein mini Püppchen aus Baumwolle

Für Freunde ätherischer Öle

Ich war schon immer ein Fan ätherischer Öle und arbeite viel und gern mit Düften. Eigene Ölmischungen für Massagen und Diffuser, Badesalz, Seifen…. ich habe inzwischen eine große Sammlung ätherischer Öle, die ich inzwischen sehr routiniert und gezielt einsetze. So kam mir die Idee des Duftpüppchens, das einen selbst gemischten Duft trägt.

Für Kinder eine Mischung ohne Alkohol

Um ein Spray für den Raum, Kissen, Decke oder eben das Püppchen zu mischen, verzichte ich auf den Zusatz von Alkohol, was die Haltbarkeit der Mischung allerdings deutlich verkürzt. Doch kein Problem: Nach zwei bis drei Wochen kann man den Rest der Mischung auch einfach mit in die Waschmaschine geben. Das tue ich ohnehin sehr gern.

In die Sprühflasche passen übrigens 30 ml. Da die Menge so klein ist, mische ich direkt 100 ml – und habe wieder eine Mischung, die ich bei der nächsten Wäsche über das (auch selbst gemachte) Waschpulver geben kann. Also lieber öfters mal frisch mixen und die Wäsche genießen!

So geht`s

Ein Duft für das Lieblingskissen, Schmusetuch oder die kleine Begleitung unterwegs – ich wünsche Euch viel Spaß beim Mischen Eures Sprays!

Die Flasche gibt es momentan auch in meinem Shop!

Fünf Ideen (und mehr) für die Schultüte

Während im Süden Deutschlands die Sommerferien endlich vor der Tür stehen, blickt Nordrhein-Westfalen schon auf das neue Schuljahr. Ich öffne daher meinen kleinen Shop wieder vom 25.7. – 10.9.23 mit einer kleinen, feinen Auswahl für die Schultüte. Der Verkauf gilt, solang der Vorrat reicht (abgesehen von Rosinas Wolle – die ist immer da).

1 – Kleine Handschmeichler

Oftmals fällt es den lieben Kleinen noch schwer, in ihren Heften eine Weile nur mit der Schreibhand zu arbeiten. Da hat es sich bewährt, in der anderen Hand einen kleinen Handschmeichler zu halten. So lässt es sich schnell zur Ruhe kommen. In meinem Shop habe ich Handschmeichler in Herzform, Amethyst und Rosenquarz.

Kennt Ihr eigentlich meine Fantasiereise mit Edelsteinen?

2 – Duftpüppchen

Goldtröpfchen oder andere feine, vertraute Düfte lassen sich auf die kleinen Taschenpüppchen geben. Die Püppchen sind liebevolle Begleiter und dabei so klein, dass sie in jede Hosentasche oder Geheimfach vom Tornister passen.

Es gibt übrigens auch eine Fantasiereise mit Klang und Duft.

3- Glücksmagnet

Da bekommt der neue Stundenplan oder das Einschulungsbild gleich einen Glücksbringer beim Aufhängen dazu. Ein schöner Hingucker! Der Glücksmagnet hat einen Durchmesser von 4 cm.

4 – Wachsmaler

Wie Ihr wisst, bin ich in Sachen Wachsmalern großer EmmiBee Fan. Was man im Gegensatz zu anderen Wachsmalern hier nicht an Inhaltsstoffen findet sind Erdölwachse (Paraffine, mikrokristalline Wachse), Palmölwachse (Stearine) oder Sojawachse. Dafür aber ausschließlich reine, pflanzliche Wachsen und damit nachwachsenden Rohstoffen und dazu noch reiner Bienenwachs. Die Schachtel besteht aus festem Recyclingpapier.

5 – Rosinas Märchenwolle – Bastelset für ein Filzbild

An die Nadeln, fertig, los. Der Anfang beim Nadelfilzen ist am besten gemacht, wenn die bunte Wolle auf Filzstoff zu einem schönen Bild zurechtgelegt und dann mit der Nadel fixiert wird. Zusammen mit Rosina`s Wolle ein Einschulungsliebling.

Zum Shop

Klickt mal direkt vorbei!

Ein Jahr Klangschalenspiele

Vor einem Jahr sind meine „30 Klangschalenspiele für Entspannung und Körperwahrnehmung“ beim Don Bosco Verlag erschienen. Die verschiedenen Übungen sind aus der praktischen Arbeit heraus entstanden und erfreuen sich inzwischen nicht nur in „meinen“ Kindergruppen großer Beliebtheit. Ein kleiner, freudiger Rückblick.

Ende Juli 2022

Da lag das Kartenset vor mir. Nach Monaten einer sehr unkomplizierten und einfach sehr stimmigen Zusammenarbeit mit meiner Lektorin sowie der Illustratorin waren die Freude riesig und die Anspannung groß: Wie wird das Kartenset bei den Nutzer:innen ankommen?

Mein Blogbeitrag zum Verkaufsstart des Kartensets auf dem Blog von Don Bosco findet Ihr übrigens hier:

Kinder und Klänge

Herbst / Winter 2022

Absolutes Herbst-Highlight war für mich, dass es das Kartenset in die Top Ten des Herbstprogramms beim Don Bosco Verlag geschafft hatte.
Im Adventskalender des Verlages wurde eine Übung aus dem Set präsentiert.

Frühling 2023

Die erste Auflage ist bereits vergriffen, am 2. Mai ist die zweite Auflage erschienen. Wieder große Freude!

Sommer 2023

Happy Birthday, liebe Klangschalenspiele, und ein riesengroßes Dankeschön an das liebe Team des Bon Bosco Verlages für die wunderbare Zusammenarbeit. Eine Rezension:

5,0 von 5 Sternen Tolle Karten am 23. Februar 2023

Ich habe die Karten gekauft und bin begeistert. Gut beschrieben und tolle Spiele. Die Kinder sind begeistert, setze es auch bei Menschen mit Behinderungen ein.

Quelle: Amazon

Fortsetzung folgt….

Hier noch ein achtsames Klangschalenspiel für Euch: Zaubersterne, Zauberblumen.

Ferienfolge Kaffee, Kreide, Morgenspruch

In diesem Jahr gibt es wieder eine Ferienfolge in unserem Waldorflehrerpodcast „Kaffee, Kreide, Morgenspruch“.

Das diesjährige Schuljahresende und ein ganz besonderer Gast

Dustin und ich haben über die letzten Schultage gesprochen: Dustin hat von seiner Klasse ein ganz besonderes Geschenk bekommen und meine vorherige Klasse wurde mit dem Abitur verabschiedet. Umso passender ist es, dass unser Gast Alina Heer als Ehemalige „meiner“ Schule erzählt, wie es für sie nach dem Abitur weiterging.

So viel vorab

Alina ging durch den Rosenbogen an ihrem ersten Schultag, um dort liebevoll von ihrer Klassenlehrerin empfangen zu werden. Mit dem Abiturzeugnis in der Hand hat sie nach 13 Schuljahren die Schule wiederum durch den Rosenbogen verlassen. Seitdem ist viel passt: Alina hat in Regelstudienzeit ein Ingenieurstudium absolviert, einen tollen Job gefunden und ist bereits zweifache Mutter. Ob sie für ihre Kinder auch die Waldorfschule wählen würde? Auch das haben wir gefragt.

Überall, wo es Podcasts gibt

Ihr kennt es: Kaffee, Kreide, Morgenspruch ist überall zu finden, wo es Podcasts gibt und natürlich auch über meinen Blog.

Zur Ferienfolge

Wenn Euch der Podcast gefällt, freuen wir uns über Euer Abo und viele schöne Bewertungssterne.

Wir wünschen viel Spaß beim Zuhören!